Disclaimer(gilt für alle Kapitel): Ich verdiene mir dieser Geschichte kein Geld und habe keinerlei Rechte auf Figuren, Location, etc.…(all property of ) oder Plot (ich übersetze nur).
Hejj, ihr da draußen!
Ich habe mich entschlossen, eine weitere FF vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen. Hab mich bemüht und hoffe, dass ich der Originalstory gerecht werde.
Die Originalstory stammt von HelenaRow, die mirnetter Weise die Erlaubnis zum Übersetzen gegeben hat.
Ihr findet die englische Version auf
Viel Spaß beim Lesen und reviewt fleißig!
: Die Hohe Lady
Die Hohe Lady war dem Tod nah. Sie befand sich inmitten eben jenes Doms, in welchem sie einst für einen Kampf trainiert hatte. Wie lange das schon her war…
Sie befand sich hier, damit nichts passieren würde, wenn sie schließlich die Kontrolle über ihre gewaltigen Kräfte verlor. Auch wenn sie schon einiges an Magie eingebüßt und seit Jahren keine Kraft mehr von anderen bezogen hatte, war sie immer noch mächtiger als viele der Magier zusammen.
„Hohe Lady", meldete sich Lord Donmar zu Wort. Er war das Oberhaupt der Krieger und einer der wenigen, der mutig genug war, um immer noch an ihrer Seite zu sein.
Er trug gemäß seines Amtes blutrote Roben mit schwarzer Schärpe, sowie ein schmales schwarzes Seidenband um die Stirn, ein Zeichen dafür, dass er wie die Hohe Lady die Höhere Magie beherrschte.
„Der Administrator wird bald hier sein.". Es war einer der seltenen Momente, wo seine Stimme unsicher klang, was er vergeblich zu verbergen suchte. „Ja, danke, Lord Donmar."
Der Krieger saß neben dem schmalen, zerbrechlichen Körper der Hohen Lady. Sie verschwand beinahe in den schwarzen Roben, die sie umhüllten. Ihre Augen schimmerten in einem milchigen Weiß; sie hatte bereits vor fast zehn Jahren das Augenlicht verloren.
Das Geräusch einer zuschlagenden Tür durchschnitt die aufgekommene Stille und wenige Momente später eilte eine Gestalt in dunkelblauen Roben auf sie zu.
„Administrator, gut, dass ihr gekommen seid.", die Hohe Lady hob müde eine Hand. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, verbeugte er sich vor ihr.
„Hohe Lady." Er setzte sich neben sie. „Wurde der König informiert?", fragte die Hohe Lady ruhig. Der Administrator nickte. „Ja, Hohe Lady."
„Gut. Lord Donmar, ihr solltet uns jetzt verlassen – ich denke nicht, dass es noch länger sicher genug für euch ist." Der Angesprochene erhob sich zögernd und verbeugte sich vor ihr.
Der Krieger zitterte leicht. „Hohe Lady, es war mir eine Ehre." Er verbeugte sich ein letztes Mal. Auch wenn Lord Donmar ein oft ernster und beherrschter Mann war, der schon über dreißig Jahre seines Lebens in der Gilde verbracht hatte, war es ihm noch nie so schwer gefallen, mir der Hohen Lady zu sprechen.
Das Ansehen und der Respekt, die sie in der Gilde genoss, waren unvergleichlich.
In dem Wissen, dass er sie nie wieder sehen würde, wandte er sich langsam um und verließ, ein letztes Mal zurückblickend, den Dom.
„Administrator, ich möchte euch bitten, etwas für mich zu tun, wenn ich tot bin."
„Alles.", kam es dem blonden Mann sofort über die Lippen. Er war um die vierzig und hatte seine Haare im Nacken zusammen gebunden.
Auch wenn er gewöhnlich ein ernster und distanzierter Mensch war, so hatte er doch mit der Hohen Lady Freundschaft geschlossen. Obwohl er nie die Höheren Künste erlernt hatte, so verstand er sich trotzdem seit mehr als dreißig Jahren gut mit ihr.
