Disclaimer: Harry Potter und alles was dazu gehört, ist Eigentum von J.K.Rowling…bis auf die Charaktere und Handlungen, die wir erfunden haben…

Diese Story ist eine Co-Produktion von Nadine und Simone…

Nadine hat den Charakter Natasha zum Leben erweckt, Simone den Charakter Michelle… und alle anderen haben wir uns geteilt.

Schein und Sein

Lucius

Zufrieden vor sich hin lächelnd schritt Lucius Malfoy in seinem kleinen geheimen Zimmer auf und ab.

Monatelang hatte er an diesem Zauber gearbeitet und nun sollte er endlich fertig sein.

Doch sein Landsitz war zu gefährlich, um ihn durchzuführen. Zwar würde ihm hier niemand in die Quere kommen, denn sein Sohn war in Hogwarts und seine Frau hatte ihn verlassen…

der Gedanke an seine Frau machte ihn rasend. Es war für ihn einfach erniedrigend, dass seine Frau vor ein paar Monaten ausgerechnet mit einem Muggel durchgebrannt war.

Und das nur, weil er in den letzten Monaten mehr Zeit für seinen Zeitreisezauber aufgebracht hatte, als für sie.

Lächerlich. Was hatte sie eigentlich von ihm erwartet? Dass er nur wegen ihr seine Pläne aufgeben würde?

Aber im Prinzip kam es ihm ganz gelegen, dass sie nun weg war. So hatte er in Ruhe alles vorbereiten können. Trotzdem verfluchte er sie, schon wegen der hohen Scheidungskosten, die auf ihn zukommen würden. Die waren auch bei Zauberern nicht anders als bei den Normalen.

Dennoch konnten ihn hier Leute vom Ministerium aufspüren.

Der Zauber, den er vorhatte, gehörte zu den verbotenen Zaubern. Man durfte nicht einfach so in die Vergangenheit reisen, denn die Gefahr, etwas zu verändern war zu groß.

Aber er musste es tun, wollte er seinen Bruder retten.

Ja, seinen Bruder. Jason. Der verhasste Bruder. Lucius und er hatten sich nie gut verstanden, obwohl sie Zwillinge waren.

Aber wo Jason gerne auf die Kacke haute, blieb Lucius lieber im Hintergrund. Er hasste es sich die Finger schmutzig zu machen, besonders wenn es um Muggel ging.

Muggel sind nichtmagische Menschen und waren ihm mindestens so verhasst wie sein Bruder.

Doch in letzter Zeit hatte sich sein schlechtes Gewissen geregt. Jason war immer noch sein Bruder und er konnte ihn ja wohl schlecht in der Vergangenheit versauern lassen.

Aber dass er nun dort war, war irgendwie auch seine eigene Schuld.

Jason war, wie Lucius, ein Anhänger des dunklen Lords Voldemort. Er und Edward DeWiltshire hatten meistens die Drecksarbeit für Voldemort erledigt. Nur wurden sie das eine Mal von den Auroren erwischt. Edward kam nach Askaban und Jason wurde verbannt. Man nahm ihm seinen Zauberstab ab und schickte ihn in die Vergangenheit, damit er keinen Schaden mehr anrichten konnte.

Als diese Entscheidung damals fiel, sprach Lucius sich nicht dagegen aus und zog sich somit den Zorn seines Bruders auf sich.

Man muss dazu sagen, dass ein Zauberer ohne seinen Zauberstab nur ein halber Zauberer ist. Denn ohne den Zauberstab ist es ihm nicht möglich auf seine Kräfte zuzugreifen. Dieses Privileg kam nur den mächtigsten der Zauberer zugute. Und die Malfoys zählten, auch wenn sie es nicht wirklich wahr haben wollten, nicht dazu.

Malfoy hasste es zu Kreuze zu kriechen, denn indem er seinen Bruder nun zurückholte, gab er zu die Entscheidung von damals doch nicht gutgeheißen zu haben, aber er musste es tun.

Sein ausgeprägter Familiensinn trieb ihn dazu an.

Doch musste er erst einmal einen geeigneten Ort finden, um den Zauber durchzuführen.

Und der einzige Ort, der ihm dazu einfiel war das Muggel-London. Er verzog das Gesicht, als er daran dachte.

Er hasste Muggel. Muggel waren das Nervigste, was es seiner Meinung nach auf Erden gab und zudem total überflüssig.

Sie glaubten nicht an Zauberei und die wenigen die es taten, hatten davon so wenig Ahnung, dass es einem richtig weh tat sie darüber reden zu hören.

Malfoy seufzte. Ihm blieb leider keine andere Wahl. Er musste zwar das Risiko eingehen, dass die Abteilung für Muggelschutz aufmerksam wurde, denn in der Muggelwelt durfte nicht gezaubert werden. Aber das Risiko war geringer als das, hier in seinem Heim erwischt zu werden.

Malfoy fing schon wieder an sich maßlos über seinen Bruder zu ärgern. Selbst wenn er nicht da war, machte er nur Ärger.

Er seufzte wieder und fuhr sich mit der Hand durch seine langen blonden Haare.

Dann zog er seinen Zauberstab und mit einem Knall war er verschwunden.

Natasha

London im Sommer. Wie ich das liebte. Überall saßen die Leute in den Straßencafes und genossen die Sonnenstrahlen. Ausnahmsweise hatte es schon seit zwei Wochen nicht mehr geregnet und so versank die Stadt in der guten Laune der Menschen.

