Also, auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame... ja, fühl dich ruhig
angesprochen...(nein, Sarista, ich werde hier keinen Namen nennen *kicher*)
Hier nun die völlig überflüssige (obwohl, das wollen wir doch nicht hoffen)
Fortsetzung meiner Story „drei Freunde sollt ihr sein".

Wir erinnern uns: im ersten Teil (die Sommerferien nach Band 4) verbrachte Snape
auf Dumbledores Wunsch hin eine Woche bei Lupin und Black. Während dieser Zeit
wurde Einiges an unterschwelligen Emotionen aufgerührt. Um Teil 2 zu verstehen,
sollte man vorher Teil 1 wenigsten überflogen haben. Teil 2 spielt in den
Weihnachtsferien von Band 5 (der hoffentlich bald rauskommt *grummel*)

Warnhinweis: Teil 2 dürfte slashiger als Teil 1 werden...
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Drei Freunde sollt ihr sein Teil 2

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Kapitel 1
Schon von Weitem hörte Severus Snape den Kampflärm und das wütende Gekeife
von Minerva McGonnagal. Er beschleunigte seine Schritte und bog hastig um die
nächste Ecke, wo ihn ein unerfreulicher Anblick erwartete.
Wie nicht anders zu erwarten, handelte es sich wieder Mal um eine Schlägerei
zwischen Gryffindors und Slytherins – Fünftklässler natürlich. Und natürlich Malfoy
und Potter an vorderster Front. McGonnagal versuchte – allerdings vergeblich – die
Kampfhähne durch lautes Schreien zu trennen. Snape zögerte nicht lange.
Entschlossen griff er sich den erstbesten Unruhestifter – zu seiner gelinden
Überraschung handelte es sich um die Besserwisserin Granger – und zerrte sie aus
dem Getümmel.
„Granger, Weasley, Potter, Longbottom, Finnegan!" rief er mit durchdringender
Stimme. „50 Punkte Abzug für Gryffindor. Und wenn Sie nicht sofort mit diesem
Blödsinn aufhören, dann werden Sie alle Strafarbeiten bekommen bis an Ihr
Lebensende!"
Doch der Kampf wurde so verbissen geführt, dass ihn niemand beachtete.
McGonnagal sah ihn verwirrt und hilflos an und zückte schon ihren Zauberstab. Doch
Snape schüttelte energisch den Kopf.
„Malfoy, Crabbe, Goyle, Bullstrode, Zabini! Sofort aufhören!" Mit diesen Worten
bahnte er sich seinen Weg zu Malfoy und Potter, die einander im Schwitzkasten
hatten und ihn offensichtlich immer noch nicht bemerkt hatten.
Bislang war der Streit zwar recht erbittert doch noch ohne Magie geführt worden.
Doch nun war ein Punkt erreicht, an dem mehrere der Kontrahenten, ohne sich
vorher darüber abzusprechen, nahezu gleichzeitig ihre Zauberstäbe zückten. Bereits
Sekunden später zischten die unterschiedlichsten Flüche durch die Luft und Snape,
der sich mitten im Getümmel befand und keine Hand mehr für seinen Zauberstab
freihatte – da er mit der einen Malfoys Arm und mit der anderen Potters Kragen
gepackt hatte – wurde von mehreren Flüchen getroffen und sackte mit einem
heiseren Schmerzenslaut in sich zusammen.

