Disclaimer: I do not own any of the persons mentioned in this fanfiction. This is just for fun and entertainment. The characters are the probherty of their original owners. No copyright infringement intended.

Ich freue mich, dass ihr meine Fanfiction lesen wollt. Nach unzähligen Akte X- und Sentinel-Fanfics habe ich mich mal an Roswell gewagt.

Zuerst noch einige Kleinigkeiten: Alex ist in meiner Geschichte noch am Leben und mit Isabel zusammen. Tess ist "solo" und nicht schwanger. Liz und Max sind noch zusammen. Valenti ist noch Sheriff. Ansonsten entspricht der Stand der Dinge der letzten Folge "Stromausfall".

Also dann: Viel Spass. Bitte lasst mich wissen ob und wie euch die Story gefällt und ob ihr noch mehr lesen möchtet. :-)

Die Künstlerin, Teil 1

(nicht beta-gereadet)

Oft verstand ich mich selbst nicht. Schon als kleines Kind quälten mich Träume und Visionen die ich nicht erklären konnte und ich hatte ständig Blackouts. Doch all´ das änderte sich, als mein Vater von Deutschland in die USA versetzt wurde und wir nach Roswell, New Mexico, zogen...

Ich werde nie meinen ersten Schultag vergessen. Ich betrat zitternd die Klasse und alle Augen waren auf mich gerichtet. Der Lehrer stellte mich vor und ich mußte einige Sätze sagen. Das übliche: Wer ich bin, woher ich komme und was meine Hobbies sind. Zum Glück hatte ich keine Probleme mit der amerikanischen Sprache und brachte diese erste "Prüfung" schnell hinter mich. Danach wurde mir ein Platz zugewiesen und der Anfang war gemacht.

In der Pause setzte ich mich an einen der vielen freien Tische im Hof. Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir:

"Hi, ist hier noch frei?" fragte ein Mädchen.

"Ja, sicher." antwortete ich unsicher und bot ihr einen Platz an. Ich hatte sie schon zuvor in der Klasse bemerkt. Als ich den Raum betreten hatte, hatte sie sofort zu mir aufgesehen.

"Ich bin Tess." sagte sie und fing an, ihr Essen auszupacken.

"Ich bin Jennifer, aber das weißt Du ja schon." antwortete ich grinsend.

"Darf ich Dich "Jen" nennen? Das ist einfacher." schlug sie vor.

"Sicher, kein Problem. Wohnst Du schon immer hier?"

"Nein, ich bin vor etwa einem Jahr hier her gezogen." Sie erblickte jemanden hinter mir und winkte. "Hey Michael." rief sie.

Ich drehte mich um und bemerkte am Gesicht des Jungen, dass er nicht sehr erfreut war, dass Tess bei mir saß.

"Habt ihr was privates zu besprechen?" fragte ich sie.

"Nein nein, er ist immer so. Keine Sorge. Nun erzähl´ mir mal ein wenig von Dir."

"Nun... was soll ich erzählen? Ich komme aus Deutschland, bin 17 Jahre alt und bin irgendwie hier gelandet."

"Gefällt es Dir soweit?"

"Ja. Wirklich! Es ist alles so neu. Und endlich komme ich mal ein wenig aus dem Haus. Bei uns gab es nicht mal ein Café in das man gehen konnte."

"Wirklich?" Tess lachte. "Ist es bei euch wirklich so wie man es immer im Fernsehen sieht? Lauft ihr mit Lederhosen herum?"

Nun musste ich lachen. "Nein! Nein, also das ganz sicher nicht." Kopfschüttelnd überlegte ich, wie ich ihr Deutschland am besten beschreiben konnte.

"Eigentlich sind wir gar nicht so versessen auf Sauerkraut oder diese Lederhosen."

"Aha... ich habe "Lola rennt" gesehen und dachte mir schon, dass da was nicht stimmen kann."

"Ja." Ich grinste und sah, wie ein weiterer Junge auf uns zu kam.

"Hi." grüßte er uns freundlich.

"Hey, Kyle! Setz´ Dich. Das ist Jen." stellte Tess mich vor.

"Hi Jen." sagte er freundlich.

"Kyle, schön Dich kennen zu lernen."

"Jen wollte mir grade ein bißchen über sich erzählen." bohrte Tess weiter. "Hobbies?"

"Ähm, nichts besonderes. Mit Freunden herumhängen, auch wenn die jetzt seeehr weit weg sind, Lesen, TV, Kino, Internet und so weiter."

"Wie wir alle also." bemerkte Kyle und grinste.

"Fast, Buddah-Boy." fügte Tess schelmisch hinzu.

"Hey, das muß nicht gleich jeder wissen!"

