Moin Moin liebe Leserchen!
Hier werde ich kurze Geschichten posten, die sich rund um das Pairing KakuzuXHidan drehen werden. Die Kapitel sind entsprechend nach dem benannt, was euch in ihnen erwartet.
Los geht diese heitere OS-Sammlung mit der KakuHida Woche 2017. Jeder Tag hat einen anderes Thema bekommen. Für eine weitere KakuHida-Dosis, hier der Link zur entsprechenden Tumblr-Seite:
Disclaimer: Alle Charaktere gehören Masashi Kishimoto. Ich leihe sie mir nur aus und gebe sie anschließend wohlbehalten wieder zurück. Natürlich verdiene ich hiermit auch kein Geld, sondern tue es aus reiner Lust an der Freude.
So und nun wünsche ich uns allen viel Spaß mit der Zombie-Combo. :-)
Ganz liebe Grüße!
SiamKitty
College AU + Bottom!Kakuzu
"Oh, Hidan! Ja genau da!", tönte es aus dem Zimmer nebenan.
Eigentlich musste Kakuzu sich auf die Fertigstellung seiner Hausarbeit konzentrieren, da Übermorgen bereits der Abgabetermin war. Zwar nahm es Professor Hatake mit den Abgabefristen nicht ganz so genau, dennoch hasste Kakuzu es seine Seminararbeiten zu spät abzugeben. Besonders, wenn der Grund dafür war, dass sein bescheuerter Mitbewohner mal wieder irgendwen abgeschleppt hatte.
Wie es Kakuzu zur Weißglut brachte, wenn Hidan auf jeden Flirt einstieg und seine Schäferstündchen in ihrer Wohnung abhalten musste. Das machte er doch extra, nur um Kakuzu zu provozieren.
"Was willst du denn mit damit?", fragte die Frauenstimme im Nebenzimmer und hörte sich dabei so dümmlich an, dass Kakuzu nicht anders konnte als genervt mit den Augen zu rollen. "Was willst du denn damit?!", ahmte Kakuzu ihre Stimme nach und tippte schnell den nächsten Absatz fertig. Er wusste was gleich kommen würde. Die Kleine war im ersten Semester und kannte Hidan noch nicht.
"Aaaahhh! Du hast sie doch nicht mehr alle!", schrie das Mädel. Ja, da war es, Kakuzu würde jetzt definitiv woanders weiterarbeiten.
Das Mädchen kam aufgeregt aus dem Zimmer gestürmt. Ihr Oberteil hing an der einen Schulter herunter und auch ihre Haare sahen etwas zerwühlt aus. "Und du sitzt hier seelenruhig an deinem Laptop während er sich aufschlitzt?!", plärrte sie nun in Kakuzus Richtung und zog eilig ihre Schuhe wieder an.
"Hör auf hier so einen Aufriss zu machen und verzieh dich, du Flittchen!", entgegnete Kakuzu mürrisch und klappte seinen Laptop zu.
"Ihr seid irre und zwar alle beide!", keifte das Mädchen noch, bevor es die Tür hinter sich zuschmetterte.
"Tschüss Sakura oder Ino oder wie auch immer du heißt!", rief Hidan hinterher und lachte nur.
Kakuzu packte seinen Laptop in die Tasche, hängte sie sich um und trat in den Türrahmen.
Ein gewohnter Anblick – Hidan saß im Schneidersitz auf dem Boden, in der einen Hand diese Jashin-Kette, die er immer bei sich trug und mit der anderen blutenden Hand zeichnete er gerade das Symbol seines Gottes auf den Boden. Wenigstens war er inzwischen so umsichtig und legte sich ein Laken unter. Bevor er sich das angewöhnt hatte, floss das Blut in die Ritzen vom Parkettboden und setzte sich dort fest. Im Allgemeinen empfand Kakuzu dieses Ritual als sehr unhygienisch. Doch Hidan bestand darauf und sah es als seine religiöse Pflicht an, mindestens einmal am Tag für eine halbe Stunde so seinen Gott anzubeten. Nichts und niemand konnte ihn davon abhalten.
"Ich geh ins Kunstfoyer und arbeite dort weiter", informierte Kakuzu seinen Mitbewohner und schaute finster drein. Er war in diesem Moment zu wütend.
"Grüß den Puppen-Freak und Blondie von mir, wenn du sie triffst!", erwiderte Hidan und ließ sich von Kakuzus offensichtlichem Missmut gar nicht beirren.
