Prolog

Da war er. Der Mann, den sie liebte.

Doch nicht lieben durfte.

Nervös fuhr er sich durch die Haare. Noch hatte er sie nicht bemerkt.

"Warum wolltest du, das ich komme?" fragte sie leise, während sie hinter ihn trat.

Erschrocken fuhr er herum.

"Ich, weil, also... Ich wollte mit dir reden."

Sie schüttelte sanft ihren Kopf und setzte sich neben ihn ans Ufer des Sees.

"Du weißt, das es nicht sein darf. Also warum reden?"

"Du weißt warum! Ich wurde dazu erzogen meine Gefühle zu verstecken. Und obwohl ich dagegen ankämpfe zwingst du mich dazu!"

Als sie ihm in die Augen sah, sah sie tiefe Traurigkeit.

"Was verlangst du von mir!" flüsterte sie leise, Entsetzen schwang in ihrer Stimme mit.

"Nichts anderes als das du auch zu deinen Gefühlen stehst!" Er griff nach ihrer Hand. "Ich weiß was du fühlst! Warum wehrst du dich so dagegen?"

Ihr Blick schweifte über den großen See bis nach Hogwarts.

"Ich will ihm nicht weh tun!" hauchte das Mädchen, kaum noch verständlich.

"Und was ist mit mir?" Sanft nahm er ihr Kinn und zwang sie so, ihm in die Augen zu sehen.

Eine Träne rollte über ihre Wange.

"Dir doch auch nicht!"

"Aber das tust du! Jedesmal wenn ich euch sehe, zerreißt es mich innerlich! Ich sterbe tausend Tode wenn er dich küsst, weil ich fühle das ich an dieser Stelle sein sollte. Mein Herz zerbricht, immer wenn ich eure Liebesschwüre höre, weil ich weiß, dass es nicht war ist, nicht sein darf!"

"Was soll ich denn bitte tun?" Fragte sie, nun ebenfalls traurig.

"Nichts anders, wie das du dieses Theater aufgibst und die Karten offen auf den Tisch legst! Nichts anderes, wie das du endlich zu deinen Gefühlen stehst!"

"Was verlangst du da von mir!" Das Mädchen sprang auf und entriss ihm ihre Hand. "Wir beide wissen, dass es nicht geht! Du weißt es und ich weiß es! Auch wenn ich es nicht will!" Die letzten Worte waren nicht mehr gewesen, wie ein Flüstern.

Langsam wandte sie sich um und ging in Richtung Schloss davon.

"Ich will es doch auch nicht!" murmelte der Junge. Einige Momente rang er noch mit sich, dann rannte er dem Mädchen hinter her. So eben betrat sie ein kleines Wäldchen, immer noch mit dem Ziel Hogwarts.

Er ergriff ihre Hand und drehte sie herum.

"Sag es mir und ich werde euch nicht weiter im Weg stehen!"

"Was soll ich sagen?" Ihre Augen sprechen Bände. Sie wusste genau was er wollte, dass sie ihm ins Gesicht sagte.

"Sag mir das du ihn liebst, und nur ihn!"

Nun begannen Tränen über ihre Wangen zu laufen.

"Ich kann nicht!"

"Warum nicht?"

"Weil ich dich nicht anlügen kann! Das weißt du und nutzt es jetzt aus!"

Er nahm jetzt auch noch ihre andere Hand in seine und sah ihr tief in die Augen.

"Ich will einfach nicht das du dein Leben lang unglücklich bist! Oder warum trägst du sonst den Ring, den er dir zu eurer Verlobung gegeben hat, nicht? Sondern den, den ich dir zu Weihnachten geschenkt habe?!"

"Ich...ich..." stotterte sie.

Er riss sein Hemd an der Brust auf. Zum Vorschein kam ein kleiner Anhänger in den zwei Buchstaben mit einem Plus dazwischen eingraviert waren.

"Ich habe sie seit dem nicht abgelegt!" erklärte er.

Ihre rechte Hand löste sich aus seiner und zog ihrerseits eine kleine Kette mit einem identischen Amulett aus ihrem Kragen hervor.

"Denkst du etwa ich?"

Er zog sie sanft zu sich.

"Im Innern stehst du dazu, warum dann nicht auch nach außen?"

Seine Hand strich über ihre Wange. Er sah ihr tief in die Augen.

"Verdammt noch mal! Ich liebe dich Lily! Über alles in der Welt!" hauchte er.

Sie drängte sich an ihn und er hielt sie fest.

Seine starke Brust wurde nass von ihren Tränen.

"Ich dich doch auch Sirius!"