Disclaimer: Leider nicht meins
Sonstiges: Fortsetzung von 'Meine Reise mit dem Doctor'
Rating: Wird eventuell noch geändert.... schauen wir mal
Summary: Kommt noch, derzeit kommt alles spontan
Das Leben hatte mich weit weg verschlagen. Viel weiter, als ich es gedacht hätte. Ich war zwar noch in Deutschland, aber in einer Ecke, die eine ganz andere Sprache sprach: Sächsisch. Na gut, es war keine andere Sprache und doch hatte ich in meiner Jugend viel Zeit gebraucht, um auch schnell sprechende Sachsen verstehen zu können. Trotzdem war es seit Jahren mein Traum gewesen, hier zu studieren. Leipzig. Eine schöne Stadt mit dem perfekten Rückzugsort. Der Zoo war schon seit vielen Jahren meine große Liebe gewesen, lange, bevor ich endgültig hierher gezogen war.
Gerade saß ich wieder im Zoo, las ein Buch und hörte dabei der Kommentierung von Jörg Gräser zu, der über seine Tiere erzählte. 3 Jahre lang hatte ich ihm mindestens einmal die Woche zugehört, weshalb ich seine Worte auswendig mitsprechen konnte, aber das änderte nichts daran, dass ich es liebte, ihm zuzuhören. Was sollte ich jetzt tun? Mein Studium war beendet - nicht einmal mit schlechten Noten . Doch ich wusste einfach nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Ich hatte nie soweit im Voraus geplant. Na gut, ich hatte geplant, Schauspiel zu studieren und an einem Theater zu spielen, doch daraus war nichts geworden. Letztendlich war es Anglistik geworden, aber was sollte ich denn jetzt damit anfangen?
Gerade noch so in Gedanken und überhaupt nicht auf mein Buch konzentriert, hörte ich ein Geräusch, dass mir so vertraut war, obwohl ich es seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Und dann eine noch bekanntere, fast schon geliebte Stimme, die leise etwas murmelte. „Hier könnt ihr leben, hier fallt ihr nicht auf."
Ich drehte mich um und sah gerade, wie der Doctor ein paar hasenähnliche Wesen hier in die Freiheit entließ. Als ich bei ihm angekommen war, winkte er ihnen gerade nach und seltsamerweise winkten sie sogar zurück. „Okay, das musst du mir erklären, Doctor", meinte ich und es war mir egal, dass er kurz vor Schreck zusammen zuckte. Dieser Mann war einfach unglaublich. Mit Daleks kam er klar, aber wenn ein junges Mädchen ihn ansprach, zuckte er. Naja, vermutlich hatte er gerade nicht damit gerechnet, dass ihn irgendwer bemerken würde.
„Ah ....", war das Erste, was er rausbekam, bevor er mich einfach mal umarmte. Als er seine Sprache wiedergefunden hatte, erzählte er in seinem üblichen Ton und vor allem mit der extremen Redegeschwindigkeit: „Diese kleinen Kerlchen kommen vom Planeten Balduin im Pferdekopfnebel. Naja, eigentlich Balduin-Gamma-3-Komma-5. Warum nennen so viele Völker ihre Planeten Balduin? Es gibt mittlerweile etwa hundert bekannte und sicher noch ein paar unentdeckte. Jedenfalls haben sie sich auf ihrer Nahrungssuche hierher verirrt und fanden das Gras hier leckerer. Bei deren Gras ist das verständlich, das ist viel zu magnesiumhaltig. Ja, Magnesium in Gras, in hohen Mengen. Ich konnte sie schlecht auf den Feldern rumrennen lassen, wo sie jederzeit von einem Bauern überfahren werden können. Also habe ich sie hierher gebracht, das war der nächste Zoo. Hier gibt es genug Gras, jede Menge weiteres Futter und sie fallen nicht weiter auf. Hätte ich gewusst, dass ich dich hier treffe, wäre ich allerdings schon viel früher her gekommen."
Ich wusste, dass sein letzter Satz eher nur höflich war. Ich war bei weitem kein so guter Companion gewesen, mit meiner Reisekrankheit, meiner Ungeduld, meinem ständigen Nachfragen und nicht zuletzt dem Kuss, den ich mir einfach vom Doctor stibitzt hatte. Also lächelte ich einfach nur und fragte: „Wie viele Jahre waren es bei dir?" Ein Schulterzucken folgte. „Zehn? Acht? Nicht viel jedenfalls - zumindest für einen Time Lord. Und bei dir?" „Fünf. Viel, für einen Menschen. Ich habe mein Studium endlich abgeschlossen", erzählte ich locker und strahlend.
Die eine Augenbraue des Doctors, die linke, wanderte ein Stück hoch und lächelnd fragte er: „Darf ich dich denn jetzt dazu einladen, mich weiter zu begleiten? Oder hast du schon wieder ein Ziel, was du so konsequent verfolgen willst?" Jetzt war es an mir, sprachlos zu sein. Er wollte mich zurück haben? Ich durfte noch einmal mit ihm reisen? „Ist das so eine Ein-Trip-und-dann-ist-Schluss-Sache, oder gilt das für längere Zeit?", war meine erste Frage. Ich musste doch wissen, ob ich meine Wohnung hier kündigen sollte, wie viele Reisetabletten ich kaufen sollte und ob ich alle meine Sachen mitnehmen sollte oder lieber nur einen Teil."
Seine Antwort überraschte mich extrem, denn er grinste einfach nur und sagte: „Solange du willst." Naja, vermutlich hieß das eher, solange ich nicht starb, nicht irgendwo festsitzen würde und nicht zu sehr alterte, dass er es nicht ertrug, aber hauptsache, ich konnte länger bleiben. Also gab ich ihm meine Adresse - damit ich mein Gepäck nicht allzu weit schleppen musste. Ich wollte aber noch einmal Jörg zu Ende zuhören, bevor ich verschwand. Also saßen wir gemeinsam auf einer Bank und erfuhren Sachen, die wir schon wussten, amüsierten uns aber köstlich, weil Jörg ein lustiger und sympathischer Mensch war.
