Hallöchen!
Hier kommt eine kleine neue Story von mir. Gut, so klein wird sie nicht ;)
Ich habe ein AU erschaffen, dass sich damit beschäftigt, wie es wäre, wenn Sirius nach Slytherin gekommen wäre, Remus erst nach Hogwarts gebissen worden wäre und so weiter. Unter anderem treffen wir einen lebenden Regulus, eine besorgte Walburga, einen Sirius, der nicht so ist, wie man es von ihm erwartet und einen "bösen" Remus.
Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch!
Disclaimer: Alles, was ihr an potterigem erkennt, gehört mir nicht. Nicht einmal der Titel, der ist von der wundervollen Band Muse
Ruled by Secrecy
Kapitel 1
„MORS MORDRE!"
Die Worte gellten laut über die Straße an diesem düsteren Sommernachmittag. Ein Gewitter zog herauf und in der Ferne war schon Donnergrollen zu hören.
Der schwarzhaarige Zauberer, der diese Worte gesprochen hatte, wandte sich angewidert von dem am Himmel entstehenden Todesserzeichen ab. Oh, wie er das alles hasste. Aber er war der Erbe der ältesten reinblütigsten Familie, Prinz von Slytherin und der erste in den Reihen Voldemorts, des dunklen Lords.
Manchmal wünschte sich der junge Mann ein wenig mehr mutig zu sein. Er hätte sich z.B. gegen seine Eltern stellen können, oder dem sprechenden Hut beim Sorting klarmachen können, dass er nicht nach Slytherin wollte. Aber er kam nach Slytherin. Dort war er der kleine Prinz, vom ersten Tag an. Er wurde von den großen Mädchen nach Strich und Faden verwöhnt, die älteren Jungen schafften ihm Schwierigkeiten aus dem Weg. Später konnte er die Schwierigkeiten selbst aus dem Weg räumen, aber von den Mädchen ließ er sich noch immer gern verwöhnen.
Alles in Allem hatte er ein schönes Leben in Slytherin. Nur waren einige mit seinem besten Freund nicht einverstanden. Die beiden waren im selben Jahrgang und hatten sich schon im Hogwarts-Express angefreundet. Wegen ihm wäre er gerne nach Gryffindor gekommen. Es war von Anfang an klar, dass dieser Junge nach Gryffindor kam. Es hieß, dass seine Familie die Erben Godrics Gryffindor waren, da sie schon immer in Gryffindor waren, es gab keine Ausnahme. Ebenso wie seine eigene Familie. Slytherins seit 992. Oder so ähnlich. Für diesen Teil der Familiengeschichte hatte er sich nie sonderlich interessiert. Familiengeschichte war aber sowieso Sache der Frauen des Hauses.
Er erinnerte sich nicht gerne an sein Sorting. Er war der erste gewesen, der aufgerufen wurde. Mit dem schwarzhaarigen Jungen mit der Brille hatte er schon fest ausgemacht, dass sie Freunde bleiben würden, auch wenn beide in ein anderes Haus kämen, aber anscheinend war Slytherin davon ausgeschlossen. Er würde nie seinen Blick vergessen, als er nach seinem Sorting noch mal zu dem Jungen geblickt hatte. Dieser Blick war so eiskalt und voller Hass. Nie hatte er gedacht, so angesehen zu werden. Die gute Aufnahme in sein Haus machte diesen Blick aber wieder gut. Erst zu Beginn der dritten Klasse näherten sie sich wieder einander an, und zu Weihnachten waren sie beste Freunde. Er lächelte leicht, als er an seinen besten Freund dachte, der eine bezaubernde Frau hatte und einen noch bezaubernden Sohn, dessen Pate er war. Dies versetze ihn aber wieder einen Stich im Herz (Ja, er, der unbarmherzige erste Todesser hatte ein Herz) Die Menschen, die ihm am meisten bedeuteten wussten nicht, dass er in der Reihen Voldemorts einen hohen Status innehatten. Sie wussten nicht einmal, dass er in den Reihen Voldemorts war. Für sie war er der lustige, eingebildete Kerl, der seinen kleinen Patensohn verwöhnte und der Liebe seines Lebens nachtrauerte, die wenige Wochen nach Hogwarts verschwand. Das war jetzt 3 Jahre her und sein Herz blutete immer noch. Er hatte nicht einmal seine Liebe zugegeben. Nur seinem besten Freund hatte er davon erzählt. Das war schwer genug ...
„Sirius? Hallo? Sirius? Bist du noch bei uns?"
Die Stimme seines Bruders riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ja." Kam es krächzend aus seinem Mund. War das wirklich seine Stimme? „Ja, ich bin noch da. Lass uns gehen." Er machte sich fertig zum Apparieren, doch im letzten Moment hielt er inne.
„Regulus, geh du zum Dunklen Lord und berichte ihm alles. Ich hab noch was zu erledigen."
Mit diesen Worten apparierte er davon.
Er landete etwas außerhalb eines kleinen, älteren Dorfes im Süden Englands. Godrics Hollow. Dort wohnte James Potter mit seiner Familie. Auf dem Weg zum Haus seines besten Freundes legte er seinen Todesserumhang ab und schickte ihn via Portschlüssel zu sich nach Hause. Gerade, als der Umhang weg war, begann es zu regnen. Ihm war es egal, dass er nass wurde, man konnte sich ja wieder trocken zaubern.
An der Haustür der Potters angekommen klopfte er das vereinbarte Zeichen. Er schüttelte den Kopf. Wenn der Dunkle Lord wüsste, dass er immer noch mit den Potters verkehrte, dann wäre dies ihr Tod. Er musste etwas dagegen tun. Das einzige wäre die Freundschaft aufzugeben. Aber das war seine einzige wahre Freundschaft. Die anderen Todesser, die sich als seine Freunde bezeichneten, waren doch nur Speichellecker, die durch ihn an eine höhere Position kommen wollten.
„Sirius? Was ist, willst du weiter Löcher in den Boden starren, oder kommst du herein?"
Erneut wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Verdammt. Er musste aufmerksamer sein. Wenn es nicht sein Bruder und sein bester Freund gewesen wären, könnte er jetzt tot sein. Aber genug gegrübelt. Lächeln und rein in die gute Stube.
„Hallo James. Entschuldige. Ich war etwas in Gedanken. Die Arbeit lässt einen nicht los."
Darauf lachte James. Er wusste sehr wohl wovon Sirius redete. Obwohl sie beide sehr jung waren, hatten sie beide hohe Positionen im Ministerium inne.
Sirius klatschte in die Hände. „Und wo ist nun mein Lieblings-Patensohn? Ich habe hier etwas für ihn. Soweit ich weiß, hat er heute seinen ersten Geburtstag!"
Mit diesen Worten durchquerte er mit großen Schritten das Wohnzimmer der Potters und wirbelte seinen Patensohn Harry durch die Luft. Der kleine Junge quietschte vor Vergnügen auf und lachte wie verrückt.
„Merlin, James. Der Kleine hier wird ja immer größer." Er zückte seinen Zauberstab und ließ das Kleinkind auf seine Krabbeldecke zurückschweben.
„Du alter Angeber, Sirius." Kam es lachend aus dem Türbogen, der Küche und Wohnzimmer verband. Darin stand Lily Potter, im fünften Monat schwanger.
„Ach Lily, gib es zu, du bist doch nur neidisch, weil ich dich nicht durch die Luft schweben lasse." Sirius zwinkerte Lily an, so dass diese hochrot anlief und wieder in der Küche verschwand.
James sah Sirius an. „Weißt du, ein Glück, dass ich dich kenne Sirius und weiß, dass du dir nicht viel aus Frauen machst. Sonst würde ich dich fordern müssen." Beide sahen sich kurze Zeit herausfordern an, bis sie beide in schallendes Gelächter ausbrachen. Das brachte Harry dazu, auch loszukichern und zog wieder die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich.
„Was meinst du Harry, sollen wir mal nachschauen, was Onkel Sirius für dich hat?"
In dem Moment, in dem Sirius dramatisch sein Geschenk präsentieren wollte, klingelte es an der Tür.
„Moment, Sirius, das wird Peter sein." Er ging zur Tür, um ihrem Freund aufzumachen. Nun ja, Peter Pettigrew war eher ein Freund James'. Sirius konnte mit ihm nicht viel anfangen. Peter vergötterte James und bewunderte alles, was dieser machte. Das war schon in Hogwarts so und war danach auch so geblieben. Peter war wie diese Todesser, die ihn anwiderten. Immer schön beim Stärkeren einschmeicheln, da man ja was vom größeren Stück Kuchen abbekommen könnte.
