Disclaimer: Nichts, außer der Idee, gehört mir. Ich leihe mir die Protagonisten nur zum Spielen aus…
Pairing: SS/HP. Ich hab keine Ahnung, auf was das am Ende hinauslaufen wird… Lassen wir uns also überaschen…
Anmerkung der Autorin: Diese Geschichte widme ich Severus Snape persönlich ( Und meinen beiden aufgedrehten Mädels ;-)). Dies ist eine Geschichte in der Snape nur sich selbst gehört. Schauen wir uns also an, wie ein Held meiner Kindheit seine alten Tage verbringt…
Prolog, oder: „Fahr zur Hölle , alter Mann!"
Der Tag hätte deutlich schlechter beginnen können befand er. Wirklich.
Als er an diesem Morgen die Augen aufschlug, stellte er ein wenig überrascht fest, dass er für seine Verhältnisse ausgezeichnet geschlafen hatte, was soviel bedeutete, dass er mehr als drei Stunden Schlaf am Stück genossen hatte. Das an sich war schon außergewöhnlich, doch dann bemerkte er, was ihn geweckt hatte. Feine Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg durch die zugezogenen Vorhänge seines Fensters, was darauf schließen ließ, dass sich draußen ein herrlicher, sonniger Tag ankündigte ( Im Gegensatz zur gängigen Meinung mochte er sonnige Tage, sehr sogar ). Diese Tatsache war, obwohl es Ende August war, bei dem scheußlich feuchten englischen Wetter keine Selbstverständlichkeit.
Severus Snape schwang an diesem Morgen ein wenig besser gelaunt als sonst seine Beine aus dem Bett, bevor ihn jedoch ein knirschendes Knacken, das sich von seinem Nacken über seinen Rücken erstreckte, aufdringlich darauf aufmerksam machte, dass er nicht mehr der Jüngste war.
Sieben Jahre waren jetzt seit dem Sieg von Harry Potter über den dunklen Lord vergangen und jeder einzelne Tag dieser sieben Jahre machte ihm eines ganz deutlich: er wurde alt.
Natürlich wusste er, dass er mit seinen 45 Jahren als Zauberer eigentlich noch recht jung war, aber sein neues Leben in Frieden und besonders Freiheit hatte ihm irgendwie mehr zugesetzt als die quälend langen Jahre der Spionage für Dumbledore und unter der Tyrannei des dunklen Lords.
Ein wenig in seiner Euphorie gebremst stieg er nun langsamer aus dem Bett ging aber nichtsdestotrotz besser gelaunt als üblich in das an sein Schlafzimmer angrenzende Bad.
Ein Blick in den Spiegel verriet ihm, dass sich seit seiner Jugend nicht viel an seiner ( wie er fand, nicht vorhandenen ) Attraktivität geändert hatte.
Er wusste, dass er nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach ( was eigentlich noch eine Untertreibung war ), aber seit dem er sich nicht mehr ständig in Lebensgefahr begeben musste hatten sich die verkniffenen Züge um Mund und Augen ein wenig gelöst und er machte nicht mehr ständig den Eindruck, als würde er jeden, der ihn auch nur schief ansah oder es gar wagte ihn anzusprechen, auf grausamste Art und Weise zu Tode meucheln.
Er hatte zwar das dumpfe Gefühl, dass dadurch der Respekt der Leute, vor allem aber der seiner Schüler ( nun ja, wobei es bei ihnen wohl mehr die Angst als der Respekt war ) ihm gegenüber nachgelassen hatte ( Aber vielleicht war das auch nur Einbildung, weil er selbst das Gefühl hatte irgendwie…nun… weicher geworden zu sein ).
Sein Blick glitt zu seinen Haaren und er konnte sein Spiegelbild dabei beobachten wie es die Nase kräuselte. Missmutig nahm er eine der weißen Haarsträhnen zwischen die Finger, die scharf aus seinen ansonsten pechschwarzen Haaren herausstachen.
Noch ein eindeutiges Indiz dafür, dass er alt wurde. Die erste dieser weißen Strähnen hatte er nur ein paar Monate nach ihrem Sieg bemerkt, hatte sich aber nicht die Mühe gemacht weiter darüber nachzudenken. Inzwischen zogen sich hunderte dieser Strähnen wie feine Spinnweben durch sein Haar.
