Disclaimer:

Alle Charaktere, Orte, Zaubersprüche usw., die aus den Harry Potter Büchern bekannt sind, gehören J.K. Rowling, alle anderen sind auf meinem Mist gewachsen. Ich verdiene kein Geld mit dieser Story, ich schreibe sie nur zum Vergnügen.

"Fawkes!", rief der kleine Junge entsetzt aus, als eine blutverschmierte Gestalt versuchte, das Wohnmobil zu betreten.

Sie schaffte es nicht, sie fiel stöhnend nach vorne und lag mit dem Oberkörper auf dem Boden des Wohnmobils, die Beine waren draußen geblieben.

"Fawkes!", rief der Junge noch einmal, denn Fawkes hatte sich nicht gerührt.

"Los, hol Fred und George!", fuhr der kleine Junge den nun mit weit aufgerissenem Schnabel gähnenden Vogel an.

Erst jetzt ließ der Vogel sich dazu herab, seine Aufmerksamkeit der Umgebung zu widmen, als er die am Boden liegende Gestalt sah, erschrak er sichtlich.

Er krächzte schauerlich, unter normalen Umständen hätte er für den Jungen ein beruhigendes Lied gesungen, aber seine Stimme war zur Zeit nicht gut in Form.

Fawkes hatte das Ende seines Lebens erreicht, hätte der Junge ihn nicht gerufen, wäre er schon in Flammen aufgegangen, um aus der Asche wieder geboren zu werden.

Das war für einen Phönix, denn nichts anderes war Fawkes, die normale Art, sich zu erneuern.

Fawkes drängte das Feuer in sich zurück, denn er wusste, würde er den Brand zulassen, wäre er während der nächsten Stunden als Küken nicht handlungsfähig.

Er mobilisierte seine letzten Kräfte und teleportierte in das Hinterzimmer von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze, dem Scherzartikelladen der Weasley-Zwillinge.

Der Laden war brechend voll, noch voller als sonst, was die Folge eines kürzlich im Tagespropheten veröffentlichten Artikels war.

Bei dem Artikel hatte es sich um ein Interview mit Dolores Umbridge gehandelt, sie hatte darin den Scherzartikelladen als eine Brutstätte für Anarchisten bezeichnet und einige der Scherzartikel als brandgefährlich.

Direkt nachdem der Artikel erschienen war, hatte man den Zwillingen die Bude eingerannt, alle wollten die im Tagespropheten als brandgefährlich beworbenen Artikel kaufen.

Da im Tagespropheten die angeblich brandgefährlichen Artikel nicht näher spezifiziert worden waren, erklärten Fred und George kurzerhand ihre gesamte Produktpalette für brandgefährlich und erhöhten die Preise stillschweigend um 50 Prozent.

Dann hatten sie lauthals verkündet, dass heute alle Artikel zehn Prozent günstiger seien und ihre Kasse hatte geklingelt wie noch nie.

Seit diesem Tag warf der Laden gewaltige Gewinne ab, dafür hatten Fred und George sich zwei Tage nach dem Erscheinen des Interviews bei Umbridge bedankt.

Wie der Zufall es wollte, flatterte an diesem Tag eine Posteule des Ministeriums in ihr Geschäft, sie brachte einen Brief ihres Bruders Percy, den sie gar nicht erst lasen, denn sie kannten den Inhalt zu Genüge.

Es war nämlich ein Hobby Percys, seine Brüder darauf aufmerksam zu machen, dass sie eine Schande für die Familie seien und, wenn sie so weiter machten, sicher bald in Askaban landen würden.

Der Brief interessierte die Zwillinge also nicht die Bohne, wohl aber die Eule.

Sie überzeugten den Vogel, noch einige Minuten zu warten, denn sie hätten eine dringende Sendung für das Ministerium, dann verpackten sie eine Schachtel Durchblickpralinen, eine ihrer noch nicht marktreifen Neuentwicklungen, als Geschenk, verfