HARRY POTTER – VERKAUFT!

1. Prolog: Verloren

Nur das seichte Licht des Vollmondes schien durch die großen Panoramafenster des Schlafzimmers und erleuchtete es spärlich. Keine Bewegung war zu vernehmen, still und leise lag das Zimmer da. Doch der Schein trog.

Eine zusammengesunkene Gestalt saß mit angezogenen Beinen, den Kopf auf den Knien gebettet, auf dem Bett und starrte mit leeren und resignierenden Augen, durch die Glasscheiben in die Nacht hinaus. Die sonst immer mit Hohn und Spott gefüllten Spiegel der Seele, drückten keine Regung, kein Gefühl aus, zeigten nicht das Entsetzen und die Abscheu für das bald Geschehende,

Er hatte sich damit abgefunden. Er ließ es mit sich machen. Wie sollte er sich auch dagegen wehren? Wie hätte er das Unglück abwenden können?

Leicht schüttelte sich der Kopf.

Es war sein Schicksal, die Aufgabe, die ihm von seinem Vater auferlegt wurde. Für die Ehre und Fortbestehen der stolzen Familie. Doch seinen Stolz untergrub man.

Demütigung, Ekel und Angst fühlte er schon nicht mehr. Zu oft musste er diesen Prozess, diesen Vorgang ohne jegliche Emotion überstehen. Einmal mehr oder weniger… was machte das schon?

Ein kleines, bitteres Lächeln huschte über seine Mundwinkel, doch so schnell es gekommen war, genauso schnell verschwand es auch wieder.

Langsam stand er auf, ging mit schlurfenden Schritten zu den Fenstern und blickte ohne jegliches Leben in den Augen, zum Mond. Seine Arme schlangen sich, wie zum Schutz, um seinen dünnen, doch starken Körper und seine Fingernägel gruben sich in das zarte Fleisch der Hüfte, das verborgen unter dem engen, schwarzen Pullover steckte.

Leise hörte er das Öffnen der Tür und er wusste, wer und was auf ihn zukam.

Doch er blieb regungslos stehen. Achtete nur auf die Schritte, die sich auf ihn zu bewegten, fest und kräftig. Eine Hand legte sich auf seine Schulter, doch er drehte sich nicht zu der Person um, die nun hinter ihm stand. Wozu denn auch, da ihm sehr genau klar war, wer gerade sein Rückrat entlang streichelte und dann flink seine Hände unter sein Oberteil steckte.

Kurz hielt er die Luft an, nur um sie dann lautlos hinaus zu pusten.

Die kalten Finger, die ihn sanft, aber dennoch unerbittlich massierten, jagten ihm, wie schon immer, eine Gänsehaut über seinen Rücken. Er schloss die Augen und schluckte den harten Kloß hinunter, der sich in seinem Hals manifestiert hatte. Kurz überrollte ihn die Übelkeit, doch diese verschwand, als er plötzlich ruckartig umgedreht wurde.

Sofort wanderte sein Blick zu den roten Augen seines Gegenübers, der sich zu ihm hinunter beugte und seine erkalteten Lippen auf die seinen drückte. Er ließ es einfach über sich ergehen und öffnete sogar freiwillig seinen Mund einen Spalt breit, damit die fremde Zunge in seine Höhle vordringen konnte.

Die Hände des anderen wanderten nach vorne, fuhren über die seidenweiche Haut des Bauches, hinauf zu seinen Brustwarzen und neckten sie. Ohne seinen Willen stellten sie sich auf. Ein kleines Stöhnen entwich ihm, wofür er sich gedanklich verfluchte.

Er konnte nicht verstehen, wieso der Körper nie so reagierte, wie das Gehirn wollte. Doch lange konnte er darüber nicht nachdenken, denn sein Pulli wurde plötzlich über seinen Kopf gezogen. Dann legten sich wieder die fremden Lippen auf seinen Mund, wobei er von seinem Gegenüber zum Bett gezerrt wurde.

Ohne den Kuss zu unterbrechen, wurde er fast unsanft auf die Matratze geschmissen. Die Hände nahmen wieder ihre Arbeit auf und liebkosten jede freie Stelle seiner Haut.

Der Mund des Mannes wanderte dann von den Lippen zum Hals, wo man ihm einfach hinein biss, um anschließend an der gleichen Stelle zu saugen und zu branntmarken.
Er keuchte auf und krallte seine Hände in die Laken unter ihm. Er biss sich auf die Unterlippe und kostete dann den metallenen Geschmack seines eigenen Blutes.

Er schloss einfach die Augen, um nicht das Weitere aktiv mitzuerleben. Er verzog sich in seine eigene Welt, in seine Gedanken, dachte an die Schule und freute sich schon darauf, seine Mitschüler zu erniedrigen und ihnen zu sagen wie wertlos sie waren.

Dass er im Moment nicht besser war, verdrängte er einfach. Doch sein Gegenüber schien das anders zu sehen, der schon ohne die Aufmerksamkeit des Jungen die Hose und die Boxershorts abgestreift hatte. Auch er selbst war bereits nackt.

