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Der Fluch des Pharao by Yury Julian

Captain Bridger betrat eilig die Brücke. "Commander, wir nehmen eine Kursänderung vor." Er übergab Ford einen kleinen weißen Zettel.

"Was wollen wir da?", fragte der Commander. "Bei voller Geschwindigkeit würden wir mindestens neun Stunden brauchen. Im Falle eines Notfalles sind doch bestimmt andere Schiffe in der Näher besser geeignet."

Bridger beugte sich zu seinem ersten Offizier auf dem Kommandositz. "Wir haben doch letztes Jahr diese uralte Bibliothek entdeckt. Die einzelnen Staaten haben daraufhin Forschungsstationen errichtet. Nun ruft mich der Generalsekretär an und sagt mir, dass die Gegend in letzter Zeit immer häufiger von Seebeben erschüttert wird und die UEO hier von den Verantwortlichen um Rat gebeten wurde. Bisher soll es keine großen Schäden gegeben haben, aber die UEO will, dass wir uns das mal ansehen. Falls es zu einer akuten Gefahr kommen sollte, haben wir die Order die Forschungseinheiten zu evakuieren sowie alle Ergebnisse und Artefakte, diese ganzen wissenschaftlichen Daten, zu sichern."

"Seebeben sind ganz normal. Das ist nur eine Phase bei der man nicht zu nervös werden sollte.", äußerte der Commander seine Bedenken.

"Schon, Jonathan, doch wenn eine dieser Stationen eine zu lichte Konstruktion hat, dann reicht ein kleines Beben aus um verheerende Zerstörungen anzurichten. Viele der dortigen Staaten haben nicht das Geld sich robuste Labors zu errichten. Wir müssen damit rechnen etwas mittelalterliche Technik vorzufinden."

"Brody, wir gehen auf neuen Kurs. Volle Kraft voraus.", befahl der Commander und gab die Peilung an die Navigation weiter.

Bridger ging die wenigen Stufen zu Lucas' Station. "Kannst du nebenbei ein Auge auf die seismischen Aktivitäten entlang der ägyptischen Küste werfen?", fragte er ihn.

"Muss ich auf bestimmte Werte Acht geben?"

"Die Führung meinte die Häufigkeit der Beben in dieser Region wäre ungewöhnlich hoch. Behalt das einfach mal im Auge und sag mir Bescheid, wenn etwas dabei raus kommt."

"Mach ich. Hat das irgendwas mit unserer Mission vom letzen Jahr zu tun?"

"In gewisser Weise schon. Wir sollen uns notfalls um die einzelnen Forschungseinrichtungen kümmern." Der Captain verließ eilig wieder die Brücke.

*******

"Dagwood ist noch nie geschwommen."

"Ist ganz leicht. Darwin schwimmt den ganzen Tag."

"Darwin ist ein Delphin. Ich bin ein Dagger."

"Tony und Lucas auch schwimmen mit Darwin. Sind keine Delphine."

"Nein, ich geh lieber nicht schwimmen. Dagwood geht nur unter."

"Stell dich nicht so an, Dag. Spring einfach rein. So tief ist das Wasser nicht, also kannst du auch nicht untergehen.", sagte Tony als er in den Moon Pool sprang.

"Ich warte hier auf euch und hole dir ein Handtuch, Tony."

"Na wenn du meinst. Ist die Schleuse bereits offen, Darwin?"

"Nein, noch zu.", übersetzte der Vocoder.

"Das wird sie auch bleiben. Ich kann euch beide vorerst nicht von Bord lassen.", sagte Bridger. Er war soeben auf dem Seedeck aus der Magnetbahn gestiegen.

"Wieso das denn?", fragte Tony.

"Wir haben eine neue Mission, die jetzt Vorrang vor euren Vergnügungen hat."

"Darwin will Fisch essen." Es schien als würde der Delphin nörgeln.

"Das kannst du auch, mein Freund. Tony wird dir Fisch geben. Wir lassen dich doch nicht verhungern.", meinte Bridger. Er war zum Rand des Beckens getreten und hielt die Schnauze des Delphins während er mit ihm sprach. Picolo durchschwamm bereits die Rohre der Sea Quest. Wahrscheinlich versuchte er in die Kajüte einer Matrosin zu spannen. Beim letzten Mal hatte es höllischen Ärger deswegen gegeben.

"Will selber jagen. Kein toter Fisch!"

"Protestierst du etwa? Ich kann dich auch nicht füttern lassen, wenn dir das lieber ist." Als Antwort spritzte Darwin den Captain naß. Beleidigt verschwand der Meeressäuger in einer der Röhren.

