The Lesson

By Siry

Author's note: Endlich geht es mit meinem Lieblingspairing weiter *_*

Kapitel 1: - The lonely heart -

If I had a heart,

I could love you...

Dass Ritsu Minami mehr war, als man mit dem bloßen Auge erkennen konnte, hatte Soubi schon früh gewusst. An ihm faszinierte Soubi einfach alles. Natürlich waren es vor allem seine Worte gewesen, die sich unter seine Haut, direkt bis in seinen innersten Kern gebohrt hatten. Aber wären es nur diese, wäre das zu einfach gewesen. Viel mehr war es die Art, wie er sprach, wie er sich bewegte und wie er ihn ansah.

Perfekt... Er ist einfach perfekt...

Zumindest waren das die Worte, die Soubis Geist noch zu Stande brachte, als er nackt und schwer atmend mit dem Rücken auf Ritsus Bett gedrückt lag, während dieser sich gerade über ihn rüber beugte. Der selbe Schweißfilm, den auch er auf sich spüren konnte, überzog Ritsus Haut und Soubi musste sich auf die Lippe beißen, um nicht darüber zu lecken. Doch dass es besser war, seinen Impulsen nicht nach zu kommen und sie zu kontrollieren, hatte Soubi schon vor Langem gelernt. So musste er also dem Wunsch widerstehen, Ritsu erneut zu berühren, zu schmecken und zu spüren. Denn das wäre ihm natürlich ohne Aufforderung nicht erlaubt gewesen.

Vielleicht will er gar nicht, dass ich ihn 'begreife'...

Ritsus Gesicht war nun über seinem und fast hätten sich ihre Lippen berührt. Er lächelte Soubi mit diesem speziellen Lächeln an, das zwar von seinen Lippen ausging, seine Augen aber niemals erreichte. Außerdem konnte Soubi nie sagen, ab wann dieses Lächeln zu einem Grinsen wurde.

„Soubi-kun..." schnurrte Ritsu ihm zuckersüß zu.

„Nein! Sag nichts, bitte. Nicht... nicht jetzt." Schließlich wusste Soubi, was Sache war. Seine Gedanken waren schon ganz benebelt, während er seinen Körper schon fast nicht mehr unter Kontrolle hatte, da brauchte er jetzt nicht auch noch seine Worte zu hören, mit denen er ihn so leicht einlullen und um den Finger wickeln konnte.

Viel zu leicht...

Natürlich musste der Ältere eigentlich gar nicht reden, um das in ihm auszulösen, denn als dieser nun seine Lippen mit einem Kuss verschloss, erwiderte er ihn nur all zu bereitwillig. Der Kuss war leidenschaftlich und fordernd, doch gerade als Soubi gedanklich völlig abzudriften drohte, unterbrach Ritsu ihn und schaute mit diesem 'Lehrer-Schüler-Blick' auf ihn herab. Und dann spürte Soubi wieder dieses Gefühl in sich hoch kommen. Er glaubte, dass es so etwas wie Traurigkeit sein musste, die sich gerade mit seiner Lust und Faszination zusammen vermischte. Irgendwie passierte ihm das in letzter Zeit immer häufiger, wenn er mit Ritsu zusammen war und er fragte sich, warum ihn Liebe bloß so traurig machte.

„Soubi, hör auf so zu denken..." Ertappt biss Soubi sich auf die Lippe. Wie dumm von ihm, hatte er sich denn keine Mühe gegeben, seine Gefühle zu verbergen?

„Ich denke doch an garnichts." Sagte er wenig überzeugt von seiner eigenen Aussage und schluckte den Kloß in seinem Hals herunter.

„Doch tust du. Du hast diesen Gesichtsausdruck." bohrte Ritsu nach, doch gleich in nächsten Moment legte Soubi ihm die Hände in den Nacken und versuchte ihn zu sich zu ziehen.

„Etwa der Ausdruck, der sagt: 'Hör endlich auf zu reden und f-" doch weiter kam er nicht, denn schon hatte Ritsu ihn an den Handgelenken gepackt und hielt diese neben ihm auf die Matratze gedrückt, während ihre Münder sich wieder trafen.

Und dann war Soubi bloß noch Fleisch und Herz.

Soubi blieb in diesem Kuss passiv und als er sich küssen ließ, fühlte es sich wirklich so an, als ob es Ritsu etwas bedeuten würde. Als ob er ihm etwas bedeuten würde, während Soubi bloß noch zu verstecken versuchte, dass es für ihn alles bedeutete.

Nur zu gerne hätte Soubi gewusst, was Ritsu gerade jetzt fühlte und dachte, doch war er zu ängstlich, um zu fragen. Wahrscheinlich hätte er sowieso nur ein sinnloses Gestammel hervor gebracht, als Ritsus Hand sich auf seine Erektion legte. Als Ritsu bei der Berührung selbst genießerisch aufstöhnte, war Soubi nicht überrascht, aber fühlte sich dennoch glücklich und irgendwie... geschmeichelt. Er versuchte sich auf dieses Gefühl zu konzentrieren und die Traurigkeit damit beiseite schieben zu können. Es fiel ihm schwerer als der Ältere ihn an den Schultern packte und mit sanfter Gewalt auf den Bauch drehte.

„Du gehörst mir, Soubi-kun." schnurrte er und Soubi musste ihn garnicht sehen, um sich vorstellen zu können, wie sich seine Lippen zu diesem Lächeln kräuselten.

„Das weiß ich." flüsterte er gegen das Kissen, aber war sich sicher, dass Ritsu ihn dennoch gehört hatte.