„Seit über sechzig Jahren hat mich niemand mehr bei meinem Namen genannt. Bitte, sprecht mich noch einmal damit an."
„Hohe Lady?" Sie schloss ihre Augen. „Bitte."
„Mylady…"
„Nein!". Ihre Stimme klang plötzlich wieder kräftiger.
„Sonea. Mein Name ist Sonea."
„Hohe Lady, ich verstehe nicht." Er hatte sie noch nie so gesehen. Sie wirkte beinahe so…als hätte sie Angst. Er kannte ihren Namen, aber sie war schon die Hohe Lady gewesen, als die meisten ältern Magier der Gilde noch nicht einmal geboren worden waren.
„Sonea.", sagte der Administrator schließlich; er bemerkte, wie sie sich ein wenig entspannte. „Administrator, sagt mir eins…", flüsterte sie.
„War ich ein guter Mensch?" „Ja, das wart Ihr. Ihr habt uns den Frieden gebracht." „Ich habe meine Söhne sterben lassen."
„Eure Söhne starben für Kyralia. Sie haben die Gilde – Kyralia - gerettet. Imardin wird nie wieder fallen."
Sie senkte den Kopf und hob abwehrend die Hände. „So wie ihr Vater.", sie hatte so leise gesprochen, dass der Administrator sich nicht sicher war, dass sie überhaupt etwas gesagt hatte.
„Es gibt etwas, das ihr für mich tun könnt." Ihre Stimme wurde immer leiser. Er beugte sich näher zu ihr und sandte seinen Geist aus. Zum ersten Mal konnte sie ihre Gefühle nicht vor ihm verbergen.
Sie verlor die Kontrolle.
„Ich werde tun, was immer ihr wünscht, Mylady."
„Ich möchte, dass ihr an meiner statt ein Grab aufsucht. Ich möchte, dass ihr für mich zu Lord Akkarins Grab geht."
Er spürte, wie Kummer und Schuld sie beinahe überwältigten. Ihre Gefühle waren so stark, dass sie ihn zittern ließen. „Aber Euer Sohn wurde von seinen Kräften verzehrt, als er starb. Es gibt kein Grabmal." Sie schüttelte langsam ihren Kopf. „Nein, Administrator. Ich möchte, dass ihr für mich zum Grab meines ehemaligen Mentors geht. Ich möchte, dass ihr das Grab des Hohen Lords Akkarin besucht."
Tränen traten ihr in die Augen. „Er hätte so nicht sterben dürfen.", flüsterte sie. „Wäre er nur an meiner statt gewesen; unsere Söhne würden noch leben."
Dem Administrator wurde schlagartig klar, wie wenig er über das Privatleben der Hohen Lady gewusst hatte. „Versprecht es mir." Sonea hatte seine Hand ergriffen; sie flüsterte jetzt nur noch. „Ich verspreche es, Hohe La – Sonea."
„Ich danke Euch, Administrator Ugnon. Ihr solltet nun gehen, ich spüre meine Kontrolle schwinden."
„Hohe Lady." Der Administrator hatte seine Stimme kaum unter Kontrolle. Er drückte kurz ihre Hände, dann stand er auf und verbeugte sich tief vor ihr.
„Auch mir war es eine Ehre!"
Kurz bevor aus dem Dom hinaus in die letzten fahlen Sonnenstrahlen trat, der Herbst hatte bereits Einzug gehalten, konnte er fühlen, wie ihre Aura unregelmäßig zu flackern begann, mal war sie kaum vorhanden, mal unglaublich mächtig, und ihre Magie den Schild durchbrach, der dafür sorgte, dass man diese nicht erspüren konnte.
Administrator Ugnon hoffte, dass der Dom ausreichen würde, um ihre Magie aufzuhalten.
Dann, plötzlich, verzehrte ein helles, reines Licht alles hinter ihm. Dort, wo eben noch der gewaltige Dom gestanden hatte, war nun nur noch verbrannter Erdboden übrig.
Die Gilde musste sich einen neuen Anführer erwählen.
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