Autoren: Mona & Ali (Gemeinschafts-FF)

Veröffentlicht: : November 2007

Inhalt: Ähnlichkeiten mit den Charakteren aus der US Serie „Grey's Anatomy" sind rein zufällig.

Disclaimer: Die Rechte an der Original Serie "Grey's Anatomy" und ihrer Charaktere liegen bei ABC und Shonda Rhimes. Wir hegen mit unserer FF keinerlei kommerzielle Absichten. Sie soll alleine dem Vergnügen der Leser dienen.

Strange Things Happen

Strange Things Happen

She believes in God
And karma too
Paranormal powers
You know some people do
Got Scorpio risin'
Uh huh
Tell you what's in your stars

She was down in Rio
Turn the heads of state
Got 'em into makin'
This planet a better place
On Copacabana
Uh huh
Oh yeah she radiate better go meditate

Everytime I touch my baby
Strange things happen
Strange things happen
Everytime I touch my baby
Strange things happen to me
Strange things happen

Oh ohhh ohhhh
Oh oh strange things happen
Everytime I touch my baby
Strange things happen to me

Met a pshycic reader
With a crystal ball
Had a vision
Said we could have it all
I caught her gazin'
Uh huh
At our destiny cosmically

Everytime I touch my baby
Strange things happen
Oh ohhh ohhhh
Oh oh strange things happen
Everytime I touch my baby
Strange things happen to me

Strange things happen
Oh ohhh ohhhh
Oh oh strange things happen
Everytime I touch my baby
Strange things happen to me

Strange strange strange strange strange strange strange strange strange
strange strange strange strange strange strange strange strange strange
strange strange strange

Strange strange strange strange strange strange strange strange strange
strange strange strange strange strange strange strange strange strange
strange strange strange
strange strange strange strange strange strange strange strange strange
strange strange strange strange strange

Einführung für unsere Fanfic – Strange Things Happen

Es spielt in Seattle. So weit so gut, aber sonst ist so einiges anders. Gleich geblieben ist, dass Mark und Derek die besten Freunde sind. Beide sind Oberärzte in den Fachrichtungen, die sie auch in der Serie bekleiden. Allerdings gibt es noch mehr, was die beiden verbindet.

Wir haben uns entschlossen, zwei Charaktere zu verheiraten. Wer und mit wem wird sich relativ schnell zeigen. Somit kann ich getrost ankündigen, dass die Wohnverhältnisse sehr stark von dem variieren wie es aus der Serie bekannt ist. Es wird bei uns kein „Internhaus" bei Meredith geben. Was unter anderem auch daran liegt, dass sie bei uns keine Interns mehr sind und sich auch schon auf ihre Fachrichtung spezialisiert haben. Beispiel Meredith, die sich in der Neurochirurgie wieder findet. So gesehen taucht Cristina mit großer Wahrscheinlichkeit in der Herz-Thorax Chirurgie auf. George ist plastischer Chirurg (fragt nicht, vertraut uns einfach). Allerdings wird es schnell klar werden, wer was wo macht und warum.

Auch wenn wir alle Charaktere als Freunde schreiben. Es heißt nicht, dass sie ihre Intern-Zeit gemeinsam bestritten haben. In Fakt wird eine Person neu im SGH anfangen und somit alle anderen erst kennen lernen.

Es wird auch schnell auffallen, dass wir die Charaktere ein klein wenig verändert haben. Bei Izzie wird es gleich schnell deutlich werden… okay, es wird bei fast allen schnell deutlich werden. Da heißt es Geduld mit uns haben, denn einige der Charaktere werden da enden, wo die erste Folge von Grey's angefangen hat. Allerdings nicht alle, da es sonst zu langweilig wäre.

Wichtig ist: Es ist eine Parodie. Heißt, wir haben uns die Charaktere genommen, sie auf den Kopf gestellt und dann noch die Absurditäten der Serie leicht auf die Schippe genommen.

(Zitat Ali)

Parodie (griechisch À±ÁÉ´¯± parMdía „verstellt gesungenes Lied") bezeichnet in der Literatur die verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines bekannten Werkes oder einer prominenten Person, wobei zwar die Form oder (bei Personen) typische Verhaltensweisen beibehalten werden, aber ein anderer, nicht dazu passender Inhalt unterlegt wird. Durch die dadurch aufgebaute deutliche Abweichung gegenüber dem bekannten Original entsteht ein humoristischer Effekt. Eine Parodie muss nicht zwingend verspottenden Charakter haben, sie kann sogar mit einer Hommage einhergehen

Unter dem Gesichtspunkt könnt ihr vielleicht besser verstehen, wieso wir so viel Spaß daran haben, die Charaktere zu "verbiegen".

(Zitat Mona)

Kapitel 1 - Das Kapitel, in dem die Party steigt

Im Krankenhaus – Eingangsbereich

Mark stellte sich murrend neben Derek, der ihn daraufhin misstrauisch beäugte. „Solche Veranstaltungen sind nur Zeitverschwendung." Offenbarte Mark schließlich mit einem sehnsüchtigen Blick zu den Getränken, die ein paar Meter von ihm ausgeschenkt wurden.

