Wie das Schicksal es verlangt
Genre: Romance
Rating: Vorerst G, werde es aber später sehr, sehr sicher auf R umraten.
Pairing: Später Draco/Harry, vielleicht auch noch andere…kommt darauf an, was sich so entwickelt.
Plot: Einfach lesen! Ich verspreche, dass es dieses Mal kein Sad End geben wird.
Warnings: SLASH (man loves man) Wer so etwas nicht mag, sollte es nicht lesen.
A/N: Kritik und Lob immer gern genommen, jedoch sollten nicht Fantasie, Vorstellungen und Meinungen kritisiert werden, ebenso wenig die Handlung an sich, denn die ist jedem Fan-Fiction – Autor selbst überlassen. Und wenn einem eines dieser Dinge gefällt, ist man ja nicht gezwungen, weiter zu lesen.
Und auf geht's!
Kapitel 1: Das unerwartete Treffen
„Verdammt…wo steckt dieser verzogene Bengel schon wieder?"
Es war niemand anderes als Vernon Dursley, der diese Worte durch seinen viel zu schmalen Mund zischte und sich dabei brummend umblickte.
Harry selbst hatte sich im Bad des unteren Stockwerks eingeschlossen. Er wollte nur einmal fünf Minuten Pause haben, sich einmal erholen, um tief durchatmen zu können. Doch schon diese geraume Zeit reichte aus, um Harrys Onkel in den Wahnsinn zu treiben.
Harry saß auf dem kühlen Toilettendeckel und stützte seinen Kopf in seine Hände. Seine Ellenbogen drückten in seine Oberschenkel, während er den verärgerten Worten seines Onkels folgte und auch die stapfenden Fußschritte nicht überhörte.
Die ganze letzte Woche hatte er schon schuften müssen und diese letzte Woche war eben die erste Ferienwoche gewesen. Die Dursleys hatten beschlossen, ihr mageres Häuschen neu einzurichten und anstatt sich anständige, erfahrende Handwerker zu holen, musste eben Harry selbst mit anpacken.
Missmutig blickte er an sein mit hässlicher gelber Farbe verschmiertes T-Shirt hinab und auch seine Brille war mittig schon wieder gebrochen. Natürlich würde er keine neue Brille kriegen und auch die verdreckte Kleidung nicht ersetzt bekommen, obwohl die Farbe die unangenehme Kleidung eigentlich nicht noch unschöner machen konnte. Sie war viel zu weit, noch weiter als je zuvor, was daran legen mochte, dass Dudley von Monat zu Monat mehr an Gewicht zu nahm und somit täglich zu neuem Monatsbeginn andere, größere Kleidung benötigte.
Harry erntete also die abgetragenen Hosen und Pullover, sogar die Unterwäsche und Socken. Ihm blieb nichts anderes übrig als sie anzuziehen, denn all die Kleidung, die er sich in den letzten Jahren selbst gekauft hatte, hatten Onkel Vernon und Tante Petunia ihm weggenommen und im Secondhand-Shop verkauft, von dessen Verdienst Harry natürlich nicht einen einzigen Cent bekam.
Harry seufzte tief auf, bevor er beschloss, dass die Zeit in dem Badezimmer langsam zu unglaublich wirken musste. Er warf einen letzten, flüchtigen Blick in den Spiegel, griff dann nach dem Schlüssel, öffnete die Tür und trat zurück in den Flur, anscheinend im passend falschen Moment. Kaum hatte er die Tür hinter sich zugeschmissen, lief er in etwas Dickes, Weiches hinein und fand sich mit der Nase an Onkel Vernons Brust wieder. Erschrocken stolperte er einige Schritte zurück, bis er aufgrund der sich hinter ihm befindenden Wand nicht weiterkam und blickte verärgert zu seinem Onkel auf.
„Ach…da hast du dich versteckt! Fauler Bengel…denkst wohl, du kannst dich vor der Arbeit drücken, was?", Onkel Vernon lachte hohl auf, während sich wütende Falten auf Harrys Stirn bildeten.
„Auf Toilette zu gehen, wird ja wohl noch erlaubt sein, oder…Sir?", in Harrys Frage schwang reichlich Sarkasmus mit.
„Oh…frech wirst du auch noch?", Onkel Vernons Augen verengten sich, bevor er näher trat und Harry somit nur weiter gegen die Wand drückte, „Genau wie dein verfluchter Vater…konnte auch nichts anderes als herum zu stehen…ein Wunder, dass er es geschafft hat, dich auf die Welt zu setzten!", nun waren es Harrys Augen, die sich bedrohlich zusammen zogen.
