Snape und Miranda

1

„Severus!" glasklar und glockenhell durchbrach eine Stimme die Stille.

Harry hatte den Atem angehalten, nun sog er die Luft heftig in seine Lungen. Er war zu weit gegangen und er wusste es. Er hatte Snape mit seiner Vergangenheit provoziert, in dieser Hinsicht war er nicht besser als sein Vater gewesen.

Auch wenn er wusste, Snape hatte es verdient, rechtfertigte das nicht seine Handlung. Harry schob sich die Brille zu Recht und sah auf. Zuerst glaubte er seine Augen würden flimmern und trotz der sommerlichen Hitze bildete er sich ein Schnee fallen zusehen und dann sah er einen weißen geflügelten Löwen.

Sanft setzte er vor ihm mit den Pfoten auf. Auf seinem Rücken saß aufrecht eine Frau von überirdischer Schönheit. Sie schien nicht von dieser Welt zu sein. Sie glitt mit der ihr angeborenen Anmut vom Rücken des Tiers herab und blieb vor Snape stehen. Auch aus ihm wich die Angespanntheit.

Vor einer Minute hätte er sich tatsächlich dazu hinreisen lassen und Harry die wohlverdiente Lektion erteilt. Er hatte den Zauberstab schon erhoben, diesmal hatte wirklich nicht viel gefehlt. Harry war wie sein Vater, unberechenbar, selbstsüchtig, eine Gefahr für die Menschen die ihm vertrauten. Snape gab seine Kampfhaltung auf, trat einen Schritt zurück und blickte auf die Frau vor ihm.

„Miranda!" kurz nickte er mit seinem Kopf, wischte sich mit der für ihn so typischen arroganten Handbewegung die Haare aus der Stirn, drehte ihr abrupt den Rücken zu und verschwand mit weit ausholenden Schritten.

Plötzlich senkte sich über alle eine kaum fühlbare und doch so stark vorhandene Traurigkeit. Die Frau neigte kurz ihren Kopf und drehte sich dann zu Harry um. Ihre taubenblauen Augen musterten ihn genau, nichts schien ihr verborgen zu bleiben.

„Du bist Harry, Lilys Sohn!" Das war mehr eine Feststellung als eine Frage. Harry war wie gebannt von ihrem Anblick, noch nie hatte er eine so schöne Frau gesehen. Sie hatte eine Haut weiß wie Albaster und ihr langes Haar war weiß wie frisch gefallener Schnee. Ihr Gesicht war von einer makellosen Schönheit und es fiel ihm schwer ihr Alter zu schätzen. Sie hätte 20 oder auch 40 sein können. Es war als wäre die Zeit stehen geblieben und doch trug sie alle Zeit der Welt in sich.

Bekleidet war sie ganz in weiß. Das Kleid umfloss sie bei jeder Bewegung wie Wasser und schillerte dabei in allen Farben des Regenbogens. Stumm nickte er nur mit dem Kopf, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Mühsam räusperte er sich.

„Sie kannten meine Mutter?" Nun zeigte sich ein sanftes, gütiges Lächeln um ihren Mund.

„Wir waren eine Zeit lang die besten Freundinnen. Du hast ihre grünen Augen, doch sonst ähnelst du mehr deinem Vater." Wehmütig dachte sie an die Vergangenheit, als Lily, Snape und sie fast alles gemeinsam unternahmen und dann verliebte sich Lily in James.

Aus einem Trio wurde ein Duo. Aus Freundschaft wurde Liebe, sie hatte Severus geliebt. Sie liebte ihn heute noch, doch sie hatte ihn und ihre Liebe verloren.

Harry betrachtete sie aufmerksam und so blieb ihm ihr Stimmungswechsel nicht verborgen. Miranda umgab eine Aura der Traurigkeit. Harry trat einen Schritt näher.

„Was ist das für ein Tier?" fragte er und zeigte auf den weißen Löwen. So aus ihren Gedanken gerissen, verflüchtigte sich die Trauer und sie zeigte wieder ein freundliches Lächeln.

„Das ist eine Sphinx. Die Sphinxe kommen aus Afrika, dort ist ihre Heimat und in der Luft natürlich. Sie verbringen zwei Drittel ihres Lebens in der Luft, der Himmel ist ihr Element. Sie sind sehr selten geworden, eine Zeitlang haben die Menschen jagt auf sie gemacht und beinahe alle getötet. Magst du ihn streicheln?"

Aufgeregt nickte Harry mit dem Kopf. Miranda nahm seine Hand und brachte sie in die Nähe vom Hals des Tiers. Nervös wendete dieses sein Haupt und fixierte Harry mit seinen klugen und alten Augen, dann blickte es wieder geradeaus, so als hätte es entschieden, von ihm ging keine Gefahr aus.

Obwohl das Fell kühl wie Marmor wirkte, so war es unter seiner Hand warm, weich und seidig. Andächtig strich er darüber und vergrub seine Hand im dichten Fell, es fühlte sich wunderbar an. Er sah strahlend zu Miranda auf.

