Disclaimer: Weder Figuren noch Schauplatz gehören mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.
Dieser One Shot ist ein Geburtstaggeschenk gewesen, das Kriterium war, dass Hermine und Draco am Schluss zusammen sind^^
Spielt im ‚verflixten' siebten
Hogwartsjahr der meisten Protagonisten. Oder aber auch im sechsten
;)
Ein Draco/Hermine/Blaise/Ron-unglücklich-mach-OS
Lasst das Spiel beginnen ...Draco's DetourOut for Blood
Rasend
vor Wut schlug Hermine Granger die Tür zum Vertrauensschüler- und
Schulsprecherbad auf.
Wie konnte
er nur?
Ronald Weasley war wirklich das schrecklichste Wesen ihrer
Jahrgangsstufe. Vielleicht abgesehen von Draco Malfoy, aber der hatte
wenigstens noch ein hübsches Gesicht und Grips,
auch wenn er ihn meistens falsch einsetzte.
Aber Ronald Weasley
war wirklich der Abschuss.
Immer noch erhitzt drehte die Brünette routinemäßig verschiedene Wasserhähne auf, um ihre Standartmischung im riesigen Becken zu erhalten und dachte darüber nach, was sich am heutigen Nachmittag abgespielt hatte.
~
Die
Abschlussprüfungen waren in exakt zwei Wochen.
Die
Fünft- und Siebtklässler tummelten sich ausnahmslos in der
Bibliothek, zumindest fast ausnahmslos.
Harry
Potter zog meistens mit den Büchern nach draußen ab, wo er zusammen
mit Ginny lernte ... mehr oder weniger. Und Ron verschwand ebenfalls
generell, allerdings ohne Bücher.
Gut,
es war sein Problem.
Aber
trotzdem war Hermine seine Freundin und erinnerte ihn beinahe jeden
Tag daran, dass diese Wochen seine Zukunft schwerwiegend beeinflussen
konnten.
„Lass
mal, Hermine, ich weiß, was gut für mich ist", lachte er dann
immer und nahm sie in den Arm, bevor er sie in Ruhe weiterlernen
ließ.
Dieses
Szenario wiederholte sich inzwischen seit mehreren Wochen täglich,
aber auch heute hatte es sich die Brünette nicht nehmen lassen, den
Rothaarigen auf seine viel zu lockere Haltung gegenüber den UTZ
aufmerksam zu machen.„Ron,
was bringt es dir denn, nicht zu lernen?", flehte Hermine beinahe
und sah ihren Freund stirnrunzelnd an.
„Was
bringt es mir, zu lernen?", entgegnete er ungeduldig und fügte
dann hinzu: „Hör mal, Hermine, ich weiß, du meinst es nur gut mit
mir. Aber ist es nicht meine Entscheidung, ob ich lerne oder
nicht?"
„Natürlich,
aber trotzdem-"
„Kein
trotzdem! Es ist meine Sache und nur weil du ein verbissener
Bücherwurm bist, musst du nicht immer dein ganzes Umfeld da mit
reinziehen!"
„Ron!",
schaltete sich nun Ginny ein, die dem Spektakel die ganze Zeit
wortlos zugesehen hatte: „Du bist das Dümmste, was mir seit Crabbe
und Goyle begegnet ist! Wie kann man nur so taktlos sein?!"
„Aber
ich habe doch Recht! Es ist meine Sache, und niemand muss sich da
einmischen! Sie ist doch nicht meine gottverdammte Mutter! Das geht
mir auf die Nerven!"
Hermine
hatte stumm und mit hochgezogenen Augenbrauen zugesehen, und bevor
Ginny noch einmal das Wort ergreifen konnte, sagte sie leise, aber
überdeutlich: „Nein, ich bin nicht deine Mutter. Und ab jetzt auch
sonst nichts mehr, wenn ich es dir nicht recht machen kann."
Zwei
rothaarige Köpfe wirbelten zu ihr herum, doch die braunen Augen
wanderten nur von den beiden Weasleys zu Harry, der gebannt gelauscht
hatte: „Ich hoffe doch, es tut unserer Freundschaft keinen
Abbruch."
Harry
bleib stumm, doch Hermine wartete auch nicht mehr auf eine Antwort
und stolzierte in ihren Schlafsaal, um sich ein Handtuch und Duschgel
zu holen.
Bad.
Und
so langsam kam auch die Wut.
~
Noch
immer mit etwas zu ruckartigen Bewegungen ließ Hermine sich ins
Wasser gleiten. Ihre Finger trommelten unruhig auf dem Rand des
Beckens und sie starrte missmutig auf den Schaum, der sie
normalerweise so beruhigte. Sie hätte gerne ein Buch gehabt, um sich
abzulenken, aber daran hatte die Gryffindor in ihrer Wut und ihrem
Unglauben nicht gedacht, als sie aus dem Turm ihres Hauses gestürzt
war.
In ihrer geistigen Abwesenheit merkte Hermine nicht, wie die
Badtür von unschuldigen Händen geöffnet wurde.
Draco
Malfoy stürmte in den seinen Schlafsaal und schlug panisch die Tür
hinter sich zu.
