Hallo ihr Lieben!
Dieser Oneshot entstand für den Adventskalender der Schreiberlinge wo er ebenfalls schon veröffentlicht wurde. Ich habe mich allerdings dazu entschlossen, ihn hier noch einmal einzustellen, da er der Startschuss für eine Oneshot-Serie war, nachdem die Plotbunnys mich geradezu umgerannt hatten!
Nach und nach werden hier also immer neue Themen von unserem liebsten Werwolf durchgekaut, wenn er mal wieder in einer seiner Stimmungen ist! ;)
Nun aber viel Spaß beim Lesen...und schaut doch auch mal beim Adventskalender vorbei...da sind noch gaaanz viele andere tolle Stories! (Die Adresse findet ihr in meinem Profil!)
Eure Zauberfee
Moony-Blues - Weihnachten
Schon den ganzen Tag sah ich dabei zu, wie draußen vor dem Fenster die Schneeflocken still und sanft zu Boden schwebten.
Auf der Straße draußen vor dem Grimmauldplatz Nr. 12 fuhren die Muggel mit ihren Autos vorbei und verdreckten die saubere weiße Schicht, die der Schnee dort gebildet hatte. Noch war es zu warm mitten in London, als dass der Schnee liegen bliebe, doch es ging auf den Abend zu und dann würden die Temperaturen unter Null sinken - kalt genug, dass sich bis morgen eine geschlossene Schneedecke bilden konnte.
Immer wieder verirrten sich einzelne Flöckchen an die Scheibe, durch welche ich so beharrlich starrte, doch durch die Wärme von drinnen waren sie in wenigen Sekunden geschmolzen.
Wie vergänglich so ein Leben doch war! Im Grunde war unser eigenes Leben doch nicht viel anders als das einer Schneeflocke...
Wir wurden geboren, machten uns auf eine lange Reise und starben am Ende.
Für die einen war der Weg länger, für die anderen kürzer.
Manch einer hinterließ einen bleibenden Eindruck, so wie die Auswirkungen des Frostes an manchen Stellen auch im Sommer noch sichtbar waren.
Doch die meisten wusch das Leben einfach so hinfort, wie der warme Frühlingswind den Schnee hinweg taute.
Ich seufzte ein Mal tief. Sicher hatte ich schon die Hälfte meines Weges hinter mir. Ob ich wohl jemals den Boden erreichen würde und mich dort mit den anderen Flocken zu einer weißen Decke vereinen konnte?
Oder würde ich schon auf dem Weg nach unten an einer Scheibe schmelzen?
Jedes Jahr an Weihnachten fragte ich mich das, doch dieses Jahr erschien mir alles besonders schlimm. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich dieses Weihnachten nicht mit meinen Freunden verbringen konnte ... doch sicher war ich mir nicht. Was hatte ich denn schon erreicht in meinem bisherigen Leben? Ich hatte weder ein Haus noch Kinder oder gar eine Frau. Ich hatte noch nicht einmal einen ordentlichen Beruf! Und egal, wie oft ich auch versuchte, wenigstens einen Punkt auf meinem Wunschzettel abzuhaken ... lange blieb mir keines dieser Geschenke.
Nicht, dass ich den Punkt Kinder oder Haus auch nur einmal bisher ansatzweise hätte abhaken können!
Aber immerhin bei dem Punkt Job sah es einige Male schon recht viel versprechend aus, ebenso wie bei dem Punkt Frau.
Aber wie sagt man so schön? Irgendetwas ist schließlich immer! Wieder seufzte ich laut.
Ein leichter Geruch nach Zimt und Nelken schlich sich in meine trüben Gedanken und ich fokussierte meinen Blick wieder auf das Schneetreiben draußen. Einige Muggel liefen lachend und anscheinend glücklich und zufrieden vorbei.
Wie sehr ich sie beneidete!
Ich wäre so gerne an der Stelle des jungen Mannes, der eben hier vorbei kam. An der Hand führte er ein kleines, dick eingepacktes Mädchen. Die beiden zogen fröhlich einen Schlitten hinterher. Ein kleines Stück dahinter lief eine Frau, die einen Kinderwagen schob. Immer wieder drehte der Mann den Kopf und sah die junge Frau verliebt an.
Das nächste Seufzen klang schon fast wie ein Stöhnen ...
Die kalte Scheibe fühlte sich angenehm an meiner Stirn an und mein Atem hinterließ einen weißen Nebel auf dem kühlen Fenster.
Was hätte eine Frau bei mir schon finden sollen, dass sie mir solche Blicke zugeworfen hätte wie die Muggel da draußen ihrem Angebeteten?
Die ehrliche Antwort war: Nichts!
Ich hatte ihr nichts zu bieten!
Einmal im Monat verwandelte ich mich in ein Monster, aber dass machte das ganze Paket namens Remus nicht gerade attraktiver, oder?
Wer wollte schließlich schon eine reißende Bestie auf etwaige gemeinsame Kinder loslassen? Nein, jemanden wie mich konnte keine Frau lieben! Das stand fest.
Ein beißender Geruch, der meine angespannten Sinne wage an Feuer erinnerte, ließ mich die Nasenflügel blähen.
Morgen war Heiligabend und gleichzeitig Vollmond. Wahrscheinlich waren meine Sinne dadurch nur überempfindlich.
Über mich selbst den Kopf schüttelnd drehte ich den Kopf und blickte abermals aus dem Fenster.
Vollmond.
Und ausgerechnet an Heiligabend.
Wo die Chancen dieses Jahr doch so gut gestanden hätten, diesen Tag nicht so einsam wie viele Jahre zuvor verbringen zu müssen.
Harry und die Weasleys wollten kommen.
Und Hermine.
Hermine ... die kluge und wundervolle Hermine, deren Blick mir jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken schickte und deren liebes Lächeln mich schon Nächte voller Schlaf gekostet hatte.
Energisch verdrängte ich die Gedanken an diese Frau aus meinem Kopf. Es durfte nicht sein!
Ich war zu alt.
Und zu arm.
Und ich hatte dieses pelzige Problem einmal im Monat.
Es ging nicht!
Diese Frau hatte eine goldene Zukunft vor sich. Ich würde ihr dabei nur im Weg stehen!
Als ich gerade wieder laut seufzen wollte, öffnete sich hinter mir die Tür des Salons, in dem ich mich verschanzt hatte.
Der Luftzug trug nun einen kräftigen, beißenden Geruch nach Verbranntem mit sich.
Der Hauch Zimt und Nelken, der noch wenige Momente vorher die Luft versüßt hatte, war verschwunden.
Ich drehte den Kopf, um zu sehen, wer mich da störte, obwohl es eigentlich nur Sirius sein konnte, als er mich auch schon ansprach:
„Mensch Moony! Jetzt hör endlich auf, hier Trübsal zu blasen und hilf mir mit den Plätzchen! Das ist nun schon die dritte Fuhre, die uns total verbrannt ist!"
ENDE
Na...wie fandet ihr es? Wollt ihr in Zukunft die anderen Themen auch lesen??? °neugier°
Sagt es mir mit dem kleinen Knopf links unten! ;)
