Hallo :)
Willkommen an alle, die ihren Weg hierher gefunden haben!
Nach Jahren, die diese Geschichte nun auf meiner Festplatte verbracht hat und nach vielen Überarbeitungen meinerseits, hab ich es nun endlich geschafft, sie hier zu veröffentlichen..worüber ich sehr froh bin ;)
Was gibt es sonst noch zu sagen?
Einige Charaktere und Orte habe ich mir von J.K. Rowling geliehen, einige habe ich kreiert.
Mit der eigentlich Story - die dann abwechselnd aus Siennas (der eigentlichen Hauptperson), Lilys und Sirius' erzählt wird - gehts erst nächstes Mal richtig los, das hier ist erst mal ein kurzer Einstieg ;)
Noch eine kleine Info: Die Rumtreiber spielen hier zwar eine große Rolle, die Story spielt aber nicht in Hogwarts und ich werde mich in Sachen Voldemort auch nicht an die Bücher halten.
Dann wünsche ich nun viel Spaß beim Lesen & freue mich natürlich über Lob oder Kritik per Review!
Clover
Das Glück hilft nur denen,
die sich selbst helfen.
Prolog/Sie
Jeffrey Chambers ließ erschöpft seinen Kopf in den Nacken und gegen die Lehne seines Stuhls fallen, nahm sich dann jedoch ein Handtuch, das für solche Situationen immer griffbereit auf dem Schreibtisch lag, und wischte sich damit den Schweiß vom Gesicht. Danach befeuchtete er ebendieses Handtuch mit einem Schlenker seines Zauberstabs und legte es sich in den Nacken.
Trotz der kühlen Luft des Ventilators, die gut einen halben Meter entfernt von seinem Schreibtisch herüber wehte, plagten ihn abermals heftige Kopfschmerzen.
Es war wieder einer dieser unerträglich heißen Tage, die er hier in Ägypten, in einem Lager etwas außerhalb von Gizeh mit Arbeit verbrachte. Natürlich war er nicht zum Vergnügen hier - wäre dies der Fall würde man Jeff jetzt an einem Pool, in einem schicken Hotel und mit einem kühlen Drink in der Hand vorfinden - und nicht mitten im Nirgendwo, in einem magischen Zelt, das als Büro diente und mit einem winzigen Ventilator, der es nicht schaffte, die heiße Luft des Landes auch nur kurzzeitig zu vertreiben.
Natürlich könnte er sich als Zauberer einige dieser Unannehmlichkeiten leicht ersparen, jedoch predigte er seinen Mitarbeitern regelmäßig, ihre Zauberkräfte nicht für ihre Faulheit zu missbrauchen und so hatten sie sich darauf geeinigt – das hieß, Jeff hatte es so angeordnet – unnötige Magie zu vermeiden.
Wie nicht anders zu erwarten gab es unter seinen Mitarbeitern, einem achtköpfigen Fluchbrecherteam, deren verantwortlicher Leiter er war, wenige einzelne, die diese Regel schlicht und einfach als unnötig betrachteten, weswegen es öfter mal zu kleineren Konflikten kam, die jedoch meistens schnell eine Lösung fanden.
Solche Konflikte waren also im Grunde nicht weiter schlimm oder von großer Bedeutung, wenn sie nur nicht manchmal in größere Katastrophen ausarten würden. Augenblicklich presste er grimmig die ausgetrockneten Lippen zusammen, als ihm ein bestimmtes Bild vor Augen erschien.
Eine solche Katastrophe war nämlich erst letztens, genauer gesagt vor fünf Tagen, eingetreten.
Jeff hatte eine Gruppe von fünf Leuten zur Cheops-Pyramide geschickt, da sie von einer versteckten Kammer erfahren hatten, die eventuell etwas Wertvolles in sich verbarg.
Leider war der Eingang mit vielen alten Flüchen gesichert gewesen, weswegen er nur die Besten seines Teams mit auf die Tour geschickt hatte, unter anderem auch sie.
Vielleicht war das sein Fehler gewesen, denn sie war leider eine derjenigen Personen, die es oftmals nicht für nötig hielten, sich an Jeffs Regeln zu halten.
Zunächst war alles gut gegangen. Die Gruppe hatte es geschafft, einen Teil der Flüche zu bannen, doch es hatten noch einige knifflige vor ihnen gelegen. Jeff hatte per Funkgerät angeordnet, die Arbeit für den Tag zu beenden und am darauffolgenden Morgen mit einer größeren Truppe erneut aufzubrechen.
Die meisten war einverstanden gewesen, doch sie – stur wie sie war – war mal wieder anderer Meinung gewesen und hatte offensichtlich gedacht, ein weiterer Tag würde nicht nötig sein. Sie hatte unbedingt das Geheimnis dieser Kammer lüften wollen, da es den Anschein erweckt hatte, etwas ganz Besonderes darin zu erwarten zu können.
Und so kam es, wie es kommen musste.
Ein weiterer Versuch, den Eingang zu öffnen und eine dadurch ausgelöste Kette von Flüchen.
Die anderen Teammitglieder, die sich schon zum Gehen gewandt hatten, hatten keine Möglichkeit zum Ausweichen oder Abwehren gehabt und wer es doch gekonnt hätte, war einfach zu überrascht gewesen um schnell handeln zu können.
