KapitelEins
„Searching for a message in the fear and pain,
Broken down and waiting for a chance to feel alive."
Vor ihren Augen erstreckte sich ein Meer von Ghulen, eine Ansammlung von untoten Monstern, von der kein Ende in Sicht war. Seras schoss blind eine weitere Granate in die untote Menge vor ihr, wusste, dass die Wahrscheinlichkeit zu verfehlen bei so vielen Monstern unmöglich war und legte mehr Wert auf Schnelligkeit als Präzision. Sie wich hinter die Barrikade, die sie mit ihren Männern errichtet hatte, zurück um ihre Harkonnen nachzuladen. Die Schneise, die sie in die gegnerische Armee gerissen hatte wurde schnell von neuen Ghuls eingenommen, versprach ihr und ihren Männern keine Pause.
Sie waren vor kurzem hier angekommen, nur um mit dem schrecklichen Anblick begrüßt zu werden, wie ein gesamtes Dorf, eine Kleinstadt vor ihnen zum Untoten Leben erwachte. Eine verdammte Kleinstadt, ausgelöscht von einem einzigen Vampir. Seras Sinne, die sich in den letzten dreißig Jahren unglaublich gesteigert hatten, spielten verrückt, so viele Eindrücke auf einmal, der Geruch von Blut, Schweiß, verrottetem Fleisch und Angst dominierte die Luft, irgendwo kitzelte die unglaublich starke Aura eines Vampires an ihren Sinnen, aber sie konnte sich nicht vom Fleck bewegen. Diesen Vampir zu töten würde die Ghule verschwinden lassen, aber es waren so viele, dass es den Tod für mehrere ihrer Männer bedeuten würde, sobald sie sie alleine ließ. Seras wusste nicht, wie lange sie schon gegen die Ghule kämpften und sie wusste nicht, wie es möglich war, so viele Menschen auszusaugen, ohne die Aufmerksamkeit des königlich protestantischen Ritterordens auf sich zu ziehen. Dieser Vampir musste seit mehreren Wochen hier sein, um so eine Ansammlung von Ghulen errichtet haben zu können.
Seras Granatenvorrat neigte sich dem Ende. In all den Jahren, in denen sie als Hellsings neues Aushängeschild und Geheimwaffe galt, die Jahre in denen Alucard sie ihrem Schicksal überlassen hatte, hatte sie ihre Kräfte trainiert und ihre Sinne geprägt, sie war eine wahre Nosferatu geworden. Das Blut des aller ersten Vampirs floß durch ihre Adern und sie hatte alles daran gesetzt, das unendlich scheinende, riesige Loch das Alucard in Hellsing hinterlassen hatte zu füllen. All die Macht, die sie sich in den letzten Jahren angeeignet hatte wurde kaum, dass sie ihren Fuß über diese unsichtbare Schwelle setzte, von einem weitaus älteren und stärkeren Vampir unterdrückt. Sie traute sich nicht wirklich daran zu denken, was passieren würde, sollte sie nicht in der Lage sein, diesen Vampir auszuschalten. Alleine der Gedanke ließ jedes einzelne Härchen auf ihren Armen zu Berge stehen. Sie konnte sich in dieser Notlage nicht auf ihre Kräfte verlassen und auch nicht auf ihren Meister. Selbst nach 30 Jahren hatte sie nicht aufgegeben daran zu glauben, dass er zurückkommen würde und sie weigerte sich an seinen Tod zu glauben, bis sie einen Beweis hatte. Er war ihr Meister, sie würde es fühlen. Dennoch hinterließ der Gedanke, zum ersten Mal einem wirklich mächtigen Feind ohne seine Rückendeckung gegenübertreten zu müssen einen bitteren Nachgeschmack auf ihrer Zunge.
„Victoria! Wir halten die Ghule so gut wie wir können auf, suchen Sie diesen Vampir!" rief eine ihr bekannte Stimme, die sie in dem Meer von Gewehrschüssen und Schreien nicht identifizieren konnte, als sie ihre letzte Granate in die Menge von Ghulen schoss. Sie warf ihre Harkonnen neben sich auf den Boden, flüsterte ein Stoßgebet zu wem auch immer, für die Wünsche von Vampire verantwortlich war, dass ihre Männer überleben würden und machte sich dann auf die Suche nach dem Vampir, dem unangenehmen Kitzeln von Macht, das in ihren Sinnen rotierte, folgend.
Das Geräusch von Maschinengewehren und Schreien folgte ihr, als sie mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf eines der Dächer sprang und auf ihnen entlang weiter ins Dorf gelang. Die Menge von Ghulen schien kein Ende zu nehmen und sie biss sich auf die Unterlippe, riss diese dabei unbedachter Weise mit ihrem Fangzähnen auf. Desto schneller sie diesen Vampir fand umso größer war die Wahrscheinlichkeit ihren Männern helfen zu können, auch wenn sie die Wahrscheinlichkeit, dass sie selber hier lebend raus kommen würde, momentan ziemlich niedrig schätzte.
