A/N: Eine normale Jagd entpuppt sich bald als nur der Anfang eines viel größeren und weit gefährlicheren Kampfes. Ein Krieg kommt und Sam und Dean sind mitten drin. Zudem hat auch das FBI wieder die Verfolgung aufgenommen.
A/N: Warnung: Leichte Spoiler für Season 2 und 3. Spielt nach 'Heart'. Hurt!Dean und Limp!Sam !!
A/N: Diese Story ist in liebevoller Zusammenarbeit mit meiner kleinen Co-Writerin JeanyAlicia entstanden!!
A/N: Leider gehört alles Kripke und nicht uns. Eigentlich ein deprimierender Gedanke, oder?!

Never Too Late

This world will never be
What I expected
And if I don't belong
Who would have guessed it
I will not leave alone
Everything that I own
To make you feel like it's not too late
It's never too late

Never Too Late by Three days Grace

Prolog

Briar Creek – Oregon.
Der nächtliche Himmel war von einem Meer von Sternen übersäht. Grillen veranstalteten ein geräuschvolles Konzert im Feld hinter dem alten Farmhaus und in der Ferne war das Bellen eines Hundes zu hören. Eine laue Spätsommerbrise ging durch die Wipfel der Obstbäume und ließ das Laub leise rascheln.
Die fünfzehnjährige Amy wandte ihren Blick kurz vom Fernseher ab um einen Blick nach draußen zu werfen. Hatte sie nicht gerade etwas gehört?
Sie blickte zurück zum Fernseher wo immer noch „Pet Sementary" lief.
Das Schlagen der Uhr in dem sonst stillen und dunklen Haus verkündete, dass es Mitternacht war.
„Ja klar. Und gleich taucht Gage hier auf.", flüsterte sie sarkastisch um ihr plötzlich schneller schlagendes Herz zu beruhigen. „So ein Quatsch." Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf den Film im Fernsehen.
Doch Sekunden später schnellte ihr Kopf wieder zum Fenster. Diesmal war sie sich sicher, dass sie eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte. Langsam schälte sie sich aus der Decke und stand von der Couch auf. Ein Blick in die Dunkelheit zeigte nichts Auffälliges. Der Vorhof lag ruhig im fahlen Mondlicht da.
Amys Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie plötzlich eine dunkle, gebeugte Gestalt zwischen den Obstbäumen ausmachen konnte. Jetzt bemerkte sie auch den bittersüßen Verwesungsgeruch, der durch das leicht geöffnete Fenster hereinwehte.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie hatte das Gefühl, als ob es gleich aus ihrem Rachen kommen würde.
Die Gestalt kam näher …
„Mama!" rief Amy mit vor Angst dünner Stimme und hoffte, dass ihre Mutter sie im ersten Stock hören würde.
Amy hatte den Blick nicht von der Gestalt gelöst, doch innerhalb einer Millisekunde war es verschwunden und der Hof lag wieder unberührt da.
Ihr Herzschlag verlangsamte sich etwas. ‚Okay, nie wieder alleine Horrorfilme' schwor sie sich leise und wollte sich gerade vom Fenster wegdrehen, als sie plötzlich in zwei rot glühende Augen starrte.
Ein Schrei entfuhr ihr.
Das Ding – denn menschlich war es auf keinen Fall – starrte ihr mit einer verzerrten Fratze entgegen. Der Geruch von Verwesung war jetzt unerträglich und ein leises Knurren war zu hören.
Ein klauenartiger Arm schnellte durch die Scheibe und griff nach dem vor Schreck erstarrten Mädchen.
Amy schrie erneut, doch das ‚Ding' ergriff ihren Hals und zerdrückte ihr mit Leichtigkeit die Luftröhre. Das Mädchen röchelte angestrengt, dann wurde ihr Körper schlaff …