Ich lachte. Es war nicht meine Art, gleich jemanden auszuquetschen und alles mögliche zu fragen, also beließ ich es dabei.

"Also wohnst Du mit Deiner Familie jetzt richtig fest hier in Roswell?"

"Vorerst ja. Ich nehme an, dass wir nun schon ein paar Jährchen bleiben werden."

"Wo wohnt ihr denn?"

"In der Bakers Street."

"Das ist ja ganz bei uns in der Nähe!" warf Kyle dazwischen. "Kennst Du schon das berüchtigte Haus an dem niemand schneller als 15 Meilen vorbei fährt aus Angst, es könnte ihm danach ein schreckliches Unglück widerfahren?"

"Was?" fragte ich lachend.

"Na, das Haus in dem wir wohnen." spannte Tess mich auf die Folter. Nach einigen Sekunden sagte sie: "Sein Dad ist der Sheriff."

"Sheriff Valenti? Ihr seid also Geschwister?"

"Nein. Kyle und sein Dad sind so nett und lassen mich bei Ihnen wohnen."

"Ach so... bist Du von zu Hause weg gezogen?" Ich nahm nicht an, dass die beiden ein Paar waren da sie sehr freundschaftlich miteinander umgingen.

"Nein... mein Adoptivvater ist leider letztes Jahr gestorben." sagte Tess leise.

"Oh, das tut mir leid..." ich wollte irgendwie das Thema wechseln. Aber das erste was mir in den Kopf kam war ein Thema das ich eigentlich nicht erwähnen wollte.

"Ich bin auch adoptiert." sagte ich langsam.

Tess blickte hoch und sah mich an, als hätte sie das schon lange gewusst...

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In den kommenden Wochen lernte ich weitere Freunde von Tess kennen. Alex, Liz, Isabel, Max, Maria und den Jungen aus der Schule, Michael. Sie schleppte mich wirklich überall mit hin. Aber alle schienen mir gegenüber irgendwie misstrauisch zu sein. Nur Tess und Kyle waren relativ normal. Auch wenn sie mich ständig 1000 Sachen fragten...

Die Clique traf sich häufig im Crashdown-Café, welches Liz´ Eltern gehörte und Kyle überredete mich immer, sie zu begleiten.

Das Café war großartig. Natürlich hatten wir alle schon die Geschichten über Roswell und den Ufo-Absturz gehört. Und dieses Café spiegelte die ganzen Vorstellungen wider. An den Wänden hingen Bilder von Aliens, die Speisekarte bestand aus Gerichten wie dem "Will-Smith-Burger" oder dem "Sigorney-Weaver-Salat". Es gab sogar kleine Alien-Figuren die überall herum standen. Hatte ich schon erwähnt, dass es sogar ein Ufo-Museum in der Stadt gibt?

Jedenfalls sah man auch viele merkwürdige Leute herum laufen. Ganz zu schweigen von den vielen Alien-Artikeln die es hier gab. Meine Freunde die in Deutschland zurück geblieben waren, waren ganz verrückt danach wenn ich ihnen welche zum Geburtstag schickte.

Ich mochte Tess´ Freunde wirklich gerne. Ich war froh, dass ich bei ihnen noch keine meiner Visionen oder Blackouts bekommen hatte. Meine früheren Freunde kannten das schon. Ich hoffte, dass dies nie bei Tess und den anderen geschehen würde. Sicherlich würden sie mich dann als Freak ansehen.

Ich liebte es, mit Maria und Liz über den neuesten Klatsch in der Schule zu lästern. Mit Michael konnte man stundenlang über die verschiedensten Sachen diskutieren und Max war irgendwie der ruhende Pol in der ganzen Runde. Alex war ein sehr lustiger Typ und zusammen mit Isabel gaben sie ein perfektes Paar ab. Ich fand es schön, dass sich immer alle trafen, obwohl alle bis auf Kyle und Tess Pärchen waren. Irgend wie hatte ich aber das Gefühl, dass alle auf etwas bestimmtes warteten.

Worauf sie wirklich aus waren erfuhr ich erst viel später.

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Meine Mutter hatte mir erzählt, dass Tess mich zusammen mit Isabel an einem Nachmittag besucht hatte und sie nach einer Stunde aufgeregt verschwunden waren. Ich konnte mich an den Besuch nicht erinnern. Ich hatte also doch einen meiner Blackouts gehabt.

Wie immer war ich eher wütend darüber als erschreckt. Durch solche Vorkommnisse hatte ich schon viele Freunde verloren.

Als ich Tess am nächsten Tag darauf ansprach meinte sie nur, dass ich am Abend ins Crashdown kommen solle. Sie hätte etwas mit mir zu besprechen.

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Als ich an diesem Abend im Café eintraf sah ich erstaunt, dass die gesamte Clique versammelt war. Das restliche Lokal war leer. Langsam ging ich hinein.