"Soll Dagwood Fisch holen?" Der Dagger hatte die letzten Worte der Unterhaltung mitgehört, da er gerade mit einigen frischen Handtüchern zurück kehrte.

Bridger schüttelte etwas Wassser aus seiner Uniform, doch er würde sich umziehen müssen. "Ähm, ja das wird er brauchen."

"Okay." Dagwood ging um einen Eimer Fisch zu holen, zuvor legte er die Handtücher auf einen Hocker.

"Lässt Bridger Darwin zum fressen raus?" Der Delphin war wieder zurück.

"Na, du bist aber schnell wieder da." Nathan wollte gerade in sein Quartier verschwinden.

"Will fressen!", forderte der Delphin.

"Ich kann dich nicht raus lassen. Wir sind viel zu schnell, ich würde dich nur verlieren. Da, Dagwood bringt dir viele leckere Fische."

Der Dagger war mit einem silbernen Eimer zurück. Darwin verschmähte die Fische und spritzte wieder nur Wasser.

"Von mir aus kannst du schmollen. Irgendwann wirst du doch fressen wollen." Zu Dagwood sagte der Captain: "Stellen sie den Eimer dort auf den Rand. Da kann er dann selbst ran, wenn er fertig ist und doch nimmt, was wir ihm geben."

"Na gut." Beide verließen sie daraufhin das Seedeck. Bridger hoffte nur, Darwin würde sich schnell wieder beruhigen. Er konnte ihn verstehen. Seit Wochen war er nicht mehr draußen, weil sie ständig von einer Mission zur anderen sind, doch ihm waren im Moment die Hände gebunden. Entweder würde er von seinem Freund für einige Tage, schlimmstenfalls sogar Wochen getrennt sein oder ihn hier weiterhin auf der Sea Quest behalten.

*******

"Was macht die Küste?", flüsterte Henderson zu Lucas.

"Ist ruhig."

"Aha, keine Beben?"

"Nur ein leichtes, aber nichts besorgniserregendes."

"Sonst nichts?", bohrte sie weiter.

"Sag mal,", grinste Lucas. "Dir ist wohl langweilig? Hast du nichts zu tun? Kann ich mir nämlich nicht vorstellen."

"Doch, aber ich schlaf halb ein und muss mich irgendwie wach halten."

"Warum schläfst du nachts nichts?"

"Das geht dich nichts an, Lucas.", mischte sich Ortiz über Headset in das Gespräch ein. Der Teenager sah seinen Freund an der gegenüberliegenden Stationszeile wissend an. "Bist du etwa auch müde?"

"Nein, aber ich kann dir gerne heute eine schlaflose Nacht bereiten.", grinste der Kubaner.

Lucas nahm sein Headset ab. Darwin war seit einigen Minuten im Basin auf der Brücke. Er öffnete die Luke. "Hey, was ist denn los?" Dann erkannte er jedoch, dass der Vocoder nicht auf der Brücke war. Liebevoll streichelte er den Delphin.

"Darwin weigert sich zu fressen, weil wir ihn nicht raus lassen." Bridger kam soeben in frischer Uniform auf die Brücke. "Er hat den Eimer mit dem Fisch umgeworfen."

Lucas musste lachen. "Sie sollen ihn doch nicht ärgern. Aber raus lassen können wir ihn nicht. Er holt uns doch nie im Leben mehr ein."

"Jaja. Hat sich bei der Sache um die ich dich gebeten habe schon was getan?", lenkte der Captain ab.

"Wegen der Seebeben? Laut der Satellitenüberwachung ist alles ruhig."

"Dann kümmere du dich mal um Darwin. Vielleicht ist er bei dir kooperativer."

"Natürlich. Wir sind eine Einheit und hören auf den jeweils anderen.", lächelnd verschwand Lucas von der Brücke. Beim Moon Pool angekommen empfing ihn bereits der Meeressäuger Wasser aus seinem Blasloch spritzend. Der Teenager hob den Eimer sowie die herausgefallenen Fische auf.

"Sind die schlecht?", fragte er Darwin und sah einen davon komisch an. Der hatte verdammt viel Ähnlichkeit mit einem gewissen Zimmergenossen, diesen Gedanken konnte er sich einfach nicht verkneifen.

"Nicht lebendig. Darwin will selbst Fische fangen. Bridger lässt mich nicht raus."

"Das geht auch nicht. Wenn wir dich jetzt durch die Schleuse nach draußen lassen, kann ich für lange Zeit nicht mehr mit dir spielen. Die Sea Quest ist einfach zu schnell als das du uns folgen könntest. Wäre doch schade, oder?"