„Du hast meine Eltern doch nicht mal richtig gekannt!", erwiderte er schroff, „Wovon willst du schon Ahnung haben?"
„Und du hast sie gekannt, hehn?", Vernon lachte erneut leer auf, „Deine Eltern hatten mehr Fehler als du dir vorstellen kannst…auch Lily…", vorerst stockte Onkel Vernon, da Harry sich an ihm vorbei zu drängen versuchte. Denn eben dieser spürte wieder unheimliche Wut in sich aufkommen und war nicht bereit, seinen Platz an Hogwarts zu riskieren, nur weil sein Onkel ihn zu nicht kontrollierter Magie antrieb.
„STEHEN BLEIBEN!", befahl Vernon laut und riss Harry so stark an dessen Pullover zurück, dass der Sechzehnjährige in ein unsicheres Stolpern geriet.
Harry zögerte einen Moment, spürte Wuttränen in sich aufsteigen, bevor er seinen Onkel direkt ins Antlitz blickte und kalt antwortete: „Der einzige Fehler ist, euch als Verwandtschaft zu haben! Dich, Tante Petunia und euren fetten Sohn Dudley…"
Im selben Moment noch bereute Harry diese Worte, wusste, dass er zu weit gegangen war. Doch noch bevor sich eine Chance zur Flucht ergeben hätte, spürte er einen kräftigen Schlag auf seiner linken Wange. Vor Wucht hatte Harry seinen Kopf zur Seite drehen müssen.
Der Schmerz pochte, während Harry einige Sekunden so verweilte, Onkel Vernons lautes Schnauben hörte.
Die Wuttränen Harrys hatten ihren Weg gefunden und füllten nun die grünen Augen aus, die hinter der alten Brille versteckt gehalten wurden.
„Du hast sie nicht mehr alle…", murmelte Harry bitter, „…ihr alle…ihr alle habt sie nicht mehr alle!", er fand seine Gelenke wieder, stützte sich an der kahlen, frisch bestrichenen Wand rechts von ihm ab und versuchte seine zittrigen Knie zum Gehen zu ermutigen, doch schien es erfolglos.
„Ich könnte dich umbringen, könnte sagen, es wäre ein Unfall gewesen…ich könnte dich wirklich in ein Heim für schwer erziehbare Jugendliche bringen, also hüte deine Zunge!", Onkel Vernons Schnaufen hatte nachgelassen, doch statt dessen waren die Worte scharf wie Messers Klinge geworden und bedrohlich wie drei Dementoren auf einmal.
„Dann tu's doch…", murmelte Harry, „Tu doch, was du nicht lassen kannst. Doch wird es deine verdorbene Familie auch nicht besser machen…"
„VEDORBEN?", schrie Onkel Vernon wütend, wobei Harry kurz aufgrund der abrupten Lautstärke zusammenzuckte. Harry merkte, wie Onkel Vernon mit sich selbst rang, bevor er noch brutaler gegen die Wand gedrückt wurde, eine klumpige Hand an seiner Kehle fühlte, während Blut von dem vorigen Schlag über seine Lippe perlte, vermischt mit den salzigen Tränen, die aus Harrys Augen gedrückt wurden.
Der starke Druck an seinem Hals machte ihm das Ein- und Ausatmen schwer, während er seine Augen fest zukniff, seinem Onkel tatsächlich einen Mord zutraute und seinen Zauberstand nicht mal annährend in der Nähe war.
Er konnte sich schon genügend vorstellen, wie sein Onkel knallrot anlief, dessen Halsschlagadern und Sehnen hervorstachen, konnte fast fühlen, wie Hass und Zorn im Blut seines Onkels brodelte und kurz vorm Explodieren war.
Der Griff an Harrys Hals wurde fester. Von dem vielen Arbeiten war er zu schwach geworden und das wenige Essen und Trinken hatte diesen Zustand nicht gerade positiv beeinflusst. Hedwig lebte seit Ferienbeginn bei Ron, da Harry es seiner geliebten Eule solche Umstände nicht mehr zumuten wollte. Bilder von Ron und Hermine zogen an ihm vorbei, das Lächeln seiner Eltern, welches er einst im Spiegel Nerhegebs gesehen hatte und die Zukunft, die nahezu wie Sand durch seine zu schwachen Hände hindurch sickerte.
