Animus
So, da bin ich wieder mit einer neuen Übersetzung im Gepäck. Dieses Mal habe ich mich an eine Geschichte gewagt, die sich sehr von meiner vorherigen Übersetzung „The next best thing" unterscheidet. Es ist dieses Mal keine zuckrige Romanze. Also achtet bitte unbedingt auf die Warnungen!! Der Harry in dieser Geschichte ist absolut kein strahlender Held!
Mein Dank gilt der Originalautorin isolde13, die mir die Erlaubnis erteilt hat, ihre Fanfic zu übersetzen.
Originalautorin: isolde13
Rating: P-18 Slash!!
Zusammenfassung: Harry hat Voldemort besiegt. Aber der Krieg ist nicht
spurlos an ihm vorbeigegangen. In sein Leben tritt Draco,
der als Stricher im Muggellondon arbeitet…
Warnungen: Prostitution, Gewalt, Angst, Alkoholmissbrauch, lemon, Slash
Vorsicht! Durch die Thematik der Prostitution ist der Sex natürlich
nicht unbedingt hundertprozentig freiwillig!
Disclaimer: Die Charaktere und das Harry Potter-Universum gehören mir
nicht. Ich beabsichtige nicht das Copyright zu verletzen und
mache hiermit kein Geld.
Anmerkungen: Die Story ist in der Ich-Form und der Gegenwart geschrieben.
Den 7. Band gab es noch nicht, als diese Story entstanden ist.
Ich werde versuchen so regelmäßig wie möglich zu posten
und denkt dran, dass ihr das Ganze auch etwas beeinflussen
könnt. dg
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Mein Name ist Harry Potter und ich bin ein Kriegsheld.
Das ist eigentlich nicht ganz richtig. Es gibt hunderte von Kriegshelden; Zauberer und Hexen, die so tapfer im Krieg gekämpft und so viel geopfert hatten. Nein, es gibt hunderte von Kriegshelden. Ich bin jedoch der Kriegsheld.
Ich bin derjenige, der Voldemort besiegt hat – wie es vorbestimmt gewesen war. Nun, es hieß entweder er oder ich. Einer von uns musste sterben. Und ich wollte bestimmt nicht derjenige sein. Es ist sehr schwierig das Leben loszulassen – egal wie scheiße es läuft.
Wir trugen unseren Endkampf in einem verlassenen Cottage außerhalb von Hogwarts aus; nur er und ich. Während draußen der Krieg wütete, kämpften wir gegeneinander. Es kam mir so vor als hätten wir stundenlang gekämpft. Am Ende waren wir beide erschöpft und unsere Energie fast aufgebraucht.
Nur wenige Leute glauben mir, wenn ich ihnen das erzähle, also habe ich einfach aufgehört es zu erzählen. Aber ich werde es nun sagen.
Ich habe Voldemort nicht mit dem Todesfluch oder anderen magischen Dingen getötet. Ich habe ihn erwürgt. Ich habe ihn mit meinen eigenen blanken Händen getötet.
Was soll ich sagen? Manchmal sind die Muggelmethoden wirklich am Besten.
Sein Tod war der Anfang vom Ende für die Dunkle Seite. Danach wendete sich das Blatt und der Sieg war leicht zu erringen. Der Feind war besiegt, die Zauberwelt begann sich wieder neu aufzubauen und die Wunden verheilten.
Und wenn man bedenkt, dass all das in meinem 7. Schuljahr passiert war. Ich war damals siebzehn Jahre alt gewesen.
Das war erst vor zwei Jahren – obwohl es mir manchmal so vorkommt, als wäre es schon Ewigkeiten her. Dann erscheint es mir wiederum so als wäre das alles erst gestern passiert. Aber egal ob die Erinnerungen alt und gegenstandslos oder frisch und durchdringend waren, sie taten immer weh. Immer.
Aber genug davon. Ihr fragt euch wahrscheinlich was ich die letzten zwei Jahre gemacht habe. Nun, ich arbeite momentan im Ministerium für Zauberei. Ich habe einen Büro-Job; einen Schreibtisch-Job – was genau das war, was ich im Moment brauche. Ich brauche ein gewisses Maß an Frieden in meinem Leben, nun da ich endlich über meinen Heldenkomplex hinweggekommen bin.
