FANFICTION - DRACO & HERMINE
Chap 1 - atro amore:
Draco lehnte sich ein Stück weit von der Brüstung des Westturmes. Von hier aus konnte er die von glitzerndem Schnee bedeckten Ländereien Hogwarts' mühelos überblicken. Der See schimmerte mit grünlichem Licht und er glaubte, dass er den Riesenkraken seine Runden drehen sah. Der Krake schien die Kälte nichts auszumachen. Draco atmete die kühle und frische Luft mit tiefen Zügen ein, und als er wieder ausatmete bildeten sich kleine Atemwölkchen in der Kälte. Hier fühlte er sich wohl, schließlich tat er seinem ehrenvollem Namen geheiß - dem Eisprinzen von Slytherin.
Eigentlich hätte er im Zaubertränke Unterricht bei Snape sitzen müssen, doch er hatte seinen Hauslehrer darum gebeten, dass er doch ein wenig früher hinausdurfte, da er noch eine wichtige Eule verschicken musste. Natürlich hatte dieser eingewilligt, schließlich war er sein Lieblingsschüler und Draco wusste genau, mit wem er so etwas machen konnte, Professor McGonagoll hätte ihm vermutlich mit geschürzten Lippen - wie sie nur Professor McGonagoll schürzen konnte - Strafarbeiten verpasst, bei so einem Unverschämten Verlangen. Potty, Weaselkönig und das Gryffindor Schlammblut hatten ihm mit offenen Mündern hinterher gestarrt, als er den Kerker mit wehendem Umhang und einem selbstzufriedenen Ausdruck im Gesicht verlassen hatte. Doch Draco Malfoy musste keine Eule verschicken, ganz im Gegenteil, er brauchte eine Auszeit von dem stressigen Schulleben und seinen unwürdigen Mitschülern. Vor allem Pansy Parkinson ging ihm auf die Nerven. Sie hing ihm ständig am Rockzipfel und löcherte Draco mit dummen Fragen über langweilige Themen, schwarze Magie oder wie es denn zu dem Tod des dunkelen Lords kommen konnte. Dies war jetzt schon ein Jahr her, als Potter ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen hatte. Klar war der Ruf der Familie Malfoy, die Todesser gewesen waren, erstmal am Boden, doch sie wussten genau, wie sie diesen in kurzer Zeit wieder aufbauen konnten. So war nun alles wieder beim Alten, als alle Schüler nach Hogwarts zurückgekehrt waren, um das letzte Schuljahr zu wiederholen und die Abschlussprüfungen zu absolvieren. Doch die schweinsgesichtige Pansy verstand sowieso nichts von der dunkelen Magie und sie sollte seiner Meinung auch nicht darüber nachdenken. Ihr Gehirn war höchstens so groß wie eine Walnuss, wenn er es sich recht überlegte könnte es sogar noch kleiner sein. Normalerweise gab er sich nicht mit solchen Leuten ab, doch ihre Dummheit/Blindheit konnte auch von Vorteil sein, indem sie alles für ihn tat, was er wollte. Natürlich war es offensichtlich, dass sie schon seit der 1. Klasse auf ihn stand, das wusste ganz Hogwarts, aber manchmal musste man die Möglichkeiten, die sich einem ergaben einfach ausnutzen.
Das Gryffindor Mädchen betrachtete den Hinterkopf Snapes', der sich gerade der Tafel zuwandte. Seine schwarzen, fettigen Haare hingen schlaff über seinen Schultern und er trug den gewohnten schwarzen Umhang, der bis zum Boden wallte. Hermine musste zugeben, heute hatten sie einen sehr interessanten Trank gebraut, vor Allem die Mädchen waren gefesselt von der Magie des mächtigen Gebräus. Es war ein sehr gefährlicher Liebestrank, der "atro amore" (=durch dunkle Liebe). Trotzdem ließ sie ihre Gedanken immer und immer wieder vom Unterricht abschweifen und konnte sich heute überhaupt nicht konzentrieren. Das war normalerweise nicht Hermines Art, sie war die Jahrgangsbeste und war von allen Lehrern der Liebling - außer von Snape, dem Hauslehrer von Slytherin. In ihr tobte noch der blanke Zorn über Snape und Draco Malfoy. Sie hasste die beiden abgöttisch und glaubte, dass das bei Merlins Bart bis an ihr Lebensende niemand ändern konnte. Vor etwa einer halben Stunde hatte Snape den ach-so-tollen Malfoy, mit dem sie dieses Jahr auch noch Schulsprecher geworden ist, einfach so früher aus dem Unterricht gelassen, weil er ja eine überaus wichtige Eule verschicken musste - Pah! In Wahrheit vergnügte sich Malfoy bestimmt gerade mit irgendeinem Slytherin Mädchen, diese liefen ihm ja alle in Schwärmen hinterher, vor allem ihre Erzfeindin Pansy Parkinson. Sie konnte die ganzen Mädchen in keinster Weise auch nur ansatzweise verstehen, was sie nur an ihm fanden? Gut, schlecht sah er wirklich nicht aus, mit dem spitzgesichtigen Blondschopf aus dem 1. Schuljahr hatte er wirklich nichts mehr gemeinsam, aber charakterlich? Niemals! Er war der arroganteste, Muggelstämmige hassenste und egoistischste Junge, denn sich Hermine überhaupt hätte vorstellen können! Aber nunja - sie sollte sich nicht weiter über ihn aufregen. Darauf wartete dieses gemeine Arschloch ja nur..ihr Blick fiel auf Ron und Harry, die hinter ihren Kesseln heimlich Zauberschach spielten. Das konnte nicht lange gut gehen - nicht bei Snape!
"Potter! Weasley! Was treiben sie da?!"
Ohoh...schon war es passiert, dachte Hermine.
"Ähhhm nichts, Professor", sagte Ron "wir haben nur von der Tafel abgeschrieben", er versuchte den Zettel, auf dem sie ein improvisiertes Schachfeld gezeichnet hatten, schnell in seiner Tasche verschwinden zu lassen, doch vergebens. Snapes Finger packten den Zettel so schnell wie ein Blitz und er strich ihn mit seinen Handflächen glatt. "Achja? War das so Mr Weasley? Mr Potter? Denken sie eigentlich ich könne schreibende Schüler nicht von Schach spielenden unterscheiden? Ich habe den Anschein sie halten mich für sehr dumm...50 Punkte Abzug für Gryffindor! Und eine Woche Nachsitzen - für sie Beide! Ich erwarte sie morgen Abend um 18 Uhr in meinem Büro..", zischte Snape und schritt hinter sein Pult, nicht ohne sich fledermausartig zu bewegen. "Schreiben sie alle bis Mittwoch einen 12 Zoll langen Aufsatz über den heutigen Trank atro amore. Darüber wie man ihn braut und wozu er zu gebrauchen ist. Sie können gehen!" , sagte Snape und rauschte aus dem Kerker.
"Na klasse.." , stöhnte Ron als sie das Klassenzimmer verließen. "Das hättet ihr euch wirklich vorher überlegen können! Selbst Crabbe und Goyle kämen nicht auf die Idee in Snapes Unterricht Zaubererschach zu spielen. Das habt ihr jetzt davon." blaffte Hermine sie an. Sie hatte ihren das-habt-ihr-doch-eigentlich-verdient Blick aufgesetzt.
