Jacks Doctor: Kapitel 1
Disclaimer: Doctor Who und Torchwood gehören nicht mir, ich verdiene nichts an damit, und nutze die Charaktere ausschließlich zu Unterhaltungszwecken.
AN: Dieses Kapitel ist nicht gebetad, ignoriert etwaige Fehler. Das ist meine erste DW Geschichte, also nehmt Bitte Rücksicht und postet konstruktive Kritik wenn ihr reviewt.
Gwen Cooper und das Torchwood Team hatten es schon lange aufgegeben hinter die Geheimnisse ihres Anführers Captain Jack Harkness zu kommen, dennoch konnten sie nicht umhin teilweise sehr erstaunt zu sein, wenn Jack etwas sagte oder tat was deutlich machte das er weder aus diesem Jahrhundert noch von diesem Planeten war.
Keiner war sich sicher gewesen, von wo und wann Jack eigentlich stammte, noch wie es sich zugetragen hatte, dass er nun Torchwood leitete, doch Tosh und Ianto hatten in Erfahrung bringen können, dass er aus dem war und die ganze Geschichte etwas mit einem gewissen Doctor zu tun hatte. Jack selbst war immer sehr still, wenn das Team zu spekulieren anfing und wechselte immer schnell das Thema, doch leugnete er nicht dass sie manchmal gar nicht so falsch lagen.
Jack beantwortete auch keine Fragen zur Hand die er in einem Glas Tank hielt, noch zu seinem Armband welches er nicht mal zum Duschen abnahm. Beides nahm jedoch viel seiner Zeit in Anspruch. Die Hand im Tank tätschelte er immer beim Vorbeigehen und redete mit ihr wenn er alleine im Hub war; an seinem Armband schraubte und drückte er immer herum und seufzte wenn er nicht das gewünschte Resultat erhalten hatte.
Ianto gab sich gerne dem Glauben hin, dass er für Jack etwas Besonderes ist, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er ihm alle seine Geheimnisse offenbarte und dass er ihm seine Gefühle gestand. Doch eigentlich wusste Ianto nur zu gut, dass er lediglich einer von Vielen war, und wohl nur der mysteriöse Doctor Jack wirklich etwas bedeutete. Nicht das Jack ihn nicht mögen würde, doch es war einfach nicht alles.
Was sie hatten fokussierte stark auf Sex und Abenteuer und weitaus weniger auf gemütliche Abende zu zweit und Austausch von Gefühlen. Ianto hatte sich damit abgefunden, auch wenn es schmerzhaft gewesen war, aber so konnte er seinen Spaß mit Jack haben und Spaß dabei haben wenn Jack mit allem und jeden flirtete.
Tosh wusste als eine der wenigen, dass ihr Boss nicht wirklich Jack Harkness hieß, dennoch hatte sie keine Ahnung von seiner Vergangenheit, doch hatte sie das Gefühl, dass ein großer Teil davon mit Schmerz gefüllt war, der nicht vergehen würde bis Jack seinen Doctor wiederfinden würde. Tosh war oftmals froh über die Andersartigkeit ihres Chefs, denn bei vielen Dingen die durch den Rift kamen, hatte sie nicht die leiseste Ahnung worum es sich dabei handeln konnte, und dann spazierte Jack bei der Tür herein und würde ausrufen „Tosh, ein Föhn des 37. Jahrhunderts!" oder „ Huh, Blastermunition, sehr gut, dann kann ich euch endlich mit Blastern ausrüsten." Bei anderen Dingen war er jedoch genauso ahnungslos wie der Rest des Teams und dann konnte Tosh ihm deutlich ansehen, dass er sich seinen Doctor her wünschte, denn dieser wusste und konnte scheinbar alles.
Owen war oft gleichermaßen fasziniert wie angeekelt von Jacks Geschichten. Er wollte zwar mehr über seine Geschichte hören, doch wenn möglich ohne graphische Darstellungen seines Verkehrs mit den anderen Protagonisten seiner Erzählung. Doch schien es keine Geschichten zu geben die nicht auf die eine oder andere Weise mit einem entkleideten Jack endeten.
Owen merkte, dass Jack bei vielen Aliens die auf die Erde kamen, in seiner Moral schwankte, er wollte eine Lösung des Problems, doch zügelte sich immer soweit, dass es ohne Blutvergießen endete. Oftmals versuchte er mit Wesen zu verhandeln die daran kein Interesse zeigten und musste erst Recht zur Waffe greifen. Owen kam es immer so vor als ob sich Jack Vorwürfe machen würde, wenn er eine Waffe in die Hand nehmen musste, dennoch bestand er darauf, dass das gesamte Team bis an die Zähne bewaffnet und auf alles Vorbereitet war.