"Mach ich", sagte Kakuzu knapp.
"Bis später, Kuzu!", entgegnete Hidan fröhlich und widmete sich wieder seinem Ritual.
Die Fakultät für die Freien Künste lag mitten auf dem Campus. Meistens trieben sich hier alle möglichen Studenten rum. Es war bunt und kreativ, an jeder Ecke schien jemand Straßenkunst zu machen oder klimperte auf einem Musikinstrument. Wieder andere lieferten sich ein Dance-Battle oder trugen selbstverfasste Texte vor. Doch der ganze Trubel vor dem Gebäude interessierte Kakuzu nicht im Geringsten. Er steuerte direkt die hintere Ecke des Foyers an, da wo es ruhig war und das W-Lan Signal besonders stark. Auf dem Weg wich er noch einem Typen in einem bauchfreien Shirt aus, der gerade mit schwarzer Tinte eine riesengroße Leinwand bemalte. Dabei war der junge Mann recht schwungvoll, was seine unmittelbaren Zuschauer aber nicht zu stören schien.
So setzte sich Kakuzu an seinen Tisch, packte den Laptop aus und öffnete entsprechende Datei. Viel fehlte nicht mehr und seine Abhandlung über die Anfänge des Monetarismus würde fertig sein. In der Wohnung würde er jedoch keine Konzentration mehr finden können. Nicht, wenn Hidan oberkörperfrei im Nebenraum saß. Dass er heute schon wieder eine mit angeschleppt hatte, machte Kakuzu wahnsinnig. Ständig musste er mitansehen, wie Hidan ein Tête-à-Tête nach dem anderen hatte, während er Kakuzu keines Blickes zu würdigen schien. Er war ja nur der Mitbewohner, der Kommilitone in der Kumpelfalle. Wie sehr ihn das frustrierte…
Aber daran wollte Kakuzu nicht mehr denken. Tief atmete er ein, schnaufte einmal durch und tippte weiter an seiner Hausarbeit. Schnell fand er auch wieder den Anschluss, so dass er sie heute auf jeden Fall noch fertigkriegen würde. Morgen früh hieß es dann nur nochmal Korrekturlesen und dann ab zur Benotung. Bald standen auch wieder die nächsten Klausuren an. So ein Wirtschaftsstudium bedeutete viel Arbeit und Kakuzu hasste es zu versagen.
"Ich wusste, dass ich dich hier finde. Kann ich mal kurz mit dir reden?"
Kakuzu brauchte gar nicht aufschauen, er erkannte Shikamaru bereits an dessen rotzigen Tonfall.
"Eigentlich nicht. Bin gerade am Arbeiten. Siehst du doch", gab Kakuzu patzig zurück. Er hatte überhaupt keine Lust sich mit ihm zu unterhalten, vor allem, weil er sich schon denken konnte was Shikamaru so dringend mit ihm besprechen wollte.
"Es wird nicht lange dauern", sagte Shikamaru, klappte einfach ganz frech Kakuzus Laptop zu und setzte sich ihm gegenüber.
Innerlich brodelte es in Kakuzu bei dem unverschämten Verhalten, was Shikamaru hier an den Tag legte. Am liebsten hätte er ihm eine verpasst und quer durchs Foyer gepfeffert, doch er riss sich am Riemen und stellte es sich nur vor. Niemals würde er vor einem Typen wie dem die Beherrschung verlieren.
"Es geht um deinen lieben Mitbewohner, mal wieder", begann Shikamaru und lehnte sich zurück. Lässig verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und schaute Kakuzu erwartungsvoll an.
"Und?", erwiderte Kakuzu salopp, "Was willst du jetzt von mir?"
"Dass du mal auf diesen Idioten einredest. Ständig heulen die Neuen, die sich mit Hidan einlassen, Temari die Ohren voll. Temari geht mir dann damit auf die Nerven und in letzter Zeit häufte sich das Thema Hidan und seine Eskapaden ein wenig zu sehr für meinen Geschmack."
"Und wieso belegst du mich jetzt damit und gehst nicht direkt zu Hidan?", fragte Kakuzu hörbar entnervt.