____________

Im oberen Stockwerk schreckte Eva Fletcher aus einem traumlosen Schlaf. Was hatte sie geweckt? Doch da hörte sie den erneuten Schrei ihrer Tochter der abrupt abbrach.
„Amy?" rief sie. Leichte Panik schwang in ihrer Stimme mit.
Sie war gerade halb die Treppe heruntergestürmt, als sie den Anblick sah, der sich ihr in ihrem Wohnzimmer bot.
Die Luft war von einem schweren Verwesungsgeruch und von dem kupferartigen Geruch von Blut geschwängert.
Auf dem Boden vor dem zerbrochenen Wohnzimmerfenster kauerte eine dunkle Kreatur inmitten einer riesigen Blutlache, die gerade genüsslich schmatzend Knochen und Fleisch von dem toten Körper ihrer Tochter riss und fraß.
Ein markerschütternder Schrei entfuhr Eva, als ihr völlig überlasteter Verstand versuchte die ganze Szenerie zu erfassen.
Mit einem Knurren wandte sich das Wesen ihr zu und durchbohrte sie mit rot glühenden Augen. Blut und Speichel liefen ihm aus seinem aufstehenden Maul. Es hatte immer noch einen halben Kinderarm in einer seiner Klauen.
Achtlos ließ er ihn fallen und wandte nun seine volle Aufmerksamkeit Eva zu …

Kapitel 1

Der Impala rauschte auf der dunklen Landstraße dahin.
Sam prallte zum zigsten Mal im Halbschlaf gegen die kalte Scheibe der Beifahrertür. Murrend blickte er nach draußen auf die vorbeiziehenden Wälder. Aus dem Autoradio drang leise Rockmusik.
„Wo zum Teufel willst du eigentlich hinfahren? Wir können uns doch irgendwo erstmal ein Motel nehmen!" murmelte er gereizt. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es mittlerweile halb drei war. 10 Stunden waren seid ihrem Aufbruch in Wyoming vergangen.
Dean ignorierte seinen launischen Bruder und sah weiterhin auf die Straße vor ihm.
Sam, der vom wiederholten Aufprall gegen die Scheibe der Beifahrertür nun endgültig wach war, rieb sich die Augen und blickte eine Weile teilnahmslos auf die Straße.
„Dean?", begann er wieder.

„Was denn? Kannst du nicht weiter schlafen?"

„Und dich irgendwann vor Müdigkeit vor eine Straßenlaterne fahren lassen? Das hättest du wohl gerne..."

Dean seufzte und überging Sam einfach. Eine weitere Viertelstunde verging, in der die Brüder sich einfach anschwiegen. Die Stille wurde durch das Klingeln eines Handys durchbrochen. Dean griff in seine Jackentasche und schielte auf sein Handy.

„Meins ist es nicht."

Nun wühlte auch Sam nach seinem Handy, welches blau aufleuchtete.

„Ja?" Sam lauschte einer Stimme, die ihm bekannt zu sein schien, denn er fing leicht an zu lächeln. „Lucy, das ist ja schön von dir zu hören."

Dean fing unweigerlich an zu grinsen. Er sah es gern, wenn sein Bruder sich freute. Und noch lieber sah er es, wenn es sich dabei um das weibliche Geschlecht handelte. Sam war nun mal nicht so ein Draufgänger wie sein älterer Bruder. Er wechselte seine Bettpartnerinnen nicht ständig. Um es genau zu nehmen hatte er sich nach Jessicas Ableben sein Bett nur noch mit einer Einzigen geteilt. Madison. Leider stellte sich heraus, dass sie ein Werwolf war und er sie umbringen musste. Amor spielte ein böses Spielchen mit dem jungen Winchester.
Als Dean wieder zu seinem Bruder schaute, sah er, dass diesem die Kinnlade herunterklappte. „Sam, was ist los?", flüsterte er.

Sam winkte ab. „Lucy, wir sind unterwegs." Dann legte er auf.

„Sam?"

„Das war Lucy, eine alte Bekannte. Wie auch immer, Planänderung! Es geht nicht nach Nebraska, sondern nach Oregon."

„Was? Warum denn das?"

Sam schnaubte. „Warum machst du nicht einmal das, was ich dir sage? Hör zu, ich erklär's dir unterwegs. Könntest du jetzt bitte dein Baby in Richtung Oregon steuern?"

Dean wendete mit seinem ‚Baby', ein Synonym für seinen Impala. Er liebte dieses Auto, denn er hatte es von seinem Vater und dieser war wirklich alles für Dean gewesen.
„Also...ich kenne Lucy vom College."