Natürlich war das auch nicht seinen geschätzten Kollegen entgangen, obwohl nur wenige den Mut aufgebracht hatten ihn direkt darauf anzusprechen ( Anscheinend hatte er also doch nicht soviel seiner Ausstrahlung eingebüßt…). Allen voran war es selbstverständlich Dumbledore gewesen der es ihm ekelhaft fröhlich lächelnd und zwinkernd ins Gesicht geworfen hatte („Gut siehst du aus, mein Junge!" ), gefolgt von Pomona Sprout, die ihm irgendwann einmal ein paar ihrer heißgeliebten Pflanzen für einen Trank vorbeigebracht hatte („Sie haben sich verändert, Severus. Sie sehen viel gesünder und entspannter aus!" ) und last but not least Minerva McGonagall, die, aus ihm völlig unerfindlichen Gründen, einen Narren an ihm gefressen hatte und sich wie eine Mischung aus Mutter und Freundin ihm gegenüber verhielt („ Du magst zwar nicht große Stücke auf dein Aussehen halten Severus, aber du hast deine ganz eigene Schönheit, nicht diese klassische sondern eher etwas markantes und das Alter macht nur deutlicher, was schon von Anfang an da war. Es macht dich nicht nur geheimnisvoller, sondern auch interessanter, attraktiver und… naja…sexy!" ).
Hier sei angemerkt, dass er bei ihrem letzten Kommentar beinahe seinen Kaffe durch die große Halle gespuckt hätte, sie saßen in diesem Moment beim Frühstück, und er sie ansah wie ein seltenes Exemplar einer besonders böswilligen, grausamen und angsteinflößenden Bestienspezies.
Es war für ihn generell unvorstellbar und ausgeschlossen, dass irgendjemand ihn, gerade IHN, mit dem Wort sexy beschreiben würde und es dann auch noch aus Minerva McGonagalls Mund zu hören ( von der er es am allerwenigsten erwartet hätte! ) brachten auch einen Severus Snape dazu für einen Moment alles aus dem Gesicht zu verlieren.
Er betrachtete weiter sein Spiegelbild und versuchte angestrengt herauszufinden, was man an einem Mann wie ihm…nun ja…eben finden konnte.
Jedoch, nach diesem mehr als verstörenden Gespräch mit Minerva, hatte er das erste Mal bemerkt, dass einige seiner Schülerinnen ( hauptsächlich aus den älteren Jahrgängen ) und auch einige seiner Schüler ( was ihn noch mehr verstört hatte…) ihn während des Unterrichts genauer im Auge behielten als es angemessen und anständig gewesen wäre. Dabei sahen sie ihn mit einem Blick an, bei dem sich unwillkürlich ein fester, bleierner Knoten in seinem Magen bildete ( Er hatte dem dunklen Lord gegenübergestanden und mehr gesehen, erlebt und erlitten als viele andere ohne mit der Wimper zu zucken, aber diese Blicke machten ihm wirklich Angst! )
Energisch schüttelte er den Kopf, so als wolle er ein besonders lästiges Insekt verscheuchen. Nein, nur nicht darüber nachdenken, schließlich hatte er dieses Problem auf elegantem Wege gelöst. Ein paar vernichtende Blicke und wohlgewählte, bedrohlich gezischte Worte hatten genügt um das Problem in den Griff zu bekommen.
Er sah noch einmal in den Spiegel, bevor er sich entschlossen abwandte um sich endlich eine ausgiebige Dusche zu gönnen. Immerhin war heute sein letzter wirklich freier Samstag bevor das neue Schuljahr begann. Morgen schon würden diese impertinenten, ignoranten Schwachköpfe, die sich seine Schüler nannten, im Schloss eintreffen um ein weiteres Jahr ohne jegliches Wissen hinter sich zu bringen.
Wenn er nur daran dachte verschlechterte sich seine Laune ins Unermessliche… Er hoffte wirklich, dass eine heiße Dusche diese nervigen Gedanken einfach mit fortspülen und seiner besseren Laune von Morgen Platz machen würde.
Tatsächlich hatte sich seine Laune wieder gebessert nachdem das heiße Wasser seine verspannten Muskeln im Nacken und Rücken ein wenig besänftigt hatte.
