Disclaimer: Gehören leider nicht mir. Schade auch. Verdiene auch kein Geld damit. Doppelt Schade.
Rating: M für slash und explizite Sprache
Warning: Computer-sex (Hey! Premiere! Das hatte ich bislang in noch keiner fic)

A/N: Kleine Geschichte, die mir eingefallen ist als ich von Schmerzen gepeinigt auf dem Stuhl meines Dentisten saß und eine unschöne Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen musste. Fand die story aber zu nett um sie nicht aufzuschreiben - also, hier ist sie. Eine Geschichte so schön wie Zahnschmerzen...Lesen auf eigene Gefahr!

ICQ

Die große Halle von Hogwarts, der größten und besten Schule für Hexenkünste und Zauberei, war bis auf den letzten Platz gefüllt und ein lautes Gemurmel ging durch die Reihen aus Schülern und Lehrern.
Es war der erste Schultag seit dem Ende des Krieges dementsprechend aufgeregt waren Schüler und Lehrer, die endlich wieder ohne Furcht vor neuen Grausamkeiten Lord Voldemorts Hogwarts besuchen konnten.

Die neuen Schüler waren bereits in die Häuser sortiert, die neuen und alten Lehrer waren von Dumbledore vorgestellt worden und auch das opulente Festmahl war bereits restlos verzehrt, doch der fröhlich lächelnde Schulleiter hatte alle Schüler gebeten noch für eine kurze Zeit auf ihren Plätzen sitzen zu bleiben, denn er hätte noch etwas bekannt zu geben.

"Was meint ihr, was Dumbledore vor hat? Ob Harry noch einen Preis oder so was bekommt?" Mit einem breiten Grinsen auf dem sommersprossigen Gesicht lehnte sich Ron zu seinen beiden Freunden herüber.

"Ach was, ich versteh sowieso nicht, warum immer noch soviel Aufhebens darum gemacht wird. Gut, ich habe Voldemort getötet, aber das hätte jawohl jeder in meiner Situation getan." Verlegen sah Harry zu Hermione. Trotz der Tage und Wochen, die seit dem entscheidenden Tag vergangen waren, fühlte er sich auch weiterhin unwohl bei dem Gedanken, dass er nicht nur den größten Teil der magiebegabten Menschen gerettet hatte, sondern eben dieser Teil der Menschheit ihm jetzt auch noch unendlich dankbar war.

"Ron, ich denke du hast heute morgen erzählt, dass dein Vater heute hier wäre. Warum sollte er extra nach Hogwarts kommen, wenn es um einen Preis für Harry ging? Ich denke, dass es um eine neue Verordnung des Zaubereiministeriums geht."

"Da fänd' ich ne Preisverleihung aber spannender!" freundschaftlich schlug Ron Harry auf die Schulter. Die Schule hatte Rons Meinung nach ohnehin schon genug Regeln und Pflichten, die nicht vernachlässigt oder gebrochen werden durften - weitere waren nun wirklich nicht nötig und in Gedanken hoffte Ron, dass sein Vater aus irgendeinem anderen Grund hier war.

Dumbledores laute Stimme vom Lehrertisch her unterbrach Rons Gedanken und binnen weniger Sekunden hatte sich die Aufmerksamkeit aller Schüler auf den weisen Magier gerichtet, der sich jetzt von seinem Platz erhoben hatte.

"Sicher fragt ihr euch alle inzwischen, warum ich euch gebeten habe noch ein wenig Geduld zu haben. Nun, um euch nicht länger auf die Folter zu spannen und euch von eurer Neugier zu erlösen, möchte ich euch Arthur Weasley vorstellen. Einige von euch werden ihn sicherlich kennen. Er ist zuständig für Muggle-Angelegenheiten bei unserem Zauberei-Ministerium und Mr. Weasley hat unserer Schule eine neu Errungenschaft zu präsentieren."

Mit leicht geröteten Wangen und zittrigen Händen dank der ungeteilten Aufmerksamkeit von Hunderten von Schülern, zwängte sich Arthur zwischen Dumbledore und Minerva, die ihn beiden wartend ansahen.

"Ähm..." Nervös öffnete er den Schnappverschluss seiner originalen Muggel-Aktentasche und stellte die Rindsleder-Tasche vor sich auf den Tisch.
"Ähm, liebe Schüler. Heute bin ich hier um Hogwarts die wohl interessanteste Entdeckung seit dem...seit dem Kamin-Netzwerk vorzustellen. Diejenigen unter euch, die einen Muggle als Elternteil haben oder mit einem Muggel verwandt sind, haben vielleicht schon von einer Erfindung gehört, die die Muggel...äh..." Hastig wühlte Arthur in der braunen Tasche und kramte einen verknickten Notizzettel heraus.

