Disclaimer: Die Figuren gehören J.K.Rowling, ich leihe sie mir nur kurz aus. Es ist kein finanzieller Zweck beabsichtigt.

Und schon wieder schlägt das Curlylein zu. Ich hatte zwar versprochen mich verstärkt mit 'Warum einfach' zu beschäftigen, aber da ich trotz einiger Bemühungen zurzeit damit einfach nicht weiterkomme versuche ich euch mit einer neuen Story ein wenig gnädig zu stimmen :o)

Netterweise haben oFlowero (ich beeile mich mit der Korrektur deines nächsten Chaps...) und Vengari auch dieses Mal die Beta-Arbeit übernommen. HEGDL *knuddel*

Dann geht noch ein lieber Gruß zu Herm84 *winkwink* *knuddel* und an meine anderen Mädels, ihr seid die Besten!

Aber bevor ich mich mal wieder verquatsche... zur Geschichte: es ist überraschenderweise ;o) eine SS/HG-Geschichte und für alle, die das nicht leiden können, ihr seid gewarnt...

Der richtige Weg?

Kapitel 1: Herausforderung

Hermine trat aus dem Badezimmer, eine Hand gegen ihren Mund gepresst.
"Du siehst blass aus"
Jeremy sah mit besorgter Miene zu ihr auf. Er hatte es sich in dem kleinen Sessel am Fenster ihres Schlafzimmers bequem gemacht.
"Geht es dir nicht gut?"
"Nein, ist schon in Ordnung. Eine kleine Magenverstimmung, nicht mehr." wehrte Hermine ab.
"Sicher? Ich hätte einen neuen Auftrag für dich"
"Jeremy. Du weißt genau, dass ich das nicht mehr möchte." Sie sah ihn gequält an und ließ sich auf dem Bett nieder.
"Ja, es ist auch wirklich das letzte Mal"
"Das hast du beim letzten Mal auch gesagt und bei dem Mal davor, und davor."
"Beruhige dich. Ich denke nur, dass es etwas ist, dass deinen Ehrgeiz anspornt." Er bedachte sie mit einem geheimnisvollen Blick.
"Nun rück schon mit der Sprache raus" forderte Hermine ihn auf.
"Es ist jemand, den du kennst."
"So?"
"Aber es wird nicht einfach werden"
"Möchtest du Orakel werden oder warum sprichst du in Rätseln?"
"Immer mit der Ruhe. Ich denke, du möchtest nicht mehr"
"Ich möchte nur wissen über wen du redest, ich habe noch nicht gesagt, dass ich es mache"
"Na gut. Es ist niemand anders als", er machte eine dramatische Pause, "Professor Severus Snape"
Sie sah ihn verblüfft an.
"Du machst Scherze"
"Nein, es ist mein voller Ernst. Also machst du es?"
"Ich soll bei Snape einbrechen? Worum geht es genau?"
"Der Herr Tränkemeister war wohl in den letzten Jahren nicht ganz untätig und hat einige Tränke entwickelt, die für andere großen Wert zu haben scheinen."
"Und ich soll jetzt bei ihm hereinspazieren und ein paar Rezepte mitgehen lassen."
"Das ist der Job"
"Einfach wird das nicht. So wie ich ihn kenne, hat der doch Hunderte von Blockaden gegen unwillkommene Gäste um seine Heiligtümer gelegt"
"Und wie ich dich kenne" bei diesen Worten schritt Jeremy langsam auf sie zu, "macht es dir deshalb Spaß". Grinsend zog er sie in seinen Arm.
"Das letzte Mal?"
Hermine sah ihn fragend an.
"Das letzte Mal" versprach Jeremy und gab ihr einen Kuss.

