Disclaimer: Das gesamte Harry-Potter-Universum mit seinen Charakteren und Orten gehört J.K. Rowling. Ich leihe mir ihre Figuren nur aus und bastele meine eigenen Geschichten. Mit dieser hier verdiene ich kein Geld. Aber Kommentare sind immer gern gesehen.
Summary: Sie sind jung und träumen von einer Welt, die ihnen zu Füßen liegt. // MinervaTom
Vorbemerkung:
Ich weiß, das hier ist noch nicht viel. Seht es als eine Art Teaser; ein Versprechen, was noch folgen kann. Und ich weiß auch, dass ich eigentlich erstmal meine anderen Sachen beenden sollte, bevor ich was Neues beginne, doch das hier musste raus. Regelmäßige Updates wird es jedoch nicht geben.
together, we will rule the world
Prolog
Als Alastor stirbt, stirbt ein Teil ihrer Kindheit.
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Minerva fragt sich, wie Tom – oder das, was von ihm geblieben ist – reagiert hat, als man es ihm gesagt hat. Jemand wird es ihm gesagt haben. Dass der alte Recke nicht mehr lebt. Der verrückte Auror, der so viele von Toms Todessern zur Strecke gebracht hat. Der Schulkamerad. Der Rivale und der Freund.
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Viele sind nicht mehr übrig, jetzt, wo Alastor tot ist. Tom (den Tom, den sie gekannt hat – von dem sie geglaubt hat, dass sie ihn kennen würde, kennen und noch so vieles mehr) gibt es schon längst nicht mehr und Augusta (die Augusta, die laut lachend und mit schwingenden Zöpfen an ihrer Seite durch die Gänge Hogwarts' marschiert ist) hat aufgehört zu existieren, seit ihr Sohn und seine Frau in St. Mungo's liegen. Manchmal vermisst Minerva sie so furchtbar, dass es körperlich schmerzt. Ein glühendes Eisen, das ihren Kopf in tausend Stücke bersten lässt, und sie schafft es nicht, die einzelnen Teile wieder zusammenzufügen.
(Jaja. Ihre Augen sind auch nicht mehr, was sie mal waren.)
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Früher, ganz früher, hat sie immer gedacht, dass sie eines Tages als Großmutter vor einem Kamin sitzen würde, auf einem wunderbaren Schaukelstuhl mit einem weichen, bequemen Kissen. Sie würde in die Flammen sehen und dem knisternden Holz zuhören, während draußen die Winterabende an den Fenstern nagen. Sie hätte schlohweißes, geflochtenes Haar, Runzeln im Gesicht und vielleicht Strickzeug in den Händen. Oder eine Tasse heißen Fliederbeersaft. Jedenfalls würde sie da sitzen und um sie herum würden sich ihre zahlreichen Enkel auf dem Fußboden tummeln, sie würden es sich mit Kissen und Decken auf dem Teppich gemütlich machen und sie dann anbetteln, sie solle ihnen doch bittebitte eine Geschichte erzählen, aber keine erfundene, sondern eine aus ihrer Kindheit, ihrer Jugend, ihrer Schulzeit.
Sie würde lächeln, gütig, weil man das als Großmutter eben so tut, und sie würde es ein klitzeklein wenig genießen, sich so bitten zu lassen, aber natürlich würde sie Ja sagen und den warmen Raum mit Erinnerungen füllen. Ihre Enkel würden mit großen, staunenden Augen an ihren Lippen hängen, sie würden lachen und quietschen und kichern und bei dem Versuch scheitern, sich ihre Großmutter als junges Schulmädchen vorzustellen, das auf bockigen Besen reitet und sich prügelt und Anderen Streiche spielt.
Sie hat sich das immer sehr schön ausgemalt. Und es tut ihr Leid, dass es niemals dazu kommen wird. Sie hat keine Enkel, denen sie Geschichten erzählen könnte. Sie hat ja nicht einmal Kinder. Und nicht einmal einen Ehemann.
(Sie hat Geschichten, ja. Doch sie bezweifelt, dass jemand sie würde hören wollen. Wen interessieren schon die Jugenderinnerungen einer alten Lehrerin?)
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Manchmal denkt sie, dass sie nur darauf wartet, dass jemand kommt und sie bittet zu erzählen. Sie würde es tun. Sofort.
Und manchmal denkt sie, dass sie keine Zeit mehr hat, um ihr Leben mit Warten zu vergeuden. Was ist, wenn niemand kommt und niemand fragt?
Sie muss trotzdem erzählen.
(Wirst du ihr zuhören?)
tbc.
