Prolog

Ein paar Monate nach der zweiten Schlacht.

Dumbledore und Snape haben überlebt.

(Es kann auch sein dass noch ein paar überleben, die jetzt nicht explizit erwähnt wurden.)

Voldemort wurde von Harry zu Beginn des Jahres vernichtet.

Aber viele seiner Anhänger haben überlebt.

Die einen waren froh, dem brutalen Regime entkommen zu sein. Die dunkle Seite war nicht ihre Denkweise.

Sie waren gezwungen gewesen mitzumachen, um zu überleben. Der Tod vieler Familienmitglieder, wäre die Folge ihrer Weigerung gewesen.

Um diese zu schützen, blieben sie auf der dunklen Seite, bis zum Fall des dunklen Lords.

Dann gab es jedoch auch noch die „richtigen Todesser!"

Diejenigen die für die dunkle Seite eintraten. Diejenigen die glaubten, dass Muggel Menschen zweiter Klasse waren und magische Kreaturen wie Wehrwölfe, oder Vampire, keine Daseinsberechtigung hätten.

Das waren die Todesser des inneren Zirkels. Die gefährlichen, die ohne zu zögern über Leichen gingen und trotzdem am Abend bei einem Glas Wein ein vorzügliches Abendessen geniessen konnten und sich über schlechte Tischmanieren echauffierten.

Und eben diese, schworen Rache zu nehmen, am Bezwinger Voldemort`s.

Schade nur, dass die Beweise fehlten, um die richtigen Todesser, die, die der Zauberwelt immer noch gefährlich werden konnten, zu verhaften.

Es gab noch viele Handlanger, die die Drecksarbeiten erledigen konnten.

Die gehobene Gesellschaft der Reinrassigen Zauberer, schmiedete währenddessen Pläne, zur Vernichtung Harry Potters, der Bezwinger von Voldedmort und Held der restlichen Zauberer Gesellschaft.

Sich der Gefahr bewusst, in der sich Harry Potter noch immer befand, wurde eben dieser, auf Anraten von Professor Dumbledore, bis zum erreichen seines , zurück zu seinen verhassten Verwandten in den Ligusterweg Nummer 4 gebracht.

„Deine Sicherheit muss auch in Zukunft unsere grösste Sorge sein!"

Mit diesen Worten konterte Dumbledore jeden Einwand, den Harry vorbrachte um nicht mehr zu seinem Onkel und seiner Tante zu müssen.

Ja! Harrys Sicherheit lag vielen Menschen am Herzen. Zauberern und Muggel. Seine Verwandtschaft in Muggellondon gehörte nicht dazu.

Nach dem Krieg, zurückgekehrt in sein Haus am Ligusterweg Nummer 4, wartete Harrys Onkel nur auf den richtigen Moment, um seine ganz persönliche Rache an diesem Freak zu nehmen, der sich Zauberer nannte.

Dieser Freak, mit der Fähigkeit, allen normalen Menschen zu schaden! Fähigkeiten, die böse waren und die sehr grossen Schaden anrichten konnten. Fähigkeiten, die er nicht hatte, und die direkt aus der Hölle zu kommen schienen, und wieder dahin zurück geschickt werden mussten!

Und so wartete Vernon Dursley gespannt auf die Ankunft seines Neffen.

Niemand hätte gedacht, dass Harrys Leben diese Wende nehmen würde!

Niemand wäre auf solche Ideen gekommen.

Denn niemand hatte so viel Fantasie wie Vernon Dursley, der sich schon auf das schmerzverzehrte Gesicht seines Neffen freute.

Auch unser Held nicht, der seinen Onkel ja kannte, und mit mulmigem Gefühl seine Habseligkeiten zusammensuchte, um ein letztes Mal in den Ligusterweg zurück zu kehren.

Im Ligusterweg,

Harry umarmte seine besten Freunde, Ron und Hermine, ein letztes Mal, bevor sich ihre Wege, für die nächsten sechs Monate, trennen würden.

Hermine flog, zusammen mit der Familie Weasley, nach Australien zu ihren Eltern, die, nachdem sie ihre Erinnerungen wieder erlangten, beschlossen, erstmals in Australien zu bleiben.

Die Weasleys hingegen versuchten, mit der Reise etwas Abstand zwischen sich und dem Krieg zu bringen, der auch in ihrer Familie, nicht ohne Verluste, zu Ende gegangen war.

Freds Tod war noch zu frisch, auch wenn sich langsam wieder die schönen Erinnerungen hervor drängten.

Für Ron war es sowieso eine beschlossene Sache, seine Herzallerliebste, nie mehr aus den Augen zu lassen.

Die Zeit vor Weihnachten, als sie alle drei noch auf der Suche nach den letzten Horkruxen gewesen waren, lastete noch immer schwer auf seinem Gewissen.

Es war die Zeit, in der er Harry und Hermine im Stich gelassen hatte. Er war gegangen. Er hatte seine Sachen zusammengepackt und war einfach gegangen. Er war so wütend gewesen, zu dem Zeitpunkt. Wütend und eifersüchtig. Seine Wut und seine Eifersucht hatten Harry und Hermine beinahe umgebracht.