"Eine Erfindung, die von den Muggeln Internätt genannt wird." Zufrieden nickte Arthur. Die fremden, ungewohnten Begriffe machten ihm immer die meisten Schwierigkeiten, doch glücklicherweise hatte er sich diesmal nicht verhaspelt.

"Das Internätt wird von den Muggeln genutzt um miteinander reden zu können, obwohl sie Meilen von einander entfernt, an ganz verschiedenen Maschinen sitzen - die sie übrigens Compiuter nennen. Im Gegensatz zu unseren Kaminen können dabei beliebig viele Leute mit einander reden, egal ob man sich kennt oder nicht. Ähm...allerdings redet man dabei nicht wirklich, sondern man schreibt das, was man dem anderen sagen möchte auf diesem Compiuter...Muggel nennen das dann schätten. Äh ja, und um zu schätten gibt es eigene Schätt-Räume."

Ein Tuscheln und Flüstern lief durch die Sitzreihen der Schüler. Jeden schien die Idee, dass diese interessanten und ungewöhnlichen Maschinen, von denen Arthur so viel erzählen konnte, nach Hogwarts kommen würden, total zu begeistern.

"Ruhe bitte, ich kann ja verstehen, dass ihr aufgeregt seid! Mr. Weasley wird euch gleich erklären inwiefern diese Muggel-Technologie Hogwarts betrifft. Doch zunächst," Mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht drehte sich Dumbledore zu Arthur Weasley um: "Arthur, habe ich das richtig verstanden; diese Schätt-Räume und Maschinen dienen der besseren Kommunikation zwischen den Muggeln?"

"Äh...Genau, Professor. Auf diesem Weg können Leute miteinander reden, die sich sonst nie kennen gelernt hätten und da auch jeder einen eigenen Spitznamen...oder Codenamen wählen kann, ist auch eine Art Anonymität gewährleistet. Ja."

"Eine Kommunikation ohne Vorurteile und das knüpfen von Freundschaften auf neutralem Boden...eine äußerst weitsichtige Erfindung!" Dumbledore nickte anerkennend.

"Das dachte sich das Ministerium auch und darum...haben wir...folgendes entwickeln können." Erneut wühlte Arthur in seiner Ledertasche, doch diesmal holte er keinen weiteren Notizzettel hervor, sondern einen schlanken, aus feinstem Metall gefertigten Federkiel und drei Bögen verschiedenfarbiges Papier.

"Da uns die Vorstellung von solch unpraktischen Geräten wie Compiuter nicht zufrieden stellte, haben wir uns daran gemacht, die Technologie der Muggel ein wenig zu verfeinern. Dieses schöne Schreibgerät ist ein..." Mit gewichtiger Miene hielt Arthur den fragilen Metallfederkiel gut sichtbar für alle in die Höhe: "Internättistischer Compiuter Quill - oder kurz ICQ. Wenn man mit ihm auf dem dafür vorgesehenen Papier schreibt, können alle, die ebenfalls ICQ nutzen, dass Geschriebene auf ihren Papierbögen lesen...sie können schätten. Jawohl."

Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Reihen der Schüler und Begeisterung machte sich auf den Gesichtern breit.

"Was hat es mit dem bunten Papier auf sich?" fragte Minerva McGonagall und beugte sich interessiert über die bunten Blätter.

"Ah ja, das hätte ich fast vergessen." Vorsichtig platzierte Arthur den ICQ auf dem Tisch und nahm stattdessen die Bögen Papier in die Hand.

"Die...äh...die unterschiedlichen Farben repräsentieren verschiedene Schätträume, wenn man das so nennen will. Dieser weiße Bogen zum Beispiel ist der allgemeine Raum, zu dem jeder Schüler und jeder Lehrer Zugang hat. Dieser...äh...fliederfarbene Bogen ist eine Art Notiz-Brett auf dem jeder Lehrer Nachrichten für seine Klasse hinterlassen kann oder Schüler sich Nachhilfe-Lehrer suchen können...so wie die Kleinanzeigen im Tagespropheten."

"Und der letzte Bogen?" Mit einem langen spitzen Finger deutete Minerva auf das magenta-pinke Blatt Papier.

"Äh...der...ja, der Bogen kann mit einem Passwort gesichert werden und repräsentiert so etwas wie...na ja...einen Raum für die älteren Schüler und Lehrer...also, all diejenigen, die bereits volljährig sind." Das Glühen von Arthurs Gesicht war fast so rot wie der ogen in seiner Hand, den er leicht verschämt wieder ablegte.