„Draco, warum lässt du mich denn nicht rein?",
schallte es von draußen und provisorisch verschloss der Blonde die
Türe zusätzlich mit einem Fluch.
„Weil ich dich nicht leiden
kann, Pansy!", rief er anschließend, während er nach einem
Handtuch wühlte: „Um genauer zu sein, und ich sage es nicht zum
ersten Mal, ich hasse dich!"
„Belüg dich nicht selbst,
Draco", jammerte das Mädchen vor der Tür und seine Augenbrauen
zogen sich zusammen, als er sich dazu entschied, sie zu ignorieren,
während sie einfach weiterjammerte.
Dementsprechend bemerkte er
nicht, wie draußen jemand ruhig auf Pansy einredete, sie dann
wegschickte und mit einer galanten Handbewegung die Tür aufzauberte.
Draco merkte auch nicht, wie diese Person in den Raum trat, aber er
zuckte zusammen, als die schwere Angel wieder ins Schloss
fiel.
„Zabini!"
„Tag, Malfoy. Ich dachte, ich rette dich
einmal mehr vor deinem persönlichen Albtraum."
„Sie hat das
Händchenhalten im dritten Schuljahr einfach zu ernst genommen",
murrte der Blonde und durchkramte nun seine Quidditchtasche nach
seinem Duschgel.
„Oh, wenn es dir nicht ernst war ...",
antwortete Blaise im Plauderton und setzte sich auf sein Bett: „Dann
hättest du in der Vierten nicht mit ihr zum Weihnachtsball gehen
sollen."
Mit einem zischenden Geräusch drehte Draco sich zu
seinem Freund um: „Ich weiß selbst, dass das ein Fehler war!"
„Ich
mein doch nur."
Erneut beschloss der junge Malfoy, eine Person
schlicht nicht wahrzunehmen und zog seine Haarkur aus der Tasche,
bevor er aufstand und sich in Richtung Ausgang begab. Kurz davor
hielt er jedoch inne und drehte sich um: „Blaise?"
„Ich
hasse es, wenn du mich beim Vornamen nennst. Dann willst du immer
irgendetwas haben."
„Richtig", fuhr Draco unbeeindruckt
fort: „Ich will, dass du vorgehst und mir Pansy vom Leib
hältst."
„Bin ich dein Bodyguard?"
„Vielleicht?",
meinte Draco mit einem fiesen Grinsen und sah den Dunkelhäutigen
unbeirrt an. Dieser grinste ebenso diabolisch zurück und zischte:
„Für eine Gegenleistung. Beschaffe mir ein Date mit Ginny
Weasley."
„Bist du bescheuert?!"
„Nein, sie gefällt
mir."
„Zabini", begann der Blonde langsam, als müsste er
einem kleinen Kind etwas erklären: „Das ist Potters Freundin. Sie
ist eine Weasley und noch dazu ziemlich langweilig."
„Sagst
ausgerechnet du", höhnte sein Gegenüber: „Ich weiß auch nicht,
was du an Granger findest, aber ich hacke nicht die ganze Zeit darauf
herum."
„Vergiss es, Zabini."
Mit diesen Worten drehte
Malfoy sich in Richtung Tür uns stolzierte hinaus.
Warum musste
dieser Idiot nur immer darauf herumhacken, dass er eine Schwäche für
die muggelstämmige Gryffindor hatte? Es war nun einmal passiert,
aber das änderte nichts daran, dass er so oder so keine Chance
hatte. Schließlich war sie mit Weasley
zusammen. Außerdem wäre es ethisch nicht vertretbar für einen
Malfoy, auch wenn er darauf zugegeben keinen Wert legte.
Draco
wusste selbst nicht genau, was passiert war, dass er sich darauf
eingelassen hatte. Es hatte sich langsam angebahnt, von Jahr zu Jahr
war es intensiver geworden. In gewisser Weise hatte es ihn
beeindruckt, dass Granger – Hermine – ihn nicht leiden konnte,
aber dennoch immer irgendwie neutral war, wenn er zum Beispiel von
einem wahnsinnigen Hippogreif angefallen wurde. Hatte außer ihr
irgend jemand reagiert? Sie hätte es einfach lassen können, es wäre
eine logischere Konsequenz auf seine Taten ihr gegenüber gewesen.
Aber dennoch hatte sie den fetten Riesen angeschrien, er solle ihn,
einen Slytherin, sofort in den Krankenflügel bringen.
Und dann
gab es noch Dinge, die ihn schwer beeindruckten, auch wenn sie nicht
direkt positiv waren, wie diese Ohrfeige, an die er eigentlich nicht
denken wollte. Unmittelbar danach hatte er sie gehasst wie nie zuvor,
aber trotzdem war er beeindruckt, wenn auch ungewollt. Verdammt,
damals hatte Draco sich selbst beinahe mehr verachtet als Hermine
selbst. Wie konnte er nur beeindruckt
davon sein, wie sie ihn verletzte?
Und dann war es langsam aber
sicher so weit gekommen, dass er sie hübsch fand, wie am
Weihnachtsball.