Ohne ihre Kräfte fühlte sie sich nach all diesen Jahren, in denen sie begonnen hatte sich auf sie zu verlassen, unheimlich nackt. Die einzige Waffe, die sie noch hatte war eine kleine Nachbildung von Alucards Jackal, angefertigt vom neuen Butler und Verwalter Hellsings, und nicht annähernd so mächtig wie ihr Vorbild. Sie wusste nicht, wie weit sie mit ihren Silberkugeln bei diesem Monster kommen würde.
Nach wenigen Minuten hatte sie die Mitte des Dorfes erreicht, ein Ort von dem die Macht des Vampires förmlich in Wellen ausschlug. Sie sah das riesige Haus, sah den weiten, einladenden Balkon und das verrückte und selbstzufriedene Lächeln, dass sie dort begrüßte - Das Monster, das für den Untergang dieser Kleinstadt verantwortlich war starrte in ihre Richtung und forderte sie mit leuchtenden, roten Augen und gefletschten, riesigen Fangzähgnen heraus, schien förmlich auf sie gewartet zu haben. Sie gab ein zischendes Geräusch von sich, ehe sie sich von dem Dach abstieß.
Sie landete leichtfüßig auf dem dünnen Gelände des riesigen Balkons und griff mit unmenschlicher Geschwindigkeit nach der Waffe an ihrer Hüfte - ehe sie allerdings handeln und ihre schmalen Hände um den weiten Griff legen konnte, hatte ihr Feind sie am Kragen gepackt und sie durch die geschlossenen Balkontüren in das Innere des Gebäudes geschleudert.
Das Geräusch von zersplitterndem Glas war unangenehm laut in ihren Ohren, kleine, spitze Glasscherben schnitten sich in ihre Haut und sie prallte unsanft gegen eine Wand. Dem Knacken ihrer Knochen und dem überwältigenden Geruch von Blut zu Folge, hatte der Vampir sie nicht zimperlich von sich gestoßen. Die Schmerzen blendeten schnell in ein unangenehmes Drücken, das sie ohne Probleme ignorieren konnte. Sie hatte schon schlimmere Verletzungen gehabt. Sie richtete sich auf, verengte kurz ihre blauen Augen und griff erneut nach der Waffe an ihren Hüften – Der Vampir tauchte erneut vor ihr auf, dieses Mal allerdings hielt sie dem Monster die Waffe direkt an die Stirn, vorbereitet auf seinen Angriff, und er stockte.
„Ist das alles, was Hellsing mir schicken kann, nun wo der mächtige Alucard nicht mehr unter uns weilt?" spottete er und fachte so einen Zorn in Seras an, den sie lange nicht mehr gespürt hatte. Ein unmenschliches Fauchen entwich ihren Lippen als der Name ihres Meisters über die Lippen dieses unwürdigen Vampires drang. Sie drückte den Abzug, hatte die Geschwindigkeit des älteren Vampirs allerdings unterschätzt und er konnte ihrer Kugel gekonnt ausweichen, selbst auf diese kurze Entfernung.
Seras spürte, wie sich ein Arm um ihre Hüfte schlang und eine Hand nach ihrem Kinn griff, sie fest in einem eisernen Griff festhielt. Ihr Kopf wurde nach hinten gezogen, sie spürte den kalten Atem des Vampirs auf ihrem Hals, der ihr einen kalten Schauer den Rücken hinab jagte. „Sie werden so stolz sein, wenn ich dich mit bringe..."
Das Grinsen wurde ihm aus dem Gesicht gewischt, als Seras den Moment seiner Unachtsamkeit ausnutze und ihr Ellbogen unangenehm Bekanntschaft mit seinem Bauch machte.
Sie drehte sich um und versetzte den Vampir einen gut gezielten Tritt in den Nacken, der ihn ein paar Meter zur Seite schleuderte und jedem normalen Menschen das Genick gebrochen hätte. Sie setzte an den Abzug erneut zu drücken, den Vampir als einen Haufen Asche zu seinem Meister zurückzuschicken, ehe sie allerdings abdrücken konnte hatte er sich von ihrem Angriff erholt, seinen Nacken eingerenkt und sich erneut auf sie gestürzt.