Wenn ich nicht im Büro bin, verbringe ich die meiste Zeit damit, dort herumzuhängen, wo es die Muggel tun, obwohl ich in engem Kontakt mit Ron, Hermine und den anderen aus Hogwarts, die den Krieg überlebt haben, stehe.
Warum Muggel fragt ihr? Leicht. Weil sie mich nicht kennen. Sie kreischen nicht wenn sie mich sehen und umarmen mich nicht, als ob sie mich kennen würden. Sie sehen mich nicht so an als ob ich irgendein Gott wäre, der vom Himmel steigt.
Muggel geben mir das, nach dem ich mich am Meisten sehne – Anonymität. Das ist es was ich heute Nacht tue; ich genieße die Anonymität unter den Muggeln. Genauer gesagt fahre ich durch eine wirklich schlechte Gegend. Eine Gegend voll von unglaublich schäbigen Pubs, Sexkinos und Menschen, die sich für Geld verkaufen.
Heute Nacht fahre ich hier nur auf der Suche nach einem guten Platz zum Trinken durch. Ich schaue mir diese jungen Leute nicht an uns frage mich auch nicht wie es wäre sie in meinem Bett zu haben. Das tue ich nicht.
Ich biege um eine Ecke und fahre eine Straße hinunter in der es mehr männliche als weibliche Prostituierte gibt. Sie sind alles so jung; wirklich noch Jungen.
Traurig, wenn du dir eine Minute nimmst um darüber nachzudenken. Aber so vieles im Leben ist traurig, nicht wahr?
Meine Augen huschen in der Dunkelheit der Straße hin und her. Sie suchen nach einem geeigneten Platz zum Parken, als ich ihn sehe. Das aufsteigende Gefühl von Vertrautheit trifft mich mit voller Wucht und ich schwöre, dass mein Herz für einen Moment stehen bleibt.
Er ist dünn, blond und trägt eine schwarze Hose, die entweder aus Leder oder Vinyl besteht. Aus dieser Entfernung kann ich das nicht beurteilen. Aus was auch immer sie gemacht ist, sie ist eng. Ein silbernes Netztop, das nur die Hälfte seiner Brust bedeckt, vervollständigt das Outfit.
Er sieht wie eine Hure aus. Eine von vielen. Aber da ist etwas an ihm, das ihn von den anderen abhebt. Es ist schwer zu sagen, was es ist, doch es ist da. Etwas an der Art und Weise wie er steht und wie er seinen Kopf neigt. Fast so als wäre er besser als jeder andere, der um ihn herum ist.
Plötzlich werde ich hektisch, weil ich ihn näher sehen möchte. Ich fahre in den nächsten Parkplatz, den ich finden kann. Ich registriere kaum, dass dieser zu einem Pornoshop gehört. Stattdessen fahre ich in die erste Parklücke, die ich sehen kann und stelle das Auto ab. Ich steige schnell aus und schlage die Tür hastig zu.
Ich beginne zu ihm zu laufen, visiere ihn als wäre er ein Leitstern in dieser Dunkelheit. Ja, so vertraut. Aber ich erlaube mir nicht, zu glauben, dass er es ist. Nicht bis ich sein Gesicht sehen kann.
Ein Auto hält neben ihm und er lehnt sich durch das Fenster in das Wageninnere.
‚Steig nicht ein, steig nicht ein', bete ich still. Wenn er in das Auto einsteigt, würde ich nicht erfahren, ob er es wirklich ist. Aber er steigt nicht ein. Er richtet sich auf, tritt zurück und das Auto fährt davon.
Ich lege noch einen Zahn zu und erreiche ihn schnell. Ich bin nun keine zehn Schritte mehr von ihm entfernt. Er schaut in die andere Richtung; vielleicht weil er nach einem anderen Auto – einem anderen Kunden – Ausschau hält.
„Malfoy?", wispere ich vorsichtig.
Er dreht langsam seinen Kopf zu mir und ich kann endlich sein Gesicht sehen. Mein Herz bleibt zum zweiten Mal in dieser Nacht stehen. Ohne Zweifel.
Es ist Draco Malfoy.
An seinen geweiteten Augen erkenne ich, dass er überrascht ist und ich sehe einen Hauch von Angst darin. Dann treffen sie auf mich, erkennen mich und dieser Ausdruck wird durch Unglauben ersetzt.
Doch schnell setzt er seine Maske wieder auf. Er knurrt und sagt: „Gott, nicht du."