„Sieh mich an!", befahl der Mann mit rauer und autoritärer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Natürlich kam der Untenliegende dem nach und blickte unsicher in das Gesicht seines Gegenübers, in dem sich keine Emotion regte.

„Ich will sehen, wie du kommst!", verlangte der Ältere weiter und leckte dann genüsslich über seine linke Brustwarze. Der Junge wimmerte und drehte den Kopf zur Seite, doch an das Gesprochene des Mannes erinnernd, sah er dann wieder seinem Gegenüber in die rot glühenden Augen.

Dieser lächelte hämisch und positionierte sich vor seiner Hüfte, die er leicht anhob. Ein Finger strich über seine Öffnung, nur, um danach einfach einzudringen.

Er schrie gepeinigt auf und unterdrückte die aufsteigenden Tränen, die hervorzubrechen drohten.

Der Finger bewegte sich in ihm, weitete ihn somit, um ihn auf das Nächstfolgende vorzubreiten. Dann zog er ihn wieder hervor und stieß mit seiner Erregung fest und hart in den jungen Körper unter ihm.

Wieder wimmerte er und presste die Lippen zu einem Strich zusammen. Unweigerlich wollte er diesen Schmerz zur Seite schieben, doch die kräftigen Bewegungen seines Peinigers machten dieses Vorgehen unmöglich. Er konnte nichts anderes tun, als darauf zu warten, dass der andere seinen Samen abspritzte und ihn dann in Ruhe ließ.

Doch soweit war dieser noch gar nicht.

Immer und immer wieder stieß er in den Jungen, zog sich ein wenig zurück und kam dann mit zugenommener Stärke zurück. Der Rhythmus beschleunigte sich und auch der Junge bemerkte das Näherkommen des Höhepunktes. Er verfluchte sich dafür, wie schon so oft. Jedes Mal, wenn er in dieser Situation steckte, ekelte er sich vor sich selbst.

Der Mann über ihn stöhnte nun unkontrolliert und umfasste dabei seine Erektion, die er nun im Gleichtakt seiner Stöße pumpte.

Jetzt war es um den Jungen geschehen. Mit einem spitzen Schrei, kam er in der Hand seines Gegenübers. Diesen engte er so ein, dass dieser sich nach einem weiteren Zustoßen tief in ihn ergoss. Der Mann schnaubte und entfernte sich sofort von dem Jungen, der einen Arm auf seine Augen gelegt hatte und unregelmäßig atmete.

Für Sekunden musterte er den Jüngeren, der im Licht des Mondes wie ein Engel aussah. Wie ein gefallener Engel.
Der Mann schmunzelte leicht und stand nach einem Wisch seiner Hand voll bekleidet im Zimmer. Dann ging er zur Tür und öffnete diese. Doch bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch mal zu dem Jungen um und sagte kalt:

„Du wirst immer mein Eigentum sein. Vergiss das nicht!" Dann verschwand er.

Wie könnte er das vergessen? Jede zweite Nacht wurde er daran erinnert.

Er setzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und suchte mit seinen Augen nach seinen Klamotten. Als er sie fand, angelte er nach ihnen und zog sie an.
Dann stand er auf und ließ das Zimmer hinter sich.

Vorsichtig lief er mit wackeligen Beinen durch die dunklen und verlassenen Gänge und hoffte, dass niemand ihn um diese Uhrzeit erwischte.

Doch er hatte Glück und erreichte seinen Gemeinschaftraum ohne unangenehme Begegnung. Er setzte sofort seinen kalten und arroganten Blick auf, darauf bedacht sein Image einzuhalten, sollte noch jemand um diese Stunde im Gemeinschaftraum sitzen.

Und so war es auch.

Ein schwarzhaariger Junge mit blauen Augen richtete sofort seinen Blick auf ihn, als er den Raum betrat. Ohne auf seinen Mitschüler zu achten, stieg er die Treppen zu seinem Schlafsaal hoch, um endlich in einen unruhigen Schlaf zu fallen. Doch der Junge schien anderes im Sinn zu haben.

„Wo kommst du her?", fragte dieser und marschierte hinter ihm her.

„Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht.", antwortete er ihm kalt und öffnete die Tür zu ihrem gemeinsamen Zimmer.

„Und ob es mich etwas angeht. Du bist mein bester Freund."

„Schön für dich.", meinte er und ging Richtung Bad, um sich bettfertig zu machen.

„Du siehst scheiße aus, Draco.", flüsterte Blaise Zabini mit traurigen Augen und legte sich ohne weiteren Kommentar in sein Bett.

Draco betrat das Badezimmer und schälte sich aus den Klamotten. Dann blickte er in den Wandspiegel. Kritisch beäugte er sein Äußeres und stimmte gedanklich seinem Freund zu. Er sah wirklich beschissen aus.

Seine Haut war nicht mehr weiß, sondern mit einem Grauton bestückt. Seine Augen waren rotumrändert und von dem Rest wollte er gar nicht erst reden.

Langsam ließ er sich an der Wand nieder und lehnte seinen Kopf an den kalten Spiegel.

Es fehlte nicht mehr viel und er wäre seelisch tot. Dann konnte ihm niemand mehr helfen. Doch auch jetzt war es schon zu spät dazu.

… oder?