Pressekonferenz 3. Teil
Da bei der letzten Konferenz keine wirklichen Skandale, wie Spendenaffären, sonstiger Affären, gequälte Haustiere oder geheim gehaltene uneheliche Kinder des Lehrpersonals ans Licht gekommen sind, hat Dumbledore sich nach einer großzügigen Spende der "Bild der Hexe" und der FAZ von 250.000 Galleonen spontan dazu entschieden, eine weitere Pressekonferenz einzuberufen.
Die Große Halle ist brechend voll und die Stimmung der Lehrer dementsprechend auf dem Höhepunkt. Diesmal hat Dumbledore keine Kosten und Mühen gescheut und neben den unentbehrlichen Sicherheitskräften noch weiteres Fachpersonal engagiert. Also sind 58 aus Übersee importierte japanische U-Bahn-Schubser damit beschäftigt mit freundlichen, aber doch energischen Gesten genau so viele Reporter in die Halle zu quetschen, dass der vorhandene Sauerstoff exakt für 2 Stunden und nicht länger reicht.
*Dumbledore steht auf und fummelt an seinem Mikrofon rum, was allerdings nur einen durchdringenden Piepton von sich gibt; daraufhin dreht er sich zu einem Mischpult-Typen mit Pferdeschwanz und Ziegenbärtchen in einer Ecke der Halle und beginnt Dinge zu schreien, die glücklicherweise nicht zu verstehen sind*
Dumbledore: "...oder ich werde dir mal höchstpersönlich vorführen, wie laut 140 Dezibel
sind! ...Äh, ich meine: Eins, Zwei, Drei ,Test. OK, nach dieser kleinen
technischen Verzögerung möchte ich Sie alle recht herzlich zu unserer zweiten
Pressekonferenz begrüßen.
*Applaus*
Ich möchte Sie nochmals darauf hinweisen, dass das Fotografieren nur den dazu
befugten Pressefotografen vorbehalten ist, damit wir nachher die ungünstigen
Aufnahmen zensieren können. Diese möchte ich wiederum darum bitten, keine
Blitzlichter zu verwenden, da einige Kollegen sehr empfindliche Augen, oder
die letzte Nacht durchgesoffen haben. Bevor wir anfangen, muss ich Sie noch
höflichst dazu auffordern, sich mit ausgestreckten Armen und Beinen an die
Wand zu stellen, damit unser Sicherheitspersonal Sie auf Schusswaffen und
faule Eier bzw. Tomaten durchsuchen kann.
*kein Applaus*
Gut, nachdem wir die Sicherheitsvorkehrungen abgeschlossen hätten, kann jetzt
die erste Frage gestellt werden. Ja, bitte."
Journalist: "Professor Dumbledore, die Lehrer an Ihrer Schule sind alles hochqualifizierte
Meister ihres Faches, das ist unbestreitbar. Jedoch setzt das nicht ebenso hohe
Fähigkeiten im Umgang mit Kindern voraus. Würden Sie sagen, dass in
Hogwarts gesteigerter Wert auf Pädagogik gelegt wird?"
Dumbledore: "Nun, ich denke diese Frage kann ich guten Gewissens bejahen. Dafür sorgt
schon unser ausgeklügeltes Schulsystem. Wir wollen das Gemeinschaftsgefühl
der Kinder stärken und haben es daher eingeführt, dass jedes Kind zu
Schulbeginn in ein Haus eingeteilt wird, das in den folgenden Jahren wie eine
Familie für sie oder ihn sein wird. Es gibt vier solcher Häuser, in die die Schüler
entsprechend ihrer Fähigkeiten und Persönlichkeiten eingeteilt werden: Die
Loser, Idioten und Versager kommen nach Hufflepuff, die Gutmenschen,
strahlenden Helden und meine persönlichen Favoriten kommen nach
Gryffindor, die potenziellen Schwarzmagier, Massenmörder und Verräter nach
Slytherin und die Klugscheißer, Besserwisser und Streber werden nach
Ravenclaw gestopft. So lernen die Kinder spielend auch minderwertige
Mitmenschen zu respektieren. Darüber hinaus können sich die Angehörigen der
einzelnen Häuser in Quidditchspielen und im Kampf um den Hauspokal
bekriegen. Sie sehen also, die Schüler wachsen hier fernab von Vorurteilen und
mit einem einzigartigen Gefühl der Zusammengehörigkeit zu einer Generation
heran, der wir vollen Vertrauens die Zukunft unserer Welt in die Hände legen
können."
