Disclaimer: Alle Charaktere, die zukünftig oder in dieser Geschichte auftreten gehören der wunderbaren J.K. Rowling. Ich spiele nur ein bisschen in ihrer Welt.

A/N: Dies ist eine Sammlung von kurzen Geschichten, die mir durch den Kopf schießen. Wie der Titel vermuten lässt, versuche ich verschiedene Momente, die emotionale oder körperliche Narben hinterlassen, einzufangen. Daher sind die Geschichten eher traurig oder tragisch sind aber ich möchte mich auch an einigen lustigen, fluffigen Geschichten probieren – mal sehen wie das so läuft. Ich würde mich wahnsinnig über Kommentare zu meinen Geschichten oder meinem Schreibstil freuen und jegliche Tipps werden gerne angenommen!

A/N: Ich veröffentliche diese Sammlung auch auf Englisch. Daher werden manche der Geschichten ursprünglich auf Deutsch andere auf Englisch verfasst und später übersetzt. Das klappt leider nicht immer ganz so wie ich mir das vorstelle und auch hier würde ich mich über Verbesserungsvorschläge und Ideen freuen. (Wer Lust hat kann gerne raten welche Geschichte in welcher Sprache zuerst verfasst wurde)


Godric Gryffindor


Seine Hände waren immer noch zu Fäusten geballt. Wie aus der Ferne betrachtete er seine blutigen Fingerknöchel. Die Farbe schien seltsam gut zu seiner Kleidung zu passen. Die Verletzungen waren nicht tief, die Haut schlichtweg aufgeschürft, aber trotzdem kämpfte sich ein einzelner Blutstropfen frei von dem Bereich an seinem Zeigefinger. Er folgte der rubinroten Flüssigkeit mit den Augen während sie sich langsam einen Weg an seiner Hand entlangbahnte. Er fragte sich ob die Schwerkraft stark genug war den kleinen Tropfen bis ans andere Ende seiner Faust zu führen. Wie in Trance beobachtete er die Spur die sein Blut hinterließ bis die kleine Menge sich schließlich von seiner Hand löste und in die Tiefe fiel. Er spürte nichts als der Tropfen auf seinem Bein auftraf und obwohl er wusste wo er aufgekommen war konnte er kaum einen Unterschied auf seinem Gewand entdecken. Rot war schon immer seine Lieblingsfarbe gewesen.

Wie hatte es soweit kommen können?

Natürlich hatte er gemerkt wie sich die Spannung zwischen ihnen immer stärker auftürmte. Es war nicht der erste Streit gewesen, den sie geführt hatten. Aber an welchem Punkt hatten sich ihre Diskussionen in ernsthafte Kämpfe entwickelt? Wann hatten sich die Meinungsverschiedenheiten in unüberwindbare Ignoranz verwandelt? Wann hatten sie angefangen einander zu hassen?

Sie waren beste Freunde gewesen. Niemand hatte sie auseinander bringen können, in all der Zeit nicht. Ihre Unterschiede hatten sich immer perfekt ergänzt. Erst dadurch war es möglich gewesen dies alles hier zu erschaffen. Aber jetzt war er weg. Er hatte ihn allein gelassen oder hatte er selbst ihn weggeschickt? Es war nicht wichtig. Es war etwas Endgültiges in ihrem Streit gewesen, das er nicht leugnen konnte. Er wusste, dass er nicht zurückkommen würde.

Langsam erhob er sich und blickte zu der steinernen Wand, an der wage die blutigen Spuren seines Wutanfalls zu erkennen waren. Kurz überlegte er ob er sich bei dem Gebäude entschuldigen sollte. Natürlich war das ein dummer Gedanke. Nur weil sein Herz darin steckte bedeutete das nicht, dass Hogwarts eine Seele hatte.