Disclaimer: Nein, alle aus dem Potterverse bekannten Figuren und Orte gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld damit.

Lord Shagswell ist natürlich auch nicht auf meinem Mist gewachsen sondern gehört der Marquise.

Macht also die Augen zu und was ihr dann seht, ist meins!

Inhalt: Ohne den ersten Teil 'Schlangengift' gelesen zu haben, dürfte diese Geschichte schwer zu verstehen sein.In die Kiste haben es Snape und seine ehemalige Schulkameradin bereits geschafft. Doch werden sie eine Beziehung führen können, ohne dass sich der HBP einen Zacken aus der Krone bricht? Nein, so viel Weichspüler könnte nicht mal ich getrunken haben...

Diese Geschichte spielt in Band 4, berücksichtigt aber doch Infos bis Band 6.

Was hatte Pandora früher mit Robert Avery zu schaffen? War Snape eifersüchtig? Warum kauft Dumbledore Pandora ein Kleid? Und warum fällt Lucius auf einen Trick von Mundungus herein?

Vielen Dank an meine Betaleser Kampfgnom und Magie, die jetzt jetzt schon wissen, wie diese Story ausgeht.

R&R!

Weihnachtsball

Kapitel 1
Pandora McMahon blinzelte und stützte den Kopf in ihre Hand. Sie konnte im Licht der fast heruntergebrannten Kerze den schlafenden Snape erkennen. Ein wenig fassungslos schüttelte sie den Kopf. Snape und sie... nach all der ganzen Zeit...zusammen...

Er hatte darauf bestanden, sie nach hause zu bringen, aber nun schien er ja selig zu schlafen und Schlaf bekam er in letzter Zeit offenbar wenig. Leise stieg sie aus dem Bett und tappste über den kalten Steinfußboden um im Wohnzimmer ihre Kleidung zusammen zu suchen. Sie versuchte, ihren nackten Körper mit den Händen zu bedecken, obwohl definitiv niemand außer ihnen da war. Das Kaminfeuer war auch weitgehend heruntergebrannt und es begann kühl zu werden.

Nun hatten Severus Snape und sie doch einmal zusammen in einem Schlafraum in Hogwarts gesteckt, auch wenn es mittlerweile sein eigener, privater war. Pandora hatte Mühe, im Halbdunkeln, ihre schwere Hexenrobe richtig anzuziehen und ihren Hut richtigherum aufzusetzen, aber es war ihr auch eigentlich egal. Sie musste aus Hogwarts verschwunden sein, ehe der Schulbetrieb begann und sich auf den Weg zur Arbeit machen. Daran wollte sie noch gar nicht wirklich denken, wie sie nach diesem Wochenende wieder ihre Arbeit fürs Zaubereiministerium aufnehmen sollte, als wäre alles so wie letzte Woche.

Vor wenigen Tagen war Severus lediglich ein alter Bekannter für sie gewesen und nun schienen sie so etwas wie ein Paar geworden zu sein. Jedenfalls hatte er etwas von Gefühlen für sie gesagt und sie hatte angedeutet, dass sie seine Gefühle erwiderte. Allerdings hatte sie bis jetzt noch keine Vorstellung, wie es mit ihrer Beziehung weitergehen sollte. Vielleicht würde es doch irgendwann im Sande verlaufen, da ihn sein Job doch sehr in Anspruch nahm. Sie war realistisch genug, nicht sofort an die ewige Liebe zu glauben. Andererseits waren sie nach Ansicht einiger alter Schulkameraden schon seit zwanzig Jahren zusammen. Sie war aber in Wahrheit nie seine 'richtige' Freundin gewesen und außerdem ganz nebenbei mit Gregorj Onegin zusammen gewesen. Wie Liebe hatte sich das alles nicht angefühlt und jetzt mit Severus fühlte es sich an, wie am Rande des Wahnsinns. Seit zwei Tagen dachte sie nur noch an ihn, seit zwei Tagen schlief sie sogar wieder mit ihm und seit zwei Tagen sah sie die Welt um sich herum wie durch eine Art Milchglasscheibe. Aber seit zwei Tagen hatte sie auch Angst und die Gewissheit, dass sie nicht die einzige war, deren Todessermal so dunkel und schmerzhaft war. Also war es vielleicht gut, dass Severus bei ihr war. Der Überläufer, gegen den jede Anklage fallen gelassen worden war und der hier in Hogwarts unter dem Schutz Dumbledores stand. Pandora war verliebt, aber berechnend war sie immer noch und sie war fest überzeugt, dass es bei Snape ähnlich war.

Sie überlegte kurz, ob sie ihm eine Nachricht hinterlassen sollte, aber ihr fiel nicht ein, was sie schreiben könnte, was eindeutig und trotzdem unverbindlich klang. Vielleicht sollte sie einfach schreiben:

Ich liebe dich.

Ich liebe dich, weil du bereit bist, für mich nach vorne zu schauen.