*viele haben Tränen in den Augen, vereinzeltes Naseputzen ist zu hören; Dumbledore nimmt den nächsten Journalisten dran*
Journalistin: "Margaret Thatcher, Vogue London. Professor Snape, Sie wurden kürzlich von
den Lesern unserer Zeitung auf Platzt zwei der "100 Sexiest Men Alive"
gewählt."
Zwischenruf aus dem Lehrerkollegium: "Wo haben Sie denn abgestimmt? In einem
Blindenheim?!"
*lautes Gelächter*
Journalistin: "Nein, auf der Jahrestagung des Londoner Vereins für Abstrakte Kunst. Nun,
Professor, was sagen Sie zu dieser Auszeichnung?"
Snape: *mit leicht stolzgeschwellter Brust*"Ich kann nur wiederholen, dass mich
derartige Wettbewerbe nicht im Geringsten interessieren und ich sie außerdem
für ausgesprochen lächerlich halte. Die Popularität dieser Listen und der damit
verbundene Starkult um die Ersten kann ich auf keinste Weise nachvollziehen
und verurteile ich zutiefst."
*Journalistin will fortfahren*
Snape: *sehr leise und mit zusammengepressten Zähnen* "Ich... äh... wer war denn auf
Platz eins?"
Journalistin: "Mit überwältigender Mehrheit Pierce Brosnan."
Snape: "WAS?!? Dieser schmierige irische *nicht jugendfreier Ausdruck* soll schöner
sein als- ... ähm... aber wie gesagt, es ist mir eigentlich auch völlig egal."
Dumbledore: *mit breitem Grinsen* "Gut, gut, dann jetzt bitte die nächste Frage.
*Journalisten heben die Hände*
Ja, der Herr mit dem Turban und dem entzückenden Rauschebart."
Journalist: "Hans-Dieter Müller, Kitzbüheler Rundschau. Professor Trelawney, Sie leben
sehr isoliert in Ihrem Turmzimmer und nehmen nur selten an sozial wichtigen
Ereignissen wie dem gemeinsamen Abendessen teil. Schätzen Sie die
Abgeschiedenheit, weil Sie denken, der hektische Schulalltag könnte Ihre
spirituellen Fähigkeiten negativ beeinflussen?"
Trelawney: *rauchige, schleppende Stimme* "Oh, nein, Bruder. Ich bringe damit meine
Ablehnung jeglichen Konsums und meinen Protest gegen die Auswüchse der
heutigen politisch erstarrten Wohlstands- und Leistungsgesellschaft zum
Ausdruck."
Zwischenruf aus dem Lehrerkollegium: "Nee, hauptsächlich liegt's daran, dass sie keiner
leiden kann!"
*lautes Gelächter*
Dumbledore: "Also wirklich, wo sind denn eure Manieren?"
Trelawney: *beachtet den Kommentar nicht, hat ihn wahrscheinlich gar nicht
mitbekommen* "Ich lege stattdessen Wert auf die Besinnung auf immaterielle
Werte, wie Love, Peace and Happieness."
Zwischenruf aus dem Lehrerkollegium: "Wie, nicht Sex, Drugs and Rock'n Roll?!"
Dumbledore: "Müsst ihr eigentlich immer euren Senf dazugeben?"
*gesamtes Kollegium nickt*
Trelawney: "Nun, jedenfalls möchte ich so meinen Wunsch nach einer friedlicheren,
humaneren Welt voller Liebe deutlich machen. *legt den Kopf zur Seite und
spielt verträumt an ihrer Blumenkette* Außerdem kann ich da oben so laut Janis
Joplin und Jimi Hendrix hören, wie ich will, ohne dass es einen stört."
Journalist: "Sie haben außerdem als Einzige die Erlaubnis Ihr Klassenzimmer nach Ihren
persönlichen Wünschen und Bedürfnissen einzurichten. War es schwer, sich
gegen die völlig überholten und veralteten Vorschriften des britischen
Schulsystems durchzusetzen, oder mussten Sie hart für die Verwirklichung Ihrer
Ziele kämpfen?"