„Es sind für mich die schönsten und kostbarsten Geschöpfe und wie vor allen Kreaturen dieser Welt, sollte man auch ihnen den nötigen Respekt und die ihnen gebührende Ehrfurcht zeigen, dann sind sie sanftmütig wie ein kleines Kätzchen."

Malfoy kam um die Ecke getigert und blieb erstarrt stehen. Er sah die wunderschöne Frau, die sich mit Harry unterhielt und denn riesigen Löwen neben den beiden. Was ging hier vor? Hatte Hagrid wieder eines der verbotenen Tiere angeschleppt? Er würde alles seinem Vater erzählen, dieser Nichtsnutz von Wildhüter gehörte entlassen.

Gehässig sprang er nach vorne und rief verächtlich. „Was geht hier vor, Potter? Es ist verboten solche Geschöpfe auf das Schulgelände zu lassen! Das werde ich Snape melden!"

Mit seiner Hand wies er auf den Sphinx. Dieser sah ihn lauernd und sprungbereit an. Miranda griff beruhigend in sein Fell und schon entspannte er sich wieder. Miranda betrachtete ihn eine Weile, ehe sie sprach.

„Du musst Lucius Malfoys Sohn sein, die gleichen schwachen Gene." Ihre Stimme klang gleichmütig und desinteressiert, doch bei Draco begann auf der Stirn eine Ader zu pochen, er glaubte vor Wut zu platzten.

„Mein Vater ist sehr mächtig und ich an deiner Stelle würde mich vorsehen. Niemand darf so mit einem Malfoy sprechen!" schleuderte er ihr zornig entgegen.

Miranda lachte hell auf und alle ringsum waren erfüllt von ihrem Lachen, vom Klang ihres Lachens. Auch Severus der unbemerkt im Schatten eines Baumes stand und sie sehnsüchtig beobachtete. Sie war noch immer so schön, wie an dem Tag als ihm klar wurde, dass er sie liebte. Lily war seine erste große Liebe gewesen und ein Teil von ihm würde sie immer lieben, doch Miranda.

Miranda war anders und sie sah ihn so wie er wirklich war, mit all seinen Schwächen und Fehlern und hatte ihn trotzdem geliebt, bis sie es dann plötzlich nicht mehr tat. Fahrig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und merkte erst jetzt, dass er zu zittern begonnen hatte.

Normalerweise unterdrückte er seine Gefühle, niemand, nicht einmal Dumbledore, wusste wie es in ihm aussah. Er hatte gelernt alles unter einer emotionslosen Maske zu verbergen, doch sie so unerwartet zu sehen, löste eine Welle der Gefühle in seiner Seele und in seinem Herz aus, das er erkaltete und tot glaubte, nun schlug es heftig gegen seine Rippen.

Er sah wie Darco Miranda angriff und sie anschrie. Energisch trat er aus seinem Versteck und rannte fast auf die Anhöhe zu, wo sie standen. „Mr. Malfoy, Sie werden sich auf der Stelle in den Kerker begeben!" bellte er ihn an.

Erstaunt wandte sich dieser zu ihm um, noch nie hatte Snape so mit ihm gesprochen. Malfoy öffnete seinen Mund um zu widersprechen, doch Snape kam ihm zuvor.

„Ja Mr. Malfoy? Wollten Sie noch etwas dazu sagen?" Der drohende Unterton in Severus Stimme war deutlich zu hören. Wütend schloss Draco seinen Mund und stapfte die Hände zu Fäusten geballt davon.

Miranda blickte liebevoll auf Snape und schenkte ihm ein zärtliches Lächeln. „Danke Severus. Du warst immer schon so fürsorglich." Nun war es an Harry erstaunt zu blicken. Snape und fürsorglich? Sprach sie vom selben Mann, den er kannte? Snape war grausam und gemein und immer noch, das wusste er genau, ein Anhänger Voldemorts. Von Fürsorglichkeit keine Spur!

Miranda gestattete sich ihre Augen genüsslich über Severus wandern zu lassen, zu lange hatte sie seinen geliebten Anblick entbehren müssen. Plötzlich änderte sich die Luft um sie alle, wo zu Anfang Traurigkeit herrschte, war jetzt Liebe zu spüren. Severus Gesicht wurde Ausdruckslos.

„Auf dem Schulgelände sind Sphinxe nicht gestatte!" erwiderte er mit kalter, emotionsloser Stimme, ehe er sich von ihr abwandte und schnell davon schritt. Betrübt schwang sie sich auf den Rücken der Sphinx und kaum saß sie auf seinem Rücken, stieß sich dieser vom Boden ab und erhob sich beinahe lautlos in die Lüfte.