„Du bist nur schlecht gelaunt, weil du arbeiten musst." Erwiderte Derek mit einem Grinsen. Da er von Mark böse angefunkelt wurde, schüttelte er lachend den Kopf. „Nimm es nicht so schwer. Ich langweile mich hier zu Tode."

„Und warum bist du dann noch hier?" Mark verzog das Gesicht als eine junge Ärztin ihn anlächelte. Missmutig drehte er sich ab, so dass er den Eingang des Krankenhauses besser im Blick hatte.

„Weil Meredith noch nicht da ist und du weißt, dass ich nicht alleine trinken gehe." Auch Derek wandte sich jetzt dem Eingang zu. „Wo wir schon vom ausgehen reden. Wann kommst du heute Abend nach Hause?"

„Warte nicht auf mich." Mark schüttelte seufzend den Kopf. „Meine Patientin ist mit ihrem Doppel D nicht zufrieden und ich muss mich um sie kümmern."

„Oh." Enttäuscht ließ Derek den Kopf hängen.

Mit gehobener Augenbraue musterte Mark seinen Freund. „Nicht schon wieder, Derek. Deine Arbeitszeiten sind ebenfalls ein Beziehungskiller." Als er sich wieder zum Eingang drehte, atmete er auf. „Meredith ist da, ich muss dann wieder." Da Dereks Miene sich nicht wirklich aufhellte, nahm er dessen Hand in seine und drückte sie leicht. „Ich beeile mich heute Abend."

„Ja, schon gut. Geh endlich." Bevor Derek sich gebührend von Mark verabschieden konnte, war dieser schon wieder verschwunden. Seufzend sah er ihm nach, so dass er Meredith nicht vor sich bemerkte, die ihn unsanft anstieß.

„Versteck mich, Derek." Sie zerrte an seinem Ärmel während sie panisch zum Eingang blickte.

„Was?" Erst jetzt nahm Derek sie war und sah sie überrascht an.

„Du sollst mich verstecken. Schnell." Noch immer sah sie panisch zur Tür. Als sie einen Mann hereinkommen sah, wirbelte sie Derek herum, so dass sein Körper ihren verdeckte. „Bitte." Zischte sie ihm zu.

Mit einem Schulterblick in Richtung Tür machte Derek schnell aus, vor wem sie sich versteckte. So unauffällig es ging, schob er Meredith vor sich her bis sie vor einem Materialraum angekommen waren. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, atmete Meredith erleichtert aus und legte die Arme um ihn.

„Danke." Sie lehnte sich an ihn bis sie wieder zu Atem gekommen war, dann drückte sie sich ab. „Ein Materialraum? Wie romantisch."

„Du wolltest schnell sein. Das war das schnellste was ich finden konnte." Derek strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Er hat eine Rose dabei. Kann ich davon ausgehen, dass du wieder klein beigibst?"

„Wenn ich verspreche, deine OP Berichte in den nächsten 4 Wochen zu übernehmen, lässt du das Thema fallen?" Sie sah ihn bittend an und biss sich auf die Unterlippe, woraufhin Dereks besorgtes Gesicht augenblicklich strahlte.

„Netter Versuch, aber nein." Nur mit größter Anstrengung konnte er sich das Lachen verkneifen als Meredith ihn schmollend ansah. „Meredith…" Bevor er sie aufziehen konnte, hörten beide die Stimme eines anderen Mannes, der nach ihr rief. Als die Stimme näher kam, zog Derek instinktiv sein Jackett aus. Er konnte es Meredith gerade noch über den Kopf werfen bevor er sie dann auf die Knie drückte und hinter ihm die Tür aufgerissen wurde.

„Meredith?" Der Mann erstarrte augenblicklich als er Derek erkannte und seine Gesichtsfarbe wechselte leicht als dann noch sah, dass jemand vor Derek kniete. „Oh, ich…. Suche Meredith."

„Sie ist nicht hier wie du siehst." Entgegnete Derek mit einer gespielt atemloser Stimme.

„Ich… entschuldige, aber man hat mir gesagt, dass sie mit dir gegangen sei." Der Mann versuchte an Dereks Körper vorbei zu sehen, doch Derek drehte seinen Oberkörper so, dass man nichts erkennen konnte.

„Ich habe sie nur kurz gesehen. Sie ist dann verschwunden. Einfach so." Derek machte eine kurze Bewegung nach unten. „Würdest du bitte gehen. Es ist ein klein wenig unangenehm, wenn jemand dabei zusieht."

„Oh natürlich. Aber könntest du ihr bitte sagen, dass ich da war." Als Derek ihm zunickte, lächelte er verlegen und schloss dann die Tür.

Meredith stand glucksend wieder auf und händigte Derek das Jackett zurück. „Ich kann nicht fassen, was du da gerade vorgetäuscht hast."

„Ich hoffe, dass du mir das richtig danken wirst." Derek zog das Jackett wieder über. „Und im Übrigen soll ich dir von deinem Mann ausrichten, dass er da war."

„Ist mir da unten gar nicht aufgefallen." Sie verdrehte die Augen. Als sie sah, dass der Kragen an Dereks Jackett nicht richtig lag, half sie ihm dabei ihn zu richten. Nach einer kurzen Pause sah sie ihn mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. „Danke, dass du mir da raus geholfen hast. Ich hab heute einfach nicht die Kraft, mich mit Finn zu beschäftigen."