Er dachte tatsächlich für Bruchteile von Sekunden, dass es um ihn geschehen war, bis der feste Druck sich auflöste und die Hand schließlich ganz verschwand. Harry spürte, wie er zitterte, wie schnell und doch so langsam sein Herz schlug. Er wagte es kaum seine Augen zu öffnen, suchte nur Halt gegen die frisch bestrichene Wand.
Die nächsten Worte waren mit purem Hass gefüllt und doch war es der hoffnungsvollste, schönste Befehl, den Harry je aus den Worten seines Onkels hätte entnehmen können.
„Hol' deine verdammten Sachen und verschwinde! Verschwinde und komm nie wieder zurück! Du wirst schon irgendwo unterkommen und falls nicht, ist es eben um dich geschehen. Ich will mir meine Hände nicht mit deinem Blut verdrecken. Ich gebe dir fünf Minuten und will dich dann nie wieder sehen!"
Harry wagte es nicht, seinen Ohren wirklich Glauben zu schenken. Zwar würden nun viele Probleme auf ihn zukommen, doch würde er sich mit der Last tausender Probleme allemal wohler fühlen als nur noch einen Tag länger in diesem ungesegneten Haus zu verbringen.
Noch immer stand er gegen die Wand gelehnt, bevor sein Onkel ihn erneut am T-Shirt packte und ihn gewaltsam Richtung Treppe schubste. Erst in diesem Moment schlug Harry seine Augen wieder auf. Zunächst wirkte alles verschwommen und der feste Griff war noch immer wie ein unsichtbares Band um seinen Hals geschnürt, doch hatte er sich niemals auf einen Befehl hin so sehr beeilt, wie er es jetzt tat.
Hastig stürmte er die knatschenden Treppen hinauf in sein karges Zimmer. Er zog den ledernden Koffer unter seinem Bett hervor, stopfte Schulkleidung, Bücher, seinen Zauberstab und die wenigen Sachen, die ihm neben der Schule gehörten, und rannte die Treppen wieder herunter.
Es war als hätte sich eine Pforte zur Freiheit geöffnet, die eigentlich schon die ganze Zeit da gewesen war, doch Harry sie nicht allein zu passieren versucht oder gewagt hatte.
Er atmete schwer, mehr vor Aufregung als vor Angst, was ihm außerhalb dieses Hauses erwarten würde.
Sein Onkel war bereits wieder im Wohnzimmer verschwunden und auch Dudley oder Tante Petunia waren nirgends zu sehen. Harry wandte sich ein letztes Mal um, bevor er nach der Türklinke griff, sie fast vorsichtig hinunter drückte, seinen ersten Schritt aus der Tür wagte und diese dann hinter sich ins Schloss fallen ließ.
Mit der linken Hand hielt er seinen eigentlich ziemlich leichten Koffer fest umfasst und starrte in die die Abenddämmerung hinein. Er hatte keinerlei Ahnung, wo er die letzten fünf Wochen der Ferien verbringen könnte, doch andererseits machte ihm diese Ahnungslosigkeit nur in sehr geringem Maße etwas aus.
Er verließ das Haus der Dursleys über den Vorgarten und schritt nun in gemächlichen Schritte am Straßenrand entlang. Als erstes kam ihm der Gedanke, in den Fuchsbau zu gehen, doch andererseits könnte er Hermine und Ron so etwas nicht antun. Er wusste, dass Hermines Eltern die ersten vier Wochen verreist waren und Hermine eben diese Zeit bei Ron verbrachte.
Harry war sich ziemlich sicher, dass endlich etwas zwischen den beiden passieren würde und dabei wollte er auf gar keinen Fall stören.
Teils erleichtert, teils völlig hilflos seufzte Harry ein weiteres Mal auf. Nicht einmal Hedwig hatte er hier. Die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, war in die Winkelgasse und in den Tropfenden Kessel zu kehren, doch waren das von Surrey aus Meilen, die Harry vielleicht zu Fuß in vier Tagen oder gar einer Woche überwinden würde und somit blieb ihm nur noch das Warten auf den Fahrenden Ritter.
Er stockte an der nächsten Abbiegung, stellte seinen Koffer ab und ließ sich auf dem vom Sommer warmen Kantstein wieder. Einen Moment lang schüttelte er den Kopf und lachte innerlich auf. Er hatte doch wenige Sekunden wirklich gedacht, dass sein Onkel ihn umbringen würde, hatte sich wenige Sekunden völlig aufgegeben. In dem jetzigen Moment kam ihm diese Situation völlig lächerlich vor.