Plötzlich war alles totenstill. Keiner der Schüler wagte, auch nur zu atmen. Alle
starrten entsetzt auf ihren Lehrer, der bewusstlos inmitten von ihnen auf dem Boden
lag. McGonnagal bahnte sich leichenblass ihren Weg durch die Menge, zauberte
eine schwebende Tragbahre herbei und beförderte ohne ein weiteres Wort Snape zu
Madam Pomfrey.
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„...es wäre wahrscheinlich nicht einmal etwas Gravierendes passiert, wenn durch die
Flüche nicht einige der Zaubertrankfläschchen zerbrochen wären, die Severus immer
mit sich herumträgt", erläuterte zwei Tage nach diesem Vorfall Albus Dumbledore die
Geschehnisse Remus Lupin und Sirius Black, die ihm mit aufgerissenen Augen
lauschten.
Dumbledore hatte nach Ihnen geschickt und nun sassen sie in seinem Büro,
knabberten Kekse, tranken Tee und liessen sich von ihm die unglaublichste
Geschichte erzählen, die sie je gehört hatten.
„Keiner der Flüche, die die Kinder ausgesprochen hatten, hätte etwas Ernsthaftes
auslösen können, doch vermischt mit den Dämpfen und Flüssigkeiten aus den
Fläschchen...." Dumbledore machte eine bedeutungsvolle Pause. „Unnötig zu
erwähnen, dass die Tränke alle nicht beschriftet waren, wir wissen also nicht, um
welche Tränke es sich gehandelt hat. Weshalb wir Severus auch nicht wirklich helfen
können. Zum Glück fangen morgen die Weihnachtsferien an."
„Ja, aber... was ist denn nun eigentlich Severus zugestossen?" fragte Lupin zaghaft.
Dumbledore musterte die beiden über den Rand seiner halbmondförmigen Brille
hinweg mit ungewohnt ernstem Blick.
„Severus hat sein Gedächtnis verloren."
„Pfff – was?" platzte Black kichernd heraus. „Das geschieht ihm Recht", prustete er.
„Sirius! Das ist nicht komisch!" Lupin war sehr blass geworden. „Das ist schrecklich –
aber... Albus... warum erzählen Sie das ausgerechnet uns?"
„Weil ich... weil Severus Eure Hilfe braucht", antwortete Dumbledore.
„Was?" fragte Black entrüstet. „Wozu?"
„Ich will, dass er die Weihnachtsferien bei Euch verbringt. Dort hat er die Zeit und die
Ruhe um sein Gedächtnis wieder zu erlangen", erklärte Dumbledore mit fester
Stimme.
Zu Blacks Entsetzen nickte Lupin bedächtig.
„Bist du denn völlig übergeschnappt? Hast du vergessen, wie schwierig es diesen
Sommer mit ihm war? Das kommt ü-ber-haupt nicht in Frage."
„Es ist immer noch mein Haus", stellte Lupin ruhig fest. „Andererseits – wäre es nicht
besser, wenn er hier bliebe? Seine vertraute Umgebung könnte in diesem Fall doch
hilfreich sein?"
Seltsamerweise schien Dumbledore diese Frage unbehaglich zu sein.
„Es ist nur leider so, dass Severus in seinem derzeitigen Zustand die Atmosphäre in
der Schule und in seinen eigenen Räumen als bedrohlich empfindet. Daher glaube
ich, dass ihm ein Ortswechsel gut tun würde."
„Und warum soll er dann gerade zu uns?" fragte Black unwillig.
„Weil ihr – abgesehen von mir – die Einzigen seid, die ihn am Längsten und am
Besten kennen."
Black wechselte einen kurzen Blick mit Lupin.
„Na schön – von mir aus", seufzte er ergeben.
In diesem Moment klopfte es zaghaft an die Eingangstür.
Dumbledore warf einen schnellen Blick auf die Uhr und sagte dann erfreut: „Ah, das
wird er sein. Und keine Sekunde zu früh. Kommen Sie nur herein, Severus."
Lupin und Black wandten sich halb in ihren Sesseln um, um Snape an zu sehen.
Der Mann, der auf Dumbledores Aufforderung hin den Raum betrat, wirkte jedoch so
fremd auf sie, dass beide betreten schwiegen.
Severus Snape hatte sich verändert. Er trug zwar immer noch die gleichen
Kleidungsstücke und bewegte sich auch noch genauso wie früher, doch sein
Gesichtsausdruck hatte sich so stark gewandelt, dass beide einen
Sekundenbruchteil lang glaubten, dass dies unmöglich Snape sein könne. Seine
dunklen Augen hatten alles Stechende verloren und anstatt die Menschen scharf ins
Augen zu fassen blickten sie nun merkwürdig ziellos und verwirrt. Auch sein Mund,
der sonst immer zu einer zynisch-schmalen Linie zusammengepresst war, schien
nicht zu ihm zu gehören, denn er schenkte den drei Anwesenden ein unsicheres
Lächeln. Das Allerseltsamste war jedoch, dass Snape nicht mehr so verbittert,
sondern jünger – fast unschuldiger – wirkte.
„Guten Tag", sagte Snape schliesslich in die Stille hinein. „Ich sollte Sie kennen, nicht
wahr?"

Lupin konnte nichts dafür, aber Snapes entschuldigendes Lächeln zerriss ihm fast
das Herz. Er stand auf und schüttelte Snapes Hand.
„Ich bin Remus Lupin - und das hier", er zeigte auf Black, „...ist Sirius Black, ein
Freund von mir."
„Ich werde es mir merken", erwiderte Snape ernsthaft. „Woher kennen wir uns?"
„Wir sind gemeinsam zur Schule gegangen", antwortete Lupin mit einem seltsamen
Würgen in seiner Kehle, während Black ziemlich hilflos abwechselnd Snape und
Dumbledore anstarrte. Jeglicher sarkastische Kommentar, der ihm auf der Zunge
gelegen hatte, war ihm bei Snapes Anblick vergangen.

