Trauer

Nichts als unendlich Trauer, Resignation und Hilflosigkeit. Ich konnte es nicht verhindern, konnte mich nicht einmal mehr verabschieden - er ist so plötzlich gestorben.

Warum starb er so jung?

Nun ist ein Jahr vergangen und ich frage mich, ob die Trauer und der Schmerz über seinen Tod jemals vergehen werden, ob es je leichter werden wird. Werde ich je wieder an ihn denken können, ohne diese unendliche Trauer zu spüren? Ohne dass mir die Tränen kommen?

Ich möchte mich über bestimmte Situationen freuen können, aber jedes Mal, wenn ich an frühere Geburtstage oder Heiligabende denke, ertrage ich den Schmerz kaum.

Warum hat er mich, uns allein gelassen?

Ich habe Angst, ihn zu vergessen. Noch vor wenigen Monaten hörte ich seine Stimme durch die Wohnung hallen, hörte sein Lachen, als sitze er direkt im Nebenzimmer. Jetzt verblasst das langsam.

Ich habe Angst davor ihn zu vergessen und wünsche mir gleichzeitig, dass der Schmerz aufhört. Ich kann es manchmal kaum ertragen.

Ist sein Tod schon ein Jahr her? Manchmal kommt es mir vor wie gestern, der Schmerz und die Trauer werden nicht weniger, sie kommen nur nicht mehr so häufig zum Vorschein, aber wenn, dann ist es unerträglich.

Keiner kann mir da durch helfen. Keiner kann mir den Schmerz nehmen, auch wenn ich Freunde habe, die es ohne zu zögern tun würden.

Ja, meine Freunde. Sie haben zu mir gehalten und waren für mich da, als ich sie am Nötigsten brauchte. Aber helfen konnten sie mir nicht. Niemand kann einem helfen, wenn man einen geliebten Menschen verliert, sie können es nur erträglicher machen, indem sie einem zeigen, dass man nicht allein zurückgelassen wurde.

Es gibt Menschen, die das Gleiche ertragen müssen, wie ich. Sie leiden ebenso und das Schlimmste ist, dass man weiß, man kann ihnen nicht helfen.

Der Schmerz bleibt, ebenso die Trauer.

Eine Weisheit wird immer wieder gebraucht: Die Zeit heilt alle Wunden. Das ist nicht wahr, keine Zeit der Welt wird diese Wunde heilen können. Nichts und niemand kann das, aber es gibt viele Menschen, die mit der Trauer leben. Ich weiß, er hätte es so gewollt, also werde ich versuchen, mein Leben im Griff zu behalten.

Vergiß nicht, dass ich Dich liebe, so wie ich Dich immer geliebt habe!