~*~*~*~*~*~*~*~

Wieso mache ich das?'
Hermine stand vor dem Spiegel und steckte ihre Haare hoch. Bei ihrem Vorhaben würden sie nur stören. Sie starrte unschlüssig in die Augen ihres Spiegelbildes.
Obwohl Snape ein Reiz ist, bei dem ich nicht nein sagen kann'
Sie zupfte an ihrem schwarzen Top. Es war hauteng, ähnlich wie die schwarze Hose, die sie dazu trug. Sie ließ ihren Blick über ihren Körper streichen. Diese Kleidung war so klischeehaft und doch wie geschaffen um still und heimlich in den Schatten zu verschwinden.
Hermine sah auf die Uhr. Mitternacht. Ja, auch das ein Klischee. Sie atmete noch einmal tief durch und nahm dann ihre schwarze Umhängetasche, die sie für alle Umstände rüsten würde.
Nach einem kurzen weiteren Blick in den Spiegel lief sie in die Küche, in der Jeremy an dem klapprigen Tisch saß und einen großen Lageplan ausgebreitet hatte.
Er lächelte ihr zu und erklärte ihr dann, wie sie vorgehen müsste.
"Leider konnte ich nichts Genaues über seine eigenen Schutzzauber herausfinden. Aber wie ich dich kenne, wirst du es trotzdem schaffen. Allein um ihm eins auszuwischen, oder?"
"Das wäre wirklich ein absoluter Triumph. Schade nur, dass ich ihn nie wirklich auskosten kann."
"Das Wissen besser als er zu sein, sollte dir genügen, alles andere wäre Leichtsinn."
"Ich weiß, ich weiß"
Er blickte auf die Uhr.
"Du solltest jetzt wirklich los"

