Hi an alle!
Hier ist für euch eine nette kleine Geschichte über eine mögliche Begegnung von Regina und Robin in der Taverne! Viel Spaß!
Das sollte er sein? Der Mann der sie lieben kann? Regina war sehr skeptisch darüber ob sie dem Ganzen trauen konnte. Sie warf einen Blick zu Tinkerbell, doch diese war nicht mehr zu sehen. So stand sie allein und frierend in der dunklen Gasse. Regina hatte Angst. Sie wusste nicht ob sie das wirklich wollte – was sie erwarten würde falls sie hineinging- und was wenn nicht. Sie dachte an ihre Mutter und ihren Rat, dass „Liebe nur Schwäche sei." Sie kannte nur eine leise Ahnung der Liebe die ihr Daniel geschenkt hatte und es tat ihr heute noch weh, daran zu denken wie sie ihn verloren hatte. Aber ihre Mutter war weg, sie konnte ihr nichts mehr anhaben.
Deshalb nahm sie sich zusammen und ging hinein. In der Schenke war es laut und stickig. Mit ihrem langen seidenen Kleid kam sie sich sehr fehl am Platz vor. Aber sie war immer noch eine Königin weshalb sie darauf stolz sein sollte. So ging sie wenn auch zögernd aber mit erhobenem Kopf auf den Tisch zu an dem dieser besondere Mann saß. Als sie ihn und seine Gesellen erreicht hatte blickte sein Gegenüber erstaunt zu ihr auf, daraufhin drehte er sich ebenfalls zu ihr um.
Regina lächelte. Sein Antlitz gefiel ihr, mit geraden Zähnen, Dreitagebart und blitzenden blauen Augen. Er sah sauber aus, obwohl er wie sie fand, ein wenig nach Wald roch.
„Darf ich mich zu euch setzen?" fragte sie.
„Aber ja natürlich!" erwiderte er und die Gruppe machte ihr sogleich einen Platz frei.
„Womit verdienen wir diese Ehre, dass sich eine so schöne Frau, wie ihr, zu uns armen Leuten setzt? Und das auch noch allein und zu so später Stunde?"
„Nun…ehrlich gesagt ich weiß es selbst nicht genau was mich dazu bewog. Ich hatte einfach das Gefühl ich muss hinaus und unter Leute."
„so? Das ist sehr ungewöhnlich! Seid ihr nicht glücklich, da wo ihr herkommt? Verzeiht mir aber, aufgrund eures Kleides glaube ich nicht, dass ein Geldmangel in eurer Familie herrscht. Andere könnten sich nichts Schöneres vorstellen!"
„Ja da habt ihr wohl recht aber…selbst mit viel Geld muss man nicht glücklich sein!"
„Ihr gefallt mir! Darauf stoßen wir an: Für wahres Glück braucht man kein Geld!"
Sie stießen alle mit ihren Bechern an und lachten und erzählten sich die ganze Nacht über Geschichten. Es wurde sehr spät und irgendwann konnte Regina die Augen kaum mehr offen halten. Robin bemerkte dies und brachte sie in die obere Etage, in eine kleine Kammer die er beim Wirt für die Nacht gemietet hatte. Er und seine Männer waren auf der Durchreise. Sie wollten in den nächsten Tagen eine vielversprechende Handelskarawane überfallen, um die Waren davon an die arme Bevölkerung zu verteilen und machten hier Station um auf den richtigen Zeitpunkt zu warten.
Als er sah , dass dieses reiche Mädchen müde wurde, hatte er schon überlegt ob es sich wohl lohnen würde ihr etwas zu stehlen. Aber wie er im Laufe des Abends feststellte, war sie ihm sehr sympathisch und er bewunderte sie für ihren Mut sich einfach so zu ihnen zu setzen. Nach seinem Kodex bestahl er auch nur die Reichen die durch Betrug oder Grausamkeiten an ihr Geld gekommen waren. Diese Frau jedoch war eher eine Gefangene ihres Standes. So brachte er sie zu seinem Bett, und rollte sich selbst auf dem Boden in seinem Mantel zusammen. Es war nicht weiter schlimm für ihn, es war schließlich warm und trocken und das war für ihn mehr als er in jedem Wald haben konnte.
Am nächsten Morgen wachte Regina mit schwerem Kopf auf. Sie erschrak als sie bemerkte, dass sie nicht in ihrem eigenen Bett lag. Ihr Blick schweifte umher auf der Suche nach etwas Vertrautem und der Erinnerung, wie zum Teufel, sie hierhergekommen war. Da sah sie den schlafenden Mann am Boden und sie überkam ein seltsames Gefühl. Es war ihr unmöglich es genau zu beschreiben. Sie wunderte sich, dass sie keine Angst hatte sondern sich sogar recht wohl fühlte.
„Guten Morgen!" kam es vom Fußboden.
Sie erstarrte jetzt war ihr doch ein wenig mulmig zumute.
„Habt ihr gut geschlafen?" fragte er sie mit zerzausten Haaren und einem leichten Lächeln im Gesicht.
„Diese Frage solltet ihr euch besser selbst stellen, ich hab nicht am Boden geschlafen!" erwiderte sie etwas zickig um ihre Angst zu überspielen.
„Schon gut, schon gut! Dann werte ich das mal als ein Nein! Ich bin mir bewusst, dass ihr normalerweise bessere Betten gewohnt seid…aber …"
„Es tut mir leid! Ich hätte euch nicht so anfahren sollen! Ihr habt mir schließlich eurer Bett überlassen!" Sie lächelte ihn an. „Aber jetzt muss ich trotzdem gehen, sonst suchen sie noch nach mir!" damit sprang sie auf und wollte zur Tür hinaus. Nur weg von diesem Mann der sie so verwirrte.
Aber sie kam nicht weit, denn er hielt sie am Handgelenk fest. „Wartet! Bevor ihr geht, verratet mir doch wenigstens wie ihr heißt, damit ich weiß welche schöne Frau hier geschlafen hat. Wir hatten gestern nicht die Möglichkeit uns einander genau vorzustellen!"
„Tut mir leid aber ich habe meine Gründe und kann euch meinen richtigen Namen nicht nennen!"
„Das finde ich sehr schade, denn ich hätte euch gerne wiedergesehen. Solltet ihr eure Meinung einmal ändern, dann fragt einfach nach Robin Hood!" Damit ließ er sie los.
Sie schauten sich noch einen Moment in die Augen, ehe sich Regina einen Ruck gab, aus der Tür hinaus auf die Straße und in Richtung Schloss lief.