Ihre Waffe flog in einem hohen Bogen aus ihrer Hand, als seine langen, widerlichen Klauen in ihr Handgelenk bohrten und ihre Hand fast abtrennten. Das Biest in ihr brüllte wütend auf und ehe Seras sich selbst zurück halten konnte, hatte sie ihre langen Klauen in seinem Gesicht versenkt. Ihre Augen hatten von ihrer blauen Farbe in ein Angst einflößendes Rot geblendet und ihr Blut pumpte heiß und wütend durch ihre Adern. Jeder rationale Gedanke hatte sie verlassen, ihr einziges Ziel war es diesen Vampir, der es wagte ihren Meister zu erwähnen und sie in solcher Art zu berühren, leiden zu lassen.
Seras verlor immer mehr Blut und sie spürte, dass ihre Chancen gegen diesen Vampir nicht gut standen. Sie konnte es nicht fassen. Sie war die Schülerin des mächtigsten Vampires, der jemals diese Welt gewandelt hatte und sie verlor gegen einen einfachen Vampir. Ihre Sinne und Instinkte schrien sie an, schrien zur Flucht, schrien darum um ihr Leben zu kämpfen, schrien unglaublich laut danach, die Barriere die ihre Kräfte versiegelten zu durchbrechen und dieses Monster in Schatten ertrinken zu lassen. Die anfängliche Wut blendete in Panik, sie kämpfte hier um das pure Überleben – und plötzlich spürte sie es. Das bekannte Ziehen in ihrem Kopf – Die Präsenz eines anderen Vampires, der den Moment ausnutzte, in ihren Kopf einzudringen – oh, sie kannte dieses Gefühl, sie kannte diese Präsenz, sie kannte dieses leise, spottende Lachen das durch ihren Kopf hallte. Sie hielt inne, verwirrt und ungläubig. War es ein Trick ihres Feindes? Oder war er es wirklich? Nach all diesen Jahren?
Sie war einen Moment zu lange unachtsam. Der feindliche Vampir riss eine lange, tiefe Wunde in ihre Kehle und Seras stolperte zurück, fiel mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zu Boden. Das höhnische Lachen des feindlichen Vampires vor ihr drang durch ihre Ohren, begleitet von dem spottenden Lachen in ihrem Kopf. Sie kniff die Augen zusammen gegen dieses penetrante Geräusch, dass in ihrem Kopf und in ihren Ohren hämmerte, versuchte den unglaublichen Schmerz auszublenden, den der tiefe Riss an ihrer Kehle mit jedem gequälten Atemzug durch ihren Körper schickte.
„Tod bist du nicht von Nutzen, aber was auch immer. Ich werde mein Festmahl genießen." Seras blickte auf, als er kurz innehielt und das endlos scheinende Geräusch von Maschinengewehren in weiter ferne das einzige war, was sie hören konnte und sah wie er sich seine langen, fürchterlichen Klauen ableckte und langsam auf sie zu trat. Seras keuchte, was nur mehr Blut dazu veranlasste aus der Wunde an ihrem Hals und zwischen ihren Fingern hindurch zu sickern. Sie hielt so fest sie konnte an der Präsenz in ihrem Kopf fest, sie wusste, dass er da war, er musste – Sie konnte nicht sterben, nicht ohne ihn noch einmal gesehen zu haben, ohne ihm all die Dinge zu sagen, die sie seit Jahren verfolgten und ihm zu zeigen, dass sie seiner würdig war.
Sie schloss ihre Augen, fühlte die Finger des feindlichen Vampires in ihrem Haar und wie ihr Kopf brutal nach hinten gerissen wurde. Sie versuchte zu fauchen, aber alles was aus ihrer Kehle wich war das Geräusch eines verletzten, sterbenden Tieres. Sie riss ihre Augen auf, beobachtete wie sich sein Kiefer weiter öffnete als möglich sein sollte und ihre eigenen Fingernägel schnitten sich in die dünne Haut an ihrem Hals, in die offene Wunde.
Ein Schuss ertönte. Sie spürte, wie sich die Hand in ihren Haaren löste, ein schmerzerfülltes Geräusch, ehe sie sah, wie er sich vor ihren Augen in Asche verwandelte. Die penetranten, fernen Geräusche des unnachgiebigen Maschinenfeuers erloschen, sie spürte wie ihre Kräfte zurückkehrten, nur leider viel zu spät. Sie keuchte, versuche ihr verbliebenes Blut dazu zu benutzen ihre Wunden zu regenerieren, aber sie war zu schwach und konnte mit jeder weiteren Sekunde spüren, wie die Kraft ihre untoten Glieder verließ. Sie kippte nach vorne, stützte sich mit einer Hand vom Boden ab, sah wie sich unter ihr eine riesige Pfütze ihres eigenen Blutes bildete, von der Wunde, die ihre Lebensenergie unnachgiebig durch ihre Finger sickern ließ. Sie hörte Schritte, lange, schwere Schritte auf dem dumpfen Holzfußboden. Das Knistern von Leder, der allzu bekannte Geruch von Jahrhunderte altem, süßen Blut, Pistolenpuder und Leder.