„Schon gut. Rüber zu Joe und Tequila?" Er strich ihr sanft über die Wange während er seinen Kopf zur Seite neigte.

„Gerne. Kommt Mark auch?" Sie bemerkte sofort den Stimmungswechsel bei Derek. „Gehe ich davon aus, dass er mal wieder länger arbeitet?" Da Derek nur stumm nickte, legte sie ihre Arme um ihn und sah ihm tief in die Augen. „Darf ich es endlich sagen?"

„Nein, darfst du nicht." Er konnte sich ein halbes Lächeln abringen als er den Kopf schüttelte.

„Ich sage es trotzdem." Als Derek ihr ins Wort fallen wollte, legte sie ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen, um ihn zu stoppen. „Männer sind genauso kompliziert wie Frauen und deswegen war es eine dumme Idee, schwul werden zu wollen."

„Ich hasse dich." Derek legte seine Stirn gegen ihre und schloss kurz die Augen.

„Ich weiß. Aber einer muss dir doch sagen, was Sache ist." Sie hob wieder ihren Kopf und lächelte ihn an. „Heute Abend sind die Wörter Mark und Finn tabu. Ich will mit meinem besten Freund Spaß haben und mehr nicht."

Derek nickte ihr zu. Bevor er Meredith aus dem Materialraum herausließ, kontrollierte er den Flur, ob Finn nicht auf sie wartete. Als er es für sicher empfand, nahm er Meredith bei der Hand und sie eilten den Flur entlang, damit sie nicht doch noch abgefangen werden konnten.

Im Krankenhaus - Eingangsbereich

George O'Malley stand in einer Ecke des Raumes, ein Glas Sekt in seiner Hand haltend und ließ seinen Blick geradezu mit unverhohlenem Interesse durch den Raum schweifen. Sein hauptsächliches Interesse galt den jungen Assistenzärztinnen, die die Mehrheit der Besucher ausmachten. Geradezu ein Fest für George, der den Reizen schöner Frauen noch nie widerstehen konnte. Man munkelte im Seattle Grace Hospital, dass er schon mit jeder Frau ein Verhältnis gehabt hatte oder zumindest versucht hatte, sie ins Bett zu kriegen. Und fast immer bekam er auch, was er wollte. Rein vom optischen her hätte man nie vermutet, dass er so ein Draufgänger war. Aber er machte den Mangel an körperlichen Attributen mit seiner charmanten, leicht provozierenden Art wieder wett. Während er den Raum nach „Frischfleisch" absuchte, blieb sein Blick plötzlich an einer Gestalt hängen, die ein wenig abseits stand und genau wie er, suchend durch den Raum schaute. Wie es der Zufall wollte, trafen sich genau in dem Moment ihre Blicke, und der Mund der jungen Frau verzog sich zu einem Lächeln. George reagierte sofort, auch wenn sie optisch nicht sein Typ war, wie er beim Näher kommen feststellen musste. Sie war hochgewachsen, mindestens 5 cm größer als er, hatte hellblonde Haare, die sie straff nach hinten gekämmt zu einem Pferdeschwanz hochgebunden hatte und trug eine weiße Bluse und eine schwarze Hose. Ihre dunkelbraunen Augen hatte sie hinter einer schlecht sitzenden und viel zu großen Brille versteckt, und sie war praktisch ungeschminkt, was sie ein wenig blass und farblos erscheinen ließ. Alles an ihr wirkte leicht verkrampft und altbacken, genau wie ihr Lächeln, das wie eingemeißelt wirkte. George straffte die Schultern und vertiefte sein Lächeln noch ein wenig, während ihm der absurde Gedanke durch den Kopf ging, dass er ihr beim Sex vielleicht eine Papiertüte über den Kopf stülpen sollte, damit er dieses Grinsen nicht sehen musste. Er hatte sie schließlich erreicht und räusperte sich.

„Darf ich mich vorstellen?" Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern fuhr gleich fort. „Ich bin Dr. .."

„Oh, ich weiß schon, wer sie sind", unterbrach sie ihn, bevor er sich fertig vorstellen konnte. „Dr. Webber hat mir eine Beschreibung von ihnen gegeben. Und ich muss sagen, dass er sie sehr gut getroffen hat."

„Ach ja?" George runzelte irritiert die Stirn. Er hatte keinen blassen Schimmer, wieso Dr. Webber der jungen Lady Auskunft über sich gegeben hatte. Welches Interesse konnte sie an seiner Person haben?

„Ich bin unhöflich. Ich hätte mich vielleicht zuerst vorstellen sollen." Sie streckte George die Hand entgegen. „Dr. Isobel Stevens ... Izzie Stevens. Ich bin ihre neue Kollegin aus Washington. Und ich freue mich sehr auf eine gemeinsame Zusammenarbeit."

Wovon zum Teufel redete diese Dr. Stevens überhaupt? Welche neue Kollegin? George versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er nur „Bahnhof" verstand. Aber irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl, dass hier ein Missverständnis vorlag. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Dr. Stevens plastische Chirurgin war – nicht bei DEM Aussehen. Eine graue Maus war dagegen hübscher anzusehen. Aber vielleicht war sie wenigstens gut im Bett. George schüttelte den Gedanken ab und setzte sein charmantestes Lächeln auf. Das hatte ihm auch sonst immer gute Dienste geleistet, wenn er nicht wusste, was er antworten sollte. Das und ein Glas Sekt, dass er nun an seine Lippen hielt und einen Schluck daraus nahm.