~*~*~*~*~*~*~*~

Langsam glitt sie an der Wand entlang. Der Geruch des alten Gemäuers stieg in ihre Nase. Der Stein war überwuchert mit Pflanzen, die sie in der Dunkelheit nicht erkannte. Doch durch den Regen der letzten Zeit waren sie nass und glitschig.
Im Schutz der Schatten hielt sie inne. Bis jetzt war alles nach Plan gelaufen. Sie war an den Rande des Schlossgebietes appariert und hatte mit einigen Tricks die Schutzzauber des Schlosses umgangen.
Ein Blick zu allen Seiten gewährte, dass sie allein war. Lautlos öffnete sie ihre Tasche und zog ein Stück Pergament heraus. Mit einer Berührung ihres Zauberstabs öffnete sich eine Karte und zeigte ihre Umgebung, ähnlich der Karte des Rumtreibers, an.
Die Karte des Rumtreibers' Hermine erinnerte sich, ja, hilfreich, doch wenn ich mir dieses Baby hier anschaue, war sie doch sehr primitiv.'
Ihre Karte passte sich ihrer Umgebung an und zeigte noch ein paar weitere Besonderheiten. Die Hilfreichste war wohl, dass sie die gängigsten Schutzzauber anzeigte.
Sie orientierte sich. Dort war sein Büro. Sie nahm zwei Kerkerfenster ins Visier.
Wie früher'
Der schien sich ja nur in miefigen Kellern wohl zu fühlen.
Na ja, seine Sache und ich bleibe bestimmt nicht lang.'
Vorsichtig zog sie schwarze Handschuhe über ihre Finger. Das Suchen von Fingerabdrücken war zwar eher eine Muggelmethode, aber ihr Hang zur Perfektion ließ das Hinterlassen von stümperhaften Spuren nicht zu.
Als letztes wanderte noch eine Maske vor ihr Gesicht.
Sie schlich zu einem der beiden Fenster. Kein Licht erhellte den Innenraum. Sie holte die Karte erneut hervor.
"Zeige mir Snape" flüsterte sie und die Karte verschwamm, um dann erneut ein klares Bild zu zeigen.
So, so, der Zaubertränkemeister macht einen seiner Überwachungsgänge. Sie wissen gar nicht wie recht mir das ist. Das sollte mir genug Zeit geben.'
Sie ging in die Hocke, um sich die tiefen Fenster genauer anzuschauen.
Die Karte sagt, Sie schützen ihre Fenster mit drei der einfachsten Schutzzauber, die ich je gesehen habe. Tz, tz, tz, die könnte ja jeder Erstklässler auflösen.'
Mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen flüsterte sie die Gegenzauber.
Aber wissen Sie was, ich glaube Ihnen nicht, dass das alles sein soll.'
"Transvectio"
Die Fensterscheibe löste sich auf.
Zu einfach, mon cher'
Hermine suchte den Boden um sie ab und nahm einen Stein, der ihr passend erschien in die linke Hand. Mit dem Zauberstab in der rechten Hand tippte sie ihn an und sprach:
"Verraverto"
Augenblicklich verwandelte sich der Stein in eine kleine Maus. Die piepsend versuchte sich Hermines Griff zu entwinden.
"Na, meine Süße"
Vorsichtig kraulte sie das graue Fell und setzte sie dann direkt vor das Kerkerfenster auf die kühle Erde.
"Ich hoffe für dich, dass ich Snape überschätze" sagte Hermine besorgt und stupste das kleine Tier an, das sich langsam in Richtung des Fensters bewegte.
Gespannt verfolgte Hermine ihren Weg.
Halb glaubte sie, dass die Maus einfach durch die Öffnung im Gestein tapsen würde, doch in dem Moment, da sie vollständig durch das ehemalige Fenster gekrochen war, verpuffte sie mit einem erschreckten Quietschen.
Tutamentum totalis? Der hat sie ja nicht mehr alle. Ist das nicht ein wenig übertrieben, Professorchen? Der hat scheinbar mehr als nur ein paar Rezepte da drin, wofür braucht der sonst so einen Zauber. So ein Pech das Know-it-all-Granger in ihrem Auroren-Studium aufgepasst hat...'
Ein teuflisches Grinsen festigte sich in ihrem Gesicht, doch es gefror. Eigentlich wusste sie den Gegenzauber, doch der funktionierte nur...
Snape, auch du kannst dich der Liebe nicht verschließen.'
Sie zeigte in die rechte obere Ecke des Fensterrahmens.
"Caritas"
Der Rahmen begann violett zu schimmern.
Na bitte. Hoffentlich schaut niemand aus dem Fenster'
Sie bewegte den Zauberstab nach links.
"Pietas"
Das Violett verfärbte sich zu einem dunklen Blau.
Ihr Zauberstab wanderte nach unten.
"Studium"
Die rechteckige Öffnung schimmerte nun grün.
Hermine führte den Zauberstab nach rechts.
"Officium"
Das Grün, das der Szenerie etwas Unheimliches gegeben hatte verschwand und an seine Stelle trat ein sonniges Gelb.
Hermine richtete nun ihren Zauberstab auf die Mitte des Rechtecks.
"Amor"
Langsam wandelte sich das Gelb in Orange.
"Veritas"
Die Öffnung erstrahlte nun blutrot und mit einem Mal legte sich wieder Dunkelheit über Hermine und das Fenster.
Ich habe es ja gewusst, der Zauber der wahren Liebe öffnet nicht nur Herzen. Ich hoffe, das war alles'
Konnte sie es wagen? Waren vier Zauber genug für einen listigen Slytherin oder hatte er nur auf einen zu mutigen Gryffindor gewartet?
Sie überprüfte die Karte. Snape hatte seinen Kontrollgang anscheinend fortgesetzt und näherte sich allmählich wieder den Kerkern.
Jetzt oder nie'
Sie ließ ihre Vorsicht fallen und spähte durchs Fenster. Vorsichtig kletterte sie durch die schmale Öffnung.
Jetzt weiß ich, warum Slytherin eine Schlange als Wappentier hat. Um durch diese Fenster zu kommen bleibt einem ja nichts anderes übrig als sich schlangenhaft zu winden.'
Nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, atmete sie ein paar mal tief durch bis sich ihr Atem normalisiert hatte und blickte sich um.
"Lumos"
Das Mondlicht, dass sie bis jetzt als Lichtquelle genutzt hatte, drang nicht in das dunkle Gemäuer.
Sie ließ den Schein des Zauberstabs über die Wände gleiten. Wie in alten Tagen waren dort Regale mit Gläsern, in denen verschiedenste Dinge schwammen.
Schon immer einen guten Sinn für Deko gehabt, nicht Snape?'
Ihr Augenmerk fiel auf einige Schränke, die im Hintergrund aufgereiht standen.
Sie untersuchte den ersten und öffnete die große morsche Holztür.
Er enthielt nicht mehr als ein paar alte Umhänge und Putzutensilien.
Doch schon beim zweiten Schrank schien sie Erfolg zu haben. Er beherbergte einige Pergamente und eine große silberne Schatulle mit der eingeprägten Schrift Elixierformeln'.
Wie schön, dass er so ordnungsliebend ist'