Die Sache ging einigermaßen glimpflich aus, Harold Johnson, einer der Jüngsten im Team, verlor unglücklicherweise ein Ohr, die meisten kamen jedoch mit einigen Schrammen und dem Schrecken davon und sie... sie bekam einen Fluch aus der Nähe ab, der ihr Handgelenk traf und ihren Zauberstab zudem in Einzelteile zerbersten ließ.
So was nannte man dann wohl die gerechte Strafe.
Aus diesem Grund grübelte Jeff jetzt schon mehrere Stunden, um zu einer Entscheidung zu kommen, was mit ihr geschehen sollte.
Normalerweise wäre die Sache klar, so klar wie der blaue Himmel in Ägypten. Für solch einen Regelverstoß und Verhalten gegenüber ihm, dem Chef, müsste er sie sofort aus seinem Team schmeißen und sie zurück nach England schicken und es gab auch eigentlich nichts, was er mehr wollte.
Und doch stand ihm ein kleines Problem im Weg – sie war unglücklicherweise die langjährige Beziehung seines einzigen Sohnes Aidan, der auch seinem Team angehörte.
Und wenn er Aidans Worte ernst nehmen konnte, hatte dieser die Absicht seiner Freundin in nächster Zeit einen Antrag zu machen.
Eine komplizierte Situation.
Wenn er sie nun nach London schicken würde, wäre sein Sohn alles andere als begeistert und würde ihm zudem noch vorwerfen, seine Zukünftige nicht als Familienmitglied akzeptieren zu wollen, was – wenn er ehrlich war – sogar der Wahrheit entsprach.
Nach Jeffs persönlicher Meinung passten die Beiden nicht wirklich zueinander, er sah keine Zukunft für ihre Beziehung. Sie war rebellisch, launisch, sehr eigen, nicht bereit, sich an Regeln zu halten und hing zudem noch sehr an ihrer Freiheit.
Aidan hingegen war ein ruhiger Mensch, der nachdachte, bevor er handelte, der immer gut gelaunt war und seine Sicherheit in der festen Beziehung fand – ihr genaues Gegenteil und auch der Grund, warum eine Hochzeit niemals funktionieren würde.
In diesem Moment traf Jeff Chambers seine Entscheidung.
Er rief nach Beth, die, wie er annahm draußen im Schatten saß und faulenzte. Er kannte seine Gruppe und Bethany Cooper gehörte definitiv nicht zu denen, die sich in Arbeit stürzten.
Dennoch war sie eine perfekt ausgebildete Fluchbrecherin und außerdem noch die Tochter eines ziemlich hochrangigen Mitglieds des Ministeriums, was es schwierig machen würde sie los zu werden – obwohl er das ja eigentlich gar nicht wollte. Dieser Wunsch galt einer anderen Person.
Im nächsten Moment erschienen auch schon Beths hellblonde Haare in der Tür. Durch die strahlende Sonne, die nun von außen in sein Büro fiel, wirkten sie noch heller und Jeff musste blinzeln, um seine Augen daran zu gewöhnen. Ihre Miene war fragend und neugierig, als sie ihn ansprach.
„Was gibt's Jeff?"
Seine Antwort war weder freundlich noch als Bitte formuliert, er wollte das Ganze einfach nur schnell hinter sich bringen, um ein Problem weniger zu haben.
„Schick mir die kleine Miss O'Connell hierher." Miss O'Connell, so nannte er sie immer, weil er wusste, dass sie es nicht besonders mochte. Außerdem half es ihm zurzeit dabei, sich im Gedächtnis zu behalten, dass sie noch nicht Mrs. Sienna Chambers hieß. Und er betete zu Merlin, dass es weiterhin bei dem Namen Sienna O'Connell bleiben würde.
Bethany unterbrach ihn in seinen Gedanken mit ihrer Antwort.
„Keine Ahnung wo die ist."
Scheinbar hatte sie Besseres zu tun, als ihre Kollegin zu suchen, für Jeff durchaus verständlich, Sienna zog sich immer gern an die ungewöhnlichsten Orte zurück, wenn sie nicht gestört werden wollte und es konnte Stunden dauern, sie zu finden, wenn sie nicht gefunden werden wollte.
Und er konnte sich gut vorstellen, dass sie genau das jetzt nicht wollte.
Aber er hatte andererseits auch keine Stunden Zeit, um zu warten, bis sie sich irgendwann bequemte aufzutauchen, deshalb schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch und bellte die zierliche blonde Frau vor ihm an.
„Dann such sie gefälligst, ich habe jetzt wirklich keine Zeit dafür!"
Angesprochene zog die Augenbrauen hoch und hob leicht abwehrend die Arme. Dann verschwand sie mit einem leisen „Bin schon weg" aus seinem Büro.
Jeff atmete noch einmal tief ein, bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwandte, die jetzt, da er sich nicht mehr mit seinem Entscheidungsproblem herumschlagen musste, wieder fortgesetzt werden konnte.
Leise vor sich hin pfeifend lehnte er sich in seinem Ledersessel zurück. Er war zufrieden und fühlte sich um einiges befreiter.
