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= Kapitelabgrenzung
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= Zeitsprung (im ersten Falle 15 Jahre; d.h. was nun erstmal auf Lorbit
passiert, geschah 15 Jahre vor der Sache in Freezers Raumschiff)
' Text
' = Gedanken
" Text
" = Gesprochenes
[ Text
] = meine doofen Anmerkungen
>>>>> Prolog >>>>>
Der Wind glitt, den Boden abtastend, langsam über die kahle Erde. Keine Planze wuchs hier, was wohl an der ewigen Dunkelheit des Planetens lag. Weit abseits des Sternes vegetierte diese Welt vor sich hin, ohne Bevölkerung, wie es auf den ersten Blick scheint. Der aufgewirbelte Staub trieb die herzzermürbende Geschichte dieser Welt mit sich, die gefühlslosen Ereignisse der letzten Jahrtausende und den Klang des Todes. Man kann sich schlecht vorstellen, dass hier mal einer der intelligentesten Rassen gelebt hatte, die entscheidenten Einfluss auf die Politik im Weltall besessen hatten, bevor dieser tyrannische Feind hierher gezogen war, und alles an der Oberfläche pulverisiert hatte. Nur leise Töne, dumpfes Stampfen und Dröhnen aus dem Erdboden war zu vernehmen. Der einzige Zeuge der Lebewesen, die Dank eines geehrten Volkes überlebt und sich unter die Erdkruste verzogen hatten. Hier lebten noch die Anhänger und ewig treuen Gehilfen der ehemaligen Herrscher des Alls und bereiteten die Auferstehung dieses Reiches vor...
Der höllische Lärm in den gigantischen Bunkern war kaum auszuhalten, doch die Arbeiter hier hatten sich längst daran gewöhnt. Lorbiter hatten schon immer ein schlechtes Gehör besessen und dies trug ebenso mit bei, dass diese lauten Geräusche sie nicht störten. Einige standen oder saßen vor diesen gigantischen Maschinen, checkten hier und da nochmal die Einstellungen und notierten alles auf einem weißen Blatt Papier. Andere widerum marschierten zwischen den Eisengeräten umher und beobachteten die Resultate der letzten Wochen, die wertvollen Dinge, die die Madchinen ausspuckten. Hier und da vielen ein paar schroffe Wörter, Anweisungen, wenn es neue Pläne gab oder Fehler auftauchten. Die grünen Wesen, humanuider Gestalt mit diesen fünf kleinen Fortsätzen am Rücken waren das Überbleibsel dieses Volkes, das schon seit tausenden von Drikaten hier verweilten. Und sie taten alles dafür, sich bei ihren Rettern zu bedanken, auch wenn es wohl keine mehr dieser gab...
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Kleine Wassertropfen perlten, wie Diamanten im Licht der Lampe glitzernd, an der leicht gebräunten Haut hinab, sich der Anziehungskraft des Planetens anpassend. Sie kullerten die strammen Muskeln hinab, auch über die pelzige Rute des jungen Mannes, die davon unberührt hinter dem Körper herumschwang. Die zart wirkende Haut war von vielen Narben und Wunden, besonders in der Hüftgegend markiert, die das Schicksal des Wesens, dem sie gehörten, erahnen ließen. Die schwarzen Haare des jungen Prinzens ragten steil zum Himmel und ließen ihn größer wirken, als er eigentlich war. Seine Hand ertastete sich den Weg zum Hahn und drehte ihn zu, wodurch das kalte Wasser sofort ausblieb. Geräuschlos schob er die Tür der Duschkabine zur Seite, zog sich das weiße Handtuch vom Halter und wickelte es keck ums Becken. Ihm war kalt, auch wenn auf diesem Planeten 50°C im Schatten waren. Auch das Wasser war nicht daran Schuld, sondern die Erinnerungen an die letzte Nacht, an das letzte mal. Worüber er sonst nur geknurrt hätte, bereitete ihm nun bedenkliche Probleme. Ein Schauer nach dem anderen lief seinen Rücken hinab und deuteten dem Prinzen an, diese Denkvariante zu beenden. Er schüttelte sich wie ein räudiger Hund und sah in den Spiegel. 'Was ist nur aus dir geworden...', dachte er, sich selbst bemitleidend.