„Dr. Webber hat ihnen anscheinend noch nicht erzählt, dass wir beiden demnächst gemeinsam die Gynäkologie leiten sollen." Sie zeigte sich sichtlich enttäuscht über George's Reaktion.

„Die Gyn ..?" George hatte Mühe, den Schluck Sekt nicht quer über Izzie zu verteilen, als er einen Hustenanfall bekam. „Ich bin nicht ..." Er unterbrach sich kurz und atmete dann tief durch. „Ich bin nicht der, von dem sie glauben, dass ich es bin", brachte er dann hervor, nachdem er sich wieder gefangen hatte.

„Sie sind nicht Dr. Karev?"

George musste dem Drang, hysterisch aufzulachen, widerstehen. Sah er wie Alex Karev aus? Sicher nicht. Das einzige, was sie beide teilten waren die Haar- und die Augenfarbe. Ansonsten war Alex das krasse Gegenteil von ihm. Frauen interessierten ihn nicht. Er war geradezu immun gegen jede Art weiblicher Reize. Wenn er nicht verheiratet wäre hätte man glatt vermuten können, dass er schwul war. Das Paradoxe daran war nur, dass die Hälfte der Frauen, mit denen George im Bett gewesen war, während der sexuellen Aktivitäten Alex' Namen gestöhnt hatten. Aber darüber schwieg ein Gentleman ... und litt. „Nein, ich bin nicht Dr. Karev", stieß er dann hervor. „Ich bin Dr. O'Malley."

„Oh ... das ..." Izzie fühlte, wie ihre Wangen vor Scham ganz heiß wurden. „Das tut mir leid, Dr. O'Malley. Dr. Webber hatte mir erzählt, dass sie dunkle Haare hätten und nicht sehr groß wären ..." Sie stoppte mitten im Satz und schob ihre Brille zurück auf die Nase. „Ich meine ... Dr. Karev ist nicht sehr groß und hat dunkle Haare." Sie schüttelte den Kopf über ihre eigene Unfähigkeit, sich adäquat auszudrücken.

Für einen Moment ging es George durch den Kopf, dass man Dr. Stevens vielleicht mal darüber aufklären sollte, dass sie vielleicht etwas zu groß geraten war, anstatt sich über die Mickrigkeit des männlichen Geschlechts zu beschweren. Vielleicht könnte man ihre Beine um ein paar cm kürzen? Er kratzte sich nachdenklich am Kopf. Vielleicht sollte er sie zu einem Drink einladen, damit er in Ruhe mit ihr über die Möglichkeiten der chirurgischen Verschönerung sprechen konnte, ging es ihm durch den Kopf. Er hatte sie noch nicht nackt gesehen, aber er war sich sicher, dass es auch dort Stellen gab, die man noch korrigieren konnte.

„Also dann vielen Dank noch mal für ihre Hilfe, Dr. O'Malley. War nett, sie kennen gelernt zu haben." Sie lächelte verbindlich.

„Sie wollen mich schon verlassen?" George spielte nervös mit seinem Sektglas in der Hand. Das lief alles andere als geplant. „Darf ich sie noch zu einem Drink einladen?" Er fühlte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Wie konnte es sein, dass sein Charme bei Izzie Stevens versagte?

„Danke, aber ich trinke nicht."

Man hätte ihm auch gleich einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gießen können. Die Abfuhr verletzte seinen männlichen Stolz, auch wenn er es nie vor ihr zugegeben hätte. Die Frauen liefen hinter ihm her, nicht umgekehrt! Aber diese Lektion würde auch Izzie Stevens irgendwann noch lernen. Die Jagd war eröffnet!

„Bitte entschuldigen sie mich jetzt, Dr. O'Malley. Ich würde gerne noch die anderen Kollegen kennen lernen."

„Natürlich." George lächelte ebenfalls verbindlich. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich eine dunkelhaarige Schönheit aus einer Gruppe zusammenstehender Ärzte löste und zum Buffet ging. „Dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Abend", sagte er so höflich wie möglich zu Izzie und drehte sich dann um und ging Richtung Essens Buffet. Vielleicht war der Abend ja doch noch zu retten. Auch wenn er die Schlappe der Zurückweisung erst einmal verdauen musste.

Izzie sah ihm mit zusammengekniffenen Augen hinterher. Ihre Mutter hatte Recht gehabt. Sie brauchte wirklich neue Brillengläser. Seufzend strich sie ihre Bluse glatt und ging dann in eine andere Richtung weiter.

Umkleidekabine

Cristina zupfte sich ihr pinkfarbenes Kleid zurecht. Etwas unsicher betrachtete sie sich im Spiegel der Umkleidekabine. Als sie mit dem Ergebnis zufrieden war, atmete sie tief durch und nickte ihrem Spiegelbild zu. Sie wusste, dass sie den einen oder anderen Blick wegen des Kleides erhaschen würde, doch die Zufriedenheit ihres Freundes war es ihr einfach wert. Noch einmal strich sie über das Kleid, dann ging sie zur Tür. Mit einem letzten Seufzen öffnete sie diese und machte sich auf die kommenden Kommentare gefasst. Zunächst konnte sie die einzelnen gehobenen Augenbrauen aus den Augenwinkeln heraus erkennen. Dann kamen die ersten getuschelten Worte hinzu. Erst als sie neben sich einen lauten Schrei hörte, drehte sie sich verärgert um.