"Weil ich von dem Deppen nur blöde Antworten bekomme" antwortete Shikamaru nun deutlich offensiver. "Mal ehrlich, Hidan ist nicht mehr ganz richtig im Kopf, das wissen alle hier. Du wohnst mit ihm zusammen. Eigentlich müsstest du doch am besten wissen, was…"
"Geh und lass den Mann in Ruhe arbeiten, Nara", wurde er harsch unterbrochen. Kakuzu war in dem Moment so dankbar für Sasoris Talent, immer zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
"Wir haben uns nur unterhalten", entgegnete Shikamaru und stand von seinem Stuhl auf. "Ich wollte gerade…"
"Du wolltest gerade gehen", fuhr ihm Sasori erneut dazwischen, schaute ihn fast schon gelangweilt an und wartete darauf, dass Shikamaru sich in Bewegung setzte. Dieser wusste, dass er sich mit Sasori nicht anzulegen brauchte. Dessen Großmutter Chiyo leitete die Suna-Fakultät für Freie Künste, was nichts anderes bedeutete, dass Sasori hier mehr oder minder das Sagen hatte. Da konnte Shikamaru noch so viel versuchen, er würde in jedem Fall verlieren.
Schwer atmete Shikamaru aus. Ein wenig wirkte er wie ein wütender Stier, der seinen gegenüber auf die Hörner nehmen wollte. Doch anstatt einen Streit mit Sasori zu provozieren zischte er zum Abschluss noch mal zu Kakuzu: "Wir sprechen uns noch!" und suchte sichtlich geladen das Weite.
"Was für ein Pisser", murmelte Sasori und wandte sich an Kakuzu.
"Danke", sagte er und nickte Sasori anerkennend zu. Zwar hätte er Shikamaru sicherlich auch selbst in die Schranken weisen können, aber Sasori hatte ihm mit seinem Auftreten eine lange, nervige Diskussion erspart.
"Keine Ursache", antwortete Sasori, "Aber sei vorsichtig und Hidan auch. Nara ist der Liebling von Professor Sarutobi und der ist eng befreundet mit Professor Hatake. Wenn ihr euch mit dem anlegt, begebt ihr euch auf dünnes Eis."
"Eigentlich ist es genau umgekehrt und Shikamaru ist dabei sich mit uns anzulegen. Aber danke für den Tipp, ich werde es im Hinterkopf behalten", entgegnete Kakuzu und klappte seinen Laptop wieder auf.
"Wenn du mal wirklich in Frieden arbeiten möchtest, kannst du das auch gerne von meiner Werkstatt aus tun. Das Internetsignal ist dort genauso gut wie hier", bot Sasori an und Kakuzu wusste das zu schätzen. Sie beide kannten sich schon so lange, dass Kakuzu eine der wenigen war, die Sasori dort duldete. Und zu diesem Kreis gehörten nicht viele.
Eine weitere Person die definitiv auch dazu zählte näherte sich gerade. Lässig setzte er sich auf den Tisch und strich sich die lange, blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Na ihr Zwei! Über was plaudert ihr denn gerade?", sagte Deidara mit einem breiten Grinsen.
"Gar nichts", antwortete Kakuzu, "Sasori war nur so nett und hat mir Shikamaru vom Hals gehalten."
"Oh je, was hat Hidan nun wieder angestellt, un?"
"Nichts weiter, er war einfach Hidan. Wie immer", murmelte Kakuzu missmutig.
"Verstehe", nickte Deidara und lachte kurz auf. "Hey, kommt ihr beide heute Abend auch zur Party?"
"Weiß noch nicht", erwiderte Kakuzu. Eigentlich hatte er überhaupt keine Lust auf sowas. Zu viele nervige Leute, die sich sinnlos betranken und irgendwann nicht mehr Herr ihrer Sinne waren.
"Ach komm schon!", bettelte Deidara und legte sich jetzt bäuchlings auf den Tisch. Er stützte sein Kinn mit den Händen ab. "Ich weiß, die Party ist in Ushihas Bonzenhütte, aber Kisame hat uns eingeladen. Und wenn der gute Kisame uns dazu bittet, dann dürfen wir doch nicht fehlen."
"Hhmmm", brummte Kakuzu und war immer noch nicht ganz überzeugt.
"Du musst kommen, ich habe vor eine Performance zu starten. Am liebsten würde ich Itachis Palast gleich in die Luft jagen, aber dann schmeißen die mich leider von der Uni. Also gibt es nur eine Light-Version meiner spektakulären Kunst!", versuchte Deidara weiter zu überzeugen.