Oder liebenswert, wenn sie wieder unruhig auf dem
Stuhl wackelte, weil ein Lehrer sie nicht aufrief.
Oder charmant,
wenn sie lachte.
Oh ja, er sah sie ziemlich oft lachen,
schließlich hatte er sie ziemlich oft im Blick.
Er mochte ihre
Verbissenheit, egal, ob er mit ihr an einem Projekt der Schulsprecher
arbeitete oder wenn sie allein in der Bibliothek saß, lernte und
jeden anfuhr, der sie dabei störte.
Verdammt, seine Schwäche war
wirklich offensichtlich.
Und Zabini hatte das natürlich sofort
bemerkt. Es wunderte ihn, dass Hermine selbst mit ihrer
Scharfsichtigkeit noch immer blind schien.
Geistesabwesend öffnete
Draco die Tür zum Bad der Vertrauensschüler und hängte sein grünes
Handtuch mit silberner Stickerei an den dafür vorgesehenen Haken. Er
schloss die Tür und hielt inne.
Da hing schon ein Handtuch.
Die
brünette Gryffindor schreckte auf, als eine Tür knarrend ins
Schloss fiel.
Hatte sie etwa vergessen,
abzuschließen?
Oh.
Unsicher wandte sie ihren Blick in Richtung
Eingang und versank augenblicklich bis zum Kinn im Schaum.
Draco
Malfoy sah ihr ungläubig in die Augen und schien sogar um einen
abfälligen Kommentar verlegen.
Ein paar Sekunden starrten sie
sich überrumpelt an, dann räusperte Malfoy sich, wohl um selbst
wieder einen klaren Kopf zu bekommen und sagte schnarrend: „Würdest
du bitte das Bad verlassen, Granger. Ich will da jetzt rein und ich
bin Reinblüter."
„Ich war zuerst da", zischte die Brünette
giftig zurück: „Und hör auf mit deinen schwachsinnigen
Argumenten, das macht mich krank!"
„Oh, haben wir etwa
schlechte Laune?", fragte der Slytherin überrascht, aber gleich
etwas belustigter.
„Problem
damit?"
Irgendwann würde sie ihr eigenes Gift noch umbringen,
dachte Draco amüsiert, aber er verneinte ihre rhetorische Frage mit
einem Kopfschütteln und stellte dann eine verheerende Gegenfrage:
„Warum musst du dich beim Badeschaum ausheulen? Geh doch zu deinem
Wiesel."
Ein undefinierbares Fauchen ließ den Blonden vermuten,
dass sie gerade keine Lust auf den falschen Fuchs hatte. War aber
auch kaum anders verständlich – die Geste zeugte nicht von großer
Liebe.
„Würdest du jetzt bitte das Bad verlassen?",
wiederholte der Blonde gespielt genervt. Am Liebsten hätte er sich
einfach dazugesetzt, aber dann wäre er wahrscheinlich bald im
Krankenflügel.
Eigentlich schade.
„Spinnst du eigentlich,
Malfoy? Dieses Bad gehört nicht dir! Ich bin nicht einen Rang
niedriger als du, schließlich sind wir beide Schulsprecher! Du hast
mir überhaupt nichts zu sagen!"
Die letzten Worte schrie die
junge Gryffindor beinahe und sie war offensichtlich kurz davor,
aufzuspringen, wofür der Blonde einiges gegeben hätte. Aber jetzt
bangte er erst einmal um sein Leben. Die Furie vor ihm machte ihm ein
wenig Angst.
„Eigentlich will ich nur so schnell wie möglich
baden, das ist alles. Ich hab keine allzu gute Laune."
Mit
finsterem Blick starrte sie ihn an und grollte: „Da bist du nicht
allein."
„Hat Wieselchen mit dir Schluss gemacht?", wollte
Draco bei dem Gedanken amüsiert wissen. Gleich würde sie ihm an die
Gurgel gehen und ihm erklären, dass sie im Wiesel ihren absoluten
Traumpartner gefunden hatte. Dass nichts und niemand sie auseinander
bringen würde und noch ein paar sinnlose Liebesschwüre. Aber –
„Ich mit ihm trifft das Ganze wohl eher."
Ihr Blick hätte
ihn in die Flucht schlagen sollen, aber Draco riss nur überrascht
die Augen auf. Er traute seinen Ohren und ihren Worten nicht. Ein
Traum ging in Erfüllung. Jetzt musste er es nur geschickt
anstellen.
Er hatte das dumme Gefühl, sie würde es durchschauen,
wenn er jetzt den mitleidigen und überraschten Freund spielte. Auf
der anderen Seite war sie so sauer, dass er es probieren konnte
...
„Wirklich? Wie ist das denn passiert?"
„Er hat mich
beschimpft!"
Ihrem Schnauben nach zu urteilen merkte Hermine
nicht, dass er gerade Aufmerksamkeit und Bedauern heuchelte. Sehr
schön.
„Ich hab doch schon immer gesagt, dass er ein Idiot
ist."