Trelawney: "Oh, nein, nein. Ich bin gegen jegliche Form von Gewalt. All dies habe ich nur
durch gewaltlosen Widerstand erreicht. Ich habe allen klargemacht, dass man
nur in der richtigen Atmosphäre seinen Horizont erweitern und die
verschlungenen Stricke der Zukunft entwirren kann. Das ist in einem kalten,
sterilen Klassenzimmer nun mal nicht möglich, Bruder. Gemütliche Sitzmöbel
sind dabei ebenso wichtig, wie der süßliche Duft bewusstseinserweiternder
Kräuter. Sie lassen mich Dinge sehen und erkennen, zu denen mir der Zugang
sonst verschlossen wäre"
Zwischenruf aus dem Lehrerkollegium: "Ja, klar, Miss Gandhi, sieht eher so aus, als würden
gewisse Drogen endlich ihre Wirkung zeigen!"
Dumbledore: "Minnie, diesmal hab' ich genau gesehen, dass du es warst!"
McGonagall: "Ich? *zu den anderen Lehrern gewandt* Habt ihr gesehen, dass ich was gesagt
habe?"
*allgemeines empörtes Kopfschütteln*
Dumbledore: "Grr... Gut, Sybill, hast du noch was zu sagen?"
Trelawney: "Yo, Mann. Merkt euch meine Botschaft Leute: Gewalt ist keine Lösung! Make
love, not war! Peace!" *macht diese Sache mit den zwei Fingern*
Dumbledore: "Äh, schön, schön, machen wir, Sybill. Lassen Sie uns bitte fortfahren.
Der..äh... junge Mann mit dem dezenten Bäuchlein und der putzigen
kugelrunden Brille bitte."
Journalist: "Guten Tag, Alfrred Biolek mein Name, Essen & Trinken. Prrofessor
McGonagall, *räuspert sich laut und vernehmlich* Sie sind ja, ums mal...
hmmm *fuchtelt umständlich mit der Hand rum* vorrsichtig auszudrrücken,
schon 'ne ziemlich alte Schachtel, nä? Wie kommt es dann, dass Sie sich in ein
so überrraus gelenkiges Tierrchen wie eine Katze verrwandeln? Was mich mal
interrressieren würde, *legt Kopf schief und stützt ihn in einer Biolek typischen
Geste auf 2 Fingern ab* liegt es darran, dass Sie *räuspert sich erneut laut und
vernehmlich* Katzen so gerrne mögen?"
McGonagall: *entsetzt* "MÖGEN?! Sie fragen mich im Ernst, ob ich Katzen mag?!? Ich
hasse sie!!! Glauben Sie ernsthaft, dass ich mich freiwillige in so einen
stinkenden, maunzenden Flohfänger verwandelt habe? Bei der Verwandlung in
einen Animagus kann man sich das Tier, in das man sich verwandelt nicht
aussuchen. Aber das sagen sie einem immer erst hinterher. Ich habe mich also
dieser lebensgefährlichen Prozedur unterzogen in der Hoffnung, als gigantischer
feuerspeiender Drache die Welt zu regieren und was kommt dabei raus? Ein
Tierchen, das es nicht einmal schafft die Autobahn zu überqueren, ohne
überfahren zu werden. Glauben Sie mir, nach so einer Erfahrung würden Sie
auch keine Katzen mehr mögen. Andererseits hätte es auch schlimmer kommen
können. Sehen Sie sich nur mal Peter Pettigrew an. Eine Ratte! Die rechte Hand
des Dunklen Lords ein parasitenbefallenes Nagetier! Das ist so, als würde sich
die Queen in einen Regenwurm mit Krönchen verwandeln, einfach lächerlich!"
Journalist: "Das is ja doll, nä? Also ich fürr meinen Teil, mag ja Katzen ganz gerrne. In
'nerr leckeren Weinsoße mit einem Gläschen Pinot Grigio im Eichenfass
gerreift... hmmmmm *fuchtelt mit der Hand rum und verzieht Gesicht zu einem
Ausdruck der Verzückung* ...das is schon was Feines, nä? Doll!"
Dumbledore: "Ja, Ihre Essgewohnheiten sind zwar überaus faszinierend, aber ich möchte jetzt
um die nächste Frage bitten."
Journalist: "Wolf von Lojewski, Die Bunte. An dieser Schule sind alle Lehrer Singles. Es
ist weder bekannt, dass ein Mitglied des Lehrpersonals verheiratet ist, noch
irgendeine andere Art von Beziehung hat. Nun fragen wir uns: ist dies eine
Voraussetzung für diesen Beruf? Oder besteht die Hoffnung, dass wir in
nächster Zeit über dramatische Scheidungsskandale und die Frage, wer das
Haus bekommt berichten können?"