Fertig bekleidet mit seinen üblichen schwarzen Roben ( Es war nicht so, dass er diese Art der Kleidung so sehr mochte, sie war einfach praktischer und ließ ihn, ganz nebenbei, auch noch eine Spur bedrohlicher aussehen als ohnehin schon, was ein willkommener Nebeneffekt war…) betrat er sein Wohnzimmer und stockte ein weiteres mal an diesem Morgen. Der Geruch von frischem Kaffe hing wie schwere aromatische Wolken über dem Raum und vernebelte ihm beinahe die Sinne. Dann entdeckte er die, wie es schien dampfende Tasse kochendheißen, pechschwarzen Kaffes auf seinem Beistelltisch vor dem wuchtigen Kamin. Er konnte sein Glück Kaum fassen, das ihm an diesem Morgen zuteil wurde. Fast schon beschwingten Schrittes ging er hinüber zu seiner Sitzecke um sich den dampfenden Kaffe einzuverleiben, als er noch etwas Anderes bemerkte, dass jemand unter die Tasse auf den kleinen Tisch geklemmt hatte. In dem Moment als er die geschwungene Schrift auf dem schmalen Kuvert erkannte wusste er, dass seine Glückssträhne in diesem Augenblick ihr abruptes Ende fand.
Er hätte den Brief einfach ignorieren und sich einen schönen Tag ( vielleicht den schönsten der Ferien, wie er wehmütig dachte, als er aus dem Fenster schaute und ihm die Sonne hell ins Gesicht schien ) machen sollen, wusste aber gleich, dass es keinen Sinn hätte so zu tun als wäre ihm der Brief nicht aufgefallen.
Nachdem er die Tasse Kaffe in seinen Besitz gebracht hatte ( Die er jetzt als Besänftigungsversuch seitens des Briefschreibers betrachtete ) ließ er sich ziemlich unelegant in seinen Lieblingsledersessel fallen und nahm mit spitzen Fingern den Brief zu sich herüber.
Er betrachtete ihn noch einige Sekunden misstrauisch von allen Seiten ( Man konnte ja nie wissen…) und brach schließlich mit abgrundtief schlechter Laune das Wachssiegel um den Brief zu öffnen. Heraus kam ein, nur mit ein paar Sätzen beschriebenes, akkurat gefaltetes Blatt Papier. Die ausladenden und viel zu geschwungenen Worte brannten sich förmlich in seine Augen, als er den Inhalt überflog.
„Guten Morgen, mein Junge!"
Dumbledore, natürlich. Wer auch sonst, der noch alle Zitronendrops in der Dose hatte, würde ihn so nennen?
„Ich hatte darauf gehofft, dass du zu dieser mehr als unchristlichen Zeit schon wach und munter sein würdest."
Er sah auf zu der kleinen Uhr, die auf seinem Kaminsims stand. Kurz nach elf. Sein laut knurrender Magen hatte ihn im Badezimmer bereits darauf aufmerksam gemacht, dass er das Frühstück einfach verschlafen hatte. Nur Dumbledore konnte es einfallen diese späte Stunde noch als unchristlich zu bezeichnen.
„ Ich habe nämlich wundervolle Neuigkeiten für dich, mein Junge, die ich dir unbedingt noch vor dem Mittagessen mitteilen möchte!"
Er fragte sich einen Moment, ob diese Neuigkeiten für ihn oder nur für Dumbledore wirklich wundervoll sein würden und ob er das auf nüchternen Magen herausfinden wollte…
„ Ich erwarte dich also um viertel vor zwölf in meinem Büro. Du wirst es bestimmt umwerfend finden, was ich dir zu sagen habe!
Dein Albus"
Oh ja, das befürchtete er auch…
Er hatte also noch eine halbe Stunde um sich auf das Unausweichliche vorzubereiten. Er verließ äußerst schlecht gelaunt ( Er wusste, dass er starke Stimmungsschwankungen hatte, na und?! ) seine Räume um sich strammen Schrittes auf den Weg zur Küche zu machen. Er würde sich das, was Dumbledore ihm zu sagen hatte, bestimmt nicht auf leeren Magen anhören! Die Hauselfen wären sicher hocherfreut, wenn er ihnen einen kleinen Besuch abstattete.