Miranda blinzelte die Tränen fort, die ihr unablässig über das Gesicht liefen. Sie hatte es nicht besser verdient so von ihm behandelt zu werden, nur warum tat es noch immer so schrecklich weh? Sie dachte zurück, als sie und Severus im Gras lagen, die Sonne wärmte ihnen das Gesicht.

Sie hatten ihr letztes Jahr in Hogwarts. Severus hatte sich einen Grashalm in den Mund gesteckt und spielte mit ihren Fingern. Immer wieder ließ er sie zärtlich durch die seinigen gleiten. Träge schloss sie die Augen und döste ein. Sie war glücklich, endlich hatte ihr Severus seine Liebe gestanden. Wie lange hatte sie dafür gekämpft und wie oft hatte sie geglaubt gegen Lily keine Chance zu haben.

Plötzlich rollte er sich zu ihr herüber und zog sie an den weißen Strähnen ihres Haares. „Schläfst du?" entrüstete er sich gespielt.

„Hm!" seufzte sie. Lange betrachtete er ihren Mund. Vorsichtig, so als erwartete er, dass sie jeden Moment aufspringen und davon laufen könnte, näherte er sich ihren Lippen.

Er hatte noch nie zuvor ein Mädchen geküsst. Die meisten mochten ihn nicht. Miranda spürte wie ihr Herz schneller zu schlagen begann, wie oft hatte sie sich danach gesehnt. Nun war es soweit, gleich würde er sie küssen.

Nervös befeuchtete sie die Lippen mit der Zungenspitze. Kurz wich Severus zurück um sich dann energisch über sie zu beugen und fest seinen Mund auf ihren zu pressen. Ihr Herz schien still zu stehen. Unbeholfen schlang sie ihre Arme um ihn und nicht wissend ob sie ihn zu sich heran ziehen sollte, oder doch wegstoßen. Unglaublich zärtlich erforschte er ihren Mund. Plötzlich breitete sich in ihrem ganzen Körper Wärme aus und fest drückte sie ihn an sich. Niemals hätte sie geahnt, gehofft ja, aber nicht wirklich geglaubt, dass er der immer so unnahbar und hart war, zu solch Zärtlichkeit und Sanftmut fähig war.

Und doch spürte sie in ihrer kindlichen Naivität, dass er ein Mann mit großer Leidenschaft war. Würden sie jemals einen Schritt weiter gehen, würde sie damit einen Sturm entfesseln. Einerseits erschreckte sie das, auf der anderen sehnte sie genau das herbei. Protestierend seufzte sie als er den Kopf hob.

Schelmisch grinste er sie an. Wie verändert er war. Verschwunden war der blasse Junge, den die anderen immer aufzogen und ihm Streiche spielten. Sanft strich sie über sein Gesicht, zog zärtlich die Konturen nach. Er erschien ihr wie ein Wunder, ihr Wunder.

Albernes Gelächter erklang hinter ihm und auch ohne sich umzusehen, ahnte er bereits, dass es sich nur um James Potter handeln konnte. Severus versteifte sich, verschwunden war jede Fröhlichkeit aus seinem Gesicht.

„Severus hat ein Mädchen! Severus hat ein Mädchen!" spöttelte James. Severus verbarg Miranda unter seinem Körper, damit sie auch nicht Opfer vom Spott der anderen wurde.

„Scher dich weg, Potter!" rief er zornig aus.

„Komm James! Lass ihn in Ruhe!" Das war Lily, sie konnte nicht verstehen, warum James immer auf Severus herum hacken musste. Außerdem ahnte sie, mit wem Severus hier im Gras lag.

Sie packte James Arm und wollte ihn mit sich ziehen. James war schon immer ein bisschen Eifersüchtig auf Severus gewesen, weil dieser viel mehr Zeit mit Lily verbrachte als er und mit dem feinem Gespür eines liebenden Mannes erkannte er einen Rivalen in ihm.

Schließlich lies er sich mit Lily fortziehen, doch die schöne Stimmung von vorhin war ruiniert. Für den Bruchteil einer Sekunde hasste Miranda James. Er hatte ihr ihren Severus fortgenommen und einen zornigen, verbitterten jungen Mann zurück gelassen.

Seufzend strich sie über das Fell der Sphinx. „Was soll ich nur tun? Wieder zurück nach Afrika und alles nimmt seinen gewohnten Gang?" Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein! Bring mich nach Avalon! "

Severus lief aufgewühlt in seiner Kammer auf und ab. Immer wieder schlug er mit der Faust gegen die Wand. Verdammt! Warum konnte er sie nicht vergessen? Sie war es nicht wert, dass er immer noch so litt. Sie hatte ihn verlassen! Ohne Grund! Sie war einfach weg! Dabei war es der schönste Sommer seines Lebens gewesen. Noch nie, weder vorher, noch nachher war er jemals wieder so glücklich gewesen.

Fahrig fuhr er sich mit beiden Händen in die Haare und zerwühlte sie, dann ballte er sie erneut zu Fäusten und schlug wie von Sinnen gegen den Fensterrahmen. Das Pochen an seiner Tür überhörte er beinahe.

