Geschützt von dicken Mauern, versteckt hinter Reihen tapferer Krieger, verborgen im Schatten des Wahnsinns, in dieser Stadt, die als unbezwingbar galt und doch schon fast verloren ist – hilflos, hoffnungslos, verloren. Den Untergang vor Augen, stehe ich hier, das Schwert in der Hand, die Rüstung am Leib – bereit zum Kampf und doch so nutzlos, mutlos. Wo ist der Schimmer Hoffnung, den ich brauche?

Ein Ruf durchdringt die Stadt, bis zu meinem Ohr: „Die Reiter Rohans!" Freude auf den Gesichtern der Menschen. Die Rettung naht, sie sind gekommen, die Feinde zurückzudrängen, den Krieg zu beenden. Du bist gekommen, du bist da, mein Hoffnungsschimmer, mein Freund.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass alles noch gut ausgehen wird, nach all dem Gesehenen und Geschehenen, nach Leid und Schmerz. Unendlich weit weg die Heimat, beinahe vergessen das Grün, der Geruch, das Lachen. Eine Ewigkeit vergangen, seitdem wir sie verließen, so ahnungslos, so blind und naiv. Fast verblasst die Erinnerung daran, verschwindet die Hoffnung auf Heimkehr, ohne dich noch unerreichbarer. In meinen Adern brennt die Frage, ob wir jemals dorthin zurückkehren.

Doch nun bist du hier, und Hoffnung kehrt zurück, lässt mich das Licht erkennen. Das Schwert zittert nicht mehr länger in meiner Hand, die Angst weicht nun der Zuversicht, dem wachsenden Glauben auf ein gutes Ende. Der Mut kehrt zurück, lässt mich die Augen wieder öffnen und wagen, einen Blick über die Mauern zu werfen, auf das Schlachtfeld zu unseren Füßen. Weit, noch weit weg sind die Reiter, bist du, aber schon hat der Kampf begonnen.

Bald sehen wir uns wieder, stehen uns gegenüber, nach einer ungewissen Zeit. Bald sind vergessen Sorge und Leid, die bange Frage nach dem Freund gelöst, gewichen der Wiedersehensfreude. Bald legen wir die Schwerter nieder, verlassen das Feld des Krieges, um zurückzukehren zu Friede und Eintracht.

Bald – nur noch ein Hindernis zwischen uns. Nur noch der Feind steht zwischen uns – Auge in Auge.