Titel: The Janet Parker Story
Partner-Fic zu:The Sam Barrow Story
Autor: Schattentaenzerin & Lamia Lilith
Fandom: Stargate SG-1
Pairing: Sam/Janet, Jack/Daniel
Rating: PG-12
Kategorie: Romanze/Drama
Inhalt: Gefangen in den Erwartungen ihres Vaters und der Gesellschaft findet Janet Parker ihren Weg ins Glück mitten während der Depression. Doch was als Kampf um Freiheit anfängt wird bald zur Legende. Dies ist die Geschichte von Janet Parker und Sam Barrow, ihrer großen Liebe und ihrem Leben in der "Ära der Volksfeinde." (AU, Janets POV von "The Sam Barrow Story")
Disclaimer: Uns gehört nichts außer der Idee.
A/N: Mal wieder eine Kurzgeschichte als Abwechslung zu unseren ellenlangen Fics. Viel Spaß beim Lesen!

Wortanzahl: 1214 Wörter
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Kapitel 1

„Ok Leute! Hände da wo ich sie sehen kann und macht ja keine Mätzchen!", schallte es, etwas lauter als die restlichen Stimmen, durch das kleine Lebensmittelgeschäft. Jemand stand lässig am Eingang mit einem Colt in der Hand, einem breiten Grinsen im Gesicht und zielte auf den Angestellten hinter der Kasse.

Hastig riss der Kassierer seine Hände in die Luft und starrte den Unbekannten, mit vor Schreck geweiteten Augen, an.

„Sehr gut. So gefällt mir das ganze schon viel besser!", kam es von dem Unbekannten, der noch immer breit grinste. Als wenn ihn das alles nur amüsierte und nichts Schlimmeres dabei passieren konnte.

Janet stand halb versteckt durch ein Regal in der Nähe des Einganges, sodass sie den Dieb etwas genauer betrachten konnte. Nun zumindest dies was zu erkennen war. Ein langer Mantel verhüllte die Form des nur wenig größeren Mannes. Darunter lugte jedoch ein schwarzer Anzug hervor und zusammen mit dem Hut auf dem Kopf ergab sich das Bild eines Gentlemans aus der Stadt. Irgendwas störte Janet jedoch an diesem Bild. Waren es die strahlend blauen Augen oder die rosigen Lippen, aber irgendwas sagte ihr, dass hier kein Mann den Kassierer und die Kunden bedrohte.

„So, wären sie nun so freundlich und würden mir das Geld bitte in eine Tüte packen?"

Der Kassierer starrte ihn unverhohlen an wegen des freundlichen und respektvollen Tonfalls. Daher war er sich auch nicht wirklich sicher ob er der ‚Bitte' nachgehen sollte oder nicht.

„Ja? Zu freundlich von ihnen. Und mit ein bisschen Tempo wenn ich bitten darf. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."

Neugierig, immer noch versteckt, beobachtete Janet das Geschehen. Sie wusste sie sollte Angst haben, aber sie glaubte nicht dass dieser Mann oder diese Frau jemanden wehtun würde. Sie schien nur auf das Geld aus zu sein und auf nichts anderes.

Hastig packte der Kassierer währenddessen das Geld in die Tüte und reichte sie nun mit zitternden Händen dem Räuber, der sie ihm aus der Hand nahm und in seiner Tasche verschwinden ließ.

„So, da wir uns einig geworden sind … werde ich sie nicht länger belästigen. Einen schönen Tag wünsche ich noch!", sagte der Unbekannte und verbeugte sich kurz.

Alle, einschließlich Janet, dachten sie könnten aufatmen. Das gleich wieder alles wie vorher sein würde, doch auf einmal schallte ein lauter Knall durch den Laden und der Dieb wurde leicht nach vorne, in Richtung Tür geschleudert, während ihm ein Schmerzesschrei entwich. Schnell konnte er sich jedoch wieder fangen und drehte sich innerhalb von Sekunden um.

Es waren nur wenige Sekunden nach dem ersten Schuss als ein zweiter erschallte. Dieses Mal aus dem Colt des Diebes und dieses Mal traf es den Verkäufer. Verblüfft blickte er auf seine Brust und sein weißes Hemd, wo sich gerade ein großer roter Fleck ausbreitete, bevor er zusammenbrach.

Fassungslos trat Janet einen Schritt vor. War das gerade eben wirklich passiert? Der junge Räuber war doch vorhin so freundlich und höflich gewesen.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht drückte er auf die Wunde und ging dann zügig aus dem Laden. Er warf nicht einen Blick nach hinten und niemand machte sich die Mühe ihn aufzuhalten. Zu sehr waren alle von der Wendung des Augenblicks schockiert.

Doch sobald der junge Räuber aus dem Laden verschwunden war, brach ein Tumult los. Die Leute stürzten regelrecht auf den verletzten Kassierer zu und versuchten, so gut es ihnen eben möglich war, ihm zu helfen.

