Disclaimer: lass ich weg, ist bekannt

Anmerkung: Möglicherweise ändert sich der Titel noch ...

Prolog

24. Dezember 1996

„Wie geht es dir?" fragte er, als unsere Lippen sich voneinander lösten. Es war warm, wo er mich geküsst hatte. Mein ganzer Körper kribbelte vor Erwartung. Meine Gedanken waren wirr. Draco Malfoy hatte mich gerade geküsst. Malfoy, der verhasste Slytherinjunge. Mir war warm, obwohl wir draußen standen und uns Kälte umgab. Seine Hand fuhr zärtlich über meine Wange. Seine stahlblauen Augen sahen mich an. Ganz nahe waren sie und ich konnte es nicht miteinander vereinen, dass die Augen des verhassten Slytherins mir einen Schauer den Rücken hinab laufen ließen.

Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, da hatte sich schon die Hand auf meine Lippen gelegt.

„Schhhhh." sagte er. „Du brauchst nichts sagen." Ich konnte nicht klar denken, hatte vergessen, wo ich war und was ich tat. Ich spürte seinen Atem auf meinen Wangen. Nein, es war nicht der Atem. Es war die Hand, die meine Lippen verlassen hatte und wieder meine Wangen streifte. Meine Vernunft sagte mir, dass ich zurücktreten sollte, aber seine Hand irritierte mich. Und seine Nähe brachte mich aus dem Konzept.

Es war mir als wäre er glücklich, wie ich in seine Augen schaute. Aber er lachte nicht, seine Mine war kalt wie eh und je. Ich war glücklich und hasste mich dafür, dass ich in seiner Nähe glücklich war.

„Was ist?" Ich erschrak bei dem Klang seiner Stimme. Seine Hand hatte sich zurückgezogen.

Ich wollte „Nichts!" sagen, aber aus meinem Mund kam kein einziges Wort. Ich schüttelte erschrocken den Kopf und machte einen Schritt nach hinten. 

Sein Gesicht war ausdruckslos und starr. Nein, er grinste nicht. Er war nicht glücklich. Seine Wangen waren gerötet vor Kälte. ‚Er hat einen kleinen Mund und blonde Haare hat er auch. Ja, tatsächlich, es ist Draco Malfoy, der mich gerade geküsst hat.'

Ich machte noch ein paar Schritte zurück, darauf bedacht Malfoy nicht den Rücken zuzukehren. Meine Hand umklammerte unbewusst den Zauberstab in einer Tasche meines Umhangs. Ich sah mich kurz um (und ich fühlte, wie mich die stählernblauen Augen dabei beobachteten). Ein paar Schritte noch nach hinten und nach rechts und ich hätte die Treppe erreicht.

„Was hast du vor?" Seine Hände hatte er vor seiner Brust verschränkt und seine linke Augenbraue war zweifelnd nach oben verzogen. Ich erstarrte, sagte nichts, rührte mich nicht. Er entschlüsselte seine Arme und machte einen Schritt auf mich zu, während ich einen zurück ging. Konnte er denn nicht einfach verschwinden? Ich ertrug ihn nicht. Wollte er das nicht verstehen? Er ging einen weiteren Schritt auf mich zu und als ich zurück gehen wollte merkte ich, dass ich schon an der Wand angekommen war.

„Ich gehe." sagte ich wie aus weiter Ferne und rannte los. Jedenfalls wollte ich das, aber Malfoy stellte sich mir in den Weg und ich lief direkt in ihn rein.

„Wo willst du denn hingehen?" Er drängte mich von der Treppe weg, die Wand entlang. Ich wich vor ihm zurück. Ich versuchte Distanz zu halten, schaute mich hastig um. Er kam immer näher. Ich fühlte schon wieder seinen Atem auf meinen Wangen und diesmal war es wirklich der Hauch seines Atems und nicht seine zärtlichen Fingerspitzen, die übers Gesicht strichen.

„Nein." flüsterte ich ängstlich. Er grinste – grinste nur hämisch. Ich kannte das Lächeln und Hass kam in mir hoch. Aber nicht der Hass gegen Malfoy sondern gegen mich selbst, dass ich nicht geflohen bin, als ich noch konnte. Nun war ich an die Mauer gedrängt. Draco Malfoy hielt meine Hände mit einer Hand über meinen Kopf an die Wand. Er lächelte hämisch und sein Atem strich über meine Wangen, so, dass ich beinahe verrückt wurde.