"Prächtig!" Dumbledore klatschte erfreut in die Hände und wie von Zauberhand erschien vor jedem Schüler und Lehrer ein ICQ. Alle Lehrer und alle Schüler des siebten und damit letzten Jahres fanden vor sich auch noch drei Bögen Papier in den von Arthur beschriebenen Farben. Die jüngeren Schüler hingegen bekamen nur zwei Blätter.

"Diese wundervolle Erfindung wird hoffentlich eine Bereicherung für unsere Schule sein und ich verspreche mir davon, dass sie nicht nur neue Freude, sondern auch Freundschaft nach Hogwarts bringen wird."

Großer Jubel machte sich breit und staunend und neugierig griffen unzählige Hände nach den Mettalkielen um sie endlich zu testen.

"Ruhe, Ruhe...Ihr habt gleich genügend Zeit diese neue Art der Kommunikation zu testen. Die Sprecher der einzelnen Häuser des siebten Jahres mögen nach dem Essen eben in mein Büro kommen. Ich werde euch dort dann das Passwort für den...Erwachsenen-Bogen geben und ihr dürft es dann an eure Mitschüler weitergeben - vorrausgesetzt natürlich, dass sie volljährig sind. Doch nun will ich euch nicht länger aufhalten. Viel Spaß mit ICQ!"

Mies gelaunt saß Severus Snape an seinem Schreibtisch und betrachtete mit finsterer Miene die drei verfluchten Blätter Papier und den Metall-Federkiel.
War sein Leben denn noch nicht trostlos genug? War es wirklich nötig, dass er jetzt auch noch seine ohnehin kaum vorhandene Freizeit teilen musste mit den Monstern, die er sowieso tagtäglich zu ertragen hatte und die er so gut leiden konnte wie den Cruciatus-Fluch.

Severus' hatte Dumbledore zu ihm nach dem Essen gesagt: Du wirst sehen, dass es dir große Freude bereiten wird einmal mit anderen Menschen zu reden ohne gleich das Schlimmste von ihnen zu denken. Ich bitte dich es wenigstens zu probieren.'

Severus wusste genau, dass Dumbledore nicht eher zufrieden sein würde bis Severus ICQ getestet hatte, also konnte er es auch gleich hinter sich bringen.

Widerwillig nahm er das filigrane Schreibgerät auf und sofort erschien auf den Bögen ein feiner, geschwungener Schriftzug und daneben ein rechteckiges Feld:

Trage hier deinen Spitznamen ein

Einen Spitznamen. Und nur er würde wissen, wer sich dahinter verbirgt?

Ein diabolisches Grinsen umspielte die dünnen Lippen als Severus den Federkiel aufsetzte. Vielleicht würde das ganze ja lustiger als er bislang angenommen hatte...
Hinter zugezogenen Vorhängen lag Harry auf seinem Bett und starrte grübelnd auf das Blatt Papier.

Internet.

Er hatte Dudley mal davon faseln hören als er noch gezwungen war seine Ferien bei den Dursleys zu verbringen. Dudley hatte sich online für den größten Frauenschwarm aller Zeiten ausgegeben und es hatte zum ersten und einzigen Mal mächtig Ärger mit Tante Petunia gegeben als sie Dudley erwischte wie er sich schmutzige Nachrichten mit fremden Frauen schrieb.

Wenn es also ein Ekel wie Dudley schaffte im Internet Freunde oder sogar eine Freundin zu finden, dann sollte es ihm doch wohl möglich sein als ein ganz normaler Junge mit anderen zu plaudern. Kein Junger-der-lebt, kein Retter der Welt und erst recht keine hysterischen Mädchen, die in ihn verliebt waren.

Ihm gefiel ICQ jetzt schon...

Gemütlich mit einer duftenden Tasse Tee in seiner Reichweite hatte sich Remus auf sein altes Sofa gefläzt. Er teilte Arthur Weasleys Begeisterung für die Errungenschaften der Muggel und das Internet und die Computer-Welt hatte ihn fasziniert, seit er das erste Mal eine Zeitschrift über PCs und Zubehör am Londoner Bahnhof gefunden hatte.

Der Gedanke völlig unerkannt mit den anderen Leuten reden zu können war so verlockend für ihn, dass er sich am liebsten sofort aus der an das Fest anschließenden Lehrerkonferenz verabschiedet hätte um seinen ICQ-Account zu starten. Und dann hatte sich Minerva auch noch zum Tee eingeladen!
Nicht, dass er sie nicht mochte - ganz im Gegenteil. Sie war wohl eine seiner besten Freunde hier in Hogwarts, aber trotzdem hätte er sich viel lieber dieser neuen Internet-Erfindung gewidmet.

Doch jetzt war endlich alleine und einen Spitznamen hatte er nach schier endloser Grübelei auch gefunden. Der Spaß konnte beginnen...