Als Erwiderung rollte Kakuzu nur mit den Augen.
Doch Deidara ließ nicht locker: "Sogar Konan und Pein werden da sein und auch Zetsu… Hidan sicherlich auch!"
"Der kann mir gestohlen bleiben!", sagte Kakuzu aufgebracht. Seinen Mitbewohner wollte er heute nicht mehr ertragen.
"Ja klar, du stehst überhaupt nicht auf Hidan", neckte Deidara und sah Kakuzu tief in die Augen.
"Nein, das tu ich nicht", flüsterte Kakuzu gefährlich.
"Natürlich nicht", ärgerte Deidara weiter und auch Sasori huschte ein verschmitztes Grinsen übers Gesicht.
"Ich muss weiter. Wir fahren heute pünktlich um 19:00 Uhr los. Lass mich nicht warten, Deidara!" Mit den Worten drehte sich Sasori um und zog von dannen.
"Bis dann, Sasori no Danna!", rief ihm Deidara hinterher und stand selbst auf. "Wenn wir schon so früh loswollen, dann muss ich auch noch was vorbereiten. Sollen wir dich wirklich nicht mitnehmen heute Abend, un?"
"Nein, nicht nötig", sagte Kakuzu nun wieder in etwas ruhigerem Ton, obwohl man ihm noch anhörte, dass er angefressen war.
Dabei kannte er Deidara und seine forsche Art nur zu gut. Er und Sasori hatten bei weitem eine echt seltsame Beziehung, dennoch passten sie irgendwie gut zusammen. Es war paradox und Kakuzu verstand nicht so ganz, was die beiden aneinander fanden. Aber Sasori war kein schlechter Kerl, nur, wie alle Künstler, recht exzentrisch. In dem Punkt ergänzten sie sich ganz wunderbar.
"Okay. Ruf an, wenn du es dir doch noch anders überlegst", verabschiedete sich Deidara und war im nächsten Augenblick auch schon verschwunden.
Tief atmete Kakuzu durch, rieb sich über die Augen und konzentrierte sich wieder auf seine Seminararbeit, die er unbedingt heute noch fertig schreiben wollte. Hoffentlich gab es nicht noch mehr Unterbrechungen dieser Art. Irgendwie war das nicht sein Tag heute.
Später am Abend saß Kakuzu allein vor dem Fernseher und zappte durch die Programme. Die Feier in Itachis Haus war sicherlich schon voll im Gange. Auch wenn er von Itachi selbst und Kisame eingeladen worden war, hatte Kakuzu absolut keine Lust darauf.
Neben ihm piepte sein Smartphone und kündigte eine neue Nachricht an.
[Hidan: Wo steckst du denn? Dachte wir treffen uns hier?]
Das war wieder typisch. Hidan ging gleich nach seinem Training zur Party und erwartete, dass Kakuzu automatisch hinterhergedackelt kam. Das war immer so. Konnte dieser Idiot sich nicht ein einziges Mal vernünftig mit ihm absprechen.
Das Handy meldete sich erneut.
[Hidan: Alle sind da, nur du fehlst. Komm schon, Kuzu! Bitte, bitte, bitte, mit ganz viel Zucker oben drauf!]
Kakuzu stöhnte auf. Es war inzwischen nach 21 Uhr. Nett, dass Hidan anscheinend erst jetzt aufgefallen war, dass Kakuzu noch nicht anwesend war.
Und wieder eine Nachricht.
[Hidan: Fuck, jetzt hör auf mich zu ignorieren und antworte endlich!]
Wahrscheinlich musste er wirklich reagieren. Sonst würde das noch Stunden so weitergehen. Hidan konnte sehr hartnäckig sein, wenn er wollte.
[Kakuzu: Keine Lust. Viel Spaß noch!]
Genervt schmiss er das Smartphone neben sich und widmete sich wieder dem Fernsehprogramm. Er war bei einer Dokumentation über Shinobi und Samurai im alten Japan hängengeblieben. Kakuzu beschloss es sich hier Zuhause gemütlich zu machen und wollte gerade aufstehen, um sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen, da klingelte sein Handy. Natürlich, wie konnte es anders sein, es war Hidan.
Nach kurzem Überlegen nahm Kakuzu den Anruf entgegen. Im Hintergrund waren laute Musik und feiernde Menschen zu hören.