"Gib Darwin Fisch." Der Delphin sperrte weit seine Schnauze auf.

Lucas gab lächelnd dem Meeressäuger die Fische. "Da soll noch mal einer sagen ich hätte kein Talent dazu Delphinflüsterer zu werden. So, aber nun muss ich auf die Brücke zurück. Den Vocoder nehme ich dieses Mal mit."

******

"Musstest du es gleich jedem auf die Nase binden?" Lonnie war sauer. Wütend lief sie in ihrem Quartier auf und ab.

"Moment mal, ich habe es nicht jedem erzählt.", protestierte Miquel der ruhig auf der Kante ihrer Koje saß.

"Ach und Lucas erzählt es wohl nicht weiter? Es könnten noch andere auf der Frequenz mitgehört haben."

"Das glaube ich nicht. Außerdem weiß Lucas in solchen Dingen sowieso immer Bescheid. Frag mich nicht woher, aber falls du Insiderinfos benötigst, geh zu ihm."

"Na toll. Das heißt dann wohl die Crew steht vor seinem Quartier Schlange um die neuesten News über das geheime Liebespaar der Sea Quest zu erfahren."

"Du siehst das viel zu verbohrt. Wenn du es möchtest, rede ich mit ihm."

"Toll, da hat er auch noch einen driftigeren Grund es herum zu posaunen. Eine bessere Bestätigung für seine Vermutungen gibt es doch gar nicht."

"Was stört dich daran? Ich kenne Lucas bereits länger als du, glaub mir, wenn einer verschwiegen ist, dann er."

"Ja, klar! Der heilige Lucas. Er ist unser kleines Nesthäckchen und verdient das vollste Vertrauen aller. Der arme Kleine, dem man nie böse sein kann und ein Herz so groß wie Amerika hat. Der Kerl ist genauso wenig normal wie einige bestimmte Personen hier an Bord!" Gemeint war damit Picolo. Auch wenn sie es nicht aussprach, Miquel wusste es.

"Ich dachte du magst Lucas und hast ihn gerne zum Freund."

"Ja, schon. Ich wollte es auch nicht anders darstellen, aber es ist doch trotzdem seltsam. Er ist erstens einmal viel lieber in der Gesellschaft von Delphinen und Computern als in menschlicher. Zudem hängt er ständig mit Picolo und Dagwood rum. Bei diesem Zeitvertreib braucht er sich nicht ständig zu beschweren, dass er keine Freundin hat. Wenn ich nicht mit Tony arbeiten müsste, würde ich auch reißaus vor ihm nehmen."

"Dann verrate ich dir jetzt ein Geheimnis. Diese Freundin gibt oder zumindest gab es sie. Die letzten Wochen war ich da nicht so ganz auf dem Laufenden."

"Erzähl keinen Unsinn."

"Das tue ich nicht. Dies ist lediglich eine kleine Demonstration meiner tiefen Freundschaft zum Nesthäckchen dieses Bootes."

"So ein Quatsch. Die Freundin ist nicht zufälligerweise ein neues Computerprogramm oder eine nette Delphindame, die Darwin angeschleppt hat? Was anderes kann ich mir da nämlich nicht vorstellen."

"Hör zu ,Lonnie!" Miquel war aufgestanden. Seine Hände ruhten auf der Hüfte seiner Freundin. "Auf dem ersten Boot vor einem Jahr ging es hier noch ganz anders zu. Wir hatten einen an Bord der um ein vielfaches schlimmer als unser guter Tony war. Zum Leidwesen des Captains verband Lucas eine ebenso enge Freundschaft zu ihm wie auch zu mir. Du würdest ihn von damals nicht wiedererkennen. Worauf ich hinaus will ist folgendes, bei eben jenem Mann sind ziemlich krumme Dinger gelaufen. Von ungefähr der Hälfte davon hätte ich am liebsten nie etwas davon gehört. Bis zum heutigen Tag weiß keiner außer uns dreien von diesen Aktionen. Na gut, du ein wenig jetzt, aber auch nur ansatzweise. Ihm können wir vertrauen. Lucas wäre kein vertrauensvoller Mensch, wenn er Ben ständig verpfiffen hätte." Er küsste sie sanft auf die Lippen.

"Das überzeugt mich immer noch nicht. Ich will nicht, dass jemand von uns weiß. Was ihr vor über einem Jahr getrieben hat spielt dabei keine Rolle. Es interessiert mich einfach nicht. Heute ist heute. Die Menschen verändern sich, auch in kurzer Zeit."