„Severus?" rief Dumbledore. „Kann ich kurz reinkommen?" Und schon öffnete dieser die Tür und sah mit einem Blick in welch jämmerlichen Zustand sich Severus befand.

„So schlimm also?" Snape atmete tief durch, strich sich sein Haar glatt und schüttelte verneinend den Kopf.

„Wie lange kennen wir uns nun bereits schon? 20 Jahre? Mehr?" Dumbledore schritt in das Zimmer und setzte sich auf den einzigen Stuhl in der kleinen Kammer.

„Ich möchte, dass du etwas für mich tust." Setzte Dumbledore an und hob gleichzeitig die Hand um zu verhindern, dass Snape ihn unterbrach. „Ich möchte, dass du dir für die nächsten vier Wochen Urlaub nimmst und keine Widerrede! Das Schuljahr hat erst begonnen und ein paar Wochen kommen wir hier sehr gut ohne dich zurecht. Bevor du versucht mir zu Widersprechen, dass war kein Wunsch, sondern ein Befehl!" Damit endete Dumbledore und erhob sich.

Doch statt den Raum zu verlassen, trat er dicht an Snape heran. „Ich weiß, was ich dir zumute, darum bitte ich dich, fahr weg! Nutze die Zeit um über alles nach zu denken." Severus der schon den Mund geöffnet hatte um zu Protestieren schloss diesen nun wieder und nickte bloß zustimmend mit dem Kopf. Vielleicht war es besser für eine Zeitlang weg von allem zu sein. Der Druck der auf ihm lastete, den spürte er in allen Knochen.

Miranda glitt vom Rücken der Sphinx, sobald dieser seine Pfoten auf den Boden gesetzt hatte und schickte ihn sodann fort. „Ich rufe dich, wenn ich dich brauche!" Die Sphinx senkte verstehend ihr Haupt und war im nächsten Moment in die Lüfte entschwunden.

Miranda schritt zügig voran. Avalon war eine unbewohnte, von den Menschen verborgene, Insel. Sie selbst hatte hier eine unvergessene Zeit verbracht. Wohl die glücklichste in ihrem ganzen Leben. Seufzend blieb sie vor einer Felsformation stehen und klopfte dreimal gegen einen hervorstehenden Stein. Der Fels schob sich zurück und vor ihr tat sich eine kleine beschauliche Hütte auf, ihre Hütte.

Sie trat ein und blickte sich um. Nichts hatte sich verändert. Sie sah so aus, wie sie sie verlassen hatte. Nur eine feine Staubschicht hatte sich über allem gebildet. Miranda zog ihren Zauberstab aus den Falten des Kleides und mit einem sanften Wiegen verschwand dieser und alles glänzte wie frisch geputzt. Eigentlich bestand die Hütte aus nur einem Raum, nur hinten gab es ein kleines Bad. Sie hätten die Hütte viel größer machen können, doch weder sie noch Severus hatten danach ein verlangen, im Gegenteil sie wollten sich so nahe wie nur möglich sein.

Gleich beim Eingang befand sich auf der rechten Seite eine Kochecke und gegenüber eine gemütliche Essecke. Ganz hinten stand ein breites Bett, als ihr Blick darauf fiel, machte sich in ihrem Herzen Schwermut breit. Die Erinnerung an die Vergangenheit traf sie hier mit voller Wucht. Was habe ich getan? Auf einmal war es im Raum viel zu stickig, sie bekam kaum Luft. Miranda machte auf dem Absatz kehrt und lief nach draußen.

Sie lief hinab zur Küste, wo das Meer gegen die Felsen peitschte und der Wind heftig an ihren Haaren zog. Am liebsten hätte sie ihren Schmerz laut heraus geschrieen. Wie Sehnsüchtig wartete sie auf die Tränen, die nicht kommen wollten und doch so schmerzhaft hinter ihren Augen brannten. Irgendwann Minuten oder auch Stunden später kehrte sie um und ging mit schweren Schritten zur Hütte zurück.

Gerade als sie sie betreten wollte, lies sie ein Schatten im Türrahmen innehalten. Snape!

2

Er stand mit dem Rücken zu ihr und hatte sie noch nicht wahrgenommen. Vorsichtig ging sie Schritt für Schritt rückwärts. Sie wollte nicht, dass er sie sah. Eine weitere Ablehnung, ein weiteres kühles Mustern aus seinen schwarzen Augen hätte sie nicht ertragen. Sie starrte wie gebannt auf seinen Rücken.

Gerade stand er da, beinahe steif. Von ihm ging eine unbeugsame Härte aus. Früher war er auch schon so gewesen, doch mit den Jahren schien es mehr geworden zu sein. Nur noch ein, zwei Schritte und sie würde unbemerkt fliehen können. Ein leises Knacken unter ihren Sohlen ließ sie erschreckt zusammen fahren.