"Willst du mich verarschen?! Hör auf so ein mieser, nach Streber stinkender Wichser zu sein und beweg deinen Arsch hierher!", schimpfte ihm Hidan entgegen.
Kakuzu griente in sich hinein. "Glaubst du, wenn du mich anschreist spring ich auf und komm zu dir?"
"Ha!", lachte Hidan auf. "Also lässt du dich überreden. Wahrscheinlich muss das Angebot nur stimmen. Mal sehen…" Eine Weile war er still, ehe er sagte: "Wenn du jetzt sofort rumkommst, dann bezahle ich die nächsten zwei Wochen deinen Kaffee."
"Du bist doch diesen Monat schon wieder nahezu pleite. Nächster Versuch", erwiderte Kakuzu und konnte sich nun ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen.
"Okaaaayyyyy, mal überlegen... Ich überlass dir die ganze nächste Woche die Fernbedienung, so dass du ungestört diese langweiligen Dokus gucken kannst, auf die du so stehst."
"Abgelehnt. Die Dokumentationen kann ich mir auch im Internet ansehen", konterte Kakuzu.
"Oh man, du machst mir das echt nicht leicht", sagte Hidan und wirkte wirklich ein wenig entmutigt. "Weißt du was, ich gebe auf. Bleib sitzen, ich komm nach Hause."
"Bitte was?!", fuhr Kakuzu hoch. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet.
"Ohne dich macht diese Party keinen Spaß. Deshalb komm ich jetzt nach Hause", erläuterte Hidan sein Vorhaben.
Das durfte doch nicht wahr sein, jetzt hat es dieser kleine Dummkopf doch tatsächlich geschafft ihn Schachmatt zu setzen. "Ist schon gut, ich mach mich auf den Weg", kapitulierte Kakuzu schließlich. Er wusste, wann er verloren hatte.
"Super, ich wusste, dass das funktioniert!", rief Hidan und legte mit einem zufrieden klingenden "Bis gleich, Kuzu!" auf.
"Was zur…", begann Kakuzu und starrte ungläubig auf sein Telefon. "Nicht zu fassen", flüsterte er und schüttelte den Kopf. Einen Rückzieher machen ging nun nicht mehr.
So saß Kakuzu wenig später in der Bahn und ärgerte sich über sich selbst, wie er sich von Hidan nur so ins Bockshorn jagen lassen konnte. Zum Glück lag das Uchiha-Anwesen nicht allzu weit entfernt, so dass Kakuzu nicht noch ellenlange fahren musste. Schon von weitem hörte er die Partymeute. Das Haus der Familie war riesig. Itachi lebte die meiste Zeit alleine mit seinem kleinen Bruder und Cousin. Die Eltern waren oft auf Geschäftsreise und daher hatte in solchen Zeiten Itachi die Verantwortung.
Besonders zu Semesterbeginn starteten sie mit einer Party bei den Ushihas. Das hatte fast schon Tradition. Manchmal, wie heute Nacht, trommelte Kisame alle zusammen um zu feiern und sich vom Unistress abzulenken.
Kakuzu betrat den Vorgarten, wo Deidara gerade dabei war Feuerwerkskörper mit Tonfiguren zu präparieren.
"Hey Kakuzu! Hidan ist hinten am Pool und erwartet dich schon sehnsüchtig, un!"
"Danke", brummte Kakuzu, wanderte ohne Umschweife ums Haus rum und sah Hidan schon inmitten ein paar Leuten in der Sitzecke auf der Terrasse sitzen.
Hidan hatte ihm den Rücken zugewandt und bemerkte ihn deshalb nicht. Seine Arme hatte er über die Lehne ausgebreitet. Neben ihm saß ein verschüchtert wirkendes Mädel mit hochroten Ohren. Ihnen gegenüber hatten es sich Sasori und Zetsu mit einem Joint gemütlich gemacht.
"Ich studiere Sport und Theologie. Kannst mal sehen, Babe, ich bin nicht nur fit, sondern auch schlau", tönte Hidan großzügig. Zetsu schnaufte nur einmal abfällig und rief im sarkastischen Ton: "Ja, nee is klar, Hidan!"
Schnell bemerkte die Gruppe Kakuzu und Hidan drehte sich zu ihm um. "Oh hey, Kakuzu! Da bist du ja endlich! Ich erzähle, äh…"
"Hinata", flüsterte das Mädel verhalten.