„Haben sie etwas zu sagen, Dr. Sloan?" Sie stemmte ihre Fäuste in die Seite und musterte den Oberarzt genau, der sich die Hände vors Gesicht hielt. „Also nur der alltägliche Sloan Wahnsinn."

„Cristina, das ist doch nicht etwa dein ernst." Mark wedelte verzweifelt mit den Händen umher. „Ich meine, was ist das?"

Cristina seufzte frustriert auf. „Wonach sieht es denn aus? Es ist ein sehr schönes Kleid, was meinem Freund mit Sicherheit besser gefällt als das, was ich sonst so trage. Außerdem ist es eher unpassend in OP Kleidung zu dieser unsäglichen Veranstaltung zu gehen."

„Ja, aber das Ding…. Kleid? Das ist auch unsäglich." Er schüttelte jetzt lachend den Kopf als er den Stoff befühlte und dann schnell seine Hand zurückzog. Auch wenn er es nicht offen zugeben würde, aber er war froh, sich nicht mit solchen Kleidern belasten zu müssen. Zwar hatten die Frauen, die er früher getroffen hatte, nie lange ihre Kleidung angehabt. Seiner Meinung nach musste man sich auch erst einmal in das Stadium des Entkleidens begeben können und dieses rosa etwas würde es fast unmöglich machen.

„Es ist alles andere als unsäglich. Nur weil du dich nicht mehr mit Röcken beschäftigst, musst du dich nicht als Modepolizei aufführen." Sie Schlug seine Hand weg, als er abermals nach dem Stoff greifen wollte.

„Ganz ehrlich? Einer sollte es machen." Er vergrub seine Hände in den Kitteltaschen und ging dann langsam um Cristina herum, die inzwischen ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte. „Dir ist schon klar, dass du darin alles andere als heiß aussiehst?"

„Und wen kümmert das?" Sie musterte ihn mit einem schiefen Grinsen. „Du bist doch ohnehin vom Markt."

„Vielleicht sollte dein Freund dich heiß finden und alle weiteren Blicke sind als Bonus zu betrachten?" Er hob amüsiert die Augenbraue während Cristinas Grinsen aus dem Gesicht verschwand.

„Ich bin mir sicher, dass mein Freund es toll finden wird. Er mag eher die weiblicheren Frauen." Sie zuckte mit der Schulter und ignorierte das alberne Gekicher vorbeilaufender Krankenschwestern.

„Weiblichere Frauen? Da könnte ich helfen." Mark nahm seine Hände wieder aus der Tasche und nahm von der Weite Cristinas Oberweite in Augenschein. „Da ließe sich bestimmt noch etwas dazupacken."

„Danke, aber ich bin vollkommen zufrieden." Sie fluchte leise, nicht etwas dabei zu haben, mit der sie das Kleid etwas bedecken konnte.

„Und wenn dein Freund mit weiblicheren Frauen auch deine Oberweite meint? Ich kümmere mich gerne um die Vorbereitung und Beratung." Er kam einen Schritt auf sie zu, während er seinen Blick an ihr entlang gleiten ließ.

Cristina runzelte kopfschüttelnd die Stirn. „Derek sollte mal überprüfen, ob du noch richtig tickst, denn du scheinst einen ernstzunehmenden Rückfall zu haben."

„Rückfall? Ich war nie ganz auf der anderen Seite. Schon aus Berufsgründen." Er zwinkerte ihr zu, weswegen sie erneut den Kopf schüttelte. „Also soll ich schon mal einen Termin machen für uns beide?"

„Und hiermit ist das Gespräch offiziell beendet." Sie warf frustriert die Arme in die Luft als sie sich von Mark abwandte, der ihr mit einem breiten Grinsen hinterher sah. Zu ihrem Unglück würde jetzt nur noch fehlen, Meredith zu begegnen. Dann bekäme sie ihr monatliches Gespräch, sich nicht nach den Freunden zu richten.

Im Eingangsbereich

Eine halbe Stunde später war Izzie auch noch nicht weiter gekommen. Anscheinend hatte auch niemand das Bedürfnis, die Neue kennen zu lernen. Denn irgendwie drehten immer alle rechtzeitig ab, bevor sie sie erreicht hatten. Zumindest schien es Izzie so. Sie schaute an sich herunter. War sie wirklich so anders als die anderen hier? Sie schob ihre Brille auf die Nase zurück und sah sich im Raum um. Wieso war es ihr vorher nicht aufgefallen? Natürlich war sie anders als die anderen. Deshalb sprach sie niemand an. Sie schob sich den Träger ihrer Umhängetasche weiter über die Schulter. Das war es! Alle außer ihr hielten etwas in ihrer Hand. Sei es eins von den angebotenen Canapee-Schnittchen oder ein Glas gefüllt mit Alkohol. Alkohol! Das war des Rätsels Lösung. Und wenn man genau hinsah konnte man auch erkennen, dass einige der anwesenden Gäste nicht mehr ganz nüchtern waren. Izzie schob sich eine Haarsträhne nach hinten, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatte. In Ordnung, wenn es das war, was den Erfolg einer guten Ärztin ausmachte, dann würde sie eben Alkohol trinken. So schnell würde sie sich nicht unterkriegen lassen.