Ich liebe dich, weil du sogar bereit bist, dich zu ändern, aber ich möchte nicht, dass du das tust.

Ich liebe dich, weil ich mit deiner Art von Humor immer klarkommen konnte und deine Begeisterung und dein Engagement für Dinge, die dir wichtig sind, stets bewundert habe.

Ich liebe dich, weil du für mich da warst, als niemand sonst da war.

Ich liebe dich, weil ich dich sehen kann wie du bist und weil ich weiß, wie du gerne wärst.

Ich liebe dich, weil ich weiß wie schwer es ist...

Und was war, wenn sich herausstellte, dass es wirklich nur um einen vorübergehenden Anfall von Irrsinn handelte? Nein, sie durfte auf einen Fall riskieren, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und Gefühle zu bekennen, die er nachher vielleicht doch nicht im gleichen Maße erwiderte.

Auf gar keinen Fall durfte sie ihn damit unter Druck setzen. Love don't come easy, das wusste doch jeder!

Sie öffnete vorsichtig die Tür und schlüpfte durch einen Spalt hinaus, um so wenig Lärm wie möglich zu machen. In dem Gang war es fast stockdunkel, denn die nächste Wandfackel, die noch glomm war etwa 50m weit entfernt. Pandora hörte die Tür hinter sich ins Schloss fallen, als sie merkte, dass sie nur wenige Zentimeter vor Alastor Moody stand.

Ihr Herz schien für ein paar Schläge völlig auszusetzen, sie konnte vor Schreck nicht einmal schreien. Für einen Moment stand sie wie versteinert.

Dann wich sie zur Seite aus, denn hinter ihr befand sich eine meter dicke Wand. Einfach zurückgehen konnte sie nicht, ohne das Passwort zu benutzen. Also sagte sie: „Guten Morgen!"

„Guten Morgen, Miss Pandora", knurrte Moody, „ als Witwe ist es sicher ein Vergnügen, ihren alten Liebhaber ordentlich zu entsaften."

Pandora fühlte wie all ihr Blut aus ihrem Gesicht wich und direkt in ihren Bauch zu fließen schien.

„Entsaften?!", zischte sie zurück, „Liebhaber?! Ich war nie verheiratet und er war zu keiner Zeit mein Liebhaber! Das wissen sie doch wohl genau so gut wie ich! Oder lesen sie ihre Protokolle noch mal!" Und damit wollte sie sich an ihm vorbei drängeln, aber er versperrte ihr den Weg.

Moody war in Hogwarts und Severus hatte ihr diese Tatsache bisher verschwiegen. Wahrscheinlich, weil er wusste, dass sie sonst wohl kaum hergekommen wäre. Moody starrte sie an und sie hatte wieder das Bedürfnis, sich mit den Händen zu bedecken, stemmte aber die Hände in die Hüften.

„Ich schlage vor, sie lassen mich jetzt durch, Moody!"
„Wohin so früh am Morgen, dass sie es so eilig haben?"
„Als ob sie das etwas anginge!"

„Nun, es war als höfliche Frage gemeint", polterte er, immer noch den Kellergang blockierend,

„da erwarte ich eben eine höfliche Antwort!"

Worauf sollte das denn hinauslaufen?! Pandora überlegte krampfhaft, was sie als nächstes tun würde, wenn er sie nicht gehen ließe.

„Hübsches Mädel was sie sind, Pandora, was wollen sie mit Severus Snape?! Alle plötzlich auf der guten Seite...??"

„Die Fragen kenne ich zu genüge, Moody! Was ich mit ihm will ist meine Sache und JA, alle auf der guten Seite! Aber was tun sie denn hier, wenn mir jetzt eine Frage erlaubt ist."
„Lehrer. Verteidigung gegen die dunklen Künste, Dumbledore hat mich eingestellt. Ist wohl auch besser so. Ein Jahr der Super-Events, was?!"

Pandora wollte auf keinen Fall auf seinen plötzlich angeschlagenen Plauderton hereinfallen und blieb daher sehr wachsam, immer bereit ihren Zauberstab zu ziehen.

„Jupp, und haben sie es gehört, Bagman plant schon eine neue Show: 'Schlag den Bagman'. Wer will kann darin gegen ihn antreten... Quidditch, Zauberschach... alles mögliche...Tausend Galleonen wenn man ihn besiegt oder so!"

Moody verzog angewidert sein zerklüftetes Gesicht. „Daran gedacht mitzumachen, Mädel, was?!

Dann wärst du und der alte Severus fein raus!"

„Nein, Ministeriumsangestellte dürfen nicht teilnehmen."

„Ach ja, natürlich, sie sind ja...an der Quelle der Information! Fein raus seid ihr alle!"
„Lassen sie mich jetzt durch oder..."
„Oder was..?!"
Ja was, sich auf ein Duell einlassen oder nur versuchen schneller zu sein?! Pandora dachte, dass letzteres nicht allzu schwer werden dürfte. Sie richtete sich so hoch auf wie nur möglich, so dass sie den, auf seinen Stock gestützten Moody überragte.