Sirius drehte sich in dem Moment um, als James mit Peter den Raum betrat. Wenn überhaupt möglich, war Peter noch etwas stämmiger geworden als er eh schon war. Aber was noch interessanter war, dass Sirius glaubte ein kurzes Zusammenzucken und den Anfang einer Verbeugung bei Peter gesehen zu haben. Könnte es etwa sein, dass der unscheinbare Peter Pettigrew ebenfalls ein Todesser war? Wusste James davon? Anscheinend nicht, denn sonst würde er Peter nicht in sein Haus lassen, da er die Todesser wie nichts anderes auf der Welt hasste, da unter anderem seine Frau, Lily Potter, ein Schlamm... eine Muggelgeborene, von ihnen bedroht war.
Sirius lächelte Peter an. „Hi, Peter. Lange nicht gesehen. Bestimmt seit Weihnachten, oder?"
„H-, Hallo Sirius," wieder ein Zusammenzucken. „Ja, ich glaube Weihnachten haben wir uns das letzte Mal gesehen.
„Gut Jungs, da das jetzt geklärt ist. Sirius. Ich glaube, du wolltest Harry sein Geschenk geben, er schaut schon ganz erwartungsvoll."
Sirius drehte sich wieder zu Harry und vollführte einen Zauberspruch mit einer sehr weitausladenden Armbewegung.
„Angeber," lachte James, machte aber mindestens genauso große Augen wie Harry, als dieser sein Geschenk sah; einen Spielzeug-Reitbesen.
Später aßen sie Kuchen, den Harry prompt auf sich, neben sich und auf seinen Dad und Sirius verteilte. Lily lächelte nur nachsichtig und ging Harry umziehen. Die Männer zauberten sich sauber und sahen dem Gewitter zu, das derweil draußen tobte. Als Lily wieder herunterkam drückte sie Sirius Harry in die Arme und setzte sich auf die Couch. „So, Super-Pate, nachdem du in letzter Zeit so wenig da warst, darfst du jetzt für seine Unterhaltung sorgen." Dabei grinste sie und lehnte sich an James, um Harry und Sirius zu beobachten, die wieder Werfen-und-Fangen spielten. Peter setzte sich neben das Paar und wirkte irgendwie verspannt.
„Alles klar, Pete? Geht's dir nicht gut?"
„Mir, mir geht's gut. Danke James. Ich bin nur ein wenig gestresst. Du weißt ja, wie das so ist. Andauernd will irgend eine alte Dame ein Pflanze aus irgendwo einführen. Und das passiert oft."
Gerade als James antworten wollte kam aus Richtung Sirius und Harry das Geräusch von zerreißendem Stoff. Harry hatte beim Hochwerfen den Stoff von Sirius weinroten Hemd in den kleinen Finger behalten, die eine ganz schöne Kraft besaßen. Sirius lachte nur, fing Harry auf, setzte ihn auf den Boden und zauberte seinen linken Hemdärmel wieder ganz.
„Nichts passiert. Zum Glück gibt es dafür Zaubersprüche. Wäre nicht das erste mal, dass bei mir was reißt."
James sah wie hypnotisiert auf Sirius' linken Unterarm. Hatte er richtig gesehen? Er stand auf und packte Sirius an besagtem Arm.
„Hey, was soll das James?" Sirius zog seinen Arm weg
„Sirius, was ist da auf deinem Arm?"
„Was soll auf meinem Arm sein, James?"
Sirius wollte seinen Arm hinter seinem Rücken verstecken, doch James packte den Arm wieder, zog den Ärmel hoch und atmete scharf ein. Auf dem Arm seines besten Freundes prangte das Dunkle Mal in all seiner glorreichen Hässlichkeit. James ließ den Arm los, als hätte er sich daran verbrannt.
„Du ... Du ... Du ..." James konnte nicht anders als zu stottern.
„Ja, ich?" entgegnete Sirius ihm überheblich und machte sich daran, seinen Ärmel erneut ganz zu zaubern. James glich einem Fisch, wie er so dastand und seinen Mund auf und zu machte.
