Disclaimer: Uns gehören keine Charaktere aus Herr der Ringe, wenn wir aber

Tolkien wären, würden wir sie als unseren Harem in einem kleinen antiken

Schloss halten...das ganze ist als Round Robin geboren worden, also trägt jeder

Schreiber zum Teil die Schuld.

[Part One]

Goun starrte entgeistert auf die vielen Mauerringe. So eine große und schöne

Stadt von Menschen erbaut, das hatte sie noch nie gesehen. Sie ging langsam

dem Stadttor entgegen. Die sieben imposanten Mauerringe schwebten über ihr,

als Zeichen der Macht von Minas Tirith. Die Sonne beleuchtete die Stadt und

Goun konnte das rege Treiben innen erahnen.

Caterine und ihre kleine Eskorte rannten durch die Gassen der unteren Stadt.

„Mylady, so wartet doch!", rief einer ihrer Wachen ihr nach.

Obwohl sie sich erst seit kurzem in Minas Tirith aufhielt, kannte sie sich

schon gut genug aus, um sich in dem Labyrinth nicht zu verlaufen.

Goun riss sich von dem Anblick los, und machte sich endgültig auf den Weg

zum Stadttor. Doch dort angekommen wurde sie von zwei Wachen zurückgehalten.

„Halt! Kein Zutritt für Fremde, in Zeiten wie diesen lassen wir

eigentlich keine Frauen und Kinder mehr in die Stadt. Wieso begehrt ihr

Einlass?"

Damit hatte Goun zwar gerechnet, doch ihr Grund war zu lächerlich ihn zu

nennen: Sie wollte an den Orcs für ihre getötete Mutter Rache nehmen, was für

einen HalbElb schon ungewöhnlich war, und ihren Vater mit Hilfe der Stammbäume

in der Bücherei der weißen Stadt ausfindig machen.

„Schon gut! Lasst sie ein, ich bürge für sie!" Caterine hatte

schnaufend das unterste Tor erreicht.

„Mylady, seid ihr sicher?"

„Macht euch keine Sorgen! Wir sind alte Freunde!"

Dann wandte sie sich zu der Elbe und begrüßte sie mit einem Handschlag. Die

Wache hob aufgrund dieser ungewöhnlichen Begrüßung die Augenbraue. Goun

umarmte Caterine. Die Wachen, die immer noch skeptisch an ihrem Platz standen,

mussten nun widerwillig zugeben, dass Goun doch harmlos war.

Missmutig ließen sie die Elbe ein. Caterine wollte gerade zu reden anfangen,

als ihre Eskorte endlich ankam:

„Mylady, bitte...wartet...beim nächsten Mal! Wir...sind doch zu

eurem...*japs* Schutz da, wenn...wenn...ihr aber nie wartet...!"

Caterine lächelte den Mann an und sagte dann zu Goun:

„Komm mit, ich muss dir jemanden vorstellen. Es wird eine Weile

dauern, bis wir oben sind. Ich wohne recht weit oben."

Sie machten sich auf den Weg nach oben.

„Wieso hast du eigentlich eine Wachmannschaft?", wollte Goun

schon bald wissen.

„Ach, das erzähle ich dir später! Aber, sag' mal, warst du schon

mal in Minas Tirith?"

„Nein. Ich hab' jetzt überall nach meinem Vater gesucht, nachdem

meine Mutter starb. Du hast mir doch mal erzählt, dass man in der Bücherei

jede Menge Stammbäume finden kann. Außerdem will ich mich an den Orcs

rächen!"

Caterine sah sie schräg von der Seite an:

„Untypisch für einen Elb! Aber ich kenne dich lange genug, um zu

wissen, dass du für dein Leben gern kämpfst!

Und du wirst auch noch Gelegenheit dazu bekommen. Schön, dass du noch

rechtzeitig angekommen bist. Wenn du noch vor der Belagerung aus der Stadt fliehen

willst, solltest du das bald tun."

„Wieso sollte ich hier weg wollen, wo es doch gerade hier interessant

wird?", grinst Goun.

„Hier drohen auch noch ein paar andere Gefahren als Orcs..."

„Zum Beispiel? Ein Haufen wild gewordener Uruk-hai (die gibts da doch

noch nicht!! Was anderes!!)?"

„Goun, bitte, doch nicht in der weißen Stadt!"

„Mylady! Wartet!" Caterines Eskorte kam schon wieder nicht mehr

nach. Goun und Caterine mussten wohl oder übel warten, bis der Rest nachkam.

Keuchend standen sie endlich hinter den beiden Frauen.

„Schöne Eskorte hat er mir da besorgt...!"

„Wer?"

„Also, es wird wohl Zeit, dir die ganze Geschichte zu erzählen:

Mein Vater hat mich vor Monaten nach Minas Tirith geschickt, um mit den

Strategen von Ecthelion Informationen auszutauschen. Leider ist es mittlerweile

zu gefährlich geworden, nach Hause zu reisen..."

„Aha, und was ist jetzt mit deiner Eskorte? Und wer ist Ecthelion?