Die Schultern gestrafft und hoch erhobenen Hauptes ging sie resolut auf das reich gedeckte Buffet zu. Sie griff nach einem Becher und überlegte einen Moment, bevor sie die Schöpfkelle nahm und in die Bowle eintauchte. Zufrieden sah sie zu, wie die blutrote Flüssigkeit nebst einiger Kirsch- und Mandarinen-Stückchen in den Becher lief. Vielleicht würde ja niemandem auffallen, dass sie keinen Alkohol mochte, wenn sie nur die Stückchen herausfischte, ging es ihr durch den Kopf. Frischen Mutes drehte sie sich um, um wieder zurück zu ihrem Platz zu gehen, als eine breite Männerbrust ihren Weg versperrte. Sie zuckte so heftig zusammen, dass sie nicht mehr verhindern konnte, dass der Becher ins Schwanken geriet und die rote Flüssigkeit über den Rand schwappte. Das nächste, was sie sah war, dass sich in Brusthöhe auf dem hellblauen Hemd ihres Gegenübers ein roter Fleck in Bruchteilen von Sekunden ausbreitete.

„Oh nein ..." Hektisch zerrte sie mit der freien Hand ein blütenweißes Taschentuch aus ihrer Tasche, während sie zugleich versuchte, mit ihrer zittrigen Hand, den Becher ruhig zu halten. „Es tut mir so leid!" Ohne weiter darüber nachzudenken begann sie, mit dem Taschentuch auf dem Fleck herumzureiben, was ihn zu ihrem größten Entsetzen noch größer machte. Sie unterbrach ihre Aktion erst, als ihr Gegenüber ihren Arm festhielt.

„Ist schon gut. Lassen sie es einfach sein, bevor noch alle denken, dass hier gerade ein Blutbad passiert ist."

Die Stimme war warm, dunkel, ein wenig rau. Und ohne, dass sie es verhindern konnte, stellten sich die feinen Härchen auf Izzie's Armen auf. Sie hob den Kopf, und ihr Blick traf sich mit dem des Unbekannten.

„Es ... tut mir leid ..." Sie hatte mit einem Mal das Gefühl, als ob ihre Stimme ihr nicht mehr gehorchen würde.

„Ja, das sagten sie bereits." Er ließ ihren Arm los und sah an sich herunter. „Ich schätze, hier endet die Party für mich."

„Es tut mir ..."

„Leid ... ich weiß", beendete er den Satz. "Können sie auch noch etwas anderes sagen?" Seine Augenbrauen hatten sich zusammengezogen und er musterte sie kritisch.

„Ich ... ich ..." Izzie spürte, wie es in ihrem Magen zu kribbeln begann und ihre Hände feucht wurden, während sie ihn immer noch wie gebannt anstarrte. War das der Moment über den die Dichter poetische Stücke schrieben? War das der Moment, von dem einige behaupteten, dass er das Leben für immer verändern würde? Der Moment, der einem das Gefühl gab, auf einer Wolke zu schweben? Gab es wirklich „Liebe auf den ersten Blick?"

„Geht es ihnen nicht gut?"

Seine Stimme holte sie wieder zurück auf die Erde. Nur für den Bruchteil einer Sekunde ging ihr die Frage durch den Kopf, ob er versuchen würde, sie zu reanimieren, wenn sie hier und jetzt ohnmächtig werden würde. Alleine der Gedanke, dass sich sein Mund dabei auf ihren pressen würde ...

„Möchten sie sich setzen?"

„Wie bitte?" Sie blinzelte verwirrt. Wie konnte er gerade in diesem Moment ihre Gedanken unterbrechen? Es ging schließlich um ihre Zukunft!

„Sie sehen blass aus. Vielleicht möchten sie sich setzen", wiederholte er seine Aufforderung.

Izzie schüttelte den Kopf. „Es ... es geht ... mir ... gut." Sie schloss für einen Moment die Augen. Sie hatte auch schon mal besser gelogen. Aber es war schon alles peinlich genug. Und sie wollte nicht, dass er wegen ihr auch noch ein schlechtes Gewissen bekam. Die Ehre gebührte ihr ganz alleine. Ihr Blick fiel wieder auf den Fleck. „Ich möchte für den Schaden aufkommen. Schicken sie mir einfach die Rechnung zu."

Sein Mund verzog sich zu einem amüsierten Grinsen. „Gerne. Wenn sie mir ihren Namen verraten."

Izzie spürte, wie ihre Wangen vor Aufregung zu glühen begannen. Er wollte ihren Namen ... Ob er wohl anrufen würde? „Stevens ... Dr. Stevens ... ich meine ... Isobel ... Izzie ..." Sie brach ihr Gestammel mittendrin ab. Irgendwie kam sie sich in seiner Nähe wie ein 15 jähriger Teenager vor. Und das schlimme war wohl, dass sie sich wahrscheinlich auch genauso benahm. Dabei hatte sie die Zahnspangenzeit längst hinter sich gelassen. Aber es gab wohl Dinge, die sich nie ändern würden. Für einen Moment schien es ihr, als ob sie so etwas wie ein Aufblitzen in seinen Augen erkennen konnte. Doch der Eindruck war so schnell verflogen wie er gekommen war.