Und dass du nicht mein bist, das weiß ich übrigens auch... Aber ich immer dein sein werde, solange du es erlaubst... Dass du mich besitzt und immer besitzen wirst, ob ich nun deinen Namen trage oder nicht... Weil ich dich so verdammt liebe, dass es sich anfühlt, als würdest du mir das Herz rausreißen.

„Argh...!" entfuhr es Soubi, während er versuchte, die Lippen geschlossen zu halten. Über den Schmerz, der fast augenblicklich folgte, als Ritsu in ihn eindrang, war er fast glücklich. Zumindest lenkte er ihn von dem viel tiefer gehenden Schmerz in seiner Brust ab. Physische Schmerzen waren ihm vertraut, damit konnte er umgehen. Auch dafür hatte Ritsu gesorgt.

„Beherrsch dich, Soubi." ermahnte ihn Ritsu, bevor er anfing, sich langsam in ihm zu bewegen.

„Ja, Sensei..." gab der zurück und war froh, dass Ritsu seine zusammengepressten Augenlider nicht sehen konnte. Und ab dann ging es eigentlich garnicht mehr um den Schmerz, sondern viel mehr um die Tatsache, dass er ergeben und ausgeliefert war, für was auch immer Ritsu mit ihm vorhatte. Im Prinzip war das hier nur die real gewordene Metapher seines ganzen Lebens. Von Sex an sich hatte er sich immer mehr versprochen. Die Realität hatte ihn mittlerweile gelehrt, dass er keine Sterne sah, wenn Ritsu wie jetzt diese gewisse Stelle in seinem Inneren streifte. Es würde auch kein großes Feuerwerk geben, wenn der Ältere ihn bis an den Rand seiner Erregung massierte und darüber hinaus. Das heißt, falls er sich dazu herab lassen würde. In den meisten Fällen musste Soubi für den Großteil seines Vergnügens selber sorgen. Doch heute schien Ritsu einen guten Tag zu haben. Trotzdem gab Soubi sich nicht der Illusion hin, dass sie sich später zusammen die Sterne anschauen würden.

„Gefällt dir das...?" fragte der, dem es gerade sichtlich zu gefallen schien.

„J-Ja... mach weiter..." Und das tragische war, es gefiel ihm wirklich. Die physischen und weniger physischen Schmerzen. Die Hitze in seinem Körper und Kälte in seinem Herzen. Die naiven Wunschträume eines Teenies und die Abgebrühtheit eines Kindes, das eigentlich noch viel zu jung dafür war.

Aber vielleicht musste es wehtun. Der Sex und... das Leben. Zumindest war das eine naheliegende Annahme für jemanden, der sich noch nie vollkommen unbeschwert gefühlt hatte. Jemanden wie ihn.

„Soubi..." Aus dem Stöhnen hinter ihm, hört er immer wieder seinen Namen heraus. Fast wäre er sich sicher gewesen, dass er zwischen Lust und Begierde noch ein anderes Gefühl dabei heraus hören konnte. Zumindest gab es Momente, in denen der Wunsch so groß war, dass es sich wie echt anfühlte.

„Sag... dass du mehr... davon willst."

„M-mehr, b-bitte..." keuchte Soubi promt, obwohl er bereits spürte, dass er nicht mehr viel mehr aushalten konnte, bevor er kommen würde.

„Wie... heißt... das?" Zwischen Ritsus immer schneller werdenden Stößen wurde es Soubi fast unmöglich darüber nachzudenken, was er alles von ihm hören wollte.

„B-bitte, … S-sensei!"

Ich bin sein Eigentum... und er beansprucht mich als solches... Ein gewisses Maß an Demütigung ließ sich dabei wohl nicht verhindern.

„Dann komm... für mich..."

Und in einer Trance aus Lust, Gehorsam, erfüllter Sehnsucht und unerfüllter Liebe kam er, genau wie Ritsu, unwissend darüber, was dieser gerade fühlte.

Wie gesagt, da war kein Feuerwerk und er fühlte sich auch nicht wie im Himmel. Als er spürte, wie Ritsu von hinten die Arme um ihn schlang und sie so zusammen lagen, kam das fast einer Umarmung gleich.

Warum fühlt es sich dann nicht wie eine an?

„Würdest du mich küssen, Ritsu...?" flüsterte Soubi flehend, auf der Suche nach Zuwendung. Immerhin war es nicht viel, was er an Selbstachtung nach zu verlieren hatte.

„Soubi-kun..." nuschelte Ritsu gegen seinen Nacken. Sagte nichts danach, weil er zu müde war. Er tat auch nichts. Die darauf folgende Stille lastete schwer wie Blei auf Soubis nacktem Körper und mit einem mal begann er zu frieren. Er griff nach der Decke und zog sie über sie beide. Er drückte sich nach hinten so nah an Ritsu ran, wie er konnte. Er liebte seine Haut, aber jetzt störte sie, weil sie ihn von ihm trennte. Er hatte das Gefühl, dass er am liebsten in ihn hinein kriechen würde, um in dieser Symbiose zu verschwinden. Sich einfach aufzulösen...

Soubi zog die Decke über ihre Köpfe und erschuf damit so etwas wie einen Kokon. Eine kleine, dunkle Welt, in der es nichts gab außer ihre weichen und warmen Körper. Sogar Ritsus beruhigenden Herzschlag konnte er hören.

Und darin fand er Frieden.

„Ich liebe dich..." flüsterte Soubi und hatte die Augen dabei geschlossen.

„Das weiß ich."

Nein... Tust du nicht...

To be continued...

Mai, 2014