Ich schlenderte am Ufer der Themse entlang und seufzte genießerisch. Die warmen Sonnenstrahlen streichelten mein Gesicht und ich schloss die Augen und träumte von meinem nächsten Urlaub.

Unsanft wurde ich aus meinen Träumen gerissen, als ich mit jemandem zusammenstieß.

„Können Sie nicht aufpassen?"

„Oh, Entschuldigung, war keine Absicht."

Der Mann sah mich wütend an.

„Passen Sie beim nächsten Mal gefälligst auf, wo Sie hinlaufen!" schimpfte er.

Seine blaue Augen funkelten mich böse an.

„Meine Güte, regen Sie sich wieder ab, es ist doch nichts passiert", versuchte ich ihn zu beruhigen.

„Das Sie mich über den Haufen gerannt haben, nennen Sie also ‚nichts passiert'?"

„Sie spinnen ja. So was kann doch schon mal passieren."

„Das sollte es aber nicht."

Schulterzuckend wollte ich weiter gehen, der Kerl war anscheinend nicht ganz dicht. Sich so aufzuregen. Zudem war er auch ziemlich merkwürdig gekleidet. Ganz in schwarz. Schwarze Stoffhose, schwarzes Hemd und dann so ein komischer Umhang. Fast wie Zorro persönlich. Fehlte nur noch der Hut und die Maske.

„Freak", murmelte ich und wollte an ihm vorbeigehen, doch der Mann hielt mich am Arm fest.

„Niemand nennt mich ungestraft einen Freak", murmelte er und wirkte plötzlich fuchsteufelswild.

Langsam bekam ich doch Angst. Seine andere Hand fuhr in einen Ärmel des Umhangs und umklammerte irgendwas. Dann murmelte er ein paar Worte. Plötzlich wurde mir ganz schummerig vor den Augen. Die Welt um mich herum schien sich aufzulösen, sie drehte sich wie wild, sodass mir ganz schwindelig wurde. Dann wurde sie wieder klarer. Doch als ich wieder richtig sehen konnte, traute ich meinen Augen nicht. Die Themse war verschwunden, stattdessen befand ich mich in einem großen Raum, irgendwie wirkte er wie eine Gefängniszelle.

„He", rief ich entsetzt. „Was soll das? Wo haben Sie mich hingebracht und vor allem wie?"

„Wenn ich mich erst mal vorstellen darf?" Er machte eine kleine Verbeugung. „Gestatten, Lucius Malfoy, meines Zeichens bester Zauberer Londons."

Ich sah ihn verwirrt an. Hatte er gerade Zauberer gesagt? Der Typ wollte mich doch verarschen, oder doch nicht?

„Äh, und was wollen Sie von mir?"

„Eigentlich gar nichts." Er sah mich schief an.

„Ach und deshalb haben sie mich entführt? Am helllichten Tag, mitten in London? Sie sind ja anscheinend wirklich nicht ganz dicht!"

„Hören Sie, ich habe keine Lust mich jetzt weiter mit Ihnen abzugeben. Ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen. Und Sie werden hier bleiben." Er stürmte aus dem Raum. Fassungslos sah ich ihm hinterher.

Michelle

Gemütlich schlenderte ich durch das Muggel-London und genoß die Sonne. Es war herrlich mal einen freien Tag zu haben. Ich heiße Michelle… und ich bin eine Hexe oder auch einfach Zauberer. Normalerweise verbrachte ich meine Tage im Ministerium für Zauberei, Abteilung für Muggelschutz und verbotene schwarze Magie.

Bei dieser Abteilung arbeitete ich als Auror, das heißt, ich war dafür zuständig Muggel, also nicht-magische Menschen und auch andere Zauberer vor verbotener schwarzer Magie zu schützen... sei es indem wir Hausdurchsuchungen bei Zauberern durchführten, die in Verdacht standen schwarze Magie, Zauber, Flüche etc. anzuwenden oder auch indem wir solche Zauberer direkt ihrer Taten überführten und ins Zauberergefängnis von Askaban brachten.

Genüsslich leckte ich an meinem Eis und schlenderte die Themse entlang. Ich sah mir die Leute an und irgendwann fiel mir jemand auf, dessen Gesicht in unserer Abteilung nur allzu gut bekannt war: Lucius Malfoy. Man verdächtigte ihn schon lange zu den Todessern zugehören, also den Anhängern von Lord Voldemort, dem wohl gefürchtetsten Magier unserer Zeit, aber bislang hatte man Malfoy nie etwas nachweisen können. Hinzu kam, dass er sehr gute Verbindungen im Zaubereiministerium pflegte.

Ich fragte mich, was er im Muggel-London zu suchen hatte, denn es war durchaus bekannt, dass Malfoy zu Muggeln nicht unbedingt das beste Verhältnis hatte. Mein Interesse wurde geweckt und ich beobachtete und folgte ihm. Eine ganze Weile lief er scheinbar ziellos durch die Gegend, bis er mit einer jungen Frau zusammenstieß. Er schien sich darüber sehr zu ärgern. Ich konnte zwar nicht verstehen, was die beiden für Worte wechselten, aber seine Gestik sagte alles. Malfoy sah sich dann verdächtig um, packte den Arm der Frau und verschwand mit ihr. Ich traute meinen Augen kaum. Er hatte am helllichten Tag eine Frau entführt.

Dies ist unsere erste Fanfiction... also bitte seid gnädig, aber reviewed auch fleißig ! Konstruktive Kritik ist natürlich sehr willkommen !