„In Ordnung, Dr. Stevens." Sein Ton war mit einem Mal geschäftsmäßig und kühl. „Wenn sie mich jetzt bitte entschuldigen würden. Ich möchte nach Hause fahren und mich umziehen." Er wartete ihre Antwort erst gar nicht ab, sondern drehte sich um und ging mit eiligen Schritten Richtung Ausgang.

Mit einem sehnsüchtigen Blick sah Izzie ihm hinterher. Da ging er hin – der Mann ihrer Träume, der Mann, den das Schicksal für sie bestimmt hatte. Oder vielleicht doch nicht? Zweifel nagten an ihr. Erst jetzt fiel ihr auf, dass er sich überhaupt nicht bei ihr vorgestellt hatte. Ihre Zweifel wandelten sich in Panik. Was war, wenn sie ihn nie mehr wieder sehen würde? Vielleicht war er gar kein Arzt an diesem Krankenhaus, sondern nur ein Gast. Und er wusste auch nicht ihre Adresse, nur ihren Namen. Izzie versuchte den beklemmenden Gedanken zu verdrängen. Sie sah einen Moment nachdenklich auf den Becher in ihrer Hand, bevor sie ihn an ihre Lippen führte und den Rest die Kehle hinunter spülte.

Joe's Bar

Normalerweise ging Meredith gerne in Joe's Bar. Normalerweise ging sie gerne mit Derek in Joe's Kneipe. Normalerweise würde sie einfach darüber hinweg sehen, dass Derek neben ihr in ein stumpfes Brüten verfallen war und Löcher in den Tresen starrte. Aber sie wollte heute nicht normal sein, sondern ihr NTUNÜMUFR durchziehen. Normalerweise gelang den beiden das auch, aber aus irgendeinem Grund schien Derek ihr Abkommen zu brechen. Da sie ihn jetzt schon seit Jahren kannte, wusste sie genau wie sie ihn aus dieser Erstarrung lösen konnte. Gekonnt schnippte sie eine Erdnuss gegen seine Wange und wartete darauf, dass er entrüstet zu ihr blickte. Es dauerte auch nur einen Augenblick und Derek hatte sich zu ihr gedreht.

„Du bist ein lausiger Freund. Wir hatten NTUNÜMUFR vereinbart." Beleidigt sah sie von ihm weg, nur um ihm wenige Sekunden später mit einem Augenzwinkern zu signalisieren, dass sie nicht wirklich böse auf ihn war.

Derek atmete tief durch als er sich durch sein Haar strich. „Wir machen doch NTUNÜMUFR."

„Nein machen wir nicht. Du denkst an das M-Wort und das ist ebenfalls ein Bruch der Vereinbarung." Sie machte eine weitere Erdnuss fertig, um ihrem Protest Nachdruck zu verleihen. Doch Derek war schneller und schnappte die Nuss bevor Meredith sie schnippen konnte. „Und jetzt klaust du auch noch Erdnüsse. Du bist lausig. Zudem brauchen wir eine Erweiterung. NTUNÜMUFROD."

„OD?" Derek sah sie interessiert an.

„Nur trinken und nicht über Mark und Finn reden oder denken." Klärte Meredith ihn mit einem Kopfnicken auf.

Seufzend nahm Derek einen Schluck aus seinem Glas. „Also schön. Dann noch OD."

Zufrieden mit Dereks Antwort lächelte Meredith in ihr Glas, doch das schwerfällige Seufzen, dass an ihr Ohr drang, ließ sich nur schwer überhören. „Also schön. Spuck es aus. Sag was du zu sagen hast, damit wir endlich aufhören können, über sie nachzudenken."

„Heißt, dass du über Finn nachdenkst?" Derek sah sie interessiert an.

„Nicht der Punkt. Du bist es, der reden will. Also rede." Sie drehte sich auf ihrem Stuhl, so dass sie Derek gegenübersaß.

„Ich dachte es sei mit Mark einfacher. Aber er ist nicht da, es ist als ob ich mit einem Geist lebe. Außerdem ist er nicht bereit, sich mehr einzubringen. Abgesehen von seinen Ideen im Bett, aber das macht doch keine gute Beziehung aus." Er schüttelte traurig den Kopf.

Meredith betrachtete sich ihren Freund eine Weile, dann nahm sie tief Luft. „Darf ich es sagen?"

„Nein, darfst du nicht." Er sah sie mit einem flehenden Gesichtsausdruck an.

„Oh nein, Dr. Shepherd. Ich muss es sagen und jetzt kann ich es sagen." Sie räusperte sich leicht und beugte sich zu ihm hinüber. Legte ihre Hand auf sein Knie und lächelte ihn dabei süffisant an. „Ich habe es dir gleich gesagt. Es war eine Schnapsidee. Oder besser eine Scotchidee schwul werden zu wollen."

„Sagt die Frau, die sich nur noch am verstecken ist." Derek nahm ihre Hand von seinem Knie herunter. „Außerdem so schlecht ist es auch wieder nicht. Zumindest weiß ich jetzt, warum Mark so begehrt war. Oder ist. Was mich auch stört."