„Nun", sagte sie spitz, „sie wissen sicher,dass sie ihren Arbeitsplatz nur bekommen haben, weil ich ihn abgelehnt habe. Allerdings...wenn Professor Dumbledore sich von ihnen trennen sollte,wäre ich gern bereit einzuspringen!"
Mad -Eye schien durch sie hindurchzusehen und Pandora war sich auch sofort bewusst warum. Hinter ihr stand Severus Snape im Türrahmen!

Sie hoffte inständig, dass er ihre letzten Worte nicht gehört hatte und dass er bekleidet war. Sie drehte sich langsam zu ihm um und zu ihrer Erleichterung stand er in voller Montur und mit seinem Zauberstab in der Hand dort.

„Darf ich sie hinausbegleiten, Miss McMahon?" fragte er knapp und bot ihr seinen Arm an.

„Guten Morgen, Professor Moody." Und damit ließ er ihn einfach stehen.

„Er hat dich nicht belästigt?!"

„Nein-nein...hat er nicht...", stammelte Pandora.

Sie hätte so gerne mit Severus geredet, aber er schwieg und sah sie nicht an. Ihren Arm hatte sie immer noch bei ihm eingehakt, doch sie hatte Mühe, mit seinem Tempo Schritt zu halten. Sie war sicher, dass er wütend war, weil sie ihm von dem Stellenangebot nichts erzählt hatte. Snape hätte den Job gewollt und ihrer Ansicht nach auch verdient. Der Grund ihrer Ablehnung war, dass sie ihm den VgDK-Job nicht wegnehmen wollte. Ihr war an seiner Freundschaft gelegen und sie hatte ihm nichts von Dumbledores Angebot erzählt, um ihr Verhältnis nicht zu belasten. Er wäre der bessere Kandidat gewesen, das war es, was sie Dumbledore geschrieben hatte.

Noch immer schweigend apparierten sie vor ihre Haustür. Hier würde also alles enden, was gerade erst angefangen hatte. Pandora wollte das verhindern, aber sie wusste nicht wie. Sein Vertrauen war enttäuscht worden. Er würde gehen und nicht mehr wiederkommen.

Doch er ergriff das Wort während er, verlegen wirkend, vor ihr stand: „Pandora, ich verstehe nicht, wieso du ohne mich gehen wolltest."

„Ich wollte dich nicht aufwecken."
„Ich habe nicht geschlafen."

„Ich kann alleine gehen. Ich bin erwachsen und finde den Weg!"

„Du solltest nicht alleine gehen!"

„Aber ich kann mich meiner Haut selbst wehren!"
„Das hab ich gemerkt. ... Ehrlich gesagt, weiß ich das längst, aber wenn ich sage, ich möchte dich begleiten, warum lässt du mich dann nicht?" Jetzt schien er wirklich in Rage geraten zu sein.

„Ich bin so etwas nicht gewohnt, Severus!", gab sie halsstarrig zurück.

„Dann gewöhn dich jetzt dran", knurrte er und zog sie in seine Arme.

Er mochte sie also noch, aber warum sprach er nicht über das Stellenangebot.

Warum sagte er nicht: 'Ich hasse jeden, der die Stelle als VgDK-Lehrer angeboten bekommt und jetzt hasse ich dich auch!'?

„Hast du gewusst, dass Dumbledore mir den Posten angeboten hat, Snape?"

Er nickte. „Ich hab dich vorgeschlagen."

Sie hätte schon wieder anfangen können zu weinen vor Glück, doch dann hätte er sie für völlig durchgeknallt gehalten. Da standen sie also in der Morgendämmerung vor ihrem Haus und umarmten sich. Sie kuschelte sich unter seinem Mantel an ihn. Ihren Hut trug sie mit der Schnalle nach hinten und seine Haare waren noch immer fettig, obwohl er sich ein Mittel dagegen gebraut hatte. Sie waren noch immer die selben und doch schien alles verändert.

„Warum hast du das getan? Willst du die Stelle nicht selber?"

Er schien angestrengt nach Worten zu suchen. „Ich wollte dich in Hogwarts haben. Da ich für die Stelle nicht vorgesehen war, warum solltest du sie nicht haben?!"

„Das hast du getan?! So selbstlos bist du?!"
„Das war nicht selbstlos. Aber wenn du mich dafür halten möchtest, - bitte!" In seiner Stimme schwang eine gewisse Gekränktheit mit. „Ich muss gehen, Pandora. Mach's gut." Damit wollte er sich umdrehen und disapparieren.

„Warte!" sagte sie und hielt ihn am Ärmel fest, „Werden wir uns bald wiedersehen?"
„Sicher", antwortete er und verschwand.