Gwen hatte zwar weniger Zeit gehabt Jack zu studieren, doch war sie schnell seiner Unsterblichkeit auf die Spur gekommen. Ein Teil des Teams hielt es für sehr praktisch, dass Jack nicht sterben konnte, doch je länger Gwen darüber nachdachte, umso schrecklicher fand sie die Aussicht niemals sterben zu können.
Stattdessen war Jack gezwungen Jahrtausende zu überleben und den Tod seiner geliebten Menschen zu beobachten, er musste dem Fall von Zivilisationen zusehen und konnte dem Leben niemals entfliehen. Und als ob diese Unendlichkeit nicht schon schlimm genug wäre, war jeder einzelne Tod und das anschließende Erwachen so schmerzhaft und zehrend wie jeder wirkliche Tod. Gwen verstand im Ansatz was Jack durchmachen musste, und bewunderte dass er nicht schon längst übergeschnappt war, doch die Unendlichkeit die Jack alleine erwartete konnte sie sich nicht mal ungefähr vorstellen.
Alles in allem wusste Torchwood nur das Grundgerüst von dem was Jack ausmachte und konnte deshalb nicht verstehen wieso er eines Tages wie von der Tarantel gestochen aufsprang, die Hand im Tank nahm und aus dem Hub hinaussprintete so schnell er konnte. Jack blieb mehrere Monate weg. Ianto und Tosh versuchten eine Zeitlang ihn ausfindig zu machen, doch ohne Erfolg, und so schlug sich das Torchwood-Team ohne Jack durch.
Mit der Zeit kamen sie auch ganz gut zurecht, doch vermissten sie alle ihren charismatischen Anführer. Oftmals wenn es darum ging eine Entscheidung zu treffen entstand eine seltsame Stille in der früher Jack gesprochen hätte. Ianto vergaß manchmal das Licht im Hub abzudrehen, weil er immer noch davon ausging, dass Jack unten in seiner Höhle war und auf den Rift aufpasste. Tosh begann immer wieder eine Frage zu einem Alien oder Objekt zu stellen, nur um in der Mitte abzubrechen, wenn sie draufkam, dass niemand da war, der ihr die Frage beantworten konnte.
Als die Wochen vergingen stieg erst die Wut auf Jack, der sie wortlos zurückgelassen hatte, dann verstanden sie, dass er nach so vielen Jahren nicht auf der Erde festsitzen wollte und wahrscheinlich irgendwo im Universum umherflog. Manchmal, wenn nichts zu tun war würde einer fragen „Was glaubt ihr macht ER gerade?" Und die anderen würden sich eine wahnwitzige Geschichte ausdenken, die für gewöhnlich damit endete, dass Jack jemanden in sein Bett mitnahm. Ianto versuchte für einige Zeit wie Jack zu sein und flirtete umher, doch war er mit seinen Eroberungen nie wirklich zufrieden sondern wünschte Jack wäre wieder da.
Natürlich flogen dazwischen auch die Fetzten im Torchwood Team, wenn sie sich nicht einig werden konnten, wie sie vorgehen sollten oder jemand begann zu viele Befehle zu erteilen. Meistens schwiegen sie sich dann ein paar Stunden an, bis es wieder in Ordnung war und sie versuchten gemeinsam zu Handeln.
Als Jack nach einigen Monaten plötzlich wieder auftauchte und so tat also ob nichts geschehen wäre, war Torchwood zwiegespalten. Auf der einen Seite freuten sie sich ungemein, dass er wieder da war, auf der anderen fanden sie Jack spüren lassen zu müssen, wie gekränkt sie von seinem schlagartigen Verschwinden gewesen waren. Dazu kam, dass Jack sich irgendwie seltsam verhielt. Er war irgendwie anders als zuvor. Sie waren sich alle einig, dass irgendetwas mit Jack geschehen war, das ihn sehr verändert hatte. Keiner konnte genau sagen was es war, doch er schien sowohl wesentlich glücklicher als auch wesentlich älter, obwohl er äußerlich natürlich immer noch ident zu vorher war.
Als Owen mit ihm redete, schien er ihm irgendwie ausgeglichener, er schien genau zu wissen was er tat und zögerte bei seinen Entscheidungen nicht im Geringsten. Er hatte ein neues Selbstbewusstsein, was sich über das Liebesleben hinaus erstreckte.