Seit wann lässt dich dein Vater denn überhaupt aus Dol Amroth?"

Caterine sah sie beleidigt an:

„Ich habe bei den besten Strategen gelernt, also ist es doch auch

nicht verwunderlich, wenn mein Vater mich nach Minas Tirith schickt!"

„War ja auch nicht als Beleidigung gemeint! Aber du und

Stratege..."

„Wieso denn? Ich bin alt genug!"

Goun murmelte etwas in ihren imaginären Bart, und fragte aufs Neue:

„Also, wieso Eskorte?"

„Hah, ist ja klar, dass ein Elb keine Ahnung von Logistik und

Kriegswesen hat. Jetzt schmoll nicht und hör zu:

Letzte Woche gab es ein Attentat auf den Stadthalter Ecthelion, und Denethor,

der Erbe des Stadthalters und Oberbefehlshaber über die Truppen, hat darauf

bestanden, dass alle Stabsmitglieder eine Leibwache bekommen!"

Mittlerweile waren sie am obersten Mauerring angekommen.

„Komm, ich stell dich Imrahil vor!"

Sie wandten sich nach links und betraten eine große Halle. Zwei Wachen, die

davor standen, schienen Caterine zu kennen, denn sie ließen sie ohne

Widerrede ein. Eine weitere Wache kam ihnen entgegengeeilt:

„Mylady, was wünscht ihr?"

„Ich wünsche den Lord Imrahil zu sehen. Ich möchte ihm jemand

vorstellen."

"Tut mir leid, aber..."

„Schon gut, Beregond, du kannst gehen!"

Ecthelion!

Goun, Caterine und ihre Eskorte verbeugten sich vor dem Stadthalter.

„Es ist eine seltene Freude, eine vom schönen Volk in der Weißen Stadt

begrüßen zu können!"

„Eigentlich bin ich nur eine HalbElbe," wollte Goun vorbringen,

aber Ecthelion wandte sich schon an Caterine:

„Ich hoffe, ihr habt eurer Begleiterin schon unsere missliche Lage

deutlich gemacht..." Caterine nickte.

„Nun gut, würdet ihr mich zum Kriegsrat begleiten, Lady Caterine?

Lady.."

"Goun"

"…kann uns ebenfalls begleiten!"

Er schritt langsam einen langen Gang entlang zu einer schön verzierten Tür.

Zwei Diener öffneten die Flügeltüren.

An einem runden Tisch saßen einige Männer und eine Frau. Viele waren alt,

doch einige wenige waren noch ziemlich jung. An der anderen Seite des Tisches

waren drei freie Stühle, der linke, der offensichtlich dem Stadthalter gehören

musste, war besonders reich verziert.

Sie umrundeten den Tisch, und der Rest des Kriegsrates erhob sich. Ohne

Umschweife begann Ecthelion zu reden:

„Lady Goun ist eine Abgesandte des schönen Volkes, und sie wird uns

bei der Verteidigung von Minas Tirith zur Seite stehen."

Caterine seufzte innerlich. Eine glatte Lüge, aber vielleicht würde es die

Stimmung ein wenig heben.

Goun erntete bewundernde und neugierige Blicke. Nachdem sie Platz genommen

hatten, fuhr der Stadthalter fort:

„Mylady, das ist mein Berater Thorongil", ein freundliches

Lächeln, „der zu eurer Linken ist mein Sohn", ein Blick, aber keine

Gefühlsregung, „und neben Lady Caterine sitzt Fürst Imrahil von Dol

Amroth" ein Nicken von dem gutaussehenden Mann.

„Das wären die wichtigsten Berater, ich erteile nun Thorongil das

Wort!"

Der Erwähnte erhob sich:

„Wie allgemein bekannt, haben unsere Späher bereits..."

Gouns Gedanken schweiften ab. Sie sah sich die herumsitzenden Männer genauer

an. Viele nickten zu Thorongils Rede, andere schienen zu schlafen und der

Rest starrte Goun an.

Sie überlegte sich, ob sie zurückstarren sollte, als von links ein leises

Schnarchgeräusch kam. Der Mann neben Denethor war eingeschlafen, doch es schien

niemanden zu kümmern. Ein Stuhlrücken riss Goun aus ihren Gedanken und sie

sah, dass Thorongil sich wieder setzte. Goun langweilte sich noch die ganze

Stunde, in der Caterine und Imrahil über die Truppen aus Dol Amroth

berichteten. Sie verstand nicht viel von der Planung großer Schlachten, und hatte nie

gedacht, dass dabei solche Kleinigkeiten beachtet werden mussten. Sie

bevorzugte den Kampf Mann gegen Mann.

Als sich die Sitzung dem Ende zuneigte, und die Anwesenden sich erhoben und

streckten, stand Denethor plötzlich auf:

„Mylord, ihr habt etwas vergessen. Wer wird den Oberbefehl über die

Truppen übernehmen?"

Nach Minuten des Schweigens begann meinte Ecthelion :

„Thorongil wird den Befehl übernehmen."