„Aber DIE, Sirius! Verdammt!" schrie James auf, angelte seinen Zauberstab aus seiner Gesäßtasche und ging einige Schritte auf Sirius zu, um ihn an die nahegelegene Wand zu drängen.
„Ja, und?" Sirius griff seinerseits nach seinen Zauberstab und wich automatisch einen Schritt zurück.
James explodierte regelrecht, als er Sirius' überhebliches und selbstgefälliges Grinsen sah. „Was, und? Todesser? Voldemort? Böse? Klingelts?" Mit jedem Wort ging er näher auf Sirius zu und drängte ihn so in Richtung Tür.
„Ich hätte nie gedacht, dass du so bist wie die, alter Freund."
Mit einem Schwenk seines Zauberstabes öffnete er die Tür und beförderte Sirius nach draußen.
„Es ist ja nicht so, dass ich eine Wahl gehabt hätte James." Sirius stand schwer atmend im Vorgarten der Potters und musste sich schon sehr beherrschen, um nicht mit Flüchen um sich zu werfen. Das war sein bester Freund. Doch anstelle etwas darauf zu entgegnen, sah James ihn nur kalt an. So kalt, wie damals, als er nach Slytherin kam.
„Verschwinde, Black. Verschwinde und komm' nie mehr wieder." Dann wurde die Tür zugeworfen.
Sirius starrte die Tür noch einige Augenblicke wie ein geprügelter Hund an, schloß die Augen und apparierte dann davon. Als er seine Augen wieder öffnete stand er an der Küste von Dover und wurde vom Seewind umweht.
„JAMES TIBERIUS POTTER, ICH HASSE DICH! DICH UND DEIN SCHLAMMBLUT VON EHEFRAU!"
Kurz darauf sank er auf die Knie und weinte erbitterlich. Merlin, wenn das einer der anderen Todesser sehen würde. Er, Voldemorts erster Mann, weinte wie ein Baby. Und natürlich, wie konnte es nicht anders sein, brannte in diesem Moment sein Dunkles Mal.
Sirius seufzte ergeben, wischte sich die letzten Tränen ab, rief seinen Umhang und die Maske zu sich und apparierte zu seinem Meister.
Als Sirius den Versammlungsraum betrat, waren alle anderen Todesser schon anwesend. Er wollte sich unerkannt in die letzte Reihe schieben, als Voldemorts Stimme ihn rief.
„Sirius, mein Bester. Kommt an meine Seite."
Sirius senkte den Kopf, als er vor seinem Meister stand. „Es ist mir eine Ehre Mylord."
Er stellte sich rechts neben Voldemort und sah sich um. Erstaunlich, dass sein Lord ihn neben sich stellen ließ. Er musste es ernst mit dem Angebot von neulich gemeint haben. Seine Augen blickten suchend umher. Ihm direkt gegenüber stand Lucius Malfoy, der Ehemann seiner Cousine Narcissa. Jedes mal, wenn er dessen arrogantes Selbst sah, wollte er ihn am liebsten niederschlagen. Daneben stand seine andere Cousine, Bellatrix Black, seit kurzen Lestrange, flankiert von ihrem Mann Rudolphus und ihrem Schwager Rabastan. Unweit von ihnen konnte er, kauernd in einer Ecke, Peter Pettigrew entdecken. Also hatte er doch recht. Dieser elende Feigling was ein Todesser geworden. Er musste ihn im Auge behalten. Er konnte außerdem noch weitere Gesichter erkennen, mit denen er auf Hogwarts war. Nicht nur aus Slytherin, aus allen Häusern.
Es schienen so ziemlich alle Todesser versammelt zu sein, auch wenn viele noch ihre Maske trugen, wie auch er selbst. Nur absolute Dummköpfe, wie seine Cousine und Malfoy nahmen die Masken ab. Man wusste nie, wer sich einschleuste und außerdem wusste wohl keiner außer Voldemort selbst, wer Todesser war.
Er wurde von der zischelnden Stimme Voldemorts aus seinen Gedanken gerissen.