"… Hinata gerade was hier auf dem Campus so abgeht!", beendete Hidan seinen Satz und lächelte breit.
Kakuzu war jedoch ganz und gar nicht zum Lachen zumute und bedachte das Mädchen aus dem ersten Semester mit seinem eisigsten Blick. "Ich hol mir ein Bier", winkte er ab und lief hinüber zur Bar, wo er eine frisch gekühlte Flasche aus dem Fach zog.
Im Gehen öffnete er diese mit einem herzhaften Plopp und setzte sich auf eine Liege an den Pool, so dass er Hidan und seine offensichtlich neueste Errungenschaft nicht sehen musste. Auf der Liege nebenan hatte es sich Itachi mit einem quietschbunten und ekelhaft süß aussehenden Cocktail eingerichtet. Er schielte zu seinem jüngeren Bruder, der mit ein paar Leuten auf der Wiese saß. So ein quirliger, blonder Typ erzählte gerade mit dem Mini-Uchiha, was einem gewissen rothaarigen Mädel so gar nicht zu behagen schien. Auch so eine Tussi mit bonbonrosa Haaren, die ihre Füße in den Pool hielt, schien davon nicht angetan zu sein. Irgendwie erinnerte Kakuzu die Szene an ihr erstes Semester. Damals hatte Itachi auch viele Verehrerinnen gehabt. Das hatte sich aber geändert, als er mit Kisame zusammengekommen war.
"Dein kleiner Bruder scheint sich ja schon gut eingelebt zu haben", begann Kakuzu ganz unverfänglich das Gespräch.
Itachi lächelte müde. Er sah etwas besser aus, nicht ganz so blass wie sonst. Die neuen Medikamente schlugen wohl gut an. "Ja, ich bin froh, dass Sasuke ein paar Freunde gefunden hat. Er ist nicht gerade der geselligste Typ."
"Shisui heute gar nicht da?", fragte Kakuzu und nippte an seinem Bier.
"Er wurde vorhin zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen", erklärte Itachi kurz.
"Und, was studiert denn der jüngste Uchiha? Medizin wie sein Überflieger-Cousin oder eifert er seinem großen Bruder nach und versucht sich in Psychologie?"
Jetzt wandte sich Itachi ihm ganz zu. "Nicht ganz, Sasuke hat sich in Jura eingeschrieben."
"Na da seid ihr doch bestimmt alle ganz stolz", sagte Kakuzu eine Spur zu zynisch.
Doch Itachi ging gar nicht darauf ein. Er wusste woher Kakuzus Sarkasmus rührte. "Es ist mir egal was Sasuke macht. Es ist sein Leben. Niemand zwingt ihn etwas Bestimmtes zu tun oder nicht zu tun. Unterschätze ihn nicht, er ist der ehrgeizigste Mensch den ich kenne. Er wird sicherlich mal etwas ganz Großes aus seinem Leben machen. Darauf kann man doch getrost stolz sein, findest du nicht?"
"Man sollte im Leben vor allem zusehen, dass man sich nie unter Wert verkauft. Ich vertraue nach wie vor auf meine Fähigkeiten und auf das Geld. Alles andere birgt nur Enttäuschungen"
Wieder legte Itachi dieses müde Lächeln auf. "Was ist mit Hidan?"
"Was soll mit ihm sein?", entgegnete Kakuzu beleidigt. "Wie du siehst befindet er sich in bester Gesellschaft."
"Ich bin sicher du irrst dich", sagte Itachi und schaute wieder hinüber zu seinem Bruder. "Seit du hier bei mir sitzt, hat Hidan die Augen nicht von dir abgewendet. Vorhin war er ganz nervös, da du noch nicht aufgetaucht warst."
"Blödsinn!", murmelte Kakuzu mehr zu sich selbst.
In diesem Moment stieg Kisame aus dem Pool, streckte seine Muskeln und bat Kakuzu ihm wieder seine Liege zu überlassen. "Geh doch zu Hidan!", meinte Kisame gelassen, "Der hat sich vorhin schon gefragt wo du steckst."
Entnervt sprang Kakuzu auf und stapfte ins Haus. Er guckte nur noch mal kurz zu Hidan und diesem Mädel, was nur noch angestrengt in ihr Getränk starrte. Hidan erwiderte seinen Abgang mit einem fragenden Blick.