Vorsichtig strich sie über das kalte Metall.
und was haben wir uns dafür ausgedacht?'
Sie befühlte das Schloss.
"Alohomora"
Nichts geschah.
es wäre auch zu einfach'
"Clausum"
auch nicht'
"Compressum"
was ginge denn sonst noch?'
Plötzlich fuhr sie aus ihren Gedanken. Sie hatte etwas gehört. Waren das etwa Schritte? Ein Blick auf ihre Karte, ließ sie erschrecken.
Auf dem Gang vor dem Büro sah sie die kleine Figur S. Snape laufen und einige Schritte dahinter M. Lambert (Gryffindor).
Mist'
Für einen Moment überlegte Hermine.
Sofortige Flucht?'
Der erste Schrank, den sie untersucht hatte schien ihr zuzuwinken. Schnell schloss sie den anderen Spind und huschte in letzter Minute zwischen die alten Umhänge im Ersten.
Seine kleine Standpauke wird nicht lange dauern und dann wird er schon wieder verschwinden'
Sie hörte ein dunkles Murmeln und einen Augenblick später schien Licht durch das Holz der alten Schranktür.
Hermine ging ein wenig in die Knie und konnte nun durch ein größeres Astloch das Geschehen im Büro beobachten.
Sie sah ein verängstigtes Mädchen - nicht älter als 13, dass sich unruhig vor den Schreibtisch stellte.
Snape musterte sie mit einem bitterbösen Blick.
Immer noch der Alte'
"Miss Lambert, was gibt einem Gryffindor" er sprach dieses Wort mit absoluter Abscheu aus, "wie Ihnen, das Recht mitten in der Nacht durch das Schloss zu streunen?"
Das Mädchen wollte zu sprechen ansetzen, doch Snape brachte es mit einer Handbewegung zum Schweigen. Er drehte seinen Kopf ruckartig zu einem der beiden Kerkerfenster bzw. dem was davon übrig war.
Shit! Das Fenster'
Misstrauen zeichnete sich auf Snapes Gesicht ab.
"20 Punkte Abzug für Gryffindor und jetzt sofort zurück in ihren Schlafsaal."
Das Mädchen tat wie ihm geheißen und verließ Snapes Büro.
"Ostendere malificus"
Seine dunkle Stimme halte durch den Raum.
Ein bisschen eingerostet. Mit diesem Spruch findest du noch nicht einmal einen kriminellen Elefanten in deinem Büro'
Durch ihr Astloch sah Hermine, wie Snape sich ruckartig in Richtung des Schrankes bewegte.
Woran erkennt der mich?'
Deutlich sah sie seine Nasenflügel beben.
Er kann dich riechen. Verdammtes Parfüm'
Mit einem vernichtenden Grinsen trat er näher an den Schrank. Seine Schritte klangen laut, in der Stille, die sich über das Büro gelegt hatte.
Hermine, lass dir was einfallen'
Und immer näher brachten ihn seine Bewegungen.
Sie hörte seinen Atem und war sich sicher, dass ihr Herz beim nächsten Schritt des Zaubertränkemeisters aus ihrer Brust springen würde.
Konzentrier dich. Es muss doch einen Ausweg geben, verdammt.'

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Ja, ich weiß, es ist ein gemeiner Cliffhanger, aber ein bisschen Spannung muss schon sein :o) Ob Hermine da wohl wieder herauskommen wird? Und für alle, die die Idee, dass Hermine Einbrecherin ist, abwegig finden: Ja, es ist vielleicht abwegig, aber ich habe mir schon was dabei gedacht.

Ich bin wie immer sehr auf eure Meinung gespannt, also immer schön auf das 'Go' da unten klicken :o)