Ohne ein weiteres Wort drehte sich Denethor wutentbrannt um, und stürzte aus

dem Zimmer. Caterine warf einen schnellen Blick zu Imrahil, erntete ein

Nicken und stürzte zusammen mit Goun hinaus. Imrahil starrte Goun noch eine Weile

nach, bis Ecthelion die Versammlung endgültig auflöste.

„Mylord! Wartet!" Caterine versuchte, ihn am Arm zu packen und

ihn zu sich umzudrehen, aber er riss sich los und warf ihr einen Blick zu, der

sie für einige Sekunden zögern ließ, ob sie ihm überhaupt hElben wollte.

Goun kam angelaufen, und fand die Beiden sich gegenseitig anstarrend. Plötzlich

fühlte sie eine Hand auf ihrer Schulter...Imrahil war ihnen gefolgt.

„Die Beiden würden ein hübsches Paar abgeben, nicht wahr, nin bain

(weis irgendjemand, ob das so richtig ist)?"

Goun drehte sich zu Imrahil um:

„Ich dachte, ihr wärt bei den Anderen?"

„Ecthelion hat die Versammlung beendet."

Plötzlich rannte Denethor wieder los, und Caterine lief ihm hinterher. Goun

drehte sich in ihre Richtung um, doch Imrahil hielt sie sanft am Arm zurück

und schüttelte den Kopf:

„Lasst sie, die Beiden müssen das alleine ausdiskutieren!"

„Schlafen die Beiden miteinander?", fragte Goun auf ihre offene

Art. Imrahil wurde rot und betrachtete äußert interessiert seine Schuhe.

„Ähm, ich glaube nicht."

Inzwischen war Denethor in sein Arbeitzimmer im Turm gerannt und Caterine

war ihm gefolgt.

„Was rennt IHR mir eigentlich hinterher, LADY CATERINE?"

„Wieso habt IHR die Versammlung so abrupt verlassen, LORD

DENETHOR?"

„Das geht euch nichts an! Das ist meine Sache!"

„Es geht mich schon etwas an, wenn ihr euch ohne ein Wort

verabschiedet!"

Denethor drehte sich um und ging zum Fenster. Unten standen Goun und

Imrahil, der immer noch auf seine Füße starrte.

„IHR solltet aufpassen, dass sich Imrahil nicht mit eurer Freundin

vergnügt..."

Caterine stürzte neben ihn ans Fenster. Jetzt hoben die beiden unten ihre

Köpfe und schauten zu ihnen hinauf. Imrahil ließ seinen Blick an Caterine

hängen. Caterine wusste, wie sehr sich Imrahil und Denethor hassten, also wollte

Imrahil logischerweise nicht, dass sie sich mit ihm einließ.

Caterine und Denethor traten vom Fenster zurück ins Zimmer.

„Euere Freundin und euer Vorgesetzter! Schönes Paar!"

„Das hat niemand gesagt! Und außerdem geht DAS euch nichts an!"

Wutentbrannt stürzte Caterine aus dem Zimmer und ließ einen verwirrten

Denethor zurück.

„Mist, ich hätte ihn küssen sollen, das hätte ihn bestimmt abgekühlt!

Ahh, was denke ich da eigentlich?"

Caterine stürmte die Treppen hinunter und erreichte die beiden Wartenden.

„Mylord!", grüßte sie Imrahil.

Hinter ihr kam einer von Denethors Boten ihr nach und rief:

„Lady Caterine...pfhhh....ich...soll euch eine Einladung...von meinem

Herrn bringen...*japs*...zum Abendessen."

„Und das kann er mir nicht persönlich sagen?"

Und vor einer Minute hatte sie noch mit dem Gedanken gespielt, ihn zu

küssen! Goun trat zu ihr:

„Willst du sie nicht annehmen?"

„Nach DEM Auftritt und nachdem er es mir nicht mal persönlich sagen

kann? Wieso sollte ich?"

Goun fasste sie am Arm und führte sie von den Anderen weg.

„Weil er dich gern mag. Sehr gern sogar. Hast du nicht bemerkt, wie er

dich angesehen hat?"

Caterine schluckte ihren Kommentar zum Glück hinunter und entgegnete:

„Nur, wenn du mitkommst...aber ich sehe ja, dass du für heute Abend

schon einen Begleiter gefunden hast. Hab ich dir schon erzählt, dass es heute

Abend ein Fest gibt? Denethor und ich sind nicht solche Party-Menschen, aber

vielleicht magst du ja mit Imrahil hingehen..."

„Okay, mit dem Begleiter hast du Recht... Er hat mich auch schon

gefragt, ob ich ihn begleiten würde..."

„Du kannst ja einen romantischen Spaziergang unternehmen..."

Caterine erntete einen wütenden Kommentar von Goun:

„Du weißt genau, dass ich romantisches Zeug hasse!"

„Stimmt, aber kannst du mir mal verraten, wie ich ein Abendessen mit

De...Lord Denethor alleine überstehen soll...Er hat so einen Blick, mit dem er

mich den ganzen Abend anstarrt! Und was, wenn er..." Sie zog eine

Grimasse, die von Goun mit einem herzhaften Lachkrampf quittiert wurde.

[End of Part One]