Doch Janet hatte ganz andere Interessen und Sorgen.

Sie wusste nicht warum aber sie zog es mehr nach draußen. Ihr Blut rauschte so laut in ihren Adern seitdem der Räuber den Colt erhoben hatte und irgendwie wollte sie dieses Gefühl noch nicht verliehen. So war es vielleicht auch nicht verwunderlich, dass sie, anstatt dem Kassierer zu helfen, nach draußen trat und sich umsah nach dem Räuber.

Sie ließ ihren Blick durch die Menge schweifen, die sich langsam vor dem Geschäft gebildet hatte. Aus weiter Ferne ertönte eine Sirene und deutete die Ankunft der Polizei an. Doch das alles interessierte sie nicht. Noch immer suchte sie ihn. Hastig ging sie an den Leuten vorbei.

Aus dem Augenwinkel vernahm Janet einen ihr wohlbekannten Mantel und als sie sich umdrehte, sah sie gerade noch wie die Räuberin eine kleine Seitengasse betrat. Denn jetzt war sie sich hundert pro sicher, dass es eine DiebIN war. Sie war selbst überrascht wie sie es bisher übersehen konnte. Sie war die Tochter eines Arztes und wollte selbst Krankenschwester werden. Wie hatte sie es da nur übersehen können, dass der Räuber keinen Adamsapfel hatte?

Bevor sie sich jedoch weiter deswegen schellten konnte, stieß sie auf einmal ein Arm brutal gegen die Wand. Ohne auf sie Rücksicht zu nehmen, drückte sich dieser Arm dann auf ihren Rücken und verhinderte so jegliche Chance von Gegenwehr.

„Ich weiß ja nicht wie es dir geht aber ich finde es für gewöhnlich nicht gerade höflich wenn man jemanden nachspioniert.", knurrte eine leise Stimme direkt in ihr Ohr.

Janet versuchte sich zu befreien doch der Griff um ihren Arm lockert sich nicht. Immer noch war sie an der Wand gepresst und spürte den Körper der Diebin gegen ihren Rücken. Gleichzeitig spürte sie jedoch wie ihre Bluse immer feuchter wurde. War die Räuberin so schwer verletzt?

„Bitte.", kam es gepresst von Janet. „Ich will dir nur helfen."

Diese paar Worte hatten allerdings keinerlei Wirkung auf die Frau und auch der Griff wurde nicht sanfter.

„Sicher. Und ich glaube dir natürlich aufs Wort."

Sekundenlang verhaarten sie in dieser Position bis der Griff sich um Janets Hände doch langsam löste, doch sie wagte es sich nicht, sich zu befreien … noch nicht.

"Und wie willst du mir helfen? Kannst du einen Arzt aus deinen nicht existenten Hut zaubern?"

„Nein. Ich … mein Vater ist Arzt. Ich weiß wie man Wunden versorgt. Bitte, ich will dir wirklich nur helfen.", antwortete Janet leise und wand sich nun sanft aus dem Griff der Diebin.

"Warum?"

Immer noch spürte Janet diesen Griff doch er schien mit jedem weiteren Wort zwischen ihnen schwächer zu werden.

„Weil du es nicht verdienst hast.", sagte Janet leise und hob leicht den Kopf um ihr in die Augen sehen zu können.

"Ich habe gerade jemanden erschossen.", war die skrupellose Antwort.

"Du hättest es nicht getan wenn er nicht geschossen hätte. Selbsterhaltung nenn man so was."

Während Janet sprach, hatte sie ihre rechte Hand oberhalb der Schusswunde gelegt und zog dann vorsichtig den blutdurchtränkten Stoff von der Wunde.

Blaue Augen blickten leicht auf sie herunter als sie die Wunde untersuchte. Das weiße Anzughemd trug nun einen großen, roten Fleck, doch Janet konnte auf einen Blick erkennen, dass die Schusswunde nicht lebensbedrohlich war. Darum drückte sie nur mit ihrer Hand auf die Wunde um die Blutung zu stoppen bis sie sie behandeln konnte. Die Räuberin schien sie jedoch nicht vom Haken zu lassen und war immer noch nicht mit ihrer Antwort zufrieden.

"Falsch und das weißt du. Man sieht das ja schon an deiner Kleidung, dass du eine kleine Miss Artig bist. Also warum redest du meine Tat gut?"

Was sollte sie sagen? Sie wusste selbst nicht warum sie dieser Verbrecherin helfen wollte. Sie hatte einen Menschen verletzt und einen Laden ausgeraubt. Warum tat sie das? Am Ende blieb ihr nur eine Antwort und diese... diese schien der Diebin endlich zu reichen.

"Ich weiß es selbst nicht."

Ende Kapitel 1