Kapitel
Früher wurde Dieben die Hand abgehackt.
Dieser Satz ging mir durch den Kopf, als sich die schwere Hand des Kaufhausdetektivs auf meine Schulter legte. Es war nicht das erste Mal, dass ich erwischt wurde und ich wusste auch, dass mir jegliche Art von Verstümmelung erspart bleiben würde, aber trotzdem krampfte sich mein Magen für eine Millisekunde zusammen.
Nach dieser Millisekunde breitete sich eine fast euphorische Stimmung in mir aus. Ich weiß, dass ist nicht üblich für eine Diebin und vor allem nicht für eine, die erwischt wurde, aber für mich lief grade alles wie geplant.
Ich hatte mich immer noch nicht umgedreht und das war auch gut so, denn so hatte ich kurz Zeit das Grinsen, das sich auf meinem Gesicht breit machen wollte, zu unterdrücken. Sobald ich wieder einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck hatte, drehte ich mich um.
Der Mann vor mir war ein Abbild von Strenge. Streng zurückgekämmte Haare, streng zusammengezogene Augenbrauen, sogar seine Körperhaltung und die Art, wie er sich anzog konnte man nur als streng bezeichnen.
Der Griff, mit dem er meine Schulter umklammerte wurde ein Ticken stärker, als ob er befürchtete, dass ich, sobald er den Mund aufmachte, die Flucht ergreifen würde.
Dann begann er zu sprechen: „Wenn Sie mir bitte kurz folgen würden, Miss."
„Nein, danke." Meine Stimme klang fest und obwohl ich versuchte es zu verhindern, schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Vielleicht war Provokation in meinem Fall nicht grade die beste Idee, aber sie war immer noch besser als das übliche „Was? Warum denn, ich hab doch gar nichts getan…"
Die Augenbrauen von Mr. Doran, wie er nach seinem Namensschild hieß, zogen sich noch ein bisschen mehr zusammen.
„Das war keine Bitte. Folgen Sie mir, sonst muss ich die Polizei rufen."
Ich rollte die Augen, stieß ein tiefes Seufzen aus und hob dann abwehrend die Hände.
„Ist ja schon gut." Ich war kurz davor ihm Peace zu zeigen, aber ich bezweifelte stark, dass es wirken würde.
Er führte mich durch den Laden, seine Hand verweilte immer noch auf meiner Schulter und langsam wurde das Gefühl unangenehm.
„Sie können mich ruhig loslassen. Ich laufe schon nicht weg.", sprach ich ihn also an. Aber ich hätte auch mit einer Wand reden können, denn er ignorierte mich eiskalt.
Wir zogen viele Blicke auf uns, denn die Uniform von Mr. Doran war nicht grade unauffällig und das Kaufhaus gut besucht.
Einige blickten uns verstohlen an, während sie scheinheilig zwischen den Regalen herumliefen, andere blieben einfach stehen und gafften.
Ich winkte ein paar von ihnen zu und formte mit dem Mund „Hilfe" oder „SOS", was alle ganz schnell dazu brachte, wegzugucken.
Einer Kundin, die partout nicht wegsehen wollte, zeigte ich den Mittelfinger. Auch wenn ich neben einem Kaufhausdetektiv lief, hieß das noch lange nicht, dass man mich einfach so anstarren durfte. Ich war ja keine Freak Show.
Der Weg zum Büro des Filialleiters (zu dem wir offensichtlich gingen, ich musste es wissen, denn bis jetzt war es immer so) war relativ lang, da das Kaufhaus auch ziemlich groß war.
Überall waren Schaufensterpuppen aufgebaut, die die neue Kollektion von irgendeinem Designer zeigten und auch wenn ein paar Teile dieser Kollektion in meiner Umhängetasche gelandet waren, war sie meiner Meinung nach absolut abscheulich.
Nicht, dass ich ein Modegenie war, im Ernst, in meinem schwarzen Sweatshirt (ich hatte die Kapuze auf, so wie es sich für einen Ladendieb gehörte) und meinen weiten, ausgefransten Jeans war ich wohl weit davon entfernt, aber pinke Sommerkleider, die als Warnschilder im Straßenverkehr gelten könnten, waren halt nicht so meins.
Der Designer vertrat wohl die Ansicht, dass grell und bunt mit schön, elegant und praktisch gleichzusetzen war.
Ja, der Designer verkaufte nicht nur Freizeitmode, sondern auch Abend- und Arbeitskleidung.
Aber zurück zu meiner misslichen Lage.
Wir hatten inzwischen eine „Nur für Mitarbeiter"-Tür durchquert und befanden uns jetzt im Bürokomplex des Kaufhauses.
Hier war es eher etwas dezenter gehalten, vor allem mit den Farben, die hier nur gedämpft zu existieren schienen.
Unsere Schritte hallten durch die Flure und die paar Angestellten, die uns entgegenkamen nickten Mr. Doran freundlich zu, während sie für mich nur finstere Blicke übrig hatten.
Ich weiß, ich bin hier quasi die Böse und so, aber trotzdem war es ein bisschen beleidigend. Ich meine, ich könnte ja auch unschuldig und Mr. Doran ein absolut inkompetenter Tropf sein, aber daran dachte ja niemand.
Okay, ich war nicht unschuldig, aber es geht hier immerhin ums Prinzip.
Wir blieben vor einer Tür mit einem kleinen Metallschild, auf dem Mr. Barlow, Filialleiter eingraviert war.
Selbst dann löste der Detektiv seine Hand nicht von meiner Schulter, nein, er klopfte einfach mit seiner anderen Hand an. Wie praktisch doch zwei Hände sein können.
Nach einer kurzen Pause drang ein gedämpftes „Herein", nach draußen und Mr. Doran setzte sich wieder in Bewegung, öffnete die Tür und trat ein. Mich zog er einfach hinterher.
Das Büro war so, wie man sich ein Büro vorstellte. Naja, so wie ich mir ein Büro vorstellte.
Ein großer, klobiger Schreibtisch stand mittig im Raum, so, dass der am Schreibtisch sitzende zur Tür sehen konnte, auf dem Schreibtisch stand ein moderner Computer (oder eher gesagt der Desktop, wer will schon einen Computer auf dem Tisch stehen haben) und ein paar Aktenschränke standen rechts an der Wand.
Mr. Barlow, der Filialleiter (was man doch alles von kleinen Metallschildchen lernen konnte), saß an seinem Schreibtisch, einen Bogen Papier in der einen Hand, die andere an der Brille, als ob er sie vom runterrutschen abhalten müsste und die Lippen in einer seltsamen und verstörenden Art (die stark an ein Duckface erinnerte) gespitzt. Er sah nicht von seiner Arbeit auf, als er sprach.
„Ja, bitte?"
Diese zwei kleinen Wörter lösten in mir einen mittelschweren Kicheranfall aus.
Meine abgehackten Lacher zogen nun auch die Aufmerksamkeit des Filialleiters auf uns. Er blickte auf, sah erst mich an, dann zuckten seine Augen zu Mr. Doran und dann wieder zurück zu mir.
Ich hatte mich noch immer nicht von meinem Kicheranfall erholt und seine nächste Frage erleichterte es mir auch nicht.
„Können sie mir das da", er zog sich seine Brille von der Nase und deutete damit wage auf mich, ,,bitte erklären, Mr. Doran?"
Mein Gelächter lag keinesfalls an den Aussagen des Filialleiters, im Ernst, wenn ich das lustig finden würde, dann müsste ich schon ziemlich dumm sein. Oder high.
Viel eher lag es an der Stimme. Ich meine, man sollte doch denken, dass eine Stimme wenigstens ansatzweise zu dem dazugehörigen Menschen passen sollte, aber in diesem Fall war es eindeutig nicht so.
Zwar konnte man nur die obere Hälfte von Mr. Barlow sehen, aber schon an ihr sah man, dass er eher bullig gebaut war. Da erwartete man doch eigentlich eine tiefe Stimme.
Seine Stimme war jedoch so ziemlich das Gegenteil von tief. Ich meine jetzt nicht, dass sie so eine kranke Art von Helium-Sucht wiederspiegelte, aber sie war einfach hell.
Und so, meine lieben Kinder, entstand mein mittelschwerer Kicheranfall. Schon irgendwie seltsam, dass es nicht mehr als eine Stimme braucht, um mich so aus dem Konzept zu bringen.
Dieser kleine Anfall zerstörte den ganzen Ernst dieser Lage.
Während ich also so vor mich hin lachte, entschloss sich Mr. Doran endlich seine Hand von meiner Schulter zu nehmen.
„Dieses Mädchen steht unter Verdacht geklaut zu haben, Sir.", beantwortete er dann auch die Frage seines Chefs.
Mr. Barlow, der seinen Blick nicht mehr von mir genommen und mich still mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet hatte, räusperte sich.
„Ich habe Ihnen schon unzählige Male gesagt, dass nicht alle Teenager mit Sweatshirts Ladendiebe sind, Mr. Doran. Haben Sie nicht beim letzten Mal verstanden, dass ich keine Zeit für sogenannte Diebe habe? Ich bin mir sicher, dass Sie das auch alleine und ohne meine Hilfe hätten regeln können."
Mr. Barlow seufzte genervt auf, legte den Bogen Papier auf den Tisch und durchbohrte Mr. Doran mit seinem finsteren Blick.
Langsam beruhigte ich mich wieder, auch wenn seine Stimme wieder einen Lachreiz in mir auslöste. Aber ich konnte ja nicht die ganze Zeit nur über ihn lachen.
„Nun ja", warf ich also ein bisschen außer Atem, „vielleicht treffen sie ja nur nicht den richtigen Ton."
Die absolute Sinn- und Zusammenhangslosigkeit dieser Aussage spiegelte sich in dem Gesicht von Mr. Barlow wieder und ich war mir sicher, dass Mr. Doran genauso guckte.
Der Filialleiter brachte den verwirrten Gesichtsausdruck schnell wieder unter Kontrolle und sah mich dann fragend an.
„Wenn Sie sich dann soweit beruhigt haben, könnten Sie uns bitte den Inhalt ihrer Tasche zeigen?"
Sobald die Tasche geöffnet worden ist, sind Mr. Barlow unzählige Kleidungsstücke entgegen gesprungen, die ohne Zweifel geklaut waren.
Tja, gut für Mr. Doran, schlecht für mich. Oder mein Strafregister.
Jetzt grade saß ich auf einem ungemütlichen Plastikstuhl im Flur der Polizeistation. Meine Beute war mir natürlich abgenommen worden, was ich auch nicht allzu schwer nahm, denn wäre es nicht für das Klauen gewesen, hätte ich die Klamotten nicht mal mit einer Kneifzange angefasst.
Mein Magen knurrte laut und das war auch nicht verwunderlich, immerhin hatte ich seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Jetzt war es später Nachmittag und ich wartete auf Claudia, die mich hier abholen sollte.
Grinsend erinnerte ich mich an das Telefonat zurück, mit dem Claudia über mein Fehlverhalten informiert wurde.
Ihre Stimme war so süß wie Zucker gewesen, aber so war sie nun mal. Ein richtiges Sonnenscheinchen.
Ich schwöre, ich konnte hören, wie sie vor Wut mit ihren Zähnen geknirscht hatte und ich konnte vor meinem inneren Auge sehen, wie sie ihre perfekt gemachten Fingernägel in ihre Handfläche gedrückt hat.
Claudia ist ein einfacher Mensch. Nicht grade schwer zu durchschauen. Im Moment fuhr sie wahrscheinlich in ihrem blitzeblank gescheuerten Audi durch die Straßen Londons und Platzte vor Zorn, aber nur innerlich.
Nach außen hin gibt sie die perfekte Mutter ab, die perfekte Frau im Allgemeinen.
Ich war erst seit drei Monaten bei ihr und hatte jetzt schon die Schnauze voll von ihr. Letzte Woche hatten wir uns gestritten und sogar ein paar Teller waren geflogen (den Nachbarn hatte sie danach irgendetwas von Renovierungen erzählt, es sollte ja keiner wissen, wie sie wirklich war).
Während diesem Streit hatte sie mir einen ganz bestimmten Satz entgegen geschleudert mit dem sie mir einen Ausweg aus ihrem Höllenloch geboten hat.
„Noch einmal, Quinn, wenn du noch einmal auch nur ansatzweise irgendeine Scheiße anstellst, dann bist du schneller wieder im Heim, als du gucken kannst!"
Diese Gelegenheit endlich von ihr wegzukommen musste ich doch nutzen, oder? Natürlich hatte ich mir was ganz besonderes einfallen lassen müssen. So einfach würde sie mich nicht zurückschicken, das wusste ich. Also was kam da besser als ein kleiner Diebstahl?
Die Eingangstür zur Polizeistation flog auf und herein kam eine Frau, die vor Eleganz nur so strotzte. Ihr Kostüm saß perfekt und betonte ihre Kurven, auf die jedes Model eifersüchtig wäre, ihre langen Beine endeten in teuren High-Heels, ihre Haare saßen einwandfrei und ihr Make-Up brachte ihre vornehmen Gesichtszüge hervor. Alles in allem sah sie keinen Tag älter als 30 aus.
Wie kann eine so verdorbene Person nur so gut aussehen?
Natürlich wusste Claudia, dass sie der Traum vieler Männer (nach den Blicken der Polizisten zu urteilen hatte sie sogar hier ihren eigenen Fanclub) war, deshalb bewegte sie sich unendlich selbstbewusst auf den Empfangstresen zu.
Augenrollend schaute ich ihr dabei zu. Sie hielt sich selbst für Gottes Geschenk an die Menschheit und während ihre Art bei anderen Bewunderung auslöste, verursachte sie in mir einen leichten Brechreiz.
Am Tresen angekommen, lehnte sie sich mit einem Ellbogen darauf, während sie sich mit ihrer anderen Hand durch die Haare fuhr.
„Guten Tag, Officer.", fing sie dann mit einer schmeichelnden Stimme an. „Ich bin hier um meine Tochter abzuholen. Quinn Trenton."
Ich zuckte bei dem Wort „Tochter" unmerklich zusammen. Von so einer Frau Tochter genannt zu werden grenzte schon fast an eine Beleidigung.
Der Officer lächelte sie an und deutete auf mich. „Sie sitzt gleich dort, Mrs. Trenton."
Ich beschloss nicht länger auf dem viel zu unbequemen Stuhl sitzen zu bleiben, stand auf und machte mich auf den Weg zu Claudia.
Sobald ich mich erhob, fixierten sich die Blicke von dem Officer und Claudia auf mich. Während mich der Officer streng und finster ansah, lächelte mich Claudia zuckersüß an.
„Quinn, mein Schätzchen", flötete sie „was machst du denn für Sachen?"
Ich blieb ungefähr einen Meter vor den Beiden stehen (und konnte sogar von hier Claudias Parfüm riechen) und sah Claudia gelangweilt an.
„Können wir einfach gehen, Mum?"
Claudia verengte unbemerkt ihre Augen, ihr Lächeln wurde aber noch eine Spur breiter.
„Natürlich, Spätzchen. Du hast bestimmt Hunger, oder?" Dann wandte sie sich an den Officer. „Es tut mir so leid, dass sie Ihnen solche Unannehmlichkeiten bereitet hat. Ich werde Zuhause ein ernstes Wörtchen mit ihr reden."
Mit einem verabschiedenden Winken packte sie mein Handgelenk und zog mich aus dem Polizeirevier.
Der Weg zum Auto verlief schweigend, aber ich merkte ihren Ärger an dem Schraubstockartigen Griff um meinem Handgelenk.
Das Schweigen hielt bis zu dem Moment, in dem wir in ihrem Auto saßen. Sobald wir uns angeschnallt hatten und vom Parkplatz fuhren, legte sie los.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Hast du überhaupt gar keine funktionierende Gehirnzelle mehr in deinem Kopf oder hat dir dein Vater alle raus geprügelt?"
Ihre Hände klammerten sich um das Lenkrad und ihre Fingerknöchel wurden schon weiß. Von ihrem zuckersüßen Grinsen war nur noch eine langsam rot anlaufende Grimasse übrig.
Mit einem unschuldigen Gesicht drehte ich mich zu ihr. „Ich weiß nicht wovon du redest."
„Du undankbares Miststück!", schrie sie daraufhin. „Du kannst froh sein, wenn ich den Geschäftsführer dazu bringen kann die Anklage zurückzuziehen! Hast du eigentlich nur den blassesten Schimmer, was man jetzt von mir denken wird? Eine kriminelle Tochter!"
Spätestens ab da schaltete ich auf Durchzug. Ab jetzt würde sie nur noch über ihr Ansehen reden, über ihren perfekten Ruf und das ich dazu da war, um ihn zu verbessern und nicht zu verschlechtern.
Eine Geschäftsfrau mit Kind kam ihrer Meinung einfach besser an und eine Geschäftsfrau mit einem adoptierten Kind noch mehr. Blöd nur, dass ich mich nicht so gut als Image-Pusher machte, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Ich starrte die ganze Autofahrt aus dem Fenster. Je näher wir ihrem Haus kamen, desto erleichterter wurde ich, denn sich mit dieser Frau ein Auto zu teilen oder auch nur irgendwie auf engem Raum mit ihr zu sein, war nervenraubend.
Sobald wir die lange Einfahr hochfuhren, schnallte ich mich ab. Ich riss die Autotür quasi auf, als wir stehen blieben und sprang aus dem Auto.
Bevor ich an der Haustür ankam, rief mir Claudia noch etwas hinterher.
„Denk nicht, dass ich mir das noch länger gefallen lasse, Quinn. Das hier wird Konsequenzen haben, hast du mich verstanden?"
Als Antwort zeigte ich ihr meinen Mittelfinger. Ich hörte sie empört schnauben, dann murmelte sie irgendetwas Unverständliches und stieg danach endlich wieder in ihr Auto ein, um zu ihrer Arbeit zurück zu düsen.
Ich stieg die Stufen zu der Haustür hoch und öffnete sie mit meinem Schlüssel. Drinnen angekommen erwartete mich ein fast schon steril geputzter Flur und ich wusste, dass der Rest des Hauses (außer mein Zimmer), genauso aussehen würde.
Ich hielt mich nicht damit ab, mir irgendetwas zum Essen zu machen, wahrscheinlich war der Kühlschrank eh nur mit Jogurts und Gemüse gefüllt. Stattdessen lief ich gradewegs zu meinem Zimmer. Die Schokoriegel, die ich in meinem Schrank versteckte, mussten dann wohl reichen.
Es war wohl ein Zeichen, dass mein Zimmer im Keller lag, aber mir reichte es. Dort hatte ich wenigstens meine Ruhe.
Im Keller angekommen, kickte ich meine abgenutzten Turnschuhe von meinen Füßen und lief dann zu meiner Zimmertür. Als ich vor ihr stand, wühlte ich in meiner Hosentasche nach dem kleinen Schlüssel.
Nachdem ich ihn endlich gefunden hatte, schloss ich die Tür auf und fand mich endlich in meinem Zimmer wieder.
Ich warf meine Tasche in eine Ecke und seufzte erst mal tief, dann schloss ich die Tür hinter mir (ja, ich schloss auch ab) und ging zu meinem Kleiderschrank, um die Schokoriegel aus meinem Schrank zu holen.
Grade als ich den Schrank öffnen wollte, hielt mich eine Stimme davon ab.
„Hallo Quinn, schön dass du endlich hier bist."
Ich weiß zwar nicht, was andere machten, wenn sie von fremden Stimmen in ihrem Zimmer angesprochen wurden, aber ich zuckte erst mal schrecklich zusammen, gab ein ziemlich hohes Quietschen von mir und drehte mich danach zögernd um.
Auf meinem Bett saß eine ältere Frau mit Spitzhut. Sie hatte eine an einem Morgenmantel erinnernde Robe an und lächelte mich beruhigend an.
Kurz zuckten meine Augen zu meiner Tasche, in der ich Pfefferspray aufbewahrte, aber dort war es wohl ziemlich nutzlos.
„W-wer sind Sie?", fragte ich also mit zitternder Stimme.
Als ich diese Frage gestellt hatte, wurde mir klar, dass ich mich genauso wie die Opfer aus einem schlechten Horrorfilm verhielt, über die meine Freunde und ich uns immer lustig machten. Ich sollte lieber versuchen wegzurennen, mir irgendetwas zum schlagen suchen oder ganz laut „Hilfe" schreien…
„Ich bin Minerva McGonagall, Quinn. Stellvertretende Direktorin der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei."
Ich brauchte eine Zeit, um diesen Satz zu verarbeiten, aber als er dann zu mir durchgedrungen war, tat ich das erstbeste was mir einfiel. Ich fing an zu Lachen.
Okay, das war meine erste Fanfiction und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen nervös, wie sie ankommen wird (wenn sie überhaupt bei jemanden ankommt ;))
Ich würde mich über Reviews, Favos oder sogar Follows freuen ^^ (Kritik ist auch erwünscht )