„Meine Freunde. Heute habe ich besondere Gäste eingeladen. Sie sind unsere neuesten Verbündteten in unserem Kampf gegen die Verunreinigung der Zaubererrasse." Mit diesen Worten erhob er seinen Zauberstab und öffnete mit einem Schwenk die große Flügeltüre zum Versammlungssaal. Durch diese trat nun die dreckigste Rotte, die Sirius je gesehen hatte. Nur der Anführer war besser gekleidet. Er trug das, was Sirius normalerweise auch trug. Eine Hose, ein edles Hemd und eine Weste. Je genauer er sich ihn betrachtete, umso bekannter kam er ihm vor.
Der Anführer dieser Gruppe positionierte sich nun vor Voldemorts Podest, verbeugte sich aber nicht, sondern nickte nur kurz mit den Kopf.
„Mylord, die Werwölfe stehen zu eurer Verfügung. Sie stehen hunderprozentig hinter dem, für das ihr steht. Sie sind gegen das Ministerium, gegen Fudge, der ihnen ein Leben in der Zauberergesellschaft verwehrt und stehen tief in euerer Schuld, dass ihr ihnen eine Chance gebt und sie in euren Reihen aufnehmt."
„Danke, Lupin. Sagt eurem Rudel, es kann sich entfernen. Es stinkt."
Wenn es überhaupt geht, wurden Sirius Augen immer größer. Das war Remus Lupin, der vor 3 Jahren, kurz nach Hogwarts spurlos verschwunden war. Also war er ein Werwolf. Und wie es scheint, ein ziemlich hochrangiger.
„Duncan, bring die Meute hier raus. Sie beleidigen die Nase des Lords."
„Aber, Sir. Er hat doch gar keine Nase."
Lupin schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Raus. Einfach raus. Das hat ein Nachspiel, Duncan. Und nimm' die Stinktiere da drüben mit!" Duncan wollte etwas erwidern, wurde aber von einem sehr zornigen Alpha angebrüllt. „RAUS!"
Sirius musste kämpfen, um nicht laut loszulachen, aber der Werwolf schien es trotz allem gehört zu haben.
„Und was ist euer Problem, Todesser?"
Sirius ging vom Podest herunter. „Ihr seid genauso ein Todesser wie ich, Werwolf. Und ihr solltet euch nicht mit mir anlegen. Ich kann euch das Leben schwer machen."
„Black! Lupin! Es reicht" Voldemorts schneidende Stimme zerschnitt die Spannung zwischen den beiden. Sirius konnte Bellatrix und Lucius hämisch lachen hören. „Die Versammlung ist beendet. Sirius, trefft mich in meinen Gemächern. Lucius, Bellatrix, ihr beide bleibt hier."
Remus drehte sich um und ging hoch erhobenen Hauptes aus dem Saal.
„Wie in der Schule", dachte Sirius. „Schon damals hatte er ein Ego, fast größer als James'. Oh, James, wirst du mir je verzeihen." Er gesellte sich zu seinem Bruder und beide verließen sie den Saal.
Gerade, als Sirius die große Tür schloss, konnte er ein Crucio hören.
„Wer glaubt er eigentlich, dass er ist?" polterte Sirius so plötzlich los, dass Regulus vor Schreck fast gestolpert wäre. Wenn Sirius wollte, konnte er sehr mächtig klingen, was er auch war. Und dann sollte man besser das Weite suchen.
„W… Was? Wer? Sirius, gehts dir gut? Du bist heute schon den ganzen Tag so komisch?" Regulus sah seinen Bruder besorgt an.
Sirius schnaubte kurz auf. „Remus Lupin. Der Alpha der Werwölfe. Kommt hereinstolziert, als gehöre ihm die Welt. Aber so war er schon damals. Schlimmer als Potter. Und bloß, weil sein lieber Daddy ein hohes Tier im Ministerium ist", er lachte ob des kleinen Witzes auf. „Ha, ob der weiß, dass sein Sohn Greyback abgelöst hat?"
„Ähm, Sirius?", Regulus klang leicht ängstlich. „Wäre es nicht besser, wenn du dich wieder beruhigst? Es ist doch nur ein Werwolf. Und außerdem war er gar nicht so schlimm …"
Sirius drehte sich herum, packte Regulus an den Armen und drückte ihn an die Wand.