"Was ist denn los?" fragte ich.

"Jen, setz´ Dich. Wir müssen Dich unbedingt etwas fragen."

Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie unbehaglich ich mich in diesem Moment fühlte. Aber gleichzeitig spürte ich auch, dass es etwas unheimlich wichtiges gab was nun geklärt werden musste. Ich ging an den Tisch heran, setzte mich aber nicht.

"Du hast sicher bemerkt, dass wir uns manchmal ziemlich verschlossen Dir gegenüber verhalten haben, oder?"

"Nun, ... ja."

"Als Isabel und ich gestern bei Dir waren, da hattest Du eine Art Anfall. Ist Dir das schon öfter passiert?"

"Ja, aber der gestern war seit langem wieder mein erster." Es war mir unangenehm vor allen darüber zu sprechen und es störte mich, dass Tess und Isabel es offensichtlich allen erzählt hatten.

"Du hast während dieser Zeit mit uns geredet. Du hast uns von einer Person erzählt." berichtete Isabel angespannt.

Ich sah mich ängstlich um. Ich konnte diesen Leuten doch nichts über meine Träume und Visionen verraten... und wieso hatte ich mit ihnen während meinem Blackout gesprochen? So etwas war zuvor noch nie passiert.

Als ich nicht antwortete, schob mir Max ein Blatt mit einer Zeichnung herüber. Als ich das Symbol sah, erschrak ich. Sofort wurden die anderen unruhig und Michael rief:

"Ich wusste es! Tess, Du hattest recht."

Ich sah erst ihn an, dann Tess.

"Recht? Womit?"

"Du kennst dieses Symbol?"

"Ich... ja, ich kenne es. Woher kennt ihr es?"

"Bitte, Jen. Sage uns, woher Du es kennst." bohrte Tess.

"Ich träume von bestimmten Symbolen seit ich mich erinnern kann." sagte ich unwillig. "Aber warum kennt ihr das? Ich verstehe das nicht!" Panik stieg in mir auf.

"Als wir gestern bei Dir waren, hast du uns von einem Geschwisterpaar erzählt. Du warst wie in Trance. Sagt Dir der Name "Vilandra" etwas?" fragte Isabel.

"Ja." sagte ich ängstlich.

"Und was?" Liz war sichtlich aufgeregt.

"Das ist etwas, das ich euch wirklich nicht erzählen kann!" Langsam ging ich einige Schritte zurück.

"Bitte, Jen. Wir müssen das wissen. Es ist sehr wichtig." Michael war derjenige, der regelrecht gierig auf eine Antwort war.

"Ich kenne es aus meinen Visionen, okay?" schrie ich. "Vilandra war die Prinzessin eines stolzen Volkes. Ihr Bruder Zan war der König des gesamten Planeten... aber weshalb wollt ihr das alles wissen?"

"Es ist unglaublich, sie ist es!" rief Michael nun wieder und sah mich erwartungsvoll an.

"Wer? Wer bin ich? Was ist hier los? Warum wisst ihr etwas von meinen Träumen? Oh mein Gott, seid ihr etwa eine... eine Sekte oder was?"

Mein gesamter Körper zitterte und ich wollte nur noch weg. Ich hatte das Gefühl, dass diese Leute irgend etwas mit mir gemacht hatten. Hatten sie mich hypnotisiert? Nein, das konnte nicht sein. Ich kannte Tess und Kyle viel zu gut. Sie hätten so etwas nie mit mir gemacht... niemals!

Aufgeregt rannte ich aus dem Café.

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Draußen regnete es in Strömen und ich hörte nach einem Moment, dass mich jemand verfolgte. Hysterisch lief ich in die Richtung des Polizei-Gebäudes, doch nach einigen Straßen spürte ich, dass mein Verfolger immer näher kam. Kurz darauf packte er mich am Arm und brachte mich ruckartig zum Stehen.

Ich schrie in Panik um Hilfe, woraufhin er mir den Mund zuhielt.

Erst dann bemerkte ich, dass es Michael war, der mir gefolgt war. Ich spürte seinen Ring, den er am Zeigefinger trug, auf meinen Lippen. Er stand hinter mir und presste mich an sich. Ich wagte nicht, mich zu bewegen.

"Hör mir zu." sagte er außer Atem. "Ich werde Dir nichts tun. Du musst mir jetzt genau zuhören, okay?"

Ich nickte leicht.

"Okay," redete Michael hektisch weiter "das ist jetzt sicher nicht leicht für Dich, aber wir wissen, wer Du bist und warum Du schon Dein Leben lang Visionen und Träume von diesen Symbolen hast. Wir haben sie nämlich auch gehabt. Nur haben wir heraus gefunden, was sie bedeuten. Und nun möchten Dir alles erklären, sonst nichts."