Meredith verdrehte die Augen. „Oh bitte, jetzt versuch mir nicht weiß zu machen, dass du wirklich nur noch auf Männer stehst."

„Du solltest mich kennen. Habe ich einen Entschluss gefasst, dann ziehe ich es durch und ändere nicht jede Woche meine Meinung." Er nahm sein Glas in die Hand und leerte den Rest. Danach deutete er zu Joe, dass er es wieder gefüllt haben möchte. „Und außerdem warst du damals eine lausige Freundin."

„Was habe ich damit zu tun?" Sie runzelte fragend die Stirn als sie sich an den Abend bei Joe erinnerte und noch einmal alles Revue passieren ließ. „Du warst es, der nach einer Flasche Scotch gesagt hat, schwul werden zu wollen und ich habe dir damals schon gesagt, dass es deine Probleme nicht lösen wird."

„Du hättest es mir besser ausreden können. Oder mit Mark tauschen können. Was auch immer." Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Definitiv tauschen."

Entrüstet schlug Meredith ihn auf den Arm. „Ich glaube du vergisst da eine Kleinigkeit." Sie hielt ihm jetzt ihre Hand entgegen. „Ich bin immerhin verheiratet."

„Ohne Ring." Derek nahm ihre Hand und fuhr mit seinem Daumen über ihren Ringfinger. „Du hast ihn vergessen anzuziehen."

Erstaunt sah Meredith auf ihre Hand und runzelte die Stirn. „Mist. Ich dachte, dass ich ihn anhätte. Es fühlte sich alles so normal an." Irritiert beobachtete sie wie Derek noch immer über ihren Ringfinger streichelte. „Du hast nicht zufällig eine Idee, wo er sein könnte?"

Derek schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, da kann ich dir nicht weiterhelfen. Aber sollte Finn fragen, dann hast du ihn sicher in deinem Spind verwahrt." Seufzend ließ er ihre Hand los. „Wo wir schon bei Finn sind. Waren wir uns nicht einig, dass du so langsam mal ansprechen solltest, unglücklich in der Ehe zu sein?"

„Derek, ich kann nicht." Sie sah ihn mit einem entschuldigenden Blick an. „Seit Dogsix krank ist, da ist er wieder so traurig und ich kann es ihm nicht sagen."

„Dogsix ist nur krank, weil er wieder spürt, dass du ihn verlassen willst." Da Meredith sich von ihm abdrehte, rieb er sich nachdenklich den Nasenrücken. „Lassen wir das Gespräch über Mark und Finn… Finn."

„Ich dachte, dass wir es lassen wollten." Meredith blickte wieder zu ihm hinüber und erkannte sofort sein erstarrtes Gesicht. Bevor sie etwas sagen konnte, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, weswegen sie zusammenzuckte. „Finn."

„Meredith, so ein Zufall. Ich war nur zufällig hier und dachte ich sehe mal kurz vorbei." Finn stellte sich mit dem Rücken zu Derek, der genervt die Augen verdrehte. „Da ich schon mal hier bin, können wir doch auch gleich gehen. Immerhin ist es spät und gerade abends passieren so schnell Unfälle. Wie damals bei Liz. Und meine Pläne mit dir sehen da anders aus."

Derek hatte gerade einen Schluck aus seinem Glas genommen, verschluckte sich jedoch und begann laut zu husten. Bevor Finn sich umdrehte warf er Meredith einen vielsagenden Blick zu, woraufhin sie sofort aufsprang und zu ihm eilte. Um die Gunst der Stunde auszunutzen, begann Derek noch lauter zu husten, so dass er blau anlief.

„Finn, ich muss Derek ins Krankenhaus bringen. Er hat das in letzter Zeit öfter und ich hatte ihm eine Untersuchung angedroht, wenn es sich nicht bessert." Sie half Derek vom Stuhl auf, der inzwischen theatralisch weiter hustete und sich auf Meredith abstützte.

„Ja, natürlich." Finn sah besorgt von Meredith auf Derek und dann wieder zu Meredith. „Soll ich nicht lieber helfen. Er ist doch bestimmt schwer."

„Nein." Schrie Meredith hysterisch auf und räusperte sich dann schnell. „Fahr du lieber zu Dogsix heim. Er braucht dich und Derek mich. Ich meine jetzt gerade wegen dem Anfall." Daraufhin nahm Derek einen weiteren theatralisch wirksamen Anlauf, den Husten besonders dramatisch zu gestalten. „Ich muss dann auch los. Warte nicht auf mich. Es könnte spät werden."

Bevor Finn etwas entgegnen konnte, brachte sie Derek aus der Bar heraus. Kaum hatten sie den Parkplatz des Krankenhauses erreicht, richtete sich Derek wieder auf. Inzwischen musste er husten, da der Hals wegen seiner Schauspielerei unangenehm kratzte. Als er sich endlich beruhigt hatte, sah er Meredith mit einem Grinsen an. „Du schuldest mir etwas."

„Danke. Und ich werde alles machen. Dich sogar davon überzeugen, dass du noch immer auf Frauen stehst." Sie zwinkerte ihm zu, woraufhin er grinsend den Kopf schüttelte.