„Hör mir zu, Bruder. Wieso kümmerst du dich nicht um deine eigenen Angelegenheiten? Wenn ich schon den ganzen Tag komisch bin, wie du gerade so treffend bemerkt hast, dann lass mich in RUHE!"
Damit ließ der Erbe der Blacks seinen jüngeren Bruder los und stieß die Tür zu den Gemächern des Dunklen Lords auf, die nur wenige Zimmer vom Versammlungssaal entfernt lagen. Sein Meister müsste inzwischen mit der Bestrafung seiner Cousine und Lucius fertig sein. Sirius grinste schief. Er liebte es, wenn seine Lieblingscousine oder Lucius bestraft wurden, da zwischen ihnen die ein oder andere Rivalität herrschte. Bellatrix war es ein Dorn im Auge, dass er mit 21 schon der Stellvertreter des Lords war und Lucius war etwas angesäuert der Tatsache gegenüber, dass Sirius der Juniorassistent des Ministers für Magie war, ein Posten, den er gerne inne gehabt hätte.
„Meister, ihr wolltet mich sprechen?" Er neigte kurz seinen Kopf.
„Ja, Sirius, mein Bester. Es geht um den Alpha Lupin. Du wirst ihn bei dir zu Hause aufnehmen."
„A… Aber, Meister. Er ist ein WERWOLF! Er kann nicht im Grimmauldplatz wohnen. Meine Mutter bekommt einen Herzanfall." Sirius gefiel der Gedanke daran, dass Remus bei ihm wohnen sollte überhaupt nicht.
„Gut, Sirius. Wenn du hören nicht willst, muss ich es dich fühlen lassen. Auch wenn ich es nicht gerne mache. Cruc…"
„Nein! Ich mach es. Meine Mutter wird sich wohl an den Gedanken gewöhnen müssen, einen Werwolf unter dem Dach zu haben. Meister, ich werde euch nicht enttäuschen." Zum ersten Mal seit er ein Todesser war, verbeugte sich Sirius vollkommen vor seinem Lord und ging rückwärts mit den Augen zu Boden gerichtet nach draußen. Hiermit war sie zerstört, die Illusion, dass er sich alles erlauben konnte.
Auf dem Gang lachte er kurz freudlos auf, erntete einen verwirrten Blick seitens seines Bruders, rief diesem zu, er solle schon mal nach Hause flooen und ging in den Raum, von dem er wusste, dass er dem Alpha der Werwölfe zugeteilt war.
Er trat ein und ohne eine Begrüßung kam er sofort zur Sache.
„Lupin, der Dunkle Lord sagt, dass ihr bei mir wohnen werdet. Kommt mit, sofort. Sonst überleg ich es mir noch mal anders."
Remus, der einen gewissen Wert auf Anstand legte, da er aus einem recht guten Haus stammte, zog eine Augenbraue hoch. Das erinnerte Sirius an den Remus in der Schule, der ihn so ansah, wenn er mal wieder etwas angestellt hatte.
„Euch auch einen Guten Tag, Mr …?"
„Black. Sirius Black. Kommt ihr jetzt, oder nicht?" Er wurde langsam ungeduldig.
„Sollte ich?"
„Ja. Der Lord wünscht es so."
Lupin seufzte. „Na dann will ich mich mal dem Wort unseres Meisters beugen. Apparieren?"
Sirius war zuerst verwirrt. So muss er Lupin auch angesehen haben.
„Apparieren wir in euer Haus?" Er klang leicht ungeduldig.
„Was? Nein. Nein, wir nehmen das Floo." Mit diesen Worten nahm er ein wenig Floopulver aus einem Schälchen vom Kamin und stieg in den Kamin. „Grimmauldplatz Nummer 12."
Remus zuckte noch einmal kurz mit den Schultern, dann machte er es seinem künftigen Gastgeber nach.
So, fertig mit dem ersten Kapitel. Wenn es auch gefallen hat, lasst doch bitte einen Kommentar da. Das freut die Autorin doch so ;).
Ach ja, einen herzlichen Dank an Lina, der ich den Namen von Remus "Diener" verdanke und den Streit von Sirius und James. HDL, du Verrückte!
Vielleicht kommt das zweite Kapitel schon am Wochenende. Mal schauen, wie ich damit vorankomme. Zwei Absätze hab ich schon ;)