Tosh bemerkte zu ihrer großen Freude, dass er Dinge aus dem Rift, die er vorher ausrangiert hatte nun eindeutig zuordnen und benennen konnte und auch wusste wie sie funktionierten. Wenn er gut drauf war, zeigte er ihr sogar wie die Sachen zu reparieren waren und erzählte irgendeinen Schwank in dem das besagte Objekt vorkam. Außerdem verkündete er stolz, dass er sein Armband, einen „Vortex Manipulator" wie sie nun erfuhr, endlich repariert hatte.
Es dauerte ein paar Tage bis Jack und Ianto sich wieder näher kamen. Ianto hatte fast das Gefühl, das Jack ein wenig zögerte ihre Beziehung wieder aufzunehmen, doch er sagte nichts und war froh, dass er überhaupt zurückgekommen war. Auf die Frage wo er gewesen war, antwortete er nämlich nur sehr vage und machte meist eine breite Handbewegung die sowohl ganz Cardiff oder auch das ganze Universum meinen konnte.
Als Ianto in den frühen Morgenstunden aus dem Bett kroch, musste er feststellen, dass sich noch etwas an Jack geändert hatte. Auf der ganzen Länge seines Rückens erstreckte sich ein Tattoo. Vom Nacken an, fast bis zu seinem Hintern rankten sich Kreise in allen Größen um die Wirbelsäule. Manche waren dick umrandet, andere hatten viele kleinere Kreise in sich. Es sah wunderschön aus, doch Ianto konnte beim besten Willen nicht erkennen, wieso jemand sich Kreise auf den Rücken tätowieren lassen würde. Als er Jack später fragte, lächelte dieser nur breit und meinte „Das ist kein Tattoo, Ianto, das ist wesentlich wichtiger."
Gwen hatte darüber nachgedacht was Jack dazu veranlassen würde Torchwood im Stich zu lassen, und kam dabei auf Jacks Doctor. Wenn er ihn aber gefunden hatte, konnte sich Gwen keinen Grund vorstellen wieso er wieder zurückgekommen wäre. Es war als sie mit Rhys eine Astronomie Dokumentation im Fernsehen sah, dass ihr klar wurde, dass Jack nicht unbedingt so lange von ihnen weg gewesen war wie sie von ihm.
Gleich am nächsten Morgen fragte sie: „Jack, wie lange warst du weg?" und schon als sie ihn ansah, wusste sie dass sie Recht gehabt hatte. „ Fast zweihundertfünfzig Jahre", gestand Jack. „Dann hast du deinen Doctor gefunden?" „Ja. Und ich werde ihn auch nie wieder verlieren." Antwortete er, doch erzählte nicht mehr darüber. „ Ich bleibe hier solange es Torchwood gibt, dann geh ich wieder" sagte er, und alle hörten was er nicht gesagt hatte, nämlich dass er bleiben würde, bis sie alle gestorben waren.
Und Gwen verstand. Für den Doctor war Jacks Abwesenheit nur ganz kurz, und auch für Jack, denn sie hatten so lange Leben, dass 70 Jahre nichts waren, es war so, als ob sie und Rhys zwei Wochen voneinander getrennt waren. Jack hatte seine Langlebigkeit endlich völlig akzeptiert und nutzte sie auch mit dem einzigen Wesen in diesem Universum das ähnlich lang leben würde wie er.
Plötzlich wurde Gwen klar wie unfassbar winzig ihr Leben war im Vergleich mit Jacks, sie und die anderen waren wie Eintagsfliegen und konnten sich glücklich schätzen, dass er ihnen überhaupt so viele Gefühle entgegenbrachte und es sie nicht fühlen ließ wie unbedeutend sie eigentlich waren. „Das heißt, wir werden deinen Doctor nie kennen lernen" wurde sich Ianto bewusst. „Derweil war ich so neugierig, wer dich sosehr in seinen Bann zu ziehen vermag" lamentierte er.
Jack schüttelte lachend den Kopf, froh dass sie verstanden hatten, was dieses Leben für ihn bedeutete, und nahm sich vor, jeden Tag so zu leben als ob er sterblich wäre, um ihn genauso auszukosten wie er sollte bis er den Doctor wiedersehen würde.
Das letzte womit er rechnete, war nur wenige Wochen später, das typische Geräusch der Tardis im Hub zu hören.
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