Gut, wenigstens das stimmte. Und es war offensichtlich das
Beste, was er hatte sagen können. Wie ein typisches Mädchen, das
Hermine beim besten Willen nicht war, jammerte sie ihm annähernd
zehn Minuten vor, was Weasley angestellt hatte. Es musste einfach
daran liegen, dass sie aufgewühlt war, anders konnte Draco sich
nicht erklären, wieso Hermine Granger nackt vor ihm im Badeschaum
saß, der sich langsam auflöste und ihm ihre Probleme
schilderte.
Oh, nicht, dass er sich beklagt hätte.
Aber es war
durchaus unnatürlich. Trotzdem würde er jetzt den ultimativen
Ich-verstehe-dich-so-gut-Trumpf ausspielen ...
„Granger ... an
deiner Stelle würde ich nach Rache sinnen."
„Was denkst du,
was mir im Kopf herumschwirrt?", schnaubte sie aufgebracht und er
musste sich ein Grinsen verkneifen: „Soll ich dir dabei
helfen?"
Zum ersten Mal schien sie etwas zu wittern und starrte
ihr misstrauisch an.
„Oh, du weißt schon. Alter Weasley-Hass
und so, nimm es nicht zu persönlich."
Diese Aussage schien ihr
einleuchtend und sie nahm entschlossen Dracos Hand, die er ihn
hingestreckt hatte.
„Auf vorübergehenden Waffenstillstand,
Rache und Hass."
‚Und auf Verführung', fügte Draco in
Gedanken hinzu.
*
Drei Tage später ging Hermine
nichtsahnend in die Bibliothek um zu lernen. Ihren sonderbaren
Exfreund würde sie dort sicher nicht treffen, also schlug sie zwei
Fliegen mit einer Klappe.
Umso überraschter war sie, als sie an
ihrem Stammschreibtisch Draco Malfoy und Blaise Zabini
erblickte.
„Was wollt ihr hier?", fragte die Brünette mit
schneidender Stimme, als sie an die beiden Slytherins herangetreten
war.
Zabini lehnte sich nur grinsend zurück und Malfoy sah sie
ausdruckslos an: „Ich konnte Zabini anheuern, uns ein wenig zu
unterstützen."
„Wie ... wa –", stotterte die Gryffindor
überrumpelt und der dunkelhäutige junge Mann vor ihr verdrehte die
Augen: „Bitte, Granger. Jeder hat mitgekriegt, dass ihr nicht mehr
zusammen seid."
Wütend starrte sie ihn an und zischte: „Darauf
wollte ich auch gar nicht hinaus! Ich will nichts mit dir zu tun
haben!"
„Ich mit dir eigentlich auch nicht. Ich hoffe auf
Vorteile für mich selbst."
Hermines Blick huschte zu Malfoy,
der sie abschätzend musterte und dann wieder zurück zu Zabini: „Ob
die Zweckgemeinschaft jetzt um eine Person erweitert wird oder nicht
ist mir egal. Aber können wir vielleicht langsam das Thema
besprechen – ich will Arithmantik lernen."
Mit diesen Worten
ließ sie sich schwungvoll auf einem Stuhl nieder und verschränkte
trotzig die Arme.
Gerade als Draco zum Sprechen ansetzte,
ertönte hinter einem Regal ein leises Quieken.
Die drei
Zwecksverbündeten drehten sich misstrauisch um und Hermine seufzte
auf: „Ist schon gut, Neville. Sie wollen mir nichts tun."
„A-
Aber das sind Malfoy und Zabini, Hermine ... Kann ich dir irgendwie
helfen?"
„Es ist okay, Neville. Wir müssen nur etwas über
die Arithmantikprüfung diskutieren."
Die Augenbrauen des
Blonden hoben sich. Er selbst war in Arithmantik mittelmäßig gut,
hin und wieder landete er absolute Glückstreffer und war annähernd
so gut wie Hermine selbst. Blaise hingegen war verdammt schlecht und
hatte das Fach nach der fünften Klasse abgewählt. Doch Longbottom
wusste dies offensichtlich nicht, woher auch, und warf Granger noch
einen letzten sorgevollen Blick zu, bevor er verschwand.
„Also,
weiter im Text", meinte die Brünette grimmig, als sie sich wieder
den beiden Slytherins zuwandte.
*
Neville war
panisch.
Er war sich ganz sicher, dass Malfoy und Zabini Hermine
entweder erpressten oder verfluchten. Da ging etwas nicht ganz mit
rechten Dingen zu, und er musste etwas unternehmen.
Hektisch bog
er in eine weitere Verzweigung der Bibliothek und stellte erleichtert
fest, dass Ginny und Luna an einem abgeschiedenen Tisch saßen und
lernten.
„Ginny!"
Sie wandte sich um und sah den
Siebtklässler erstaunt an: „Was ist denn, Neville? Du bist ganz
bleich!"
„Hermine
... Her- Hermine ..."
„Was
ist mit ihr?", fragte die Rothaarige alarmiert und sprang
auf.
„Hermine
... Malfoy ... Zabini ..."
Luna
warf eine lange blonde Haarsträhne hinter ihre Schulter und richtete
sich auf: „Hat Hermine sie verhext?"
Ginny warf ihr einen
zweifelnden Blick zu.
„Nein", stammelte Neville: „Ich glaube
eher, andersherum."