Und obwohl die Beiden ihm längst verziehen hatten, bescherte es ihm gelegentlich noch Albträume.

Und nun kam schon wieder so ein Moment, in dem er sich fühlte, als ob er seinen besten Freund, erneut im Stich lassen würde.

Harry alleine zu seinen Verwandten gehen zu lassen, war fast mehr als er ertragen konnte.

Seine Emotionen drohten ihn zu überwältigen.

Mit Tränen in den Augen, umarmte er Harry und drückte ihn an sich, als ob er ihn nie mehr gehen lassen wollte.

Harry, der selbst mit den Tränen zu kämpfen hatte, erwiderte die Umarmung seines Freundes in derselben Stärke.

Hermine trat hinzu und legte ihre Arme, mit einem lauten Schluchzen, um beide.

„Es ist schon in Ordnung ihr Zwei."

Harry versuchte mit einem Scherz, die Stimmung etwas aufzulockern.

„Ihr kennt mich doch. Alles was mich nicht umbringt macht mich stark."

Das lächeln, dass er dabei aufsetzte, wirkte wirklich nur ein bisschen gequält.

„Genau Mate. Schliesslich bist du der Bezwinger Voldemort`s. Was sollen denn die dämlichen Muggel dir anhaben können!"

Mit einem Geräusch, das zwischen lachen und weinen lag, machte sich Hermine von den Beiden los.

„Ihr zwei seid so doof. Ihr wisst genau wie die Dursleys sind. Darüber macht man einfach keine Scherze."

„Aber Ron hat recht Mine." Harry war bei der Erwägung der Dursleys wieder ernst geworden.

„Im Übrigen werden die paar Monate, schnell vorbei gehen. Ausserdem, habe ich ja nun etwas worauf ich mich freuen kann."

„Du bleibst also immer noch dabei, aus deinen geerbten Häusern, Waisenhäuser zu eröffnen."

Hermine wusste längst von Harrys Entscheidung, wollte aber die düstere Stimmung etwas auflockern und das gelang ihr immer, wenn sie das Thema auf die vielen Kinder lenkte, die während des Krieges ihre Eltern verloren hatten.

„Natürlich. Was soll ich denn alleine mit all den Häusern und dem vielen Geld anfangen, das mir meine Eltern und Sirius hinterlassen haben.

Ausserdem ist Kreacher schon dabei, Potter Manor und den Grimmauldplatz, instand zu setzen und zu renovieren."

Harry schaute mit einem traurigen lächeln zu Ron. „ Deine Familie will ja nichts von meinem Erbe haben."

„Nein, da magst du recht haben. Und geschenkt wollen wir schon gar nichts."

Stolz reckte Ron seinen Kopf noch etwas höher.

„Aber meine Mom freut sich schon jetzt darauf, dir unter die Arme greifen zu können."

Ron trat zu Hermine und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Und wir freuen uns auf die Zeit, in der wir gemeinsam, zu den kleinen Bälgern schauen werden.

Ich werde ihnen das Fliegen auf Besen beibringen, und Hermine schaut, dass die kleinen Rotznasen, ihre Tischmanieren beherrschen, wenn sie nach Hogwarts gehen."

„Ja Ron. Genau so wird es sein. Du zeigst ihnen den Spass im Leben, und ich werde sie auf die ernsteren Dinge vorbereiten. Denn Merlin bewahre uns davor, dass die Kleinen sich deine Tischmanieren aneignen, das wäre ein Desaster!"

Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen, küsste Hermine ihren Schatz auf die Nasenspitze.

„Was soll das jetzt wieder heissen?" Ron drehte sich zu Hermine.

„Denkst du ich habe keine Manieren?"

„Das denke ich natürlich nicht Ron!" Hermine musste sich dennoch ein Schmunzeln verkneifen.

„Sagen wir mal, dass dein Hunger meistens zu gross ist, als das du dich noch daran erinnerst."

„Haha! Das finde ich nicht witzig!"

„Hey Alter, mach dir nichts draus." Harry schaute seinen Freund mitfühlend an. „Bei deinen Flugkenntnissen werden sich die vier Häuser darum streiten wer ins Team genommen wird und wer nicht."

Und wenn ihnen deine Mutter dann noch die Märchen vom Beedle dem Barden vorliest, dann sind alle rundum glücklich und zufrieden."

Harrys Blick schweifte in die Ferne. Ach wie sehr wünschte er sich die Zeit, bis zu seinem Geburtstag wäre schon vorbei.

„Nicht vergessen zu erwähnen, dass du beim Vorlesen, mit Sicherheit in der ersten Reihe zu finden sein wirst Harry!"

„Da könntest du sogar noch Recht haben Hermine. Im Gegensatz zu Ron, kenne ich die Zaubermärchen noch nicht."

„Na da kann ich jetzt aber nichts dafür!" Empört sah Ron zu Hermine. „Ich meine dass ihr bei Muggeln aufgewachsen seid. Ihr kennt dafür all die komisch klingenden Muggelmärchen."