„Bitte lass es ihn nicht gehört haben.", flehte sie innerlich, einer weiteren Konfrontation fühlte sie sich einfach nicht gewachsen, doch ihr Flehen wurde nicht erhört. Mit erhobenem Zauberstab fuhr Snape herum und sah sie.

Miranda! Miranda war hier? Warum? Hier vor einer Ewigkeit, in einem, wie es ihm manchmal vorkam, anderen Leben, hatte sie ihn ohne Grund, ohne Nachricht, einfach aus dem Nichts heraus verlassen. In einer Sekunde war er der glücklichste Mann auf der Welt gewesen und in der nächsten wollte er sterben.

Er sah sie an und durchlitt zum wiederholten Male diesen Morgen. An diesem wollte er sie bitten ihn zu heiraten. So lange hatte er darüber nachgedacht und es nie gewagt, aber an diesem, ja da wollte er es tun. Doch sie war fort. Zuerst dachte er sie wäre zum Meer gegangen, aber die Zeit verging und sie kam nicht. Er überlegte tausend plausible Gründe, warum und wohin sie gegangen sein könnte, aber als der Abend dämmerte, stellte er sich der Wahrheit.

Sie hatte ihn ohne ein Wort verlassen. Einfach so! Als wäre er ihr lästig und eine Erklärung zu mühselig. Sie hatte sich seiner wie ein altes Kleidungsstück entledigt, einfach achtlos zur Seite geworfen! Er blieb die folgende Nacht in ihrer Hütte. Bei diesem Gedanken musste er ironisch grinsen und sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. Düster brütete er vor sich hin, ständig auf der Suche nach einem Grund. Warum? Diese Frage quälte ihn die ganze Nacht, er tat kein Auge zu. Am nächsten Morgen hatte er sich entschieden und war dem dunkeln Lord gefolgt.

All diese Gedanken las sie in seinem Gesicht, in seiner Mimik ehe diese zu erstarren begann. Ein paar Mal erschrak sie fast, als sie sah, wie düster sein Gemüt war, wie sehr von dunklen Wolken umgeben – und sie trug mit Schuld an dieser Veränderung. Sie wich unbewusst noch ein paar Schritte zurück.

Severus hatte seine Gefühle wieder unter Kontrolle gebracht und nichts deutete mehr auf seinen inneren Gefühlsausbruch vor einer Sekunde noch hin. Er hatte das bis zur Perfektion trainiert und gerade hier und jetzt war er dankbar dafür. Nie wieder wollte er sich eine Blöße vor dieser Frau geben. Eher würde er sich die Zunge abbeißen und runterschlucken, als ihm das noch einmal passieren sollte.

Beherrscht senkte er den Zauberstab und sah sie abwartend an. Nervös spielte sie mit den Falten ihres Kleides und ihre Finger verhedderten sich prompt darin. Seinem Blick, seinen Augen konnte sie noch nie lange standhalten und er erwartete, dass sie den ersten Schritt tat. Sie fühlte es, er betrachtete das als sein Recht, sie war ihm etwas schuldig und er hatte Recht. Herausfordernd betrachtete er sie und genoss ihre Unsicherheit.

„Severus was machst du hier?" fragte sie mit zittriger Stimme.

Mutig versuchte sie ihm dabei ins Gesicht zu blicken. Ihn am Schulgelände mitten unter seinen Schülern zu sehen war eine Sache, mit ihm allein auf einer einsamen Insel zu sein, eine ganz andere. Dieser Situation war sie nicht ganz gewachsen. Unruhig huschte ihr Blick zwischen ihm und dem Boden vor sich hin und her. Ansehen, das konnte sie ihn nicht, aber zu lange von ihm wegsehen ertrug sie noch viel weniger. So schweifte ihr Blick ruhelos.

Er unterbrach die Stille. „Ich denke nicht, das ich es bin der hier eine Erklärung schuldig ist!" Fast höhnisch zog er seine rechte Augenbraue in die Höhe und bedachte sie mit einem typischen Lehrerblick, unter dem sie sich ganz klein zu fühlen begann. Sie dachte an jenen Morgen, an dem sie einfach gegangen, nein, geflohen war.

Sie war früh in seinen Armen erwacht. Er schlief noch. Zärtlich strich sie über sein Gesicht und schob ihm dabei eine Strähne zurück. Severus war nicht schön zu nennen, sein Gesicht war zu kantig, zu spitz, seine Nase zu groß und immer zog er finster die Augenbrauen zusammen. Der leicht verbitterte Zug um seinen Mund ließ diesen verkniffen wirken und doch sie liebte ihn. Sie sah ihn mit ihrem Herzen. Sanft strich sie über seine Tätowierung auf seinem Unterarm, auch wenn sie hässlich und abstoßend fand, Severus gefiel sie und so akzeptierte sie sie an ihm.