„Wo sind sie?"
„An Hermines
Lieblingsplatz."
Ginny stürmte davon.
„Neville? Hilfst
du mir mit Kräuterkunde?"
„Oh, na klar, Luna", lächelte er
freundlich und ließ sich nieder. Ginny würde alles in Ordnung
bringen.
*
„Ich würde sagen, wir bleiben einfach den
restlichen Tag hier sitzen und lernen gemeinsam. Abgesehen von meiner
Arithmantik-Unkenntnis kann ich nämlich alles", meinte Blaise und
seine Brust schwoll ein wenig an. Draco hätte ihm am liebsten mit
einer Nadel hineingestochen.
„Vergiss es, Ron lernt nicht.
Zumindest nicht in der Bibliothek", entgegnete Hermine
mürrisch.
„Wir können auch mit den Büchern nach draußen
gehen."
„Damit ich überhaupt keine Chance mehr habe,
irgendetwas nachzuschlagen, wenn ich etwas nicht weiß?"
„Du
weißt alles, Granger, schon vergessen?", schaltete der Blonde sich
ein und sie warf ihm einen giftigen Blick zu. Ein undefinierbares
Fauchen ihrerseits nahm er als Verweigerung dieser
Tatsache.
„Hermine, was machst du da?"
„Oh,
Ginny."
Hermine erbleichte ein wenig und Dracos Blick fiel
augenblicklich auf Blaise, dessen dunkle Augen begonnen hatten zu
leuchten.
„Wir lernen Arithmantink", erklärte die Brünette
mit einem schiefen Lächeln. Weasleys Blick fiel auf Hermines
zugeschlagenes Arithmantikbuch und auf die gähnende Leere vor Zabini
und Malfoy.
„Du hast mir selbst vor knapp zwei Jahren freudig
erzählt, dass wenigstens Zabini Arithmantik abgewählt hat. Hermine,
was ist hier los?"
Sie seufzte und winkte Ginny an ihr Ohr. Sie
beugte sich neugierig und argwöhnisch zu ihrer Freundin hinunter und
lauschte ihren Worten. Langsam erhellte sich ihr Gesicht und sie
musterte die Slytherins prüfend: „Das könnte klappen."
Draco
kam nicht umhin, sein Pokerface aufzugeben und eine Augenbraue
hochzuziehen. Klein-Weasley war einverstanden? Erneut fiel sein
scharfer Blick auf Blaise, der jetzt erst recht begeistert wirkte.
Schließlich hatte er der Unterstützung nur eingewilligt, um der
Weaselette näher zu kommen und hier war sie nun und setzte sich
motiviert neben den Dunkelhäutigen.
„Ich würde sagen, ihr
tut einfach so, als würdet ihr euch supergut verstehen", meinte
Ginny nach einigem Überlegen sachlich: „Ich werde Harry davon
erzählen, sonst kriegt er einen Herzkasper. Und ihr drei geht
zusammen in die große Halle und redet nett miteinander. In zehn
Minuten gibt es Abendessen."
Skeptisch sahen die drei älteren
sie an.
„Was? Euer Plan war wirklich mies. Ron kommt schließlich
nie hier her und draußen ist er auch fast nie. Wenn, dann auf dem
Quidditchfeld. Das einzige, was ihn schocken könnte, außer einer
Freundschaft, wäre eine Beziehung."
Draco und Blaise warfen
sich kurz einen Blick zu. Ginny hatte den Masterplan angesprochen,
ohne es zu wissen und Hermine hatte bei den Worten angefangen,
grüblerisch dreinzublicken. Diese Gryffindors hatte es wirklich
fastdick hinter den Ohren, wenn sie wollten.
„Ich
würde sagen, wir schauen erst einmal, wie er auf Freundlichkeit
reagiert, dann sehen wir weiter."
Ohne es wirklich zu wollen,
musste Draco bei Hermines Worten feixen. Sie sah ihn beinahe
mitleidig an und er rechtfertigte sich beinahe etwas zu hektisch:
„Ich freue mich auf Wiesels Gesicht, Problem?"
Seufzend
klopfte Zabini ihm auf den Unterarm und flüsterte: „Du bist zu
auffällig."
Nicht allzu lange später traten Draco
Malfoy, Blaise Zabini und Hermine Granger zusammen die große Treppe
hinab. Sie blickten sich gegenseitig prüfend an und begannen dann
alle gleichzeitig zu lächeln.
Sie setzten sich in Bewegung und
Hermine fragte beiläufig: „Und, was habt ihr am letzten
Hogsmeade-Wochenende vor?"
„Ich brauche ein
Geburtstagsgeschenk für meinen Vater, ansonsten weiß ich noch
nicht. Blaise?", meinte Draco mit neutralem Gesichtsausruck.
„Ich
hatte eigentlich noch gar nichts vor", er öffnete die Tür zur
bereits gut besetzten großen Halle und nahm eine von Hermines
Haarsträhnen: „Sollen wir etwas gemeinsam unternehmen,
Hermine?"
„Oh ja, warum denn nicht", lächelte diese und
wünschte den beiden Slytherins guten Appetit, bevor sie weiter zu
den Gryffindors lief.