„Mit denen hast du immer noch Kontakt?"

„Ja, Dean! Ich bin nicht so unsozial wie du. Ich versuche wenigstens noch ein paar Kontakte aufrecht zu erhalten und um ehrlich zu sein denke ich, dass schon was dran sein muss, wenn Lucy anruft."

Dean nickte. Widerspruch hatte eh keinen Sinn. Sam wollte seine Kontakte behalten und solange nicht das gesamte College von der Geisterjagt erfuhr, war es Dean auch recht. Er konnte seinem kleinen Bruder ja nicht alles verbieten.
„Also, wo brennt's, Sammy?"

„Nirgends, aber es geschehen Morde..."

„Und wenn schon, das geschieht überall!"

„Aber nicht pünktlichen gegen Mitternacht!"

Dean und Sam schauten sich kurz an, dann wandte Dean seinen Blick wieder auf die Straße. „Du denkst, dass es ein Fall ist?", hakte er nach.

Sam nickte. „Sonst hätte Lucy sich wohl nicht gemeldet..."

„Hast du ihr etwa erzählt, was wir machen?"

„Nein!", vehement hielt Sam gegen diesen Vorwurf. „Aber sie weiß, dass ich mich für Mythen interessiere und solche Sachen. Wie auch immer. Eigentlich spielt es ja nicht zu Sache, ob ich es ihr erzählt habe oder nicht."

„Also hast du es ihr doch erzählt!", sagte Dean mit triumphierendem Lächeln.

„Nein, verdammt! Wann hast du dir eigentlich das letzte Mal die Ohren gewaschen??"

Deans Lächeln verschwand sofort.

„Hast du schon eine Ahnung, was es sein könnte?", fragte Dean, der endlich begriffen zu haben schien, dass Sam es ernst meinte.

„Noch nicht. Ich schlage vor wir fahren hin, hören uns im Ort um, ich rede mit Lucy..." „Reden, jaja.." Dean verstand seinen Bruder natürlich falsch, wie konnte er auch anders. Jedes weibliche Wesen, dass ihm über den Weg lief, war für ihn potentielle Bettpartnerin – wenn auch nur für eine Nacht. Das war Dean eigentlich reichlich egal.

„Hast du was mit ihr gehabt?", fragte Dean, der sich daran wirklichen einen Bären gefressen hatte.

Sam rollte mit den Augen. „Heiße ich Dean Winchester?", gab er schnippisch zurück. Dean hielt auf der Stelle den Mund und fuhr schweigend nach Oregon.

_______________

Mittlerweile waren weitere geschlagene zehn Stunden vergangen und Sams Augen fingen langsam an vor Müdigkeit zu brennen. Er blinzelte um wieder klar sehen zu können.
Dean schnarchte leise auf dem Beifahrersitz.
Es hatte Sam einige Überredung gekostet um endlich ans Steuer zu dürfen. Nach wie vor reagierte sein älterer Bruder überempfindlich wenn es um sein ‚Baby' ging.
Sam seufzte. Während er darauf gewartet hatte, dass Dean ihn endlich fahren ließ hatte er etwas recherchiert. Nach einigem Suchen war er auf mehrere Zeitungsartikel aus Briar Creek gestoßen. Nach kurzem Querlesen stellte er fest, dass er einige der Artikel schon einmal gelesen, sie jedoch wieder verworfen hatte. Wie sein Bruder schon sagte ‚Morde geschehen überall'. Was die Zeitung nicht erwähnten, war, dass alle Morde um Mitternacht stattgefunden hatten und es außerdem so aussah, als ob ein wildes Tier – oder etwas Übernatürliches, ergänzte er in Gedanken – über die Opfer hergefallen war und sie teilweise gefressen hatte.
Trotz der Umstände freute Sam sich Lucy nach über einem Jahr wieder zu sehen. Er verstand nicht, wie Dean es aushielt überhaupt keine sozialen Kontakte zu pflegen.
Leicht schüttelte er den Kopf. Noch knapp 2 Stunden, dann würden sie Briar Creek erreichen.

TBC...

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