Seras blickte zu dem Mann auf, der über ihr thronte und schaffte es trotz der Situation zu lächeln.
„Eine wunderschöne Nacht, Fräulein Polizisten." Seine tiefe Stimme fühlte sich an wie der erste Schluck Wasser, nach einer unendlich langen Durststrecke. Sie war nicht in der Lage, auch nur einen ordentlichen Gedanken zu fassen, zu eingenommen von dem Schmerz und der Anblick ihres Meisters, der lächelnd auf sie hinab sah, beinahe so, als wäre er niemals fort gewesen. Sie streckte ihre kleine Hand nach ihm aus, ehe ihre andere Hand unter ihrem Körpergewicht nachgab und sie komplett nach vorne kippte. Sie spürte, wie starke, schlanke Arme ihren Körper auffingen, atmete tief den Geruch seines alten, mächtigen Blutes ein, ehe ihr schwarz vor Augen wurde.
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„Du hast dir ganz schön lange Zeit gelassen, Alucard." Die Stimme seines Masters zitterte leicht, für einen normalen Menschen wäre die Gefühlsregung beinahe nicht zu hören gewesen. Aber er hörte es, laut und deutlich, und es veranlasste ihn dazu leicht zu schmunzeln.
„Ob 30 oder 100 Jahre, mein Master, Zeit hat für mich schon lange keine Bedeutung mehr."
Integra seufzte leicht und erhob sich von ihrem Schreibtisch, nur um sich von dem stärksten Vampir auf dieser Erde abzuwenden und aus dem Fenster herauszublicken. „Ich vermute nicht, nein. Wie ist es dir ergangen?"
„Die letzten 30 Jahre waren ein Kampf, gegen meine eigenen Seelen. Nun bin ich hier und bin es doch nicht. Es war glorreich."
Integra schob ihre Brille wieder hoch und lächelte, wusste, dass Alucard es deutlich spüren und sehen konnte, auch ohne dass sie ihn anblickte. Sie würde es niemals laut zugeben, aber dieser arrogante, mächtige, einfach unmögliche Vampir hatte ihr tatsächlich gefehlt.
„Wie geht es Seras?"
„Sie wird es schaffen." war seine kurz angebundene Antwort, ehe er die Arme vor seiner breiten Brust verschränkte und sich seitlich an die Wand lehnte, ein breites Grinsen auf seinen Lippen, seine Fangzähne deutlich zu sehen.
„Hast du je darüber nachgedacht, mein Blut zu trinken?"
Erneut seufzte Integra, wendete sich vom Fenster ab und griff nach einer ihrer teuren Zigarren. Während sie sich diese anzündete, blickte sie zu Alucard hinauf, ein undefinierbarer Ausdruck in ihrem Gesicht. „Nie. Mittlerweile bin ich wohl auch etwas zu alt dafür, nicht wahr?" Erneut lachte Alucard, sein leises Lachen, dass ihr damals wie heute einen Schauer über den Rücken jagte.
„Du sahst noch nie schöner aus." Integra wehrte sein Kompliment mit einer harschen Handbewegung ab, ehe sie sich wieder auf ihren Stuhl setzte und einen großen Papierstapel zu sich heranzog. Sie war mittlerweile über 50 Jahre alt, ihr Gesicht gezeichnet von Falten des Alters und des Stresses. Sie wusste, wie sehr Alucard das Altern der Menschen um ihn herum faszinierte, aber sie selbst wusste, dass die Blüte ihres Lebens lange hinter ihr lag.
„Du hast deine Schülerin und die gesamte Organisation zurück gelassen und nichts ist mehr so, wie es einmal war." fing sie an und warf Alucard über den Rand ihrer Brille hinweg erneut einen Blick zu. Er stand unverändert an dieser Wand, an der er schon vor 30 Jahren immer lehnte, sein Gesichtsausdruck vollkommen neutral. Er hatte seinen Hut und seine Brille zurückgelassen, von wo auch immer er kam und seine roten Augen fixierten Integra mit einer Intensität, die sie von früher nur zu gut kannte. So als hätte sich nichts geändert, als wäre nie etwas gewesen. 'Natürlich', dachte Integra. 'Manche Dinge ändern sich eben doch nie.'
„Nach Millennium sind viele Vampire untergetaucht. Diese Atempause hat die Organisation und auch England gebraucht um sich zu regenerieren und zum alten Glanz zurückzukehren. Seit ein paar Jahren allerdings häufen sich die Vorfälle, in England und vielen anderen Orten auf der ganzen Welt. Viele Vampire, alte Vampire, ähnlich wie der gegen den Agent Victoria heute antreten musste, haben anscheinend nur auf den Moment gewartet, an dem du nicht mehr existierst um diese Welt ins Chaos zu stürzen." An dieser Stelle lachte Alucard erneut, dieses Mal lauter.
