Wie soll ich ihr das nur klar machen? Immer, wenn ich mit ihr reden will, schlägt sie mich nur. Warum kann sie sich auch nicht an ihr früheres Leben erinnern? Oh Natsuki. Wann wirst du es nur begreifen? Den Ohrring, sie trägt ihn immer noch mit sich rum. Aber sie würde es ja doch nicht glauben. Selbst wenn sie es glaubt, so liebt sie doch nicht mich, sondern den Helden aus ihren Träumen. Das bin ich aber nicht. Was soll ich nur tun?

Shinji saß wie jeden späten Nachmittag auf einer Parkbank. Doch es war nicht irgendeine Parkbank. Es war die Bank, auf der sie sich das letze Mal, am Abend vor dem großen Kampf, in den Armen gelegen haben. Eigentlich hätte er jetzt Basketballtraining, aber er wollte nicht mit seinen nichtsahnenden Freunden rumhängen und den Coach konnte er sowieso nicht wirklich leiden. Aber das beruhte wohl auch auf Gegenseitigkeit. Viel lieber saß er hier im Park und blickte auf sein altes Leben zurück.

Während er so vor sich hin döste, bemerkte er gar nicht, wie Natsuki sich von hinten anschlich. Sie kam gerade vom Kendotraining und hatte sich zur Aufgabe gemacht, diesen Nichtsnutz von der schiefen Bahn runterzubringen. Eigentlich mochte sie ihn nicht, aber da er viel zu oft in der Wohnung ihrer Eltern rumlungerte, nur um dort Eierkuchen zu essen, konnte sie ihm dummerweise kaum aus dem Weg gehen. Dann sollte er wenigstens nicht so... so... so nervig (ihr ist kein passenderes Wort eingefallen, könnte das daran liegen, dass sie sich etwas vormacht?! *grien*) sein. A propos Eierkuchen. da hatte sich der Kerl doch schon wieder welche stibitzt. Der soll endlich kochen lernen. Das waren ihre Eierkuchen.

Shinji wollte gerade von dem letzten Eierkuchen abbeißen, als eine Faust in seinem Gesicht landete (siehe KKJ 7, ganz hinten). Mit einem ziemlich verdattertem Gesichtsausdruck drehte er sich zur Seite. " Das sind meine Eierkuchen! ", schrie Natsuki. Shinji setzte einen ziemlich entrüsteten Blick auf und erwiderte: " Sind sie gar nicht! Die hat mir Chiaki geschenkt! " " Du sollst meine Eltern nicht beim Vornamen nennen. Das gehört sich nicht! Das ist unhöflich. " Da sich die zwei, was die Redefertigkeit anging, nichts nahmen, dauerte dieser sinnlose Streit noch den ganzen Heimweg an.

" Genauso stur wie früher. ", sagte Chiaki, der die beiden vom Balkon aus kommen sah. " Ja, es scheint sich nichts geändert zu haben. ", erwiderte Marron, " Aber irgendwie erinnern sie mich auch ein wenig an uns." Während sie das sagte, legte Chiaki seine Arme liebevoll um ihren leicht angeschwollenen Bauch (na, na, das bedarf doch jetzt keiner näheren Erklärung, oder?) und schaute ihr über die Schulter: " Na dann können wir ja guter Hoffnung sein. Wollen wir vielleicht mit Miyako und Yamato wetten, in wieviel Jahren die Beiden heiraten? " Marron konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als ihre Tochter etwas mies gelaunt die Tür hinter sich zuschlug: " Hallo meine Kleine. Wie war das Training? "

" Das Training war nicht schlecht, nur der Heimweg etwas nervig.", bekam sie als Antwort auf ihre Frage. Chiaki lächelte seine Frau an und deutete fragend auf den Tisch. Marron, die sofort wusste, was ihr Mann wollte, nickte zustimmend. " Natsuki ", rief dieser, " kommst du mal bitte in die Küche, hier wartet etwas auf dich. " Wieder hörten sie die Tür knallen und beobachteten sichtlich zufrieden ihre Tochter, die gerade um die Ecke bog.

" Lecker, Eierkuchen ", rief Natsuki als sie die Gaben auf dem Tisch erspähte. Dann verfinsterte sich ihr Gesicht aber auch schon wieder und etwas erbost sagte sie: " Hat er mir also doch was übrig gelassen. Warum isst der mir eigentlich immer meine Eierkuchen weg? Was findet ihr an diesem Idioten überhaupt? Der hat doch nur Unsinn im Kopf! " " Naja, er hat sich eben nicht geändert ", begann Marron. Doch als sie den verwirrten Blick ihrer Tochter bemerkte, entsann sie sich ihre Worte und überlegte, wie sie es am Besten erklären sollte. Chiaki, der bisher still neben seiner Frau gestanden hatte, übernahm das reden. " Es war ein Versprechen, meine Kleine. Er war genauso wie du schon immer eine Naschkatze. Irgendwann hatten wir mal das Babysitten übernommen. Weil ihm unsere Eierkuchen so geschmeckt haben, versprach ich ihm, dass er immer welche haben kann, wenn er vorbeischaut. " " Versteh ich trotzdem nicht, er hat doch eigene Eltern. ", erwiderte Natsuki.

Doch dann nahm ihr Appetit überhand und sie ging in die Küche. So bemerkte sie auch den erleichterten Gesichtsausdruck ihrer Eltern nicht mehr.