Sie waren ein wenig zu erfreut, wie er zehn Minuten später feststellten musste. Als er die Küche betrat, hatten sich sofort zehn oder fünfzehn Hauselfen um ihn geschart. Hauselfen waren nervige kleine Kreaturen, wie er herausfand. Er hatte ihnen aufgetragen ihm nur eine Kleinigkeit zu machen und sie wollten ihm direkt ein ganzes Fünf-Gänge -Menü aufschwatzen.
Weitere zehn Minuten und einige langwierige und nervenaufreibende Diskussionen später hatte er ihre Auswüchse an übertriebener Fürsorge auf ein sehr reichhaltig belegtes Sandwich reduzieren können. Es schmeckte wirklich ausgezeichnet, doch er befürchtete, die Hauselfen würden ihm eine ganze Wagenladung Sandwiches aufnötigen, wenn er es ihnen sagte. Also verließ er ohne ein weiteres Wort die Küche und bemerkte, dass sie ihm nachsahen, als wäre er der Retter ihrer kleinen Welt ( Was er ironischer Weise auch irgendwie war…).
Den Weg zu Dumbledores Büro kannte er bereits im Schlaf und so konnte er, während er ein wenig gemächlicheren Schrittes als noch zur Küche seinen Weg antrat, seinen Gedanken ein bisschen nachhängen.
Er hatte für sich beschlossen, dass er sich ruhig anhören würde, was Dumbledore ihm zu sagen hatte, ihn danach auf unschöne Weise verfluchte und den restlichen Tag so verbrachte, als hätte dieses Gespräch nie stattgefunden. Egal was der Direktor ihm zu sagen hatte, es konnte nicht so schlimm sein, dass er es nicht auf seine charmante Art bewältigen könnte…
Der Gargoyle vor Dumbledores Büro hatte noch nie seinem Geschmack entsprochen. Ein riesenhaftes, wuchtiges Steingebilde, das er, wenn es je nach ihm gegangen wäre, sofort aus dem Schloss verbannt hätte. Aber nun ja, seine Meinung spielte in diesem Fall offensichtlich keine Rolle.
„Schokoladenfondue" Gott, wie er diese Passwörter hasste! Immer waren es irgendwelche Süßigkeiten, meist von Muggeln, die der Schulleiter für seinen Passwortvorat missbrauchte. Dumbledore würde eines Tages von einem Zuckerschock dahingerafft werden. Dieser Gedanke ließ eine grimmige Befriedigung in ihm aufsteigen, die er in vollen Zügen genoss, während der Gargoyle seine Arbeit tat und die steile Wendeltreppe zu Dumbledores Büro freigab. Einen Moment spielte er mit dem Gedanken sich einfach umzudrehen und zu gehen, aber das war, wie bereits erwähnt, ein sinnloses Unterfangen. Also, auf in die Höhle des Löwen dachte er missmutig, als er langsam ( seeeehr langsam ) die Stufen zum Schulleiterbüro hinaufstieg.
Die Tür war nur angelehnt, wie eigentlich immer, wenn Dumbledore ihn erwartete, und er machte sich nicht die Mühe anzuklopfen, sondern betrat ohne Umschweife das kreisrunde Büro ( Er hatte sich irgendwann abgewöhnt anzuklopfen und auf eine Antwort zu warten, da Dumbledore ohnehin immer wusste, dass er draußen vor der Tür stand ).
Umsichtig schloss er die Tür hinter sich und erkannte sofort Dumbledore, der offensichtlich widerlich gut gelaunt, mit zwinkernden blauen Augen und aneinander gepressten Fingerspitzen, hinter seinem wuchtigen Schreibtisch saß.
„Ah, guten Morgen Severus, mein Junge! Wie wunderbar, dass du es einrichten konntest zu kommen!"
Er hätte Dumbledore am liebsten entgegen geworfen, dass er gleich wieder gehen wollte, als sein Blick auf den Stuhl vor Dumbledores Schreibtisch fiel. Da der Stuhl mit der Rückenlehne zu ihm gewandt stand konnte er zwar nicht erkennen wer darin saß, aber die Person war anscheinend so groß, dass ein rabenschwarzer, völlig in Unordnung geratener Haarschopf über die Rückenlehne hinaus lugte. Fast so schwarz, wie sein eigenes Haar es einmal gewesen war…
MOMENT! Unordentliche rabenschwarze Haare?!
