#Prolog

Disclaimer: Harry Potter gehört mir nicht und alles was an Coyote Ugly erinnern sollte, bitte ich zu entschuldigen! Ich verdiene hiermit auch kein Geld, sondern mache das nur für euch!

Summary: Hermione flüchtet vor ihrer Vergangenheit und hält sich vor allen versteckt, indem sie als Prostituierte arbeitet. Unerwartet begegnet sie eines Nachts Draco Malfoy. Kann sie ihm trauen?

Warnung! Story beinhaltet viele Flüche, „Dark Motives" – Rating beachten!


Hüftlange, haselnussbraune Haare fielen über ihren Rücken, als sie sich für die Arbeit fertig machte. In einer Stunde erwartete sie ihr Chef in der ‚Fabrik'. Eine schmutzige Absteige, die sicher nicht für ihr Frühstück bekannt war. Solange blieben die Kunden für gewöhnlich nicht. Die ‚Fabrik' war – nett ausgedrückt – ein Freudenhaus der miesesten Sorte.

„Immerhin stimmt die Bezahlung", sagte sie ihrem Spiegelbild. Seit sie vor einem halben Jahr die Arbeit aufgenommen hatte, hatte sie einiges an Gewicht verloren und ihre Haut färbte sich mittlerweile grau. Ein Blick auf die Uhr veranlasste sie zu einem Seufzer, es war Zeit ihre Sachen zusammen zu packen. Autoschlüssel, Pfefferspray, Ausweis und Sonnenbrille steckte sie in ihre kleine Tasche und zog sich ihren Mantel über. Auch der war nicht schön, aber er hielt warm. Außerdem wollte sie keinen Stil-Wettbewerb gewinnen.

Nach einer halbstündigen Autofahrt kam sie an der umgebauten Fabrikhalle zum Stehen und machte sich auf den Weg zum Hintereingang, als sie herumgewirbelt und gegen das Auto gepresst wurde.

„Wo warst du?", brüllte Jonathan sie an. Er war nicht sehr stark, dafür aber überraschend flink und laut – und Hermione's Boss. Sie wand sich nicht ab, da sie es gewohnt war.

„Beim Arzt. Wo du mich hingeschickt hast." Erst eine Woche zuvor hatte der Polizist, den Jonathan für seine Verschwiegenheit gegenüber der Existenz der Fabrik bezahlte, mit einem Bericht gedroht, wenn sich die sieben ‚Mädchen' und vier ‚Jungs' nicht auf Tripper, HIV und andere Geschlechtskrankheiten testen lassen würden. Jonathan lockerte seinen Griff und nickte. „Und?"

„Außer einer Erkältung habe ich auf den ersten Blick keine Krankheit." Die anschließende Ruhe war nicht von Dauer, denn er rief erbost: „Was soll das heißen? Der Arzt wird doch wohl wissen ob du krank bist?"

„Reg dich ab! Die Blutergebnisse liegen erst morgen vor. Das ist schon früher als sonst. Darf ich jetzt rein, bevor ich mir eine Lungenentzündung hole und ausfalle?"

Er winkte sie an sich vorbei.

„N'abend, 'Mione! Siehst irgendwie müde aus. Alles klar mit dir?" Mike, der hauseigene Leibwächter, der alles bewachte und mit seiner Gorillafigur die Kunden von dummen Ideen abbrachte, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ein besonderes Auge auf Hermione zu werfen, da sie seiner Meinung nach etwas viel besseres verdient hatte als diesen Schuppen, in dem sie beide gezwungenermaßen arbeiteten. Diese sah ihn viel eher als eine Art übergroßen Teddybär und lächelte ihn freundlich an.

„Fühl mich ein wenig blutleer, aber sonst geht's eigentlich. Ist heute viel los?"

„Es ist Freitagabend, Süße. Rate mal. Hab deinen Vorrat an Kopfschmerztabletten aufgefüllt", entgegnete er mitfühlend.

„Danke, Mike. Bis später." Er nickte nur und korrigierte seine Haltung um furchteinflößender zu wirken. Hermione sah sich um. Viel war hier nicht geschehen. Allerdings hatte sie ja auch nur zwei Tage gefehlt.

Der Eingangsbereich war weder groß noch hell, aber das interessierte die Kunden sowie die Angestellten nicht wirklich. In der Mitte stand eine Art Anmeldung, wie man sie auch im Hotel findet, allerdings sehr klein. Zu beiden Seiten befanden sich zwei Treppenabsätze, die zur ersten Etage führten. Dort oben waren die Zimmer der Angestellten. Geradeaus an der Anmeldung saß für gewöhnlich Jonathan persönlich, wenn er nicht gerade auf Kundenfang war. Zugegeben, anspruchsvoll war er nicht. Hauptsache der Rubel rollte.

Hermione grüßte seine Vertretung Mimi – Johns neueste Errungenschaft. Sie hatte mehr Brust als Verstand und würde in einer Woche nicht mehr nur für ihren Boss die Beine breit machen. Hermione trug ihren Namen in de Anwesenheitsliste.

„Das Attest kommt mit der Post. Ich bin oben."