"Dann geh ich wohl besser. Wir wollen der Crew doch nicht mehr Gesprächsstoff als nötig liefern." Beleidigt zog der Kubaner aus dem Quartier von Henderson ab.

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Langsam schritt sie den durch Fackeln beleuchteten Säulengang entlang bis sich vor ihr ein größerer Raum auftat der durch ein quadratisches Becken in seiner Mitte beherrscht wurde. Vorsichtig kniete sie am Rande dieses nieder, ihr weißes Kleid musste makellos bleiben. Eine andere Frau die vollständig in ein leinernes Tuch gehüllt war, streute ein Pulver in die Flammenschalen, die an jeder der vier Ecken des Basins auf Kupferstäben ruhten. Das Mädchen ließ sie daraufhin allein. Die Wirkung der Droge begann schnell. Ihr Blick trübte sich. Sie beugte ihren Oberkörper nach vorn doch was sie auf der Oberfläche des Wasserspiegels sah war nicht ihr eigenes ich. Dann wurde die Oberfläche durch immer größere Wellen aus ihrer Ruhe gebracht. Ein Strudel bildete sich in der Mitte und stieg zu einer wirbelnden Wassersäule auf. Die Säule wuchs in die Höhe. Die Bewegungen ließen einen schneidenden Wind aufkommen, der in die Haut der Frau schnitt. Als das obere Ende der Wassersäule kaum noch zu sehen war, setzte sie sich in Bewegung auf die Frau zu. Sie würde sie verschlingen.

Erschrocken fuhr Wendy aus ihrem Traum auf. Ein Beben erschütterte die Sea Quest. Die Bilder ihrer Mutter und Großmutter fielen zu Boden, das Glas der Rahmen brach. Schützend hob sie ihre Arme über den Kopf, da aus den Regalen über und neben ihrer Koje Bücher heraus fielen.

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Picolo lag am Rand seiner Koje und sabberte sein Kissen voll. Er träumte von einem absoluten Teufelsweib. Abrupt wurde er aus diesem Traum gerissen als er hart auf den Boden fiel.

"Uh..." Heftig anhaltende Erschütterungen warfen sämtliche Gegenstände aus den Regalen und Spinden. Vom Computer ertönte ein penetranter Ton durch die Kabine.

"Oh, wowowow. Das ist übel!", sagte Lucas überrascht mit einem verschlafenen Blick auf den Bildschirm, den er sich genauso gut hätte sparen können, schließlich spürten sie am eigenen Leib was hier vor sich ging. Als er versuchte aufzustehen, verlor er das Gleichgewicht und knallte voll auf Tony.

"Danke Wolenczak! Du hast mir soeben meine Knochen gebrochen.", schrie Picolo sauer.

"Entschuldige." Der Teenager versuchte trotz des starken Rüttelns aufzustehen.

"Könntest du bitte das Ding ausschalten?", forderte Tony, denn der Computer schrillte recht laut durch die Kabine.

"Das geht von alleine wieder aus. Ich muss zum Captain." Lucas versuchte eine Hose zu finden, leider fielen ihm gleichzeitig alle weiteren Kleidungsstücke entgegen als er sie aus dem Spind ziehen wollte. "Immer wenn ich es eilig habe.", fluchte das Genie. Umständlich stieg er über den immer noch am Boden liegenden Tony hinweg.

"Hey Lucas.", rief Tony als der einfach so durch die Luke verschwand. "Wolenczak!"

Doch Lucas achtete nicht auf seinen Zimmergenossen. Bridger war nicht in seinem Quartier sodass der Teenager weiter zur Brücke lief. Wer nicht schon durch die Erschütterungen des Seebebens auf den Gängen zu Boden ging, tat dies spätestens nachdem er von Lucas über den Haufen gerannt wurde.

Bridger stand neben dem Commandosessel auf welchem Ford saß. Er sah ziemlich zerknittert aus, was Lucas zu dem Schluß kommen ließ, dass er ebenfalls aus einer Tiefschlafphase gerissen worden war.

"Captain!" Lucas musste sich an dem älteren Mann festhalten, sonst wäre er umgefallen. "Das hier dürfte eigentlich gar nicht sein."

"Was meinst du?"

"Dieses Beben! Ein Beben solchen Ausmaßes kündigt sich durch immer stärker werdende Aktivitäten im äußeren Erdmantel an, aber hier ist nichts dergleichen passiert. Ich habe den Computer so programmiert, dass er sich meldet, sollten die Aktivitäten zunehmen. Der Alarm ging aber erst mit Ausbruch des Bebens los was mich zu dem Schluß bringt, dass wir es mit keinem normalen Beben zu tun haben."