Ab und zu fuhren vereinsamte Autos an ihm vorbei, die ihn weder beachteten noch um Hilfe baten. Selbst wenn einige von ihnen aus der Nachbarschaft kommen würden, hätte Harry sie nicht erkannt, geschweige denn gekannt. Immer mehr dunkle Wolken zogen sich wie ein schleierhafter Vorhang vor das Himmelszelt und schienen die unter gehende Sonne fast hinter den Horizont schieben zu wollen.
Harry winkelte seine Beine an und stützte seinen Kopf müde auf den Knien ab. Vor lauter Eile hatte er völlig vergessen, sich eine der viel zu großen Jacken über sein klägliches, farbverschmiertes T-Shirt zu ziehen und selbst im Sommer, wurde die Wärme abends zu kühler Luft. Er könnte sich zwar seine Robe überziehen, würde dann aber wahrscheinlich für jemand völlig Verrückten gehalten werden und das wollte er lieber vermeiden.
Schließlich schlang er auch noch seine Arme um seine Beine und versuchte sich in dieser Position jedenfalls etwas warm zu halten.
Den Fahrenden Ritter hatte er am späten Abend fast aufgegeben, als jedoch eben dieser in just dem Moment mit lautem Quietschen und einer absoluten Geschwindigkeit zum abrupten Halt etwa einen halben Meter neben Harrys Füßen kam.
Harry atmete erleichtert auf und richtete sich voller Hoffnung auf, ergriff seinen Koffer und stellte sich vor die Einstiegstür. Er erkannte den merkwürdigen Möhrenkopf Ernie, erkannte auch Stan, welcher nun mit seinem ungepflegten Erscheinen um die Ecke trat und irgendetwas aus der Tasche hervor zu kramen schien.
Als Harry merkte, dass es ein weißer Zettel war, machte er nur eine ablehnende Handbewegung und lachte leise auf: „Hey, Stan…ich weiß doch alles. Erkennst du mich nicht?"
Erst jetzt blickte der Junge, der durchgehend durcheinander zu sein schien auf, blinzelte kurz, zog seine Cappy zurecht und fragte dann in schrägem Ton: „Neville?"
Über Harrys Gesicht zog sich ein breites Grinsen, während er Stan seinen Koffer entgegendrückte und ein „Wie man's nimmt…", murmelte.
Kurz nach dem die Einstiegstür sich wie von selbst schloss, streckte Stan Harry ein Ticket entgegen und Harry kramte sofort eine seiner letzten Galleonen, die er noch bar dabei hatte, aus seinem Koffer, um sie in Stans mit Erde oder Öl verschmutzten Hände zu legen.
„Wo darf's hingehen?", fragte Stan dann, während seine schiefen Zähne gelb aufblitzten.
„Tropfender Kessel...genau wie letztes Mal.", war Harrys Antwort, während er sich lieber schon mal nach einem sicheren Platz umblickte.
„Dann biste heut' schon der zweite!", Stan grinste ziemlich merkwürdig, während Harry nicht ganz verstand, dann aber dem Blick Stans folgte.
Langsam wandte er seinen Blick um, entdeckte erst nichts und niemanden, bevor ihm ein blonder Haarschopf in einem der hinteren Betten auffiel.
„W-wer ist das?", fragte Harry unsicher, während er den Blick nicht von dem anscheinend Schlafenden abließ.
„Was sagte er noch, Ernie?", fragte Stan laut nach vorn gerichtet.
„Kevin?", fragte Ernie zurück, doch Harry hörte nur mit halben Ohr hin.
„Kevin!", bestätigte Stan zufrieden, „Und nun besser festhalten!", mit dieser letzten Warnung setzte sich der Wagen in Bewegung.
Harry krallte sich sofort an einer der vielen Metallstangen fest und zog seine Augenbrauen nachdenklich zusammen, bis der Blonde bei einer scharfen Kurve nahezu von dem Bett stürzte und sich mühselig wieder aufrichtete.
Harry verengte seine Augen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können und schon bald wurde der blick mit zwei zornig funkelnden, grauen Augen erwidert.
„Malfoy?"
„Potter?"
TBC
A/N: Und wie fandet ihrs? Ich muss einfach wieder mal was anderes als private Bücher schreiben. Ich habe Draco und Harry so vermisst. -.- Meldet euch mit ein paar lieben Reviews, okay?