„Was ‚nein'?" Es war nur ein Hauch, nur ganz leise. Ich war mir nicht klar, ob ich ihn gehört hatte oder gefühlt. Ich erschauerte. Ich hielt es nicht aus, versuchte mich aus seinem festen Griff zu winden. Er packte meine Hände nur noch härter und drückte mich an die Wand. 

„Du willst schon gehen?" Ich erschauerte wieder und sein Mund kam meinem Mund gefährlich nahe, berührte ihn aber nicht. Und ich hasste mich dafür, dass ich einen weiteren Kuss wollte. Ich war auf eine Folter gespannt und drohte bald auseinander zureißen. Sein Griff schmerzte, aber nicht so sehr wie seine Nähe. Was sollte ich tun?

Mein Körper versteifte sich. Er hatte mir einen Kuss auf die Backe gegeben. Er war nur flüchtig gewesen, nichts weiter. Ich wand mich verzweifelt unter seinem Griff. Was konnte ich tun um mich zu befreien?

Er gab mir einen Kuss auf meine Mundwinkel. Mein Atem ging schnell. Ich wäre umgefallen, wenn er meine Hände nicht an die Wand gedrückt gehalten hätte. Ich wehrte mich nicht. Er gab mir einen Kuss auf den Mund und seine Zunge versuchte meinen Mund gewaltsam zu öffnen. Er brauchte mich nicht zwingen. Ich schloss die Augen und öffnete meinen Mund. Seine Lippen waren rau, von der Kälte getrocknet. Er lockerte seinen Griff um meinen Arm. Es kribbelte in meinem Bauch. Es kribbelten meine Hände, mit der er mich an der Wand festhielt. Und es kribbelte meine Lippe und wie sie kribbelte. Seine Zunge spielte sanft in meinem Mund, so gekonnt. Ich wollte mehr und ich hätte ihm eine reinschlagen können dafür, dass ich mehr wollte. Er reagierte indem er mich grober und schneller küsste. Ich hörte es knistern. Mir war warm. Ich fühlte die Kälte nicht mehr, die uns umgab.

Und dann plötzlich löste sein Mund sich von meinem, doch das Kribbeln blieb, war schon allein da, wie ich ihn in die blauen Augen schaute. An seiner Mine war nicht abzulesen, was er dachte. Er grinste nicht hämisch, wofür ich ihm sehr dankbar war. Denn ich fühlte mich elend. Elend deswegen, weil mein Herz bis zum Hals schlug. Er trat zurück, fixierte mich weiterhin. Ich war bemüht meine Gefühle zu verbergen, wusste aber, dass ich es nicht konnte.

„Du kannst jetzt gehen." sagte er und seine Stimme hatte fast den gewohnt kalten Ton angenommen. Tränen kamen hoch und brennten auf meinen Augen. Wie konnte er jetzt so kalt sein, nachdem was gerade passiert war? Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, aber etwas war anders. Und ich wusste auch, was es war. Es war, dass mir klar wurde, dass der blonde Junge Draco Malfoy war und es war, dass mir klar wurde, dass ich verliebt war. Und vor allem war es, dass ich wusste, dass ich den Falschen liebte.

„Wieso gehst du nicht?" Eine Träne rann meinen Wangen hinab, wo vorhin zärtliche Finger drüber gestrichen sind. Die Träne war kalt und als ich sie spürte rannte ich an Malfoy vorbei die Treppe hinab. Er hielt mich nicht auf, aber ich wünschte er hätte es getan. Dann hätte er mich trösten können und die Tränen weghauchen mit seinen rauen Lippen. Es blieb nicht nur bei einer Träne, mit jeder Stufe wurde es eine mehr. Warum musste es Malfoy sein? 

************

So, das wars mit dem Startschuss. Jetzt reviewt ordentlich, dann lässt das nächste Kapitel auch nicht lange auf sich warten. (Ist übrigens schon geschrieben!)

Bitte sagt mir, was ich falsch mache ....