Prolog
Es war ein sonniger Tag als Patrick Jane zu einem Mord gerufen wurde. Er erblickte Lisbon schon von weitem, als er die Straße nahe am Strand entlang fuhr. Er parkte am Rand und stieg aus, um die kühle Morgenluft zu genießen. Seine Locken flatterten leicht im Meereswind, als er auf die versammelten Polizisten und Detektives zulief.
„Was gibt es denn?", fragte er und folgte einfach nur dem Fingerzeig seiner Bossin.
„Uh," machte er automatisch, als er die Leiche sah. Es war eine junge Frau, Ende zwanzig, die an die Felswand gelehnt war. Ihr Oberkörper war übersät von Messerstichen.
„Keine Fingerabdrücke, keine DNS, keine Mordwaffe, keine Zeugen", fasste Lisbon zusammen und blickte ihn mit ihren wunderschönen Augen an.
„Hm", machte Jane und ging näher an das Opfer heran.
„Was tut er da?", fragte einer der Polizistinnen Agent Lisbon. „Beschnüffelt er die Leiche?"
„Ja…ich denke schon", gab diese mit einem gequälten Lächeln zu und hoffte, der Berater würde sich mal bitte beeilen.
Es dauerte nicht lange, da kehrte Jane wieder zurück und stellte sich neben sie, mit dem Blick auf die Leiche.
„Was fällt ihnen auf?"
„Keine Ahnung, Jane. Sagen sie es mir!"
„Schauen sie mal genau hin."
„Ich habe keine Lust auf ihre dummen Spielchen."
„Was hat sie an?"
„Jane?!"
„Beantworten sie einfach meine Frage."
„Okay…also ein Bikini-Oberteil, sie war hier offensichtlich schwimmen."
„Ihre Haare sind nicht nass. Und heute Morgen war es noch zu kalt zum schwimmen."
„Gut, dann wollte sie schwimmen gehen. Und?"
„Erzählen sie weiter."
„Eine kurze Shorts. Ihr Handtuch, das Oberteil und ihre Socken lagen da vorne, Jane. Die haben wir bereits als Beweismaterial eingetütet."
„Lenken sie nicht ab, Lisbon."
„Ein paar Schuhe…wieso Schuhe? Wieso hatte sie ihre Schuhe noch an, wenn sie ihre Socken und ihr T-Shirt schon ausgezogen hatte?", fragte Lisbon erstaunt und näherte sich nun auch der Leiche.
Jane lächelte bereits triumphierend. Er drehte sich um, damit er die Polizisten bei der Arbeit sehen konnte. Dabei bemerkte er nicht den kleinen roten Laserpunkt, der über die Felswand huschte.
Auch zu spät sah er das Aufblitzen auf dem Hügel nahebei.
Und auch zu spät hörte Lisbon erst den Körper Janes auf den Sand hinter ihr sacken. Sie riss in einem Schwung den Schuh von den Füßen und drehte sich zu Jane um, der gerade auf den Boden fiel und ein wenig Sand aufwirbelte.
„Jane!", schrie Lisbon so laut sie konnte und kniete sich über ihn. Dickflüssiges Blut drang aus einer Wunde in seiner Brust.
Aus seinem Mund quoll ebenfalls die rotbraune Flüssigkeit. Lisbon legte ihre Hände auf die Wunde und schaute auf:
Direkt auf die Füße des Opfers, deren Zehennägel blutrot lackiert waren.

Teaser
Als Jane die Augen öffnete, war es weiß.
Erst langsam formten sich die Umrisse und gaben sich als das typisch sterile Krankenhauszimmer zu erkennen.
Er blickte umher und sein Blick haftete auf der verschwommenen Form einer Person. Langsam nahm diese Gestalt an.
„Wer bist du?", hauchte Jane mit aller Kraft, die er aufbringen konnte. Er fühlte sich immer noch so schwach, seine Glieder waren so schwer, dass er sie kaum bewegen konnte.
Die Person lächelte.
„Erkennst du deine eigene Frau nicht wieder? Ich bin es, Angela", antwortete sie und griff nach seiner Hand.