"Es scheint nach zu lassen.", meinte Henderson.

"Nein, tut es nicht.", sagte O'Neill. "Wir befinden uns nur in einem äußeren Radius des Epizentrums. Die Stationen dort unten melden allesamt Hüllenschäden. Einige meinen ihre strukturelle Integrität nicht mehr lange aufrechterhalten zu können. Sir, ich bekomme so viele Hilferufe, das ich sie gar nicht alle schnell genug beantworten kann."

"Commander, stellen sie Rettungsmannschaften zusammen. Brody soll jedes einzelne Shuttle, das wir an Bord haben nehmen und so viele Menschen wie möglich da raus holen.", befahl der Captain. Eine erneute Erschütterung hätte ihn in dem Moment gemeinsam mit Lucas beinahe zu Boden geworfen. "Ich bin in meinem Quartier. Melden sie sich, wenn es etwas Neues gibt."

"Aye, Sir.", sagte Ford.

"Komm mit." Bridger nahm Lucas am Arm und ging mit ihm in sein Quartier. "Ich muss augenblicklich die UEO über diesen Ausbruch unterrichten. Du hast keine Ahnung was für Ursachen dieses Beben haben könnte?"

"Da müsste ich spekulieren. Entweder mangelnde Technologie oder absichtlich durch Menschen verursacht, das sind so die zwei Hauptgründe für einen solch unerwarteten Ausbruch. Alles andere muss genauestens untersucht werden."

"Sieht so aus als würden wir genau das die nächsten Tage tun." Bridger bediente gerade das Vidlink, als jemand an die Tür klopfte und er innehielt. "Ja, bitte."

"Captain." Dr. Smith betrat das Quartier. Sie trug nur einen weißen Bademantel und Hausschuhe. Ihr Gesicht war aschfahl, sie zitterte.

"Wendy? Sie sehen besorgt aus und krank. Geht es ihnen nicht gut?", meinte Bridger nach einem kurzem Blick.

"Nein, ich bin nicht krank. Besorgt schon eher. Wie es scheint sind wir in ein Seebeben geraten."

"In ein recht ungewöhnliches, wie wir feststellen mussten." Dabei nickte er in Lucas' Richtung.

"Das weiß ich."

"Sie wissen es?", fragte Lucas ungläubig. "Woher?"

"Ich habe von etwas geträumt, das kein Traum war."

Sie bekam einen heftigen Zitteranfall. "Wendy!", sagte Lucas und kam hilfreich an ihre Seite. Bridger war jedoch schneller und führte die Telepathin zu einem Stuhl. "Erzählen sie uns davon."

"Dieser Traum war wie eine andere Realität, ich bin in einer Art Tempel gewesen und überall waren diese Fackeln. Die Wände sind mit Zeichnungen oder Einkerbungen versehen gewesen. Ich kam mir vor wie im Inneren einer Pyramide. Irgendeine Droge verdunkelte meine Sinne und mit einem Mal war alles vorbei. Nachdem ich mein Spiegelbild im Wasser des Beckens gesehen hatte, erschrak die Person in deren Kopf ich war und das Wasser aus dem Becken wurde zu einem Tornado, der mich verschlingen wollte. Anschließend wachte ich auf. Das Beben brach genau zu diesem Zeitpunkt aus.", erzählte sie stockend. Noch immer zitterte sie am ganzen Körper, doch ihr Gesicht nahm wieder Farbe an.

"Hört sich für mich wie ein normaler Traum an. Ich verstehe auch nicht, was das mit unserem Beben hier zu tun haben soll.", meinte Lucas.

"Er hat recht, Wendy. Wahrscheinlich haben sie die ganzen Emotionen der Crew zum Zeitpunkt des Ausbruches dieses Bebens überwältigt. Lucas, hol bitte etwas Tee, dann geht es ihnen bestimmt bald wieder besser."

Wendy wehrte sich gegen die Berührung des Captains. "Nein, nein. Es waren nicht die Gefühle der Mannschaft. Da draußen ist etwas. Etwas das nicht von uns gefunden werden will."

"Was soll das sein?", fragte Lucas, der an der Tür stehen blieb um den Tee zu holen.

"Ich weiß nicht.", sagte sie leise.

"Komm, Lucas, hol den Tee. Wir werden ja sehen, ob wir nicht doch ein wenig Ruhe wieder auf das Schiff bringen können. Das Beben scheint zumindest vorübergehend aufgehört zu haben."