Danke an J. K. Rowlings für die zauberhaften Charaktere. Hab sie mir nur ausgeborgt. Alle Rechte bleiben selbstverständlich beim Spiritus Rector. Verfolge keinen kommerziellen Zweck.
Und sollte diese Geschichte ein Review von Euch wert sein, würde ich mich natürlich riesig darüber freuen. :o)
Cor primum vivens et ultimum moriens (Das Herz ist das erste, was lebt, und das letzte, was stirbt)
Endlich! Es ist vorbei, endlich vorbei.
Ich habe es endlich getan.
Endlich frei von diesen zweifelnden Gedanken. Endlich habe ich meinen Geist befreit. Nie wieder werde ich meine Gesinnung verbergen müssen, heucheln müssen. Nie wieder werde ich falschen Glauben und falsche Ergebenheit vortäuschen müssen.
Ich bin endlich frei, um das zu tun was ich immer tun wollte, um der zu sein, der ich immer sein wollte. Der, welcher seinen selbst gewählten Weg zu Ende gehen wird ohne jemals zurückzublicken.
Die Welt in die ich sehe wird mir gehören, sie wird mir gehorchen. Wird mich nehmen wie ich bin. Will mich nicht anders, hat mich nie anders gewollt.
Zu lange schon habe ich anderen gedient. Dem Guten wie dem Bösen gleichermaßen. Keiner hat wirklich verstanden! Ich habe mich für sie aufgegeben. Ich habe mich ihnen geschenkt.
Wozu?
Sie haben dieses Geschenk niemals zu schätzen gewusst. Keiner hat es jemals verstanden.
So habe ich aufgehört zu glauben,
habe ich aufgehört zu fühlen.
Ich habe aufgehört zu vertrauen,
habe aufgehört zu lieben.
Ich habe aufgehört…
…zu leben.
Liebe? Nie mehr!
Niemals mehr lieben und niemals geliebt werden. Nie geliebt worden?
Vertrauen. Was ist das?
Je Vertrauen genossen? Nie mehr Vertrauen schenken!
Gehorsam sein? Ja!
Niemals nachgeben! Nie schwach werden. Nie schwach geworden sein!
Kämpfen? Nur für mich!
Nie enttäuscht werden müssen. Nie enttäuschen.
Was für ein Leben. Ich habe es nicht anders gewollt, dieses jämmerliche Leben.
Ich habe mir diesen Weg selbst gewählt.
Angst greift nach mir. Sie dringt so erbarmungslos in mein Herz, dass es schmerzt. Meine Augen brennen. Sie haben schon lange keine Tränen mehr.
Mein Herz weint, ewig schon. Ich spüre es nicht mehr.
Ich will nicht weggehen ohne der Welt etwas gegeben zu haben.
Ich will es ehrlich.
Doch ich habe nichts. Nichts, was schön, gut und edel ist.
Stattdessen habe ich der Welt meine Last aufgebürdet, unerbittlich, erbarmungslos. Habe mich gerächt für mein Leben. Sie wird nicht um mich weinen.
Ich bin müde.
Der Kampf hat mich müde gemacht. Misstrauen und Zweifel haben mich hart gemacht, haben mich nie lieben lassen. Habe es doch so gewollt, gewünscht.
Möchte zuversichtlich sein, möchte stark sein.
Doch ich kann nicht! Nicht mehr.
Bin allein.
Bin einsam.
Bin traurig.
Erschöpfung greift nach mir. Ich möchte schlafen. Endlich die Augen schließen.
Ich habe es endlich getan!
Kälte.
Stille.
Dunkelheit hüllt mich ein, wiegt mich sanft. Ich habe keine Angst. Frieden kehrt in meine Seele.
Vergebung?
Bitte!
Vergebung!
Ich gehe weiter. Endlich… entfliehen.
Sie werden mich nicht vermissen, mich Severus Snape.