„Wie vorhersehbar. Die Ratten kriechen aus ihren Löchern, um den Platz ihres Königs einzunehmen."
Erneut blickte Integra ihn an, nahm einen tiefen Zug ihrer Zigarre und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Ihre Arme lagen auf den Lehnen ihres breiten Stuhles und sie tippte nachdenklich mit ihren langen Fingern auf diese. „Seras Victoria hat in deiner Abwesenheit hervorragende Arbeit geleistet. Jeder Vampir, der es wagte aus seinem 'Loch zu kriechen' wurde von ihr und meiner Armee eliminiert. Es ist eine angenehme Überraschung, dass du ausgerechnet an dem Tag zurückkehrst, an dem sie Gefahr lief, zu verlieren." Alucard erkannte den Blick seiner Masterin, die Implikation in diesem Satz, eine stille Aufforderung zu erklären, wieso sein Timing so perfekt war. Alucard grinste, seine Fangzähne blitzten auf, ehe er sich von der Wand abstieß und einen Schritt auf den Schreibtisch seiner Meisterin zu trat.
„Meine Bestimmung ist es zu dienen, wenn ich gebraucht werde. Und genau das habe ich getan." sagte er und deutete eine leichte Verbeugung an, eine Hand auf seinem Herzen, blickte Integra die gesamte Zeit ununterbrochen in die Augen. Integra erwiderte seinen Blick eine kurze Weile, ehe sie ein ungläubiges Geräusch von sich gab. „Willst du damit sagen, du wärst früher zurück gekommen, hättest du das Gefühl gehabt, gebraucht zu werden?" Alucards einzige Antwort war sein breites Grinsen, das der Grinsekatze aus 'Alice im Wunderland' Konkurrenz machen konnte.
Integra seufzte, griff sich mit Daumen und Zeigefinger an ihren Nasenrücken und schloss ihre Augen. „Du kannst gehen. Ich rufe nach dir, wenn ich dich brauche." Alucard erhob sich und wandte sich ab. Er hatte bereits dazu angesetzt in seinen Schatten zu verschwinden, als Integra erneut das Wort ergriff.
„Seras Victoria hätte dich in all diesen Jahren gebraucht." Kurz hielt Alucard inne. Einen kurzen Augenblick, in dem Integra sich wunderte, ob sie mit diesen Worten einen wunden Punkt bei ihrem Diener getroffen hatte. Alucards Stimme war ruhig, beinahe gelangweilt, als er ihr antwortete ohne sie anzusehen. „Seras Victoria hat keine Macht über mich." Mit diesen Worten verschwand er, ließ Integra alleine in ihrem Büro zurück, ein nachdenklicher Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht.
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„So sag mir", seine Stimme war ein angenehmes Flüstern, nahe an ihrem Ohr, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte und ihre Knie weich werden ließ. Sie war diese Nähe nicht gewohnt, sie wurde nicht mehr seit der Nacht berührt, in der sie mit ansehen musste, wie ihre Eltern ermordet und ihre Mutter vergewaltigt wurde. Nach all diesen Jahren war ihr Meister das erste Wesen, das ihr wieder so nahe kam.
„Hast du dein Blut getrunken, Fräulein Polizistin?" Immer die gleiche Frage und jedes Mal streckte sie ihre Hände nach ihm aus und vergrub ihre langen Finger in dem Stoff seines Mantels, ehe sie aufblickte und versuchte hinter seinen gelben Brillengläsern irgendetwas zu erkennen, eine Emotion, nur um jedes Mal mit dem gleichen Grinsen begrüßt zu werden, dem gleichen, undefinierbaren Ausdruck in dem Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem eigenen entfernt.
„Habe ich." Ihre Antwort in dieser Nacht war anders. Sie sah, wie sich die schmalen, feinen Augenbraugen ihres Meisters über den Rand seiner Brille hinweg hoben und unter seinen langen Haaren verschwanden, genoss den kurzen Augenblick in dem sie ihn überraschte und sprachlos gemacht hatte.
Im nächsten Augenblick schenkte er ihr ein Lächeln, dass sie noch nie bei ihm gesehen hatte und er nickte ihr zu, ehe seine langen Finger ihre eigene Hand verdeckte und sie von seinem Mantel zog.
Er hob ihre Hand zu seinen Lippen. In seinen großen Händen, mit den weißen Handschuhen wirkten ihre Hände unglaublich klein und zerbrechlich. Sie spürte einen kalten Atemzug auf ihrer empfindlichen Haut, als Alucard kurz seine Lippen auf ihren Handrücken legte und sie dann losließ.