Misstrauische und überrumpelte Blicke
folgten ihr, soweit sie nicht an Draco und Blaise kleben blieben, die
sich lässig zu den Slytherins setzten und so taten, als wäre nichts
gewesen. Ihre Mitschüler zischten teilweise verhalten, aber niemand
traute sich wirklich an die beiden Siebtklässler heran, also blieb
die Aktion unkommentiert.
Nicht so bei Hermine.
„Hermine?"
„Ja,
Lavender?"
„Magst du mich Draco Malfoy vorstellen?"
Kritisch
sah die Brünette ihre Schulkameradin an und fragte: „Wieso sollte
ich?"
„Du willst auch immer alles für dich, oder?",
schnaubte Lavender daraufhin und wandte sich wutentbrannt wieder
Parvati zu, die ihr mit einem wissenden Blick den Arm um die Schulter
legte.
Gerade wollte die Schulsprecherin Bratkartoffeln auf ihrem
Teller häufen, als Harry neben sie stürzte und laut ihren Namen
rief.
„Hermine, was denkst du dir eigentlich dabei?! Das ist
Malfoy!
Und das andere ist Zabini!"
„Ich
weiß, Harry", antwortete sie ungerührt und fing an,
Kartoffelscheiben auf ihre Gabel zu pieksen. Ihr bester Freund sah
ihr missmutig dabei zu und stach ihr dann unauffällig in die Hüfte,
woraufhin sie ihn misstrauisch anblickte. Der Junge, der überlebte
schwieg, formte aber stumm den Namen von ihrem Exfreund mit den
Lippen.
Aus den Augenwinkeln schielte sie in Richtung Ron und
musste grinsen.
Er hatte sein Essen von sich weg geschoben und
ignorierte Dean und Seamus, die auf ihn einredeten. Sein Blick war
starr auf den Hinterkopf von Blaise gerichtet, der in aller
Seelenruhe Salat aß. Draco saß gegenüber des Dunkelhäutigen und
hatte Ron offensichtlich ebenfalls bemerkt. Seine grauen Augen
funkelten vor Begeisterung.
Nach dem Essen trafen sich die
drei Verschwörer in einer kleinen Nische in der Nähe der großen
Halle und starrten sich grimmig an, als auch Ginny dazustieß und
grinsend verkündete, Ron habe gerade einen Teller
zerschlagen.
Dracos Gesicht erhellte sich auf der Stelle, aber die
anderen blieben ruhig und Ginny sah vorsichtig in die Runde, bevor
sie flüsterte: „Ich habe noch eine Idee."
Sofort waren alle
Augen auf sie gerichtet, was sie etwas verunsicherte, aber dennoch
erklärte sie mit fester Stimme: „Ich denke, Malfoy und Hermine
sollten tatsächlich Arithmantik lernen. So etwas spricht sich herum,
weil gerade sowieso die halbe Schule in der Bibliothek ein- und
ausgeht."
Die Brünette warf dem jungen Malfoy einen fragenden
Blick zu und er zuckte nur mit den Schultern.
„Morgen nach dem
Mittagsunterricht?"
Mit dieser Abmachung gingen die vier ihres Weges und Draco und Blaise waren hochzufrieden.
„Ich
glaube, sie mag mich", verkündete Draco großspurig, als sie die
Treppen in die Kerker hinab herunterstiegen.
„Da wäre ich mir
nicht zu sicher", spöttelte sein Freund jedoch sofort und fügte
hinzu: „Sie will Weasley gehörig eins auswischen und du bist die
perfekte Waffe."
Der Blonde beschloss, ihn zu
ignorieren.
*
Beinahe jeder, der am nächsten Mittag
die Bibliothek betrat, wurde mit einem ungewöhnlichen Bild
überrascht.
Am Fenster saßen Draco Malfoy und Hermine Granger an
einem Tisch und lernten in friedlichem Einklang auf den
Arithmantik-UTZ.
Was war geschehen?
Keiner wusste es so genau,
die verrücktesten Gerüchte gingen umher.
Hermine war mit dem
Imperius-Fluch belegt.
Oder Draco.
Die beiden hatten ein
Gehirntrauma.
Es war eine Strafarbeit von Professor Vektor, weil
die beiden im Arithmantik-Kurs zu laut gestritten hatten. Die anderen
Arithmantikschüler dementierten dies, aber niemand achtete
darauf.
Fast alle Augen richteten sich nach nicht allzu langer
Zeit auf Ronald Weasley, der Blaise Zabini verprügeln wollte, als
dieser ihm nichtsahnend entgegenlief.
Und schließlich bekam der
rothaarige Gryffindor auch den letzten Rest Aufmerksamkeit, als
bekannt wurde, dass Draco zusammen mit Hermine im Krankenflügel war,
um nach Blaise' Genesung zu sehen.
Viele hatten Mitleid, andere,
die ihn nicht so gut leiden konnten, brodelten nur so vor
Schadenfreude.
So auch Hermine.
Als sie und Malfoy wieder
in der Bibliothek saßen, grinsten sie sich gegenseitig an.
„Ich
danke dir für deine Hilfe, Malfoy."