„Du solltest vielleicht jetzt besser ein paar Sachen zusammen packen", sagte Lupin
mit einem seltsamen Unterton in der Stimme. „Du wirst die Weihnachtsferien bei uns
verbringen."
„Warum?" fragte Snape schlicht.
„Weil...", Lupin schluckte und fuhr nach einem raschen Seitenblick auf Black fort,
„...weil niemand die Feiertage allein verbringen sollte."
Snapes Augen leuchteten für einen winzigen Moment auf, dann nickte er.
„Danke. Ich nehme die Einladung sehr gern an. Albus hat mir schon so etwas
angedeutet. Meine Koffer sind schon gepackt. Ich hole sie nur rasch und warte in der
Eingangshalle auf euch."
„Ja, ist gut. Wir kommen gleich nach", sagte Lupin.
Als die drei wieder allein waren, herrschte für einen Moment betretenes Schweigen.
Black fasste sich als Erster.
„Das war auf keinen Fall Snape", stiess er hervor.
„Oh, doch, Sirius. Das war er. Ihr dürft nicht vergessen, dass er bis vor zwei Tagen
weder seinen eigenen Namen wusste, noch dass er ein Zauberer ist. Ihr solltet
deshalb darauf achten, dass er seinen Zauberstab bis auf Weiteres nicht benutzt. Ich
habe ihn schon davor gewarnt und ich denke, er hat verstanden, dass dieses Verbot
sehr wichtig ist."
Dumbledores Gesicht hatte einen sorgenvollen Ausdruck angenommen.
„Es ist zwar von grösster Wichtigkeit, dass er sich so schnell wie möglich wieder an
alles erinnert – schon allein wegen Voldemort... aber ihr müsst mir versprechen, dass
ihr ihn nicht drängen werdet, oder ihn mit irgendwelchen alten Geschichten quälen
werdet, bevor er sich nicht von allein daran erinnert." Dumbledores Anweisung war
unmissverständlich.
Black hatte zwar schon den Mund geöffnet gehabt um – rein aus Gewohnheit – zu
widersprechen, doch dann besann er sich eines Besseren und liess es doch lieber
bleiben.

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„Dann immer hinein in die gute Stube", äusserte Lupin munter, als sie vor seinem
Haus angekommen waren.

Sie hatten sich von Dumbledore verabschiedet und hatten sich in der Halle mit
Snape getroffen, der dort bereits mit zwei Koffern auf sie gewartet hatte. Sie hatten
ihn in ihre Mitte genommen und apparierten mit ihm in den Vorgarten von Lupins
Häuschen.

Lupin öffnete die Tür und liess Black und Snape eintreten. Es lag zwar noch kein
Schnee, doch im Freien war es empfindlich kalt und alle drei waren froh, wieder im
Warmen zu sein. Drinnen flackerte ein lustiges Feuer im Kamin und Snape blieb kurz
davon stehen, um sich die Hände anzuwärmen.
Lupin und Black wechselten einen bedeutungsvollen Blick. Sie hatten noch nie
gesehen, dass Snape – als alter Kerkerbewohner, wie Black sagen würde – je
gefroren oder gezeigt hätte, dass er Kälte als unangenehm empfinden würde.
Lupin trat auf Snape zu und berührte ihn leicht am Arm.
„Am Besten, ich zeige dir kurz dein Zimmer, du packst schnell aus und kommst
wieder runter. In der Zwischenzeit habe ich dann auch einen heissen Tee für uns
fertig – oder möchtest du lieber Kaffee?"

Snape sah Lupin einen Moment lang mit einem seltsamen Blick an, dann seufzte er
leise.
„Nicht einmal das weiss ich", äusserte er resigniert.
Lupin schwieg betreten.
Seltsamerweise entpuppte sich Black als Retter in der Not.
„Und was hast du die letzten zwei Tage in Hogwarts getrunken?" warf er gelassen
ein.
„Pfefferminztee", antwortete Snape mit einer leichten Grimasse. „Etwas Anderes hat
mir Madam Pomfrey nicht erlaubt."
„Als du letzten Sommer hier warst, hast du die meiste Zeit Kaffee getrunken, aber ab
und zu auch mal eine Tasse Tee", überlegte Lupin laut. „Ach was! Ich mache einfach
Kaffee und Tee. Du kannst beides probieren und dich dann entscheiden.
Einverstanden?"
Snape nickte knapp – eine Geste, die Lupin sehr vertraut war und die sich
zusammen mit diesem völlig ungewohnten Verhalten doch so seltsam ausnahm –
und liess sich von Lupin sein Zimmer zeigen.

Als Lupin kurz darauf alleine die Treppe herunterkam, sass Black am Tisch, die Arme
lagen verschränkt auf der Tischplatte und er bedachte Lupin mit einem halb trotzigen,
halb herausfordernden Blick.
„Das wird nicht funktionieren", sagte er sehr langsam und deutlich.
Lupin musste widerwillig grinsen.
„Das hast du schon mal gesagt", wandte Lupin ein.
„Und? Hatte ich vielleicht nicht Recht?"
„Ich weiss es nicht", sagte Lupin und fuhr sich mit einer erschöpften Geste durch die
Haare.

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(Fortsetzung folgt...)
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Ha! Nennt mich genial – ich habe die ultimative Möglichkeit entdeckt, mit der ich
Snape so OOC sein lassen kann, wie ich nur will und er dabei immer noch „In-
Character" ist. Gedächtnisverlust – so einfach ist das... dass ich da nicht früher drauf
gekommen bin... Und ich habe gerade beschlossen, grosszügig zu sein. Wenn
jemand eine Amnesie-Snape-Story schreiben will – nur zu! Ich stelle meine Idee
kostenlos zur Verfügung. *smile*
Als Gegenleistung wünsche ich mir nur einen Haufen Reviews!