Himmel war das alles beschissen. Was hatten seine Freunde nur mit Hidan? Von wegen, dass er Kakuzu unbedingt dabeihaben wollte oder sich angeblich für ihn interessierte. Alles Bullshit wie man sehen konnte. Am liebsten würde Kakuzu gleich wieder nach Hause fahren. Warum zum Teufel war er überhaupt hier?
Er flüchtete sich ins Bad im ersten Stock und schmiss seine halbvolle Bierflasche in die Wanne, wo sie in kleine Splitter zerschellte. Er fühlte die Wut in sich hochkriechen und musste sich beherrschen nicht das ganze verdammte Badezimmer auseinander zu nehmen.
"Ach Scheiße!", brüllte er und hoffte, dass ihn draußen keiner hören konnte. An Tagen wie diesen war es unmöglich für ihn ruhig zu bleiben. Erst die Schnalle heute in ihrer Wohnung, dann machte ihn Shikamaru blöd von der Seite an und zur Krönung dieses absolut beschissenen Tages führte Hidan ihn noch auf dieser Party vor. Kakuzu kämpfte krampfhaft dagegen an in alte Verhaltensmuster zurückzufallen.
Die Tür wurde aufgestoßen. Hatte Kakuzu vergessen das Bad abzuschließen? Auch das noch.
"Lass mich allein, wer auch immer…" Kakuzu stockte, als er bemerkte wer da mit im Zimmer stand.
"Alter, Kuzu! Was geht mit dir ab? Das ist eine scheiß Party und du führst dich auf wie ein Verrückter!", krakelte Hidan. "Was ist denn los mit dir? Hat dein Alter sich wieder gemeldet?"
"Nein! Das ist alles nur deine Schuld!", fuhr Kakuzu ihn an und ballte die Hände zu Fäusten.
"Meine Schuld?!", empörte sich Hidan. "Oh ja, natürlich. Wie konnte ich dich nur dazu überreden Spaß zu haben. Du hast recht, ich bin ein wirklich furchtbarer Mensch!"
"Was willst du eigentlich, Hidan?!", brüllte Kakuzu nun richtig laut. "Du lässt mich hier antanzen, sagst dass du mich unbedingt hier haben willst. Nur um dann die ganze Nacht die Titten dieser Kleinen da draußen anzustarren. Was soll das? Willst du sie wieder mitnehmen und die nächste Erstsemester-Studentin traumatisieren?! Keiner deiner Liebschaften hat länger durchgehalten als ein paar Stunden. Das ist peinlich und dann kommt heute auch noch dieser aufgeblasene Shikamaru-Typ zu mir und geht mir auf den Sack! Was grinst du denn so dämlich, du degenerierter Vollidiot?!"
"So will ich dich!", sagte Hidan triumphierend.
"Bitte was?", erwiderte Kakuzu. Nun war er völlig verwirrt.
"Du hast mich doch gefragt was ich will", erklärte Hidan. "Das will ich!"
Und so schnell, dass Kakuzu gar nicht mehr reagieren konnte, waren Hidans Lippen auf seinen.
Der Kuss war fordernd und hastig und nahm Kakuzu den Wind aus den Segeln. Eigentlich wusste er gar nicht wie ihm geschah. Erst als Hidan an seiner Hose rumnestelte, stieß Kakuzu ihn von sich weg und versuchte zu Atem zu kommen.
"Was? Sag mir nicht, dass du es nicht auch willst. Das wäre jetzt echt scheiße von dir!", sagte Hidan und fuhr sich verlegen durch die Haare.
"Nein, doch, nicht hier", stotterte Kakuzu. Er war allein von dem Kuss schon hart und wollte an sich nichts sehnlicher tun, als es endlich mit Hidan zu tun.
"Komm, lass uns rübergehen!", schlug dieser vor und spähte aus der Tür raus.
Zum Glück stand keiner auf dem Flur und so konnten sie unbemerkt ins nächstbeste Schlafzimmer zwei Türen weiter huschen.
Wie es aussah, handelte es sich um das Schlafzimmer der Eltern. Doch das war ihnen beiden so egal wie es nur sein konnte. In Windeseile hatten sie sich ihrer Klamotten entledigt und ließen sich wild knutschend aufs Bett fallen.
Hidan dirigierte Kakuzu auf den Bauch, fuhr mit den Händen über seinen Rücken, den Po und kam anschließend mit dem Mund an sein Ohr.