Es zeigte eine Schlange die aus dem Mund eines Totenschädels kroch. Leise glitt sie aus dem Bett und zog sich gegen die morgendliche Kälte einen Bademantel über. Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat nach draußen. Wie still und friedlich hier alles war. Sie könnte ewig mit Severus hier bleiben. Hier waren sie beide glücklich. Snapes Eule kam angeflogen und brachte den Tagespropheten. Er wollte immer auf dem Laufenden bleiben.

Sie nahm dem Tier die Zeitung ab und gab ihr dafür eine Belohnung. Eine Weile ließ sie den kommenden Tag noch auf sich wirken, dann ging sie mit der Zeitung in der Hand zurück in die Hütte. Erst da warf sie, als sie sie einfach auf den Tisch legen wollte, zufällig einen Blick auf die erste Seite. Das Mal, Severus Tätowierung, war groß auf der Titelseite. Sie hob sie wieder auf und begann zu lesen.

Bei jeder Zeile wich die Farbe immer mehr aus ihrem Gesicht. Zweifelnd begann sie sich zu fragen, was sie über den Mann wusste, mit dem sie sich schon mehrere Wochen diese Hütte hier teilte. Mit dem sie seit der Schulzeit zusammen war. Die Tätowierung auf seinem Arm war das Zeichen des dunklen Lords, Lord Voldemort. Er hatte sich der schwarzen Magie zugewandt und strebte die Weltherrschaft an, über die Magier und über die Muggels. Er wollte alles.

Alle die sich ihm anschlossen, bekamen als Zeichen das sie für immer zu ihm gehörten dieses Mal auf den Unterarm gebrannt. Sie besah sich das Bild genau in der Zeitung und ließ dann ihren Blick zu Severus Arm schweifen. Hin und zurück bis ihr schwindlig wurde. Sie wollte es nicht glauben, aber es war dasselbe Zeichen. Plötzlich begann sie zu frösteln. Das war nicht der Mann für den sie ihn hielt! Verzweifelt stand sie auf, lief unruhig umher. Was sollte sie tun? Ihn wecken? Beinahe berührten ihre Finger schon seine bloße Schulter.

Nein! Ihre Hand zuckte zurück. Nie hatte sie hinterfragt, was er so tat, mit wem er sich abgab. Sie hatte ihn geliebt und wie sie glaubte auch er sie, das reichte ihr. Mehr wollte sie gar nicht wissen. War dass ein Fehler gewesen? Ängstlich las sie den Artikel noch einmal und noch einmal, bis die Buchstaben vor ihren Augen zu tanzen begannen.

„Wer bist du?" flüsterte sie in die Stille, ohne eine Antwort zu erwarten, die auch nicht kam. Voldemort! Warum bist du zu ihm gegangen? Wie konnte ich nur so blind sein? Schmerz begann sie von innen her zu zerreißen. Sie konnte mit keinem Mann, der sich der dunklen Seite der Magie verschrieben hatte, zusammen bleiben. Sie konnte solch einen Mann nicht lieben. Sie musste ihn verlassen, sofort! Sie war gegangen, ohne ein Wort, ohne einen erklärenden Brief zu hinterlassen.

Er hatte noch geschlafen und von ihrem Weggehen nichts bemerkt. Noch heute fühlte sie sich dafür schuldig. Wie oft war sie in den vergangenen Jahren versucht gewesen ihm ihr Verhalten zu erklären? Tausendmal! Hier standen er und sie. Das war ihre Chance! Sie würde sich von ihrer Schuld befreien können, endlich.

„An jenem Morgen…." Begann sie zögerlich. „…kam der Tagesprophet, wie immer. Nur das ich ihn von deiner Eule in Empfang nahm." Wieder machte sie eine kurze Pause. „Das Titelblatt! Es zeigte deine Tätowierung! Du warst ein Anhänger Lord Voldemorts!"

Vorwurfsvoll betrachtete sie ihn, hoffte noch immer, dass es ein Irrtum war, das sie sich geirrt hatte. Doch er schwieg. Tief einatmend fuhr sie fort, den Schmerz in ihrem Herzen ignorierend.

„ Damit konnte ich nicht umgehen, verstehst du? Das ist so schwierig." Wieder erstarb ihre Stimme. Severus machte ihr es nicht leichter, kam ihr nicht entgegen, wartete. „Ich …die Hütte, du warst auf einmal ein Fremder für mich, dieser Ort,….alles…..Ich konnte nicht bei dir bleiben, du hattest dich der dunklen Seite verschrieben! Das machte mir Angst! Also lief ich davon! Ich hätte es dir so gerne gesagt, dass musst du mir glauben, aber ich wusste doch nicht wie! Ich hatte Angst!" Miranda liefen erneut die Tränen über ihr Gesicht.

Severus sah und fühlte ihre Verzweiflung, fühlte ihren Schmerz, als sei es der seine und es war auch der seine, fühlte er doch den gleichen Schmerz. Ihre Tränen waren echt, dass wusste er.

