Honolulu, 18.12.2006
Lieber Rokko,
es könnte durchaus sein, dass du diesen Brief gar nicht liest. Ich hätte vollstes Verständnis dafür, wenn du ihn gleich wegwerfen würdest, denn eigentlich wäre es das normalste der Welt, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, nach allem, was geschehen ist. Doch tief im inneren hoffe ich, dass es nicht so ist. Tief in meinem Herzen lebt die leise Hoffnung, dass du meine Zeilen liest und ich auf diesem Wege die Möglichkeit habe, dir einige Dinge zu sagen, die eigentlich längst hätten gesagt sein müssen…
Nein, auf Dein Verständnis will ich nicht hoffen. Für das, was ich dir angetan habe, gibt es keine Entschuldigung. In letzter Zeit habe ich mir oft vorgestellt, ich wäre an deiner Stelle gewesen und ehrlich gesagt, ich konnte mir nicht einmal meine eigene Reaktion richtig ausmalen. Ich will nur, dass du eines weißt. Nie war es meine Absicht, dich zu verletzen oder dich zu benutzen. Ich habe an unsere Liebe geglaubt und zu spät - viel zu spät bemerkt, dass ich uns beiden etwas vor gemacht habe.
Rokko, was ich getan habe ist unverzeihlich und du hast es nicht verdient. Ich will dich auch nicht um Vergebung bitten. Alles, was diese Zeilen wollen ist, dir zu sagen, dass mir ehrlich leid tut, was geschehen ist. Und dass ich dir von Herzen wünsche, Dein Lebensglück bald zu finden.
Herzliche Grüße Lisa
PS:
Sei nicht böse, dass ich deine neue Adresse in London herausgefunden habe. Du musst auch nicht antworten, obwohl ich mich wirklich freuen würde, zu erfahren, wie es dir geht.