In diesem Augenblick wusste sie, dass sie ihren Meister stolz gemacht hatte und sie lächelte ihn an, ehe er ihr den Rücken zudrehte und in den Schatten verschwand, aus denen er zuvor in ihr Zimmer gekommen war. Sie legte die Hand, die er vor kurzem berührt hatte auf ihre Brust, an die Stelle, an der ihr Herz schlagen würde, wäre sie noch am leben. Und einen kurzen Augenblick lang, dachte sie, ihr Herz tatsächlich schlagen zu spüren.
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Sie hatte das Gefühl in angenehmer Dunkelheit zu schweben. Sie konnte ihren Körper nicht spüren, konnte keine Konturen ausmachen, hatte keine Befehlsgewalt über ihre Glieder. Sie wusste, dass sie beinahe bei Bewusstsein war, wusste, dass sie in dem stillen, angenehmen Reich zwischen den Tiefen ihres Bewusstseins, in dem sie sich an alte Erinnerungen klammerte wie ein verängstigtes Kind, und der realen Welt war. Nur langsam bekam sie Gefühl in ihre Glieder. Ein roter Faden, der sich von ihren Kopf bis in ihren weiteren Körperteile ausbreitete, wie Blut, das anfängt zu zirkulieren und langsam durch ihre Adern pumpt. Sie konnte ihren abgehackten Atem hören, das einzige Geräusch in dieser surrealen Welt, spürte wie Gefühl in ihre Sinne zurückkehrte. Sie fing an, Formen in der Dunkelheit vor ihren Augen auszumachen. Eine weiße, behandschuhte Hand, die sich nach ihr ausstreckte, ihre eigene Hand in seine nahm, Lippen, so rot wie Blut, zu einem verspielten Grinsen verzogen, die sich auf ihren Handrücken legten. Sie spürte wie ihre Finger in der realen Welt zuckten.
„Master..." ihre Stimme war leise, kaum mehr als ein leises Hauchen, aber anscheinend hatte es die Aufmerksamkeit von jemanden erregt. Sie spürte wie sich eine Hand auf ihre Stirn legte, hörte wie eine vertraute Stimme ihren Namen rief. Immer mehr Gefühl kehrte in sie zurück, die Hand vor ihren Augen verschwand und wurde durch eine durchdringbare Dunkelheit ersetzt, ein Licht am Ende des Tunnels – sie öffnete ihre schweren Augen.
Sie lag in ihrem Sarg, direkt über ihr schwebte das Gesicht des Menschen, der ihr am wichtigsten sein sollte. Sie konnte sich nicht erklären, wieso sie so unglaublich enttäuscht war, dass er es war der bei ihr war, der ihre Hand hielt und sie anlächelte. „Pip..." flüsterte sie leise und versuchte sein Lächeln zu erwidern, was aber eher in einer abstrusen Grimasse endete. Pip legte eine Hand auf ihre Wange, hauchte einen Kuss auf ihre Stirn.
Pip. Der Mann, der nach dem Millennium-Krieg und dem Verschwinden ihres Meisters ihr Anker wurde. Sie wusste nicht, was sie geritten hatte, sich nach all diesen Jahren in denen sie gute Freunde gewesen waren, auf ihn einzulassen. Sie waren nun schon ein paar Monate zusammen und dennoch plagten sie noch immer die gleichen Zweifel. Sie wusste nicht, was er sich dabei gedacht hatte, sich ausgerechnet auf sie zu fixieren und mit ihr zusammen sein zu wollen. Er sagte, dass er sie liebte und sie hatte ihm nachgegeben, ob aus Einsamkeit oder weil sie wirklich etwas für ihn empfand, das wusste sie nicht zu sagen und sie hatte bis jetzt auch immer versucht, dieses sensible Thema zu vermeiden. Pip war unglaublich geduldig mit ihr, drängte sie zu nichts, zu dem sie nicht bereit war. Sie wäre mittlerweile beinahe 50, wäre sie noch ein Mensch, und immer noch Jungfrau. Aber irgendetwas in ihr hielt sie davon ab, mit Pip intimer zu werden als ein paar gestohlene Küsse. Er scherzte oft, dass es daran lag, dass er mit über 50 Jahren nicht mehr attraktiv genug für sie war, aber das war nie ein Thema gewesen.
Pip war kein Vampir und in den letzten 30 Jahren hatte der Zahn der Zeit an ihm genagt, das gab sie zu. Es berührte Seras, sie war sich nicht sicher, ob sie eifersüchtig oder glücklich darüber war, niemals älter zu sein als 19, immer wie ein junges Mädchen in der Blüte ihrer Jahre auszusehen, so lange sie lebte. Jeden Tag bemerkte sie mehr Falten im Gesichts ihres Freundes, sah sein rot-braunes Haar an Farbe verlieren und sie wusste, dass sie niemals dazu in der Lage sein würde mit einem Wesen zusammen alt zu werden, bis dass der Tod sie scheidet. Aber mit jedem Tag den er alterte, kam er Seras schöner vor. Das Geschenk des Lebens.