„Da wär ich mir bei Harry nicht so sicher. Bei seinen Verwandten wird er keine Zeit für Märchen gehabt haben."

Die letzten Sätze hatte Hermine nur leise geflüstert. Harry hatte sie nicht mitbekommen. Dafür aber Ron, der nun wieder besorgt seinen besten Freund musterte.

„Wirst du klarkommen?"

„Man jetzt haut schon ab ihr zwei. Mir geht es gut. Bald schon kommt meine Eskorte, um mich zum Ligusterweg zu bringen.

Geniesst endlich eure Harry-freie Zeit. Bald schon werdet ihr euch wünschen, mehr Zeit zu zweit zu haben."

Noch lange blickte Harry seinen Freuden hinterher. Der Hogwartexpress brachte die „normalen" Menschen zurück nach London.

Er war halt auch in der Hinsicht nicht normal.

Dumbledore hielt es für sicherer, wenn ihn Auroren nach London geleiteten.

Alles zu meiner Sicherheit. Trübe Gedanken machten sich breit. Wie naiv von mir anzunehmen, dass nach dem Krieg alles besser sein würde. Er würde nie Frei sein. Freiheit und Glück, war etwas für normale Menschen. Und er war ja noch nie normal und würde es auch nie sein. Dafür hatten seine Verwandten und Voldemort gesorgt.

„Mister Potter! Da sind sie ja. Die Auroren warten." Professor Snape durchbrach Harrys düstere Gedanken.

„Pathetisch wie immer Potter. Der verwöhnte Held kehrt zu seinen Wurzeln zurück und braucht dazu natürlich wieder eine Extraeinladung."

Herausfordernd schaute Professor Snape zu seinem ehemaligen Schüler. Er wusste selbst nicht, warum er immer noch so gehässig mit Potter redete. Vielleicht lag es am arroganten Blick, den der Junge immer dann aufsetzte, wenn er sich ungerecht behandelt fühlte.

Doch wenn der Professor ehrlich zu sich selber war, dann musste er sich eingestehen, dass es ganz einfach die Gewohnheit war, die ihn immer wieder zu solchen Gehässigkeiten verführte.

Harry war jedoch nicht in der Stimmung für eine Streiterei mit seinem Professor für Zaubertränke.

„Ich komme gleich Professor. Ich hole nur noch schnell meinen Umhang."

Kurze Zeit später war er von Auroren umzingelt, die ihn direkt zum Ligusterweg geleiten würden. Mit einem letzten Blick zurück auf Hogwarts und Professor Snape verabschiedete sich Harry von der Sicherheit in seinem Leben und hielt Snapes starren Blick stand, der ihn zu durchbohren schien.

Kurz darauf drehte sich alles um ihn und er stand auf dem Vorplatz der Garage, neben dem Auto seines Onkels, der schon sehnlichst auf die Ankunft seines Neffen wartete.

„Ihr seid zu spät Freak. Aber was soll man von solchen Kreaturen wie ihr es seid, auch anderes erwarten. Euch ist es egal, ob wir normalen Menschen etwas zu tun haben."

Gehässig schaute Onkel Vernon zu Harrys Eskorte. „Und was wollen die noch hier? Du weisst genau, dass ich mehrere eurer Sorte, nicht dulde in meinem Hause. Was sollen denn die Nachbarn denken. Aber dir ist das natürlich egal. Hauptsache auffallen."

„Das ist ein Verwandter von ihnen Mister Potter?"

Ungläubig schaute einer der Auroren von Harry, zu dem verschwitzten und vor Wut, rot anlaufenden Mann, der schnaubend vor sich hin murrte.

Das geht schon in Ordnung Kingsley. Darf ich vorstellen: Vernon Dursley, mein Onkel. Es ist alles so, wie Professor Dumbledore es sich wünscht. Das ist der Ort wo er mich sechs Monate versteckt halten will."

„Professor Dumbledore ist einer unserer angesehensten Zauberer Mister Potter."

Fast schon mitleidig wurde Harry gemustert.

„Er wird sich schon etwas dabei gedacht haben."

„Das weiss ich Shacklebolt. Dennoch ist es für mich nicht einfach, wieder hier, bei meinen Muggelverwandten zu sein."

„Du machst das schon Harry. Halt einfach die Ohren steif!

Wenn wir nichts anderes hören, holen wir dich ganz früh am Morgen des 31. Julis ab.

Darauf kannst du dich verlassen."

„Ja, wenn ich bis dahin überlebt habe", murmelte Harry in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Nun mach schon Junge! Komm endlich herein. Wir haben, wie schon erwähnt, nicht den ganzen Tag Zeit."

Mit einem letzten Blick auf Kingsley Shacklebolt, der ihm während der letzten Monate im Krieg, ein guter Freund und Vertrauter geworden war, wandte sich Harry um und betrat mit einem mulmigen Gefühl das Haus am Ligusterweg Nummer vier.

Keiner der Auroren schaute zurück und so entgingen ihnen der gehässige Blick und das falsche Lächeln, mit denen Onkel Vernon seinen Neffen ein letztes Mal musterte, bevor sich die Eingangstür hinter Harry schloss.