Harry ging mit langsamen Schritten auf IHN zu.

„Riddle!" Er spuckte das Wort förmlich aus.

„Du hast meine Eltern getötet. Du hast Sirius auf dem Gewissen. Ebenso wie Cedric."

„Kleiner Harry, du hattest die Gelegenheit. Du hättest dich mir anschließen sollen als ich es dir angeboten hatte. Nun ist es zu spät!" Voldemort hatte eine trügerisch sanfte Stimme.

Langsam ließ Harry seinen Zauberstab fallen.

Er sah sich um.

Nicht weit von ihm lag Ron. Er hatte ein Schmerzverzerrtes Gesicht. Gestorben durch den Crucio. Ebenso wie Luna.

Minerva McGonagall, Remus Lupin, Tonks, alle hatten ihr Leben gelassen.

Hermine lag nicht weit von ihnen.

Lucius hatte ihr das Genick gebrochen, kurz bevor sein eigener Sohn ihn getötet hatte.

Ja, Draco wurde zwar ein Todesser, allerdings stand er auf der richtigen Seite.

Doch auch Draco hatte sein Leben lassen müssen.

Gleichwohl Snape…..

Mit grimmiger Befriedigung dachte Harry an Snape.

Er selbst war es, der den Mörder von Dumbledore zur Strecke gebracht hatte.

„Jeder bekommt das, was er verdient Tom." Richtete er sich an Voldemort.

Er zeigte auf Snape.

„Du wirst so enden wie er."

Harry kamen die letzten Worte Snapes in Erinnerung.

„Verlangt…. Versprechen abgerungen…. Inferi!" mit diesen Worten hatte Severus Snape sein Leben ausgehaucht.

„Dieser Dummkopf Snape. Dachte er etwa, ich wisse nicht, daß er für Dumbledore spionierte? Schon lange wußte ich, daß er mir nicht mehr treu war. Du hast mir Arbeit abgenommen, indem du ihn für mich beseitigt hast."

Harry stockte. Nun begriff er Snapes Worte.

„Es tut mir leid Professor Snape!" flüsterte er in Richtung der Leiche.

„Ich hätte nicht zweifeln dürfen!"

Eine Stille Träne bahnte sich seinen Weg.

Tränen der Trauer über den Verlust. So viele hatten ihr Leben gelassen.

Doch es sollte nicht umsonst gewesen sein, schwor Harry sich.

Voldemort sah sich um.

„Du hättest sie alle retten können. Du hättest dich mir anschließen sollen. Aber nun wird es Zeit, ihr Schicksal zu teilen Harry James Potter!"

Langsam, wie in Zeitlupe, zog Harry das Schwert Godric Gryffindors.

Er schloß die Augen.

„Erkennst du es Tom? Das Schwert Gryffindors. Nur ein wahrer Gryffindor war in der Lage es zu ziehen. Ein Gryffindor zu sein, bedeutet Mut zu haben Tom. Mut, den DU nie haben wirst. Dieses Schwert rettete mir einmal das Leben. Heute wird es mein Leben nehmen!"

„Harry, nein!"

Neville rannte auf ihn zu.

Den linken Arm merkwürdig abgewinkelt.

Blutverschmiert.

Er stellte sich neben Harry.

„Tu es nicht Harry!" flüsterte er.

„Neville, ich muß und das weißt du auch!"

Mit Tränen in den Augen nickte Neville.

Harry wußte es, ER war der letzte Horcrux. Er mußte sein Leben geben.

Voldemort lachte höhnisch.

„Ich dachte du wärst cleverer. Du glaubst doch wohl nicht, daß ich grade DICH zu einem Horcrux mache?"

Harry lächelte. Es war ein kaltes Lächeln.

„Du hast es nicht freiwillig getan Tom. Aber dennoch ist es so."

Für den Bruchteil einer Sekunde nahm Voldemorts Visage einen ängstlichen Ausdruck an.

Er merkte, dass Harry Recht hatte.

Das Harry der letzte Horcrux war.

Währenddessen besah Harry sich das Schwert Gryffindors.

Er lächelte Neville ein letztes Mal zu und stieß es sich ins Herz.

In dem Moment, als er sein Leben gab, zerstörte er den letzten und entscheidenden Horcrux.

Die Tränen liefen Neville in Strömen über die Wangen.

„Leb wohl mein Freund!"

Er nahm seinen Zauberstab und richtete ihn auf Voldemort.

„AVEDA KEDAVRA"