„Severus ich habe dich so geliebt und plötzlich wusste ich nicht einmal wer du wirklich bist!" rief sie aus, drehte sich um und wollte weglaufen. Doch er war schneller.

Mit einem Satz war er bei ihr und riss sie in seine Arme. Erschrocken sah sie mit tränenfeuchten Augen zu ihm auf.

„ Nein! Du läufst nicht noch einmal vor mir weg!" Seine Augen brannten sich in ihre. „Ich habe all die Jahre nie verstanden, warum du gegangen bist! An diesem Tag war ich auf der Suche nach dir, ich hatte keine Ahnung von dem Artikel in der Zeitung. Ich habe sie nicht gelesen. Ich habe dich geliebt, wie konntest du daran zweifeln?"

Ihre Hände vergruben sich in den Falten seines Umhangs, krallten sich fest, wollte ihn nicht mehr loslassen.

„Ich war so blind, so dumm!", wisperte sie und war gefangen in seinen Augen. Severus wollte sich losreißen, wollte sie von sich stoßen. Das war ein Trick! Im nächsten Moment verschwand sie wieder und er war wieder allein, nur wusste er nicht ob er den Verlust noch einmal ertragen konnte.

„Küss mich!" verlangte sie plötzlich aus einem Impuls heraus. Es war noch nicht alles vorbei. Zwischen ihnen knisterte noch immer dasselbe Feuer. Langsam, vorsichtig, beinahe zaghaft näherte sich sein Mund dem ihren. Sie schloss die Augen.

Er sollte wegrennen, soweit wie möglich, doch er konnte nicht, nicht wenn die süßeste Verlockung der Welt vor ihm stand und so unerwartet die Lippen darbot. Sanft hauchte er einen Kuss darauf und dann noch einen und noch einen, bis er sie hungrig an sich riss und den Kuss vertiefte.

Automatisch ohne darüber nachzudenken erwiderte sie ihn. Plötzlich verlor sie den Halt unter ihren Füßen. Severus hatte sie hochgehoben und machte sich zielstrebig auf den Weg zur Hütte, ohne dabei den Kuss zu unterbrechen. Hungrig küsste er sie wieder und wieder. Kaum im Inneren stieß er die Tür mit dem Fuß zu und lief weiter zum Bett. Dort sank er mit ihr in den Armen darauf nieder. Küsste sie noch einmal, intensiv, dann erhob sich. Neben dem Bett blieb er stehen und betrachtete sie.

„Du solltest gehen!" Fragend sah sie ihn an. Er schickte sie fort, warum? Hatte sie was falsch gemacht?

„Severus? Du schickst mich fort?" Er trat zurück, wendete den Blick schweren Herzens von ihr ab.

„Bitte geh!" forderte er. Es wäre nicht richtig weiter zu machen. Sie wusste nicht was aus ihm geworden war. Er war ein treuer Anhänger Voldemorts gewesen und durch seine Mitschuld waren Lily und James Potter gestorben. Er hatte es nicht verhindern können.

Leise erhob sich Miranda und trat an ihn heran. Sanft legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. „Bitte!" flehte sie. „Schick mich nicht fort!". Ihre Berührung brannte wie Feuer auf seiner Haut.

Er wollte sie so gerne in seine Arme nehmen, sie berühren, küssen, spüren, aber es wäre nicht richtig. Sie ging um ihn herum und sah ihm in die Augen. Zärtlich umschloss sie mit beiden Händen sein Gesicht und verteilte sanft Küsse darauf. Dazwischen wisperte sie. „Ich habe dir so wehgetan! Es tut mir so leid! So unendlich leid!"

In ihm zerbrach der letzte Widerstand, warum sollte er sich versagen, was er die ganzen Jahre über vermisst hatte? Für Reue war später noch Zeit. Fordernd presste er sie an sich. Eroberte ihren Mund und küsste sie wie ein Ertrinkender.

Miranda machte einen kleinen Schritt rückwärts und zog Severus mit sich. Langsam begann sie seinen Umhang zu lösen und ließ ihn dann achtlos auf den Boden gleiten. Er löste sich von ihren Lippen, sah sie liebevoll an, strich ihr mit der Hand über die Wange und ging vor ihr in die Knie.

Schlang beide Arme um sie und vergrub sein Gesicht in ihren Bauch. Seine Hände strichen nach unten und fanden den Saum ihres Kleides. Innehaltend umschloss er ihn mit der Faust. Wenn er hier weitermachte, gab es kein zurück mehr, aber war es dafür ohnehin nicht schon zu spät? Severus schüttelte unmerklich den Kopf. Er ließ seine Hände, den Saum festhaltend, an ihrem Körper nach oben gleiten.