Der Hass, der durch meinen Körper fließt als er spricht, bringt mein Herz wieder dazu weiter zu schlagen.
„Es ist auch schön dich wieder zu sehen, Malfoy", antworte ich trocken.
Er schaut weg und murmelt atemlos: „Das kann nicht wahr sein."
Ich mache einen Schritt auf ihn zu. Meine Stimme ist hart und siegreich, als ich spreche.
„Das ist also nach dem Krieg aus dir geworden. Du bist eine Hure geworden."
Und ich habe mich gewundert. Da sein Vater in Askaban sitzt und seine Familienschätze und sein Landgut an das Ministerium gingen, habe ich mich oft gefragt, was mit meinem alten Nemesis passiert ist.
Er wendet sich zu mir: „Hau ab, Potter."
Ich trete noch einen Schritt näher an ihn heran. Wir sind uns nun ziemlich nah.
„Ich dachte nie, dass ich das eines Tages erlebe. Was würde deine Mutter sagen?"
„Ich sagte hau ab, Potter", wiederholt er und betont dabei stark die verwünschenden Worte.
Er möchte gehen – nicht das ich ihn gehen lassen würde, ich bin noch nicht fertig – als ihm ein Gedanke gekommen sein muss. Er sieht mich mit diesem scharfsinnigen Blick an.
„Warte eine Minute. Was zur Hölle machst du hier? Ist es das was der große Harry Potter nach dem Krieg tut? Die Straßen nach jungen Männern abfahren? Ist der große Kriegsheld etwa pädophil?"
Die Worte tun weh, aber nicht stark genug um mich zu einer Reaktion zu verleiten. Ich habe vor langer Zeit aufgehört mich darüber zu sorgen, was andere von mir denken. Besonders solcher Abschaum wie Malfoy.
„Denk' was du willst, Malfoy. Zumindest bin ich nicht derjenige, der sich für ein paar schäbige Pfund verkauft. Oder bist du überhaupt so viel wert?"
Er schaut mich lange an, als läge ihm ein sehr bissiger Kommentar auf der Zunge, aber dann schaut er weg und dreht sich um.
„So wundervoll dieser Vereinigung auch gewesen sein mag, Potter, ich muss nun gehen. Wie immer war es mir ein Vergnügen."
Bevor ich merke, dass ich es tue, packe ich sein Handgelenk. Ich packe fest zu, versuche blaue Flecken zu hinterlassen. Er hält inne und schaut mich an bis sein Blick zu seiner Hand wandert.
„Lass mich los", sagte er.
Wie es scheint habe ich ihn wütend gemacht. Wie schön.
„Nein", sage ich. Mir macht dieses kleine Kinderspiel viel zu viel Spaß. Und dann verändert sich sein Ton vollständig. Ich höre nicht länger Ärger in seiner Stimme – nun höre ich eine Art Verzweiflung, die ich nie von dieser Person erwartet hätte.
„Potter, ich habe zu tun. Ich kann hier nicht einfach die ganze Nacht herumstehen."
Und das ist der Auslöser; dieser Ton von Verzweiflung in seiner Stimme gemischt mit meinen Hass auf ihn bringt mich plötzlich zu der Erkenntnis, dass ich es hier nicht einfach so enden lassen möchte – dass ich nicht bereit bin ihn einfach so aus meinem Leben laufen zu lassen.
„Warte", sage ich, „geh noch nicht."
Er versucht sich aus meinem Griff zu winden, aber ich bin stark und halte ihn fest.
„Wie viel verlangst du für eine Nacht?", frage ich.
Er hört auf sich zu bewegen und starrt mich verwundert an, als ob er nicht glauben könne, dass er richtig gehört hat. „Was?"
„Wie viel? Fünfzig?"
Er schüttet seinen Kopf und versucht loszukommen: „Was? Nein… lass mich los."
„Ich bezahle dich. Ich zahle dir 5 000. Aber nicht für eine Nacht. Länger. Ich möchte dich länger haben."
„Nein!", schreit er, als er es letztendlich schafft sein Handgelenk zu befreien.
„Auf keinen Fall lasse ich zu, dass du mich berührst."
Meine Gedanken rasen; versuchen einen Weg zu finden, dass er zustimmt. Ich habe keine Zeit mich darüber zu wundern, warum ich ihn möchte. Ich weiß nur, dass ich ihn will. Um dieses kleine Detail kann ich mich später kümmern.
„10 000 Pfund."