Zitternd versuchte ich zu verarbeiten, was er mir soeben mitgeteilt hatte.

"Wenn ich Dich nun los lasse, dann versprich mir bitte, nicht weg zu laufen, ja?" fragte Michael nun ruhiger. Wieder nickte ich. Danach ließ er mich los, hielt aber noch immer meinen Arm fest. Ich drehte mich um und blickte an ihm hoch.

"Also?" brachte ich zitternd heraus. Ich wollte hören, was er zu sagen hatte.

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"Max, Isabel, Tess und ich, wir hatten auch Visionen und Träume - genauso wie Du. Tess ist diejenige, die diese am besten deuten kann. Wir wissen, dass wir früher schon einmal gelebt haben. Durch Tess erfuhren wir, dass es noch jemanden gab, der wie wir ist. Jemand, der uns von unserem alten Leben erzählen kann. Jemand, der alles "gespeichert" hat. Und sie hat uns vom ersten Tag an, als Du in der Schule erschienen warst immer und immer wieder erzählt, dass Du diese Person wärst. Wir... und besonders ich haben ihr nicht geglaubt. Aber nachdem was gestern passiert ist, mussten wir es einfach genauer wissen. Verstehst Du?"

Ich antwortete nicht. Ich stand nur im strömenden Regen und mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich wusste, dass das was Michael mir da erzählte verrückt und unmöglich war.

Aber gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass es stimmte. Noch nie zuvor hatte ich so eine starke Bestätigung in mir gefühlt. Dieses Gefühl überwältigte mich und ich fing an zu weinen. Warum, kann ich mir bis heute noch nicht erklären. Es war irgendwie erleichternd. Sekunden später brach ich in Michaels Armen zusammen.

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Als ich wieder zu mir kam spürte ich, dass ich auf etwas Weichem lag. Um mich herum hörte ich aufgeregte Gespräche. Ich fühlte mich unendlich müde und blieb zunächst liegen und schnappte verschiedene Gesprächsfetzen auf.

"Ich kann das nicht glauben, Tess. Woher hast Du das nur gewusst?"

"Ich habe es einfach gespürt. Es war einfach überwältigend."

....

"Sie weiß nicht, was mit ihr los ist. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie wusste dass es die Wahrheit ist als ich ihr alles gesagt hatte. Und dann diese Vision..."

...

"Wir müssen es ihr erklären. Sie wird uns nicht verraten, ich bin mir sicher"

...

Langsam öffnete ich die Augen und sah Maria über mir.

"Hey." sagte sie leise.

"Leute, sie wird wach." sagte sie dann zu den anderen.

"Wie geht es Dir?" fragte Tess, die danach gleich an Maria´s Seite erschien. Ich blinzelte und versuchte, mich aufzusetzen. Mit großer Anstrengung schaffte ich es letztendlich. Ich bemerkte, dass ich auf Liz´ Bett lag und alle darum herum standen.

"Was ist passiert?" fragte ich.

"Du bist auf der Straße zusammengebrochen." sagte Michael.

"Ich... ich bin so durcheinander, entschuldigt." Stammelte ich vor mich hin. "Es tut mir leid, dass ich weg gelaufen bin. Ich habe einfach Panik bekommen."

"Ist schon okay." sagte Maria. "Hey, stell´ Dir mal vor was ich in Deiner Situation gemacht hätte. Ich hätte wohl das gesamte Haus zusammen geschrien."

"Wir hätten das anders angehen sollen." bemerkte Max.

"Es ist wahr, was Michael mir gesagt hat, oder?" fragte ich verunsichert. Innerlich wusste ich, dass es nicht anders sein konnte.

"Ja." sagte Max und kam näher. "Wir wollten Dich nicht erschrecken. Aber wir wussten auch nicht, wie wir es anstellen sollten Dir das alles zu erklären."

"Jedenfalls nicht so, wie ihr es letztendlich getan habt." sagte ich zerstreut. "Also... erzählt mir alles."

"Zuerst musst Du uns schwören, dass Du es niemals jemandem weiter erzählen wirst." Max meinte es ernst.

"Das könnte ich nie. Ich trage diese Dinge schon mein ganzes Leben mit mir herum. Ich hatte immer geglaubt, dass ich verrückt sei. Doch zum ersten Mal erkenne ich, dass etwas größeres, viel bedeutenderes dahinter steckt. Glaubt mir, ihr könnt mir vertrauen."

Ich meinte das ehrlich. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, jemandem wirklich anzugehören und ich wollte alles wissen. Doch mit dem, was sie mir dann erzählten hatte ich nicht gerechnet...

Teil 2