Der Siebzehnjährige öffnete den Kleiderschrank, der in jedem Badezimmer dieses Raumschiffes zu finden war und bediente sich an den Kleidungsstücken. Außer der Größe gab es keine Unterschiede zwischen den blauen Kampfanzügen und den robusten Panzern, und Vegeta empfand es immer wieder als Beleidigung, so etwas anziehen zu müssen. Doch, was konnte er schon dagegen tun? Nichts... Freezer würde ihm wieder zeigen wo's langgeht und es würde wieder von vorne losgehen, diese Dehmütigungen, diese Schmerzen...
Der Prinz spürte wie seine Kehle zu würgen begann. Schnell schraubte er den Wasserhahn des Waschbeckens auf und trank einen Schluck. Sogleich verzog er die Miene. Davon abgesehen, dass das Wasser wie alles hier ekelhaft war, tat es gut. Es lenkte ihn nicht nur vom Übergeben ab sondern frischte auch seine Gedanken auf. Er richtete sich seine Frisur etwas und trat dann selbstsicher aus dem Badezimmer von seiner Kabine. Zielstrebig verließ er diese und schlenderte durch die Gänge, um vor einer großen Tür stehen zu bleiben und tief einzuatmen. 'Und los!', ermutigte er sich und klopfte knapp aber bestimmt an die Tür, die sich sogleich zur Seite schob und den Weg ins Innere freigab. Ohne zu zögern trat der Prinz ein und verneigte sich ehrfürchtig.
"Oh,
Vegeta..." Freezer tat, als hätte er den Saiyajin nicht erwartet.
Er liebte es, die darauf folgende Blicke seiner Untertanen zu sehen, die
glaubten etwas falsch gemacht zu haben und ängstlich aufjapsten. Doch
etwas betreten musste er feststellen, dass Vegeta sich gut im Griff hatte.
Dieser schien dieses typische Verhalten schon zu gut zu kennen. "Nun ja...",
begann er.
Nun
endlich zuckte der Prinz unter der schmerzhaft bedrohlich klingenden Stimme
zusammen. Ein Grinsen zierte die Lippen des Tyrannen und er trat näher
an seinen Sklaven heran. "Ich habe eine Aufgabe für dich, mein Süßer!"
Wieder hielt er inne um sich die Reaktion des Prinzen zu betrachten. Genüsslich
regestrierte er das Zucken der unteren Augenlider. "Fliege mit deinen zwei
Sesselpupsern nach Lorbit. Meine Leute haben dort Leben entdeckt und sie
müssten eine Menge über Amazonia wissen, waren sie den Amazonen
bis zuletzt denn treu ergeben und haben eifrig für das Reich gekämpft."
Und wieder wartete der Tyrann, doch diesmal wollte er eine akustische Reaktion,
und die bekam er auch.
Vegeta
sog tief Luft ein. Amazonia war bei ihm ein wunder Punkt. Warum? Weil Safanad
ihm die Wunde aufgerieben hatte. Doch so recht vertsand er seine eigene
Reaktion nicht. Er wusste selbst, recht wenig über das Volk der Amazonen,
doch eines hatte ihn sein Vater gelehrt, Amazone und Saiyajin waren Feind.
Schluss aus!
Freezers
Grinsen wurde breiter. Er hatte geahnt, dass der Prinz stark auf dieses
Thema ansprechen würde und freute sich schon auf den Spaß, den
er haben würde, wenn Vegeta zurückkehrte. "Also..., deine Aufgabe
lautet: Bringe mir alle, und ich sage alle, Lorbiter hierher in mein Raumschiff.