„Uh-huh", war alles, was aus Mimi rauszubekommen war. Auf dem Weg nach oben fiel ihr die Schlange von ungeduldigen Frauen auf, die sich gegenseitig giftige Blicke zuwarfen. Sie standen vor Andrejs Zimmer. Entweder handelte es sich hier um einen Junggesellenabschied ohne Orientierungssinn, oder Mimi hatte mal wieder Johnnys Kunden fehlgeleitet.

Sie entschied sich für das Zweite und räusperte sich: „Johnny ist am Ende des Flures. Hier seid ihr falsch, wenn ihr keine Transvestiten seid."

Eine der Frauen begutachtete sie verächtlich und fragte schnippisch: „Woher willst du wissen wo Johnny logiert? Willst du Göre auch zu ihn?"

„Ich weiß wo er ‚logiert', weil ich hier arbeite. Jetzt geht schon, ihr bezahlt schließlich pro angefangene Stunde, oder nicht?", grinste Hermione. Eines der Mädchen – sie war allerhöchstens 19 – wurde blass und schüttelte den Kopf. „Jonathan meinte wir bezahlen pro angefangene halbe Stunde."

„Ist das denn nicht normal?", fragte eine andere. Die anderen nickten beipflichtend.

Hermiones Augen blitzten auf. „An eurer Stelle würde ich mit Jonathan reden. Bestellt schöne Grüße von Hanna." Die erste Frau ließ von ihrer anfänglichen Wut ihr gegenüber ab und nickte. Das Grüppchen ging geschlossen in die Richtung, aus der Hermione gerade kam.

Außer Hörweite klopfte sie an Andrejs Tür und zischte: „Die Luft ist rein." Sie hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, da riss schon jemand die Tür auf und zog sie hinein. Das Zimmer war das schönste und sehr gemütlich. Dutzende Kissen und Kerzen waren überall verstreut und an den Wänden hingen einige Bilder. Der Maler war Andrej selbst.

„Als schwuler Maler verdienst du weniger als eine Nonne", sagte er immer. Deshalb, so erzählte er Hermione, war er hier gelandet. Hier – das hieß in der Fabrik – konnte er Malen und Geld verdienen.

Grinsend schmiss sich Hermione auf den Sessel während er einen erleichterten Seufzer ausstieß um danach wieder auf Mimi zu schimpfen. „Diese frigiden Hühner da draußen haben mir den letzten Nerv geraubt! Ich habe genug Lover, da brauch ich DIE nicht noch! Mimi kann was erleben! Darling, du hast mir das Leben gerettet!", sagte er in Rekordgeschwindigkeit und ließ sich dramatisch auf ihren Schoß nieder. Lachend und erfolglos versuchte sie ihn von sich zu schieben.

„Glaub mir ich hab es gerne getan! Ich glaube wir werden jetzt sogar unsere spezielle Freundin los."

„Wie jetzt? Unsere kleine Leder-Hanna? Wusste ich doch, dass ich mich da gerade nicht verhört hatte! Hoffentlich findet Jonathan das nicht raus. Aber selbst wenn er dich rausschmeißen würde – du hast ja deinen Doktor-Freund. Wie war eigentlich euer Date?", fragte er schelmisch.

Augenrollend antwortete sie: „Er ist nicht mein Doktor-Freund und wir hatten auch kein Date. Er hat Nadeln in mich hineingestochen, ich hab ihm ins Gesicht genießt und er hat sich meinen Urin angesehen. Ich glaube da gibt es keine Chance für mich. Außerdem..." –

„Außerdem willst du keinen Freund. Ich weiß, ich weiß. Schatz, du kannst doch nicht ewig hier bleiben wollen."

„Hat ja auch keiner behauptet. Vielleicht bleibe ich noch 10, 15 Jahre hier und dann habe ich genug Geld um aufzuhören."

„Zum Glück weiß ich, dass du Witze machst! Du bist intelligent, schön und 'ne Bombe im Bett! Dir stehen alle Türen offen!", sagte er und knuffte seine beste Freundin.

Hermione schüttelte nur den Kopf. „Du vergisst da was."

Sie rollte den rechten Ärmel hoch und entblößte eine Tätowierung eines Schädels aus dessen Mund eine Schlange kroch. Andrej machte eine übertriebene Handbewegung und meinte: „Dieses alte Ding. Dir kann doch niemand vorwerfen, dass du in deiner wilden Jugend ein bisschen rumexperimentiert hast."

Stunden später, während sie arbeitete, gingen ihr diese Worte immer noch nicht aus dem Kopf. Sie dachte über Andrejs Worte nach...

‚Rumexperimentieren...so kann man es auch nennen.'


Erstes Kapitel fertig!

Ich danke meiner lieben Beta "Peitschende Weide" fuer das Korrigieren meiner mittlerweile vernachlaessigten Grammatik! Ich hasse Zeitformen Das naechste Kapitel ist auch schon in Arbeit. Hoffe es hat euch gefallen.

Ueber Feedback wuerde ich mich sehr freuen. Konstruktive Kritik erwuenscht!

-Chloe