„Für eine Weile war ich ganz schön besorgt, Süße." flüsterte er und sie erkannte an seiner Stimmlage, dem leichten Zittern, dass es Todesängste waren, die er in den letzten Stunden, Tagen, Wochen, wie lange auch immer sie bewusstlos war, durchgemacht hatte. Seine Hände lagen auf ihren Schultern, als er sich über sie beugte und sie machte ein kurzes, unzufriedenes Geräusch in ihrer Kehle. Ihr Magen fühlte sich schwer an, wie jedes Mal, wenn Pip ihr so nahe war. Sie verstand es nicht ganz, hatte immer erwartet, dass es ein unglaublich schönes Gefühl war, von jemanden so gehalten und geküsst zu werden. Aber jedes Mal, wenn Pip ihr näher kam, fühlte sie sich dazu veranlasst, zu fliehen. Vermutlich lag es daran, dass sie noch eine Jungfrau war, unerfahren in diesem Bereich und sie deswegen vor jeder Art Berührung zurückschreckte, auch wenn es nicht ganz richtig klang. Vielleicht lag es an ihrer sehr begründeten Angst, Pip zu verletzen, weil sie egal wie sie es drehte und wendete, die Mächtigere von ihnen war. Irgendetwas an diesen Worten klang ebenfalls nicht ganz richtig, aber Seras konnte es sich einfach nicht anders erklären. Sie blickte an ihm vorbei an die Decke, sah den Deckel ihres Sarges, spürte den kalten Luftzug des Kellers der Hellsing Villa auf ihrer Haut, nur bedeckt von der Hellsing-Uniform, die in ihrem Kampf gegen den Vampir unglaublich gelitten hatte und mehr offenbarte, als sie verdeckte.
Sie schloss ihre Augen und vor ihrem inneren Auge spielten sich die letzten Szenen ab, bevor sie ihr Bewusstsein verlor. Der Vampir, der sie beinahe umgebracht hatte, die Schmerzen, ihre Vampirsinne die verrückt spielten – Ihr Meister.
Sie richtete sich so schnell auf, dass sie Pip beinahe eine Kopfnuss gegeben hatte. Mit weit aufgerissenen Augen griff sie nach ihrem Hals, spürte keine Wunde, keine Schmerzen. Blut pumpte wild durch ihre Adern, so als hätte sie erst vor kurzem gegessen. Ihr Meister hatte ihr das Leben gerettet – Ihr Meister war zurück!
Unsanft schob sie Pip zur Seite und richtete sich von ihren weichen, weißen Laken auf, lief aus den Zimmer, gefolgt von Pips Stimme. Sie ignorierte ihn, hörte ihm gar nicht mehr zu. Ihre Schritte trugen sie weiter in den Keller hinab, unentwegt ihre Hände an ihren Hals pressend, wie zuvor, in dem Augenblick in dem ihr Meister ihr das Leben rettete – einmal mehr. Sie lief mit unmenschlicher Geschwindigkeit auf die dunkle Tür zu, dachte gar nicht daran zu klopfen, sondern riss sie einfach auf.
Vor ihr erstreckte sich die ihr nur all zu bekannte Dunkelheit, aber dort, inmitten des riesigen Raumes saß ihr Meister, auf seinem Thron artigen Stuhl, ein Weinglas an seine Lippen gehoben, ein wissendes Grinsen auf seinen roten Lippen. Seras wusste nicht, was sie ritt als sie in das Zimmer stürmte, vor ihrem Meister auf die Knie fiel und mit ihren Händen nach dem dunklen Stoff seiner Hose griff. Ihre Fingernägel gruben sich in seine starken Waden, als sie ihren Kopf gegen sein Knie presste, wie eine Katze, die gestreichelt werden wollte.
Das leise Lachen ihres Meisters erfüllte den Raum und in einer kurzen Berührung, die Seras mehr sagte als tausend Worte, strich er ihr durch ihr weiches Haar. So viele Gefühle und Gedanken und Seras wusste keinen einzigen davon in Worte zu fassen. Ihn unter ihren Fingern zu spüren, seine Präsenz in ihrem Kopf zu fühlen, eine angenehme, beruhigende Kraft, sein maskuliner, mächtiger Geruch. Alles schien sie zu überwältigen und sie konnte sich nicht vorstellen, sich jemals wieder zu bewegen, aus der simplen Angst heraus, aus ihrem Traum aufzuwachen.