Er starrt mich immer noch an und ich kann etwas in seinen Augen sehen, was vorher nicht da war. Er kämpft damit; kämpft mit meinem Angebot – gelockt vom Geld.
„12 000", sage ich.
„Das ist sehr viel Geld, Potter", sagt er langsam, vorsichtig.
Und das ist es wirklich, aber für mich ist es ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich habe nie behauptet, dass es keine Vorteile hätte ein Kriegsheld zu sein.
Ich beobachte sein Gesicht, als er darüber nachdenkt. Wie ich ihn kenne, wägt er wahrscheinlich das Pro und Contra der Situation ab und geht alle Gesichtspunkte durch, um zu sehen wie er den besten Gewinn herausschlagen kann. Einmal Slytherin…
„12 000 Pfund, Malfoy. Was sagst du?"
„Für wie lange?", fragt er. Seine Stimme ist kaum mehr als ein Wispern.
Ich brauche eine Minute, um über die Frage nachzudenken. Für wie lange? Wie lange möchte ich diesen Bastard in meinem Leben haben? Wie lange möchte ich ihn besitzen, wenn ich es kaum ertrage ihn anzusehen. Endlich komme ich zu einer – wie mir scheint – passenden Antwort.
„Einen Monat", sage ich und frage mich, ob er zustimmen wird.
Er sieht zu Boden und danach sieht er mich an. Plötzlich schaut er müde aus und er redet zögernd. „Ich… ummm… Ich muss das zuerst mit jemandem klären. Ich kann nicht einfach so für einen Monat weggehen. Lass mich mit ihm reden und ich werde…"
Ich muss fast darüber lachen wie köstlich das alles ist. Malfoy ist beschämt. Er ist beschämt, weil er zuerst seinen Zuhälter um Erlaubnis fragen muss. Mittlerweile denke ich, dass das die beste Idee ist, die ich seit langer Zeit hatte.
„Ja, frag' nach. Ich warte hier. Ich gebe dir 30 Minuten oder ich und meine 12000 Pfund verschwinden."
Für einen kurzen Augenblick flammt unverdeckter Hass in seinen Augen auf, nur um schnell wieder durch den beschämten Blick ersetzt zu werden. Dann murmelt er etwas und geht.
Ich sehe zu wie er von der Nacht verschluckt wird, danach sehe ich auf meine Uhr. Was wenn er nicht in 30 Minuten zurückkommt? Was mache ich dann?
‚Du machst nichts', sage ich mir selbst, ‚wenn er nicht zurückkommt, dann sollte es nicht sein. Du hattest ein bisschen Spaß ihn zu demütigen und wenn er nicht zurückkommt, dann war's das.'
Aber er kommt zurück. Sogar bevor die 30 Minuten abgelaufen sind, kommt er zurück.
Er steht mit verschränkten Armen vor mir. „In Ordnung, Potter. Wir haben einen Deal. Ein Monat."
Es sieh so aus, als würde es ich umbringen diese Worte zu sagen und das tut es wahrscheinlich auch. Aber Stolz ist eine witzige Sache. Du kannst ihn nur eine gewisse Zeit lang in solch einer Situation halten und dann musst du der Realität ins Auge sehen. Und die Realität ist, dass 12 000 Pfund eine Menge Geld für eine Hure sind.
Also muss er den Stolz zum Fenster hinauswerfen. Aber nicht seinen Hass auf mich. Ich kann ihn in seinen Augen leuchten sehen. Das ist genau so wie ich es will – wirklich. Wo bleibt der Spaß, wenn er schon geschlagen und gebrochen wäre? Es wäre nicht Draco Mafoy, wenn er kein Arschloch wäre.
Ich nicke um den Deal zu bestätigen. Aber ich weigere mich seine Hand zu schütteln. Witzig… ich habe vor ihn zu ficken, aber ich schüttle seine Hand nicht.
Das amüsiert mich unwahrscheinlich und ich kann mein Lachen nicht zurückhalten. Malfoy sieht mich an als wäre ich verrückt geworden, aber er sagt nichts. Und alles was ich machen kann ist lachen und daran denken, dass dies ein sehr interessanter Monat wird.
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So, das war der erste Teil. Na, wie hat es euch gefallen? Viel versprechend, abschreckend oder total furchtbar? Bitte lasst mir ein kleines Review da!
Also (hoffentlich) bis zum nächsten Teil!