Kurz sah er sie fragend an, würde sie nein sagen, würde er auf der Stelle aufhören, doch er lass nichts als Liebe und Verlangen in ihren Augen. So zog er ihr das Kleid über den Kopf, behielt es kurz in der Hand, den Atem anhaltend, er war wie verzaubert von ihrem Anblick. Er hatte fast vergessen wie schön sie war! Sie trug außer einem weißen Slip nichts mehr. Ihre Haut schimmerte milchigweiß ohne dabei fahl oder blass zu wirken. Automatisch streckte er seine Hand nach ihrer aus und fand die ihre.

Ganz von selbst, so als wäre es das natürlichste auf der Welt, schlangen sich ihre Finger ineinander. Severus sog heftig die Luft ein und merkte erst jetzt, dass er unbewusst den Atem angehalten hatte. Das Kleid entglitt unbemerkt seinen Fingern. Sanft ließ er seine Finger über ihren bloßen Körper gleiten. Leise stöhnte sie auf. Sie entzog sich seiner Berührung und begann die Knöpfe seines schwarzen Hemdes zu öffnen. Scharf sog sie den Atem ein, als sie die Narben an seinem Oberkörper entdeckte.

Vorsichtig berührte sie diese, folgte ihnen mit den Fingern. „Was ist geschehen?" Leicht zuckte er unter ihrer Berührung zurück. Abwehrend hob er die Hände.

„Nichts!" Er wollte nicht darüber sprechen. Sie konnte ihm ansehen, dass es keine sehr schöne Erinnerungen waren, aber auch, dass er nicht darüber reden würde. Sanft hauchte sie einen Kuss auf eine der Narben. Diese zärtliche Geste ließ ihm die Knie weich werden. Doch Miranda war noch nicht fertig.

Schon nestelte ihre Hand an seiner Hose, versuchte die Knöpfe zu öffnen. Sie wollte ihn in seiner ganzen Pracht sehen. Energisch schob er ihre Hände zur Seite.

„Lass mich das machen!" Miranda nahm ihre Hände weg, warf ihm einen aufreizenden Blick zu und ließ sich auf das Bett fallen. Erwartungsvoll betrachtete sie ihn und er enttäuschte sie nicht. Betont langsam öffnete er die Knöpfe und schob sich seine Bekleidung Zentimeter für Zentimeter über die Hüften.

Hungrig verdunkelten sich Mirandas Augen. Wie schön er war. Wie prachtvoll anzusehen. Ungeduldig streckte sie die Arme nach ihm aus und endlich kam er zu ihr. Überschüttete ihren Körper mit tausend Küssen, berührte und erforschte jede Stelle mit seinen Lippen. Unruhig bäumte sie sich unter seinen Zärtlichkeiten auf. Versuchte ihn an sich zu ziehen. Doch gnadenlos setzte er seine Erkundungsreise über ihren Körper fort und schob ihr das letzte Stück Stoff über die Hüften.

Dann sah er ihr lang und tief in die Augen und zeigte ihr dabei seine Gefühle. Er verbarg nichts, alles spiegelte sich in ihnen wider. Seine ganze Liebe für sie, sein Kummer über ihren Verlust und sein Glück sie wieder in den Armen halten zu können. All das konnte sie in seinen Augen lesen und das trieb ihr die Tränen in die ihrigen. Liebevoll umarmte sie ihn und zog ihn an sich. Endlich waren sie wieder vereint.

Viel später als sich ihr Atem wieder beruhigt hatte und sie gesättigt und ermattet in seinen Armen lag, wurde ihr bewusst, was sie gerade getan hatten. Sie horchte tief in sich. Bereute sie es. Nein! Sie war erfüllt von einem tiefen Glücksgefühl.

Genau hier war ihr Platz. Hier in seinen Armen. Unablässig strich Severus über ihr Haar, so als könnte er es nicht ertragen, sie nicht zu berühren. Leise seufzte er. Unsicherheit machte sich in ihr breit. „Bereust du es?" Zärtlich drückte er seine Lippen auf ihren Scheitel. Bereuen? Wie könnte er das Beste und Schönste in seinem Leben bereuen? Aber dennoch es hätte nicht passieren dürfen. Es würde nur Schmerz bringen.

„Nein! Niemals!" antwortete er leidenschaftlich und es entsprach der Wahrheit, nur richtiger wurde es dadurch auch nicht. Er würde sie verlassen müssen. Sie spürte, dass ihn etwas beschäftigte und glaubte es würde mit ihr zu tun haben, damit dass sie ihn verlassen hatte, er traute ihr nicht mehr und sie hatte es nicht besser verdient. Sie schob sich hoch an ihm und küsste ihn. Wie schön sie aussah, beschienen vom Mondlicht das durch die Fenster drang.

„Ich werde alles tun, damit du mir wieder vertraust. Lass uns ganz von vorne beginnen, hier und jetzt." Sie war so voller Hoffnung und er musste ihr das Herz brechen. All seinen Sünden würde er eine weitere hinzufügen, für ihn die Schmerzvollste.