Er hätte fast hysterisch aufgelacht, wenn er nicht viel zu erschrocken gewesen wäre. Nein, völlig ausgeschlossen. Einfach irrsinnig! Das konnte nicht sein. Das wäre einfach viel zu…zu…
„Ich wollte, dass du als Erster unseren neuen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste kennen lernst. Aber was rede ich, ihr beide kennt euch bestimmt noch besser als alle anderen!"
Nein! Das konnte selbst Dumbledore nicht getan haben. So verrückt war nicht einmal er!
„Es freut mich so sehr, dass er endlich, nach dem ganzen Hin und Her, mein Angebot angenommen hat, doch noch Lehrer bei uns zu werden. Kannst du dir vorstellen, dass ich schon fünf Jahre versucht habe ihn dazu zu überreden, Severus?"
Er wollte das gar nicht wissen. Vielleicht musste er nur die Augen schließen und es würde sich herausstellen, dass alles nur ein furchtbarer Albtraum war.
Doch er schloss nicht die Augen, sondern starrte zuerst Dumbledore an, der sich während seiner Rede erhoben hatte und um seinen Schreibtisch herum gegangen war, um genau neben dem Sessel stehen zu bleiben in dem sein „Gast" saß, dann den Stuhl und schließlich wieder Dumbledore, bis sich wer auch immer ( er war noch nicht über die Verleugnunsphase hinausgekommen ) langsam aus dem Stuhl erhob und sich in seiner ganzen schlaksigen Vollkommenheit neben Dumbledore stellte.
Wie gern hätte er in diesem Moment einen abfälligen Kommentar gemacht, aber er glaubte, dass anstatt seiner schneidenden Stimme nur ein gequälter Laut, wie der eines schwer verwundeten Tieres, seinen Mund verlassen würde. Also begnügte er sich mit dem vernichtensten Blick, den er zustande brachte.
Potter! Ausgerechnet der Albtraum seiner Tätigkeit als Lehrkörper hatte sich erneut vor ihm manifestiert!
Da stand er, Harry Potter und er sah in diesem Moment nicht wie der 24jährige Mann aus, der er inzwischen zweifelsohne sein musste, sondern eher wie der kleine, schüchterne Junge der er einmal gewesen war.
Verschämt versuchte Potter, so weit es ihm möglich war, hinter Dumbledore zu treten, so als könne ihm dieser irgendeinen Schutz vor ihm bieten.
Potter war zweifelsohne noch ein ganzes Stück gewachsen seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte ( was ungefähr eine gefühlte Ewigkeit her war ), sah aber immer noch genauso schlaksig aus wie vor sieben Jahren. Allerdings war sein Körper nicht mehr der schmächtige eines Kindes so wie damals, sondern eher der drahtige und sehnige eine jungen Mannes. Zumindest seine braungebrannten Arme, die aus den Ärmeln seines roten T-Shirts ( wie klischeehaft…) herausschauten ließen darauf schließen.
Er konnte nicht umhin Potter ins Gesicht zu sehen und was er sah ließ sich seinen Magen schmerzhaft zusammenziehen.
Das schwarze, unordentliche Haar, die feine Narbe auf seiner Stirn, die auch nach dem Tod des dunklen Lords nie ganz verschwunden war, die ein wenig zu dichten Augenbrauen, die feine Stubsnase, die ihn immer noch so furchtbar kindlich erscheinen ließ, der ein bisschen zu breite Mund mit den vollen roten Lippen und natürlich seine Brille. Allerdings war das scheußliche rote alte Ding, das er beim besten Willen nie als Brille hatte bezeichnen können, einem klassisch-elegantem silber-schwarzen Gestell gewichen, das sich sanft an Potters Schläfen schmiegte.
Sein Blick glitt zu den Augen, die ihn hinter der Brille ein wenig eingeschüchtert ansahen.
Hatte er eben noch das Gefühl gehabt seine Eingeweide brennen wie Feuer, hatte er jetzt das Gefühl jemand hätte ihm alles aus dem Körper gerissen.
Er sah direkt in die erstaunlichsten grünen Augen, die er in seinem Leben nur noch ein einziges weiteres Mal gesehen hatte…
Und dann sagte er das Einzige, was ihn davon abhalten würde Dumbledore, den er jetzt wieder ansah nachdem er sich von Potters Anblick hatte losreißen könne, mit seinen eigenen Händen und einigem Kraftaufwand umzubringen.
„Fahr zur Hölle, alter Mann!"
Tbc...