„Ist okay, Granger. Ich
sagte ja bereits, es ist ausschließlich Eigennutz."
„Auch für
Zabini?", fragte sie ungläubig: „Er ist verprügelt worden, oder
nicht?"
„Oh, für ihn auch", erwiderte Draco mit einem
leichten Grinsen. Sofort bemerkte er, dass er etwas Falsches gesagt
hatte. Grangers ungewöhnlich klare Augen verhießen nichts
Gutes.
„Ich hatte den Eindruck, er würde versuchen, Ginny für
sich zu gewinnen … Ich war mir eigentlich ganz sicher."
Mit
den letzten Worten hatte sie begonnen, ihn prüfend anzublicken und
Draco kam nicht umhin, leicht nervös zu werden.
Wenn sie das
bemerkt hatte, war ihr sicher auch aufgefallen, dass er nur wegen ihr
dieses Theater veranstaltete. Sie hätten alles so viel schneller
über die Bühne bringen können, wenn er sie einfach in der großen
Halle geküsst hätte, was ganz nach seinem Geschmack gewesen wäre.
Aber er wollte nicht, dass sie ihn noch mehr hasste. Deswegen musste
er es langsam angehen.
„Habe ich nun recht mit meiner Theorie
oder nicht?", unterbrach Hermine ungeduldig seine Gedanken und er
warf ihr einen bösen Blick zu, ehe er zu dem Schluss kam, dass es
nicht schlimm war wenn sie es wusste. Also nickte er.
„Das kann
er absolut vergessen", meinte die Gryffindor daraufhin
stirnrunzelnd und fügte hinzu: „Harry und Ginny kriegt man nicht
so leicht auseinander."
Der Blonde kam nicht umhin, ihr
zuzustimmen.
*
An diesem Wochenende war es den Schülern
zum letzten Mal vor den Ferien erlaubt, das Dorf Hogsmeade zu
besuchen.
Hermine hatte mit dem genesenen Blaise und Draco
abgemacht, dass sie die erste Hälfte des Tages miteinander
verbringen würden und dass dann jeder beliebig seiner Wege
ging.
Absichtlich ordneten sie sich unmittelbar hinter Ron in die
Schlange derer, die von Filch vor dem Ausgang durchsucht
wurden.
Hermine fragte arglos, ob die sie wohl noch Kontakt halten
würden, jetzt, wo die Schule doch bald zu Ende sei.
„Ich denke
schon. Aber was machst du überhaupt nach der Schule, Hermine?",
fragte Draco und wandte seinen Blick nicht von dem zitternden
Rotschopf.
„Ich wollte vielleicht beim Ministerium anfangen …",
meinte sie, wenn auch noch etwas unsicher.
„Oh, dann sehen wir
uns sicher öfter! Ich habe dasselbe vor."
„Ach,
wirklich?"
Die Gryffindor lachte freudig und Blaise musste
grinsen. Er sah den Abscheu in Hermines Augen.
Aber er wusste
auch, dass es vor knapp einer Woche noch schlimmer ausgesehen
hatte.
Damals war es Hass gewesen.
Es sah vielleicht wirklich
nicht allzu schlecht aus für den guten Draco.
Er hingegen …
sein blonder Freund hatte ihm natürlich von seinem kleinen Dialog
mit Granger erzählt, aber er wollte nicht aufgeben. Auch wenn es
zugegeben wirklich nicht allzu gut für ihn aussah.
Blaise
widersprach es, eine Niederlage einzugestehen, aber Draco war näher
am Ziel als er. Und Granger … er wollte es kaum zugeben … war
wirklich okay. Und eigentlich auch ganz hübsch. Warum war ihm das
nicht früher aufgefallen? Dann hätte er seinen Freund vielleicht
übertrumpfen können …
Nicht allzu lange Zeit später waren
die drei auf dem Weg in das Zaubererdorf.
Sie redeten nicht allzu
viel, zumindest die Gryffindor nicht, denn nachdem Ron, Harry und
Ginny kontrolliert worden waren, war der ältere Weasley in einen
Laufschritt verfallen, der seiner jüngeren Schwester nur noch
erlaubte, sich entschuldigend umzudrehen und zu winken.
„Was
sollen wir nachher machen?", fragte Hermine schließlich unsicher,
aber sie bekam keine Antwort. Blaise und Draco besprachen gerade,
wann in den Ferien sie zusammen nach Schweden fahren würden – zu
den angeblich schönsten Frauen der Welt.
„Hört ihr mir
überhaupt zu!"
„Was ist, Granger?", fragte Malfoy
desinteressiert: „Merkst du nicht, dass wir etwas besprechen?"
„Ich
wollte doch nur wissen, wo wir jetzt hingehen."
„Oh, ich
treffe mich mit Nott. Du und Malfoy geht ein Geschenk für Mr Malfoy
kaufen."
Hermine blickte zweifelnd in das blasse Gesicht des
Blonden, doch der zuckte nur mit den Schultern.
„Ich gehe aber
in keine schwarzmagischen Läden, damit das klar ist."
„Das
wartest du eben draußen", erwiderte er und unvermittelt mussten er
und Zabini anfangen zu lachen.