Soviele werden das ja nun nicht sein, und sieh nach, was die da so machen
und von was die gelebt haben! Das ist ja immerhin ein Phänomen." Freezer
machte eine verscheuchende Handbewegung und drehte sich um. Sofort richtete
sich der Prinz auf und verließ mit gemischten Gefühlen den Raum.
Was sollte er von der Mission halten?
Gedankenversunken machte er sich auf den Weg zu Radditz und Nappa, die er laut Freezers Anweisung ja mitnehmen sollte. Ohne zu klopfen drückte er auf den Öffnungsmechanismus und die Eisenplatte fuhr zur Seite. Zwei fragende Gesichter begrüßten ihren Prinzen und verneigten sich knapp. "Was verschafft uns die Ehre, mein Prinz?", fragte der Saiyajin mit den viel zu langen Haaren, die wie ein Pferdeschweif nach unten baumelten, doch nicht so geschmeidig, sondern elende zerzaust. "Wir haben eine Mission...Leute und Informationen aufsammeln...", meinte der Prinz tonlos.
"Mehr
nicht? Sind wir ihn für bessere Taten zu billig?", knurrte der Muskelprotz
nuschelnd und stopfte sich das nächste Fleischstück in den Mund.
"Nein, zu schweinisch, nehme ich an...", knurrte Vegeta warnend. Sofort
stellte Nappa das Essen ein. "In zehn Minuten gehts los, dann seid ihr
in den Raumkapseln, klar?"
"Jawohl!",
kam es aus den Mündern der anderen Beiden.
~*~*~
Auf Lorbit wurde noch immer hart gearbeitet. Hnschrok, ein Arbeiter höheren Ranges besah sich gerade die Arbeitsstelle eines sehr schlampigen Arbeiters. "Das ist doch nicht dein Ernst, Klnhi, oder?", fauchte er entsetzt. "Hier sieht es aus, wie in einem Rinderstall! Räum gefälligst öfter auf, welchen Eindruck sollen wir denn auf unsere Retter machen, wenn sie uns mal besuchen sollten?" Der Angesprochene sah skeptisch nach oben, in die tiefen lilanen Augen seines Kommandeurs. "Und Sie glauben wirklich, dass eine dieser grandiosen Frauen mal einen Fuß hierdrauf setzt? Die interessieren sich doch nicht die Bohne für uns, sonst wären sie schon viel eher hier gewesen! Meinen Sie echt, wir sind denen etwas Wert?" Klnhi war aufgesprungen und schnaufte vor Wut. Er glich einer kleinen Dampflokomotive und hatte die Lippen zu einer zornigen Schnute zusammengezogen. Der Arbeiter erwartete schon eine wütende Reaktion seines Gegenübers, doch stattdessen senkte dieser betreten den Kopf. Nach längerem Schweigen, was dafür gesorgt hatte, dass sich alle Gesichter ihnen zugewant hatten, meinte der Kommandeur: "Auf die Idee war ich auch schon mal gekommen, doch ich wollte es nicht wahrhaben. Und was ist, wenn sie uns vergessen haben, oder denken wir sind tot?" Bedrückende Stille füllte den Raum. Man hatte die dröhnenden Maschinen abgestellt, da man lauschen wollte, was der Vorgesetzte zu sagen hatte. Die zermürbende Ungewissheit, was ihr Rettervolk von ihnen dachte, verursachte Trauererscheinungen der Lorbiter. Hatte man sie vergessen?
Plötzlich stürmte einer der Wachposten, die auf der Oberfläche stationiert waren, die Treppe hinunter und rief etwas, was den Arbeitern den Atem raubte. "Sie sind da, sie sind da!" Die freudige Stimmung, die nun in den Gesichtern der Lorbiter zu finden waren passte nicht zur Mimik des Boten. "Was ist, Jonho?", fragte der Kommandeur vorsichtig und glaubte sein Herz bliebe stehen. Die anderen wurden still und die schlimme Vorahnung, die sich nun in den Köpfen breit machte, wurde sogleich vom Boten bestätigt. "Es ist nur eine, und die ist schwer verletzt..."