*erst betretenes Schweigen, dann fangen alle gleichzeitig an zu reden*
McGonagall: "Nun, es ist nicht so, dass..."
Snape: "Natürlich könnten wir... "
Hagrid: "Theoretisch..."
Lupin: "Aber wir sind einfach zu..."
Hooch: "Beschäftigt."
Lupin: "Genau! Zu beschäftigt, als dass wir..."
Flitwick: "Zeit hätten, um..."
Trelawney: "Yo, aber das heißt nicht, dass wir nicht könnten..."
Lupin: "Wenn wir Zeit hätten..."
Snape: "Was wir aber nicht haben..."
Dumbledore: "So, die Konferenz ist zu Ende, ich muss Sie bitten zu gehen."
Journalist: "Was? Die letzte Frage wurde noch nicht einmal vollständig beantwortet!"
Dumbledore: *zuckersüß* "Soll ich Ihnen mal was sagen?"
Journalist: "Ja, bitte, wär mal 'ne nette Abwechslung."
Dumbledore: "DAS IST MIR SCHEIßEGAL, OB HIER IRGEBDWELCHE FRAGEN
BEANTWORTET SIND, ODER NICHT. DIE KONFERENZ IST ZU ENDE,
BASTA!"
Journalist: "Sie können uns nicht zwingen zu gehen! Wir werden hierbleiben, bis wir eine
Stellungnahme zu der letzten Frage haben!"
*aufmüpfiges Gemurmel*
Dumbledore: *sehr freundlich* "Nein, ich kann Sie nicht dazu zwingen. Aber meine
freundlichen Wachmänner hier und die Tatsache, dass hier in nicht allzulanger
Zeit akuter Sauerstoffmangel herrschen wird, könnten Sie vielleicht
überzeugen."
*Journalisten stürmen ohne eine weiteres Wort zu verlieren aus der Halle, an deren Tür sie freundlich von den japanischen U-Bahn-Schubsern verabschiedet werden*
Dumbledore: "So, das hätten wir... Was guckt ihr denn alle so?"
McGonagall: *feuchte Augen* "Albus, wir werden nie verheiratet sein, oder?"
Dumbledore: "Aber nein, Minnie, das ist doch Quatsch."
Snape: "Ach, gib's doch zu, wir sind unattraktiv!"
Dumbledore: "Ach was, Sevvie, ihr seid die attraktivsten Lehrer, die man sich vorstellen
kann."
Lupin: *glänzende Augen* "Wirklich?"
Dumbledore: "Ganz wirklich."
Lupin: "Und das sagst du nicht nur, um uns aufzuheitern?"
Dumbledore: "Nein, das ist mein voller Ernst!"
*Lehrer springen auf und fallen Dumbledore um den Hals*
Dumbledore: *halb erdrückt* "Hmpf, ist ja gut, Kinderchen, ich hab euch ja auch lieb. Was
haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen ein Eis essen gehen?"
Lehrer: "Au ja!"
*laufen unter Freudengeschrei raus, wobei Snape McGonagall an den Haaren zieht*
Dumbledore: *lächelt vor sich hin* "Rasselbande."
ENDE
Disclaimer: Hiermit möchte ich sämtliche Verantwortung für einen der HP Charaktere von mit weisen. Das ist alles das Werk einer durchgedrehten Britin.
Wolf von Lojewski, Margaret Thatcher und Alfred Biolek gehören sich selbst und können sich auch behalten, ich will sie nämlich nicht. Pierce Brosnan gehört nur sich selbst.
Mit Janis Joplin und Jimi Hendrix ist es dasselbe Problem wie mit Clark Gable und Bette Davis, für das ich immer noch keine Lösung gefunden habe.
Sollte jemand den Kerl mit dem Turban und dem Rauschebart sehen, ruft die CIA, das FBI oder James Bond bzw. Indiana Jones. (Wenn möglich würde ich ersteren vorziehen, da Mr. Jones mittlerweile doch etwas... in die Jahre gekommen ist.)
Außerdem muss noch hinzugefügt werden, dass ich nichts gegen Katzen, oder die Gebräuche in den öffentlichen Verkehrsmitteln Japans habe.
