Ein letztes Mal

Disclaimer: Die wundervollen Figuren sind natürlich Tolkiens geistiges Eigentum, die schrägen Gedanken sind aber meine. Ich tu hoffentlich niemandem weh mit meinen Geschichten. Und wenn doch, dann möge man das so verstehen, dass die Idee aus einem Gespräch mit "meinem" Eomer entstand und ich eben "Aragorn" bin... schließlich gibt es auf Erden auch mehrere Michaels und Davids oder wie auch immer...?

Pairing: Aragorn/Eomer

Warnung: Slash! Jo, man!

Rating: R

Zusammenfassung: nach der letzten Schlacht um Mittelerde (kleine winzige Spoiler, zur Information, bezüglich RotK, ich hoffe, ihr wisst, wie es ausgeht, Sauron gewinnt nicht! Oh, hab ich jetzt zu viel verraten...?) versucht Aragorn die Schrecken der Schlacht zu vergessen. Eomer findet ihn dabei.

Inspiration, Beta und Mitschreiben: Eomer, wie immer. Einen dicken Kuss für dich, mein König!


Kapitel 1: Nach der Schlacht



Orkblut klebte an seinen Händen, und seine Rüstung war voller Blutspritzer und Schrammen. Sein Schwert glänzte in der Sonne, die sich nun wieder zeigte, da die Schatten vergangen waren, und seine Augen leuchteten, in einer Art, die seltsam war, ein berauschtes, unnatürliches Strahlen.

Überstandene Todesangst und vergangener Kampf tobten immer noch in seinen Adern.

Sieg.

Sie hatten gesiegt.

Der Boden war zertrampelt von der gewaltigen letzten Schlacht um Mittelerde und zahlreiche Tote bedeckten das Schlachtfeld, doch sie hatten gesiegt.

Sauron war ein zweites Mal geschlagen worden und der Ring musste zerstört worden sein, denn sonst hätte all dies nicht passieren können.

Aragorns sturmgraue Augen musterten das Feld und er zog sich zurück, ein letztes Mal, wissend, was auf ihn zukommen würde nun.

Aragorn. König von Gondor. Elessar. Die Hoffnung Mittelerdes.

Ein einziges Mal noch, allein, der Krieger, ein letztes Mal sich hingebend an den Gedanken, nur Streicher zu sein, der Waldläufer, der mysteriöse Fremde, der Exilkönig.

Ein letztes Mal Estel, der bei den Elben aufwuchs, bevor ihn alles einholen würde, Rechte und Pflichten, bevor er zum bedeutendsten Manne Mittelerdes werden würde.

König von Gondor.

Welche Last, welche Pracht.

Aragorn strich sich durch die schweißnassen Haare und steuerte eine uneinsehbare Stelle an, verborgen hinter Gebüsch, nicht berührt von der tosenden Schlacht, unschuldiges Grün und ein Refugium, für Minuten nur, aber er musste innehalten, verweilen, ein letztes Mal.

Er setzte sich in das weiche Moos, das ihn willkommen hieß, und die Siegesschreie drangen nur noch gedämpft an sein Ohr.

Er war allein.

Ein letztes Mal.

Aragorn schloss seine Augen und atmete tief ein. Die Luft war wieder rein, frisch, wie neu, nicht mehr verpestet vom üblen Dunste Mordors, sie war klar wie ein Frühlingsmorgen, der neu geboren wurde und den Sommer schon erahnen ließ.

Doch zur Ruhe kam er nicht, das Blut hämmerte in ihm, wie das Waffenrasseln vor der Schlacht, wie das Prasseln der Pferdehufe über das Feld, wie die Schreie der unzähligen Sterbenden und Verletzten.

Wer hatte es überlebt?

Keine Spur von Legolas und Gimli. Und Theoden war vor seinen Augen gestorben.

Die Hobbits.

Was war mit Frodo geschehen?

Eowyn... tötete sie der Hexerkönig...?

Aragorn sah auf seine Hände. Schwielen des Schwertknaufes, Blut überall.

Er kam nicht zur Ruhe.

Es dröhnte in seinen Ohren.

Tod.

TOD.

TOD!!!!


Arathorns Sohn zuckte zusammen, als vollkommen unvermittelt und von ihm unbemerkt - er musste in der Schlacht wohl zumindest für diesen Moment sein gutes Gehör eingebüßt haben - eine Hand sich auf seine Schulter senkte...