Hierzu noch eine kleine Erklärung:

Ich denke, die FF ist mal was anderes.

Hier redet jemand mit jemandem. Ihr werdet dann sehen, wer oder was mit wem redet.

Die Sprache ist reine Absicht. Ich habe mich an verschiedenen Büchern, die in der Sprache, die an die des 19. Jahrhunderts erinnert, orientiert.

Es ist jetzt übrigens 4:19 Uhr. Das ist jetzt die dritte FF heute Nacht, die ich schreibe.

Was genau mich jetzt überkam so etwas, wie das Folgende zu schreiben, weiß ich auch nicht. Es würde mich aber freuen, wenn ich das ein oder andere Review bekomme...


Tote kann man nicht malen

Früher noch, da gab es Porträtisten wie ich einer war, tüchtige, die haben sich die größte Mühe gegeben, den Adel, die Fürsten mitsamt all ihren Mätressen, Kindern und dem Schoßhündchen und dem Schaukelpferd möglichst harmonisch in sanften Ölfarben auf ein großes Stück Leinwand zu kopieren.

Wenn das Gemälde vollendet und vom Auftraggeber genehmigt, hat der Porträtist noch einen kleinen, aber feinen Zauber darauf gelegt, sodass ein bisschen von der Persönlichkeit des dicken Adligen und seinem Gefolge in dem Bild weiterlebe.

Danach hat der Porträtist dann ein winziges Sümmchen von dem geizhalsigen, arogantem Schnösel für sein Meisterwek bekommen.

Blut und Dolch! Mit dem bisschen an Münzen wäre ich beinahe noch elendig dem Hungertod zum Opfer gefallen. Später, als ich berühmter wurde, da ging es mir besser, ich lebte im langweiligen Durchschnitt.

Doch heute würde wohl kein Porträtist mehr überleben, in dieser reichen, verschwenderischen Welt. Heute interessiert sich doch niemand, niemand mehr für die Kunst der Porträtation.

Früher haben sich die Leute gerne noch diese Bilder angesehen. Diesen dummen Leuten haben diese Bilder das Gefühl gegeben, sie hätten jemand wichtigen gesehen, berührt. Sie glaubten in ihrer Dummköpfigkeit, dass ein wenig von der Macht der Reichen auf sie abfärbe. So ein Stuss!

Jedoch ist es wahr, dass die Bilder, insbesondere meine, möchte ich jetzt ganz bescheiden sagen, eine gewisse Macht ausstrahlten. Die Könige, Grafen und das ganze andere hohe Gesocks strahlte Autorithät aus. So war es und so wird es bleiben.

Die Gemalten werden so gut wie unsterblich, sie leben in dem Bild weiter, verwesen nicht einfach irgendwann, wenn der bittere Tod sie einholt und sie mit sich reißt.

Bilder können nicht im Krieg verrecken oder wegen irgendwelchem Krankheitsbefall von innen verfaulen.

Bilder, gemalte, porträtierte Personen sind etwas besonderes, mag ihr Charakter noch so abscheulich und abstoßend sein, was er meistens war in diesem an abscheulichen und abstoßenden Gemütern nicht armen Stand. Selbst wenn die Portätierten so hässlich wie eine Karkerlake mit Tumoren im Gesicht waren, sind sie etwas besonderes.

Du kannst die Bilder zerstören, dann sind die Menschen, die in ihnen steckten ein für alle mal tot. Aber so etwas würde ich als Mord ansehen und ich finde es schrecklich, scheußlich.

Es ist ja schon schrecklich genug, dass jeden Tag so viele arme Menschen, die Menschen in dreidimensionaler Sicht, sterben, von der Zeit dahingerafft werden oder kaltblütig von einem Menschen, auch wenn man ihn ab diesem Zeitpunkt, an dem er anfing mit dem Gedanken zu spielen, gar nicht mehr als solchen zu bezeichnen mag, wie ich finde, hingerichtet werden.

Oh verzeih mir, warum rede ich so viel. Ich bin halt alt, einsam und ein Bild, ohne Macht....

Aber nun zu deiner Frage, junger Harry: Nein, Tote kann man nicht magisch porträtieren.


Ich glaube, ihr könnt euch denken, was Harry wollte, oder?