Die
Brünette verstand nicht, was daran so lustig war.
Aber sie war
glücklich, dass sie nicht allein mit Blaise unterwegs war, sondern
mit Draco. Sie konnte ihn nämlich – so ungern sie es auch zugab –
sehr gut leiden, wenn er nett war.
Dann war er zuvorkommend und
höflich, und manchmal – Hermine konnte es kaum fassen –
aufmerksam.
Dass er gut aussah stand gänzlich außer Frage, das
hatte sie auch schon vorher gewusst, auch wenn sie es nie zugegeben
hätte.
Manchmal hatte sie das Gefühl, Draco würde sie ein wenig
mögen. Aber Szenen wie diese verdarben ihr diesen Gedanken immer
wieder. Er war eben nur in der Öffentlichkeit nett, wenn es darum
ging, Ron auf die Palme zu bringen, ansonsten war er immer noch kühl,
reserviert und abwertend. Auch wenn er sie schon lange nicht mehr als
Schlammblut bezeichnet hatte …
„Granger!"
Sie
schreckte aus ihren Gedanken auf und blickte Draco ins Gesicht, der
sich leicht zu ihr hinuntergebeugt hatte.
„Du denkst echt zu
viel nach", meinte der junge Malfoy mit einem nachdrücklichen
Seufzen, sah sie aber beinahe freundlich an: „Blaise ist schon
gegangen. Kommst du?"
Wortlos folgte sie ihm in eine engere
Gasse, in der sie noch nie vorher war. Hier gab es nicht viele
Geschäfte, die meisten Häuser schienen sogar vollkommen leer zu
stehen.
„Wo sind wir?", fragte die Schulsprecherin
zaghaft.
Draco drehte sich zu ihr um, wartete, bis sie neben ihn
getreten war und sagte dann leise: „In einem Teil des Dorfes, in
dem du eigentlich nicht sein solltest."
„Warum hast du mich
dann hergebracht?", fragte sie entsetzt und stellte fest, dass ihre
Stimme zitterte und ungewöhnlich hoch war. Auch das noch.
„Ich
brauche doch ein Geschenk. Wir sind in zehn Minuten wieder weg und so
lange du bei mir bleibst, passiert dir nichts."
Hermine
hasste es, wenn sie aufgrund ihrer Abstammung Probleme kriegen
konnte.
Hermine hasste es, wenn sie auf Draco Malfoy angewiesen
war.
Hermine hasste es, wenn sie so verängstigt war, dass sie
sich an Draco Malfoy festklammerte.
Es dauerte wirklich nicht
lange, bis Draco fertig war.
Die Gryffindor wusste nicht genau,
was er gekauft hatte und eigentlich war es ihr auch egal. Nur weg
hier.
Als sie wieder auf der breiten Hauptstraße von
Hogsmeade stand und viele ihrer Mitschüler sah, atmete sie tief ein
und aus.
„Also. Theoretisch ist unsere Zeit für heute
abgelaufen Granger."
Irritiert blickte sie Draco in das schmale
Gesicht und musste kurz überlegen, wovon er sprach.
„Oh."
„Was
ist?"
„Nichts", antwortete sie hektisch und fügte dann
leise hinzu: „Ich dachte nur … Ron hat uns nicht mehr gesehen und
soweit ich weiß ist er gerade in den Drei
Besen,
also …"
Ohne ein weiteres Wort lief der Blonde von ihr
weg.
Starr vor Schreck sah Hermine ihm nach. Was hatte sie
falsches gesagt?
Doch nach nur ein paar Metern drehte er sich
ungehalten um und fragte: „Was ist jetzt! Kommst du mit in die Drei
Besen
oder nicht?"
Erleichtert rannte sie ihm nach und nahm die Hand, die er ihr entgegenstreckte.
Ein paar Minuten später
betraten Hermine und Draco Hand in Hand den Dorfpub und sahen sofort
zwei Rotschöpfe im vorderen Teil des Raumes sitzen.
Ginnys Blick
erhellte sich bei dem Anblick und Potter zuckte nur resigniert mit
den Schultern. Wieseljunge jedoch schniefte einmal laut und polterte
dann an den beiden vorbei in Richtung Schloss.
„Hat er sich
selbst zuzuschreiben", murmelte die Brünette abwertend und Draco
gab ihr grinsend einen Kuss auf die Wange.
Ihre Augen wurden groß,
ihr Gesicht wurde unkontrolliert rot und sie sah ihn verwundert
an.
„Was?"
„Nichts."
Er grinste bei ihrem
Gesichtsausdruck und flüsterte ihr ins Ohr: „Du weißt, dass du
jetzt mir gehörst?"
Sie nickte peinlich berührt und folgte dem
Slytherin zu einem Tisch am Fenster.
Auf halbem Weg wurde sie jedoch von Ginny aufgehalten, die zischte: „Warum hast du Zabini nicht mitgeteilt, dass er mich nicht interessiert?"
Hermine zuckte nur mit den Schultern, ging zu Draco, ließ sich gegenüber von ihm auf einen Stuhl fallen und lächelte ihn glücklich an.