"Du siehst so heiß aus", stöhnte Hidan und drückte seine Penisspitze gegen Kakuzus Eingang.
Ein Schauer lief Kakuzu über den Rücken und sein Herz raste. Noch nie hatte er diesen Part beim Sex eingenommen. Doch mit Hidan fühlte es sich keinesfalls komisch oder falsch an.
"Halt die Klappe und mach endlich!", brummte Kakuzu mit zittriger Stimme und ließ sich ganz auf die neue Erfahrung ein.
Mit einem kräftigen Stoß war Hidan ganz in ihm und bald sah Kakuzu nur noch Sterne. Ihre verschwitzten Körper rieben sich aneinander und verfielen in einen Rhythmus der Ekstase, die Kakuzu noch nie zuvor verspürt hatte. Hidans heißer Atem stöhnte in sein Ohr und ihre Finger verschränkten sich ineinander. Es fühlte sich beinah so an, als würden sie miteinander verschmelzen. Als Hidan Kakuzus Lustpunkt traf, kam der Orgasmus wie eine Welle über ihn. Er schrie auf, da Hidan fest in seine Hals biss und ebenfalls in ihm kam.
Nur langsam beruhigte sich Kakuzus Herzschlag wieder und er holte tief Luft. Hidan lag noch immer auf ihm und küsste träge über seinen Hals.
"Sorry wegen dem Beißen", flüsterte er und strich mit der Hand behutsam über die wunde Stelle. "Aber ich konnte nicht an mich halten."
Kakuzu machte Anstalten sich aufzusetzen, so dass Hidan von ihm runterrollte und sich neben ihm in die Kissen fallen ließ. Auch Kakuzu legte sich bequemer hin und schaute Richtung Zimmerdecke.
Eine Zeit lang hing jeder seinen Gedanken nach. Besser gesagt war Kakuzu damit beschäftigt seine erst einmal wieder zu ordnen. Doch er konnte sich keinen Reim darauf machen, was das eben gewesen war. Jetzt befürchtete Kakuzu, dass das alles komplizierter machen oder noch schlimmer, alles zerstören würde.
"Hidan?", sagte Kakuzu leise, "Warum?"
"Warum nicht?", stellte Hidan die Gegenfrage.
"Ich meine, du hast nie auch nur irgendwas angedeutet", meinte Kakuzu nachdenklich.
"Weißt du eigentlich, wie lange ich schon auf dich abfahre?" Natürlich war das eine rhetorische Frage, da Kakuzu offensichtlich nicht in der Lage war sie zu beantworten. Daher erzählte Hidan weiter: "Du hast meine Annäherungsversuche immer abgeblockt."
Kakuzu fragte sich gerade, welche Annäherungsversuche Hidan meinte, schwieg aber.
"Dann hatte ich angefangen diese ganzen Leute anzuschleppen. Ich wollte dich eifersüchtig machen, wenigstens irgendeine Reaktion aus dir herauskitzeln. Doch du hast deinen Ärger einfach in dich hineingefressen, bis heute."
"Ehrlich Hidan, das ist so dermaßen hirnverbrannt, das kann nur von dir kommen. Wieso hast du nicht einfach Klartext geredet mit mir? Sowas fällt dir doch sonst nicht schwer", erwiderte Kakuzu, jedoch ohne eine Spur vorwurfsvoll zu klingen.
"Weiß nicht, bei dir war es anders. Da hatte ich halt nicht so eine große Klappe wie sonst", gestand Hidan und wurde sogar etwas rot um die Nase herum.
Erschöpft fuhr sich Kakuzu übers Gesicht. Und gerade als er glaubte es konnte nicht noch verrückter kommen, hörten sie draußen Explosionen und sahen die bunten Lichter eines Feuerwerks aufblitzen.
Splitterfasernackt lief Hidan zum Fenster und besah sich die Szene.
"Kuzu! Komm her, das musst du sehen! Dei startet seine Performance vom Poolhaus aus und Itachis bescheuerter, kleiner Bruder hat deswegen nen Wutanfall!", lachte sich Hidan schlapp.
Doch Kakuzu hatte so gar nicht die Intention aufzustehen. Stattdessen blieb er liegen, grinste amüsiert beim Anblick Hidans und wusste, dass er in naher Zukunft noch des Öfteren das Bedürfnis verspüren würde, ihm den Hals umdrehen zu wollen.