Im nächsten Moment vergrub er seine Finger in ihren Haaren, ein Gefühl, dass ihren ganzen Körper in Flammen aufgehen zu lassen schien, einfach wegen der Tatsache, dass er sie berührte, real war - und riss ihren Kopf nach hinten. Seras Augen waren noch immer riesig, ungläubig, als sie aufblickte und ihr eigenes Spiegelbild reflektiert in den gelben Brillengläsern ihres Meisters sah, der sie belustigt angrinste. „Anscheinend geht es dir besser, Fräulein Polizistin." sagte er ruhig, ehe er sich erhob und Seras mit sich nach oben zog.
Erst als sie beide wieder auf den Füßen standen, stellte Alucard sein Weinglas mit einem dumpfen Geräusch auf seinen Tisch zurück, ehe er Seras auf Armlänge von sich schob. Seine Hände wollten gerade von ihren Schultern sinken, als Seras Gefühle erneut die Oberhand gewannen und sie Panik ergriff – Er würde wieder verschwinden, er würde sich umdrehen und sich als Halluzination erweisen, ein Traum. Ehe sie sich selbst aufhalten oder genauer darüber nachdenken konnte, schmiss sie sich in seine Arme, schlang ihre schmalen Arme um seine Hüften und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust, spürte das Leder seines Mantels und den weichen Stoff seines Hemdes an ihrer Wange. Sie krallte sich in seinen Rücken fest und kniff ihre Augen zusammen, in der Hoffnung, dass er niemals verschwinden würde, wenn sie ihn nur fest genug hielt. Sie presste sich so sehr an ihn, dass ihre Wange schmerzte, aber sie wollte in diesem Augenblick keinen einzigen Zentimeter zwischen ihnen wissen.
„Master", flüsterte sie, ihre Stimme in dem großen, unmöblierten Raum unnatürlich laut. „Bitte verschwinde nicht wieder."
Sie bildete sich in diesem Augenblick ein zu hören, wie Alucards untotes Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte, ein langsamer, angenehmer Rhythmus, der sie dazu veranlasste sich leicht zu beruhigen. Sie atmete den Geruch ein, der ihr so vertraut war und lauschte seinem Herzen. Langsam, mit jeder Sekunde die verging, mit jedem lauten Herzschlag wurde ihr bewusst, was sie gerade tat. Mit jeder weiteren Sekunde, in der sich ihr Meister nicht einfach in Luft auflöste, sondern ihr erlaubte, sich an ihm festzuhalten, sich keinen Zentimeter bewegte, wurde ihr bewusst, wie real es war – und wie sehr sie sich gerade blamierte.
Erneut spürte sie Alucards Hände auf ihrem Körper, dieses Mal an ihren Rücken, genau zwischen ihren Schulterblättern und ihrem Nacken, federleichte Berührung. Sie hörte das Geräusch, von raschelndem Leder, als Alucard sich etwas hinab beugte.
„Fräulein Polizistin", flüsterte er nur leise, spottend und Seras öffnete langsam ihre Augen. Sie wollte sich gerade von ihm schieben, langsam, unwillig ihm in sein grinsendes Gesicht zu blicken, als erneut eine vertraute Stimme ihren Namen rief. Sie riss ihren Kopf herum und blickte über ihre Schulter hinweg zu der weit geöffneten Tür, in der Pip stand und sie verständnislos und ungläubig anstarrte. Ihr wurde bewusst, wie es aussah und noch ehe sie ihre Klauen aus Alucards Rücken befreien konnte, schob er sie wieder von sich. Ihre Hände fielen schlaff an ihre Seite und sie blickte zu ihrem Master auf, der sie angrinste, jegliche Gefühle hinter seinen gelben Brillengläsern versteckt.
„Ich habe nicht vor, wieder zu gehen." seine Worte waren leise, spottend, nur für ihre Ohren bestimmt und seine Hände sanken nun wieder von ihren Schultern. Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, röteten sich ihre Wangen und sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
Seras wandte sich von ihm ab ohne noch etwas zu sagen, trat an ihrem Freund vorbei und verließ den Raum beinahe noch schneller, als sie vorher hereingestürmt war, gefolgt von Alucards spottendem, amüsierten Lachen.
Als Seras an Pip vorbei trat, blickte er ihr kurz nach, ehe er zu dem Meister seiner Freundin blickte. Er hatte sich wieder umgedreht und nahm einen großen Schluck aus einem Weinglas, von dem er sich sicher war, das es keinen Wein beinhaltete. Nur kurz starrte er den Vampir an, versuchte den Ausdruck in seinem Gesicht zu deuten und zu verstehen was gerade passiert war, ehe er sich abwandte und ebenfalls ging, dazu ansetzte seiner Freundin zu folgen. Die schwere Holztür fiel hinter ihm mit einem lauten Knall ins Schloss, ein Geräusch, das von den Wänden des Kellergewölbes widerhallte und ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
