We shall not cease from exploration, and the end of all our exploring will be to arrive where we started and know the place for the first time.
- T. S. Eliot

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Kagari's POV.:

Man konnte selbst von meinem Standpunkt – oder eher Sitzpunkt – hinten im Wagen aus erkennen, dass Gino-san sowohl mit sich selbst, als auch mit Kou-chan kämpfte, als er das Lenkrad grob umklammert hielt, obwohl der Autopilot und das Navi uns sicher ebenfalls ans Ziel gebracht hätten. Dies war einer der Momente, in denen ich deutlich sehen konnte, dass der alte Masaoka ihm wohl mehr über die Zeit vor Sibyl erzählt hatte, als Gino selbst zugeben wollte.

«Erklär mir noch mal, warum wir das hier machen», wiederholte Kou-chan auf dem Beifahrersitz, und hob seicht eine Augenbraue. Vermutlich hätte er jetzt geraucht, wenn Gino-san ihm dafür nicht den Kopf abreißen würde.

Letzterer seufzte, machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber dieser Unternehmung und stierte stur weiter geradeaus. «Es war nicht meine Idee, also frag nicht mich.»

«Deine Vorgesetzten wollen, dass du mit uns campen fährst?» Ein belustigter, aber auch ein ungläubiger Ausdruck lag in Kou-chan's Zügen.

«Nein, meine Vorgesetzten wollen, dass ihr zwecks Sozialisierung Zeit außerhalb der Stadt verbringt. An einem Ort, an dem ihr kleinstmöglichen Schaden anrichtet. Und ich werde euch wohl oder übel beaufsichtigen müssen.» Gino-san klang nicht gerade motiviert.

«Also soll das ein mickriger Versuch eines Betriebsausfluges sein?»

«Nenn es wie du willst», zischte Gino eine Spur irritierter und packte das Lenkrad so fest, dass die Haut an seinen Händen weiß wurde.

«Ist das der Grund, weswegen wir in deinem Auto mitfahren, anstatt in einem Transporter hinterher kutschiert zu werden?», mischte ich mich nun ein, um die Stimmung vielleicht ein wenig abzukühlen. Wie immer funktionierte es nicht wirklich.

«Wir sollten ja schließlich kein Aufsehen erregen.» Man konnte spüren, wie wenig Lust Gino-san auf diesen „Ausflug" hatte, und wie rapide seine Laune dementsprechend ständig sank.

«Warum nur wir beide? Warum nicht die Anderen?», übernahm Kou-chan wieder das Wort.

«Weil Sybil es gesagt hat.»

Kougami erwiderte daraufhin nichts, aber das hätte er vermutlich ohnehin nicht gemusst. Ein Blick genügte, um jedem in seinem Umfeld zu signalisieren, was er von diesem Einfall hielt.

Ich lehnte mich auf dem Rücksitz zu den beiden nach vorn. «Aber Gino-san… Warum fahren wir ausgerechnet campen? Das tut doch kaum noch einer. Höchstens die Menschen, die in Zeiten aufgewachsen sind, in denen es den Leuten noch Spaß gemacht hat im Dreck zu schlafen und vor einem Lagerfeuer zu frieren», fragte ich, als ein Blick aus dem Fenster mir langsam aber sicher immer mehr Bäume und Grün enthüllte, an dem wir vorbei fuhren. Und es wurde immer dichter…

«Man hätte dich eher in den Mathe-Unterricht stecken sollen. Solche Menschen sind schon lange tot», antwortete Gino bissig.

Ich ließ mich wieder nach hinten sinken und ersparte ihnen und mir eine Antwort. Warum Sibyl Gino auserwählt hatte, uns zu beaufsichtigen konnte ich verstehen. Vermutlich befand das System ihn als Einzigen weit und breit, der für so eine Aktion entfernt in Frage kommen könnte. Aber warum wurden Kougami und ich bestraft? Ich konnte bereits hören, wie gewisse Videospiele nach mir schrien. Wir würden keinen Strom haben und uns im nahegelegenen Fluss waschen müssen, wobei ich hoffte, dass das Wasser wenigstens sauber war. Und das, für volle sieben Tage. Ich fragte mich ernsthaft, wieso man uns das antat?

Akane-chan hatte Gino auch auf der ganzen Arbeit eines Inspektors sitzen gelassen. Im Grunde hatte sie es besser. Sie würde sich in der nächsten Woche nicht durch das Unterholz schlagen müssen… Sie musste Kunidzuka und Masaoka beaufsichtigen. Ausgerechnet die beiden Enforcer, die so gefährlich und ungehorsam, wie ein paar Lämmchen waren…

Nachdem das Auto zum Stehen gekommen war und Gino-san wortlos ausstieg, taten Kougami und ich es ihm gleich. Als ich einen Fuß auf den Waldboden setzte, auf dem wir uns nun befanden warf ich einen prüfenden Blick gen Himmel. Er war fast strahlend blau und die Sonne schien durch das Geäst, als setze sie alles daran, die Stimmung eines gewissen Inspektors zu erhellen.

Ich war noch nie in meinem Leben campen gewesen. Zumindest war ich nicht aktiv daran beteiligt, und wenn man mich mal auf einen derartigen Ausflug mitgenommen hatte, war ich mit Sicherheit unter fünf Jahren alt gewesen und hatte natürlich keinerlei Erinnerungen mehr daran.

Als ich mich an das Auto lehnte und Gino dabei beobachtete, wie er erst sämtliche Hilfsmittel – darunter ein riesiges Zelt und Lebensmittel – sowie sein Gepäck aus dem Kofferraum lud, um Kougami daraufhin anzubrüllen er solle gefälligst dasselbe tun, und sich dann um das Zelt kümmern, begann ich, meine Meinung langsam zu ändern. Vielleicht würden diese sieben Tage, in denen wir von der Außenwelt abgeschnitten waren ja doch ganz unterhaltsam werden.

Oder ein irrer Mörder hatte sich hier vor Straßenscannern versteckt und würde uns alle abschlachten. Der Gedanke war verrückt genug, um mich mein eigenes Grinsen auf meinem Gesicht spüren zu lassen.

«Kagari! Steh da nicht so rum und hol deine Sachen aus dem Auto oder – ich schwöre bei Gott – ich feuere mit dem Dominator auf dich.»

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A/N: Okay, man stelle sich jetzt bitte Ginoza, Kougami und Kagari vor, wie sie sich in Outdoor-Kleidung durchs Unterholz schlagen, oder am Lagerfeuer Lieder singen! xD
Diese Fanfic wird nach dem Prolog 7 Kapitel haben (Für jeden Tag/Nacht eins) und spielt in einer Art alternativem Universum, in dem Kagari und Masaoka nie gestorben sind, und Kougami auch nicht weggelaufen ist
Ich wollte einfach mal was friedlicheres haben :P
Wer mich kennt, kennt auch das Pairing, und wer mich oder meine Geschichten nicht kennt, darf sich gern überraschen lassen ;D
Ich hoffe der Prolog war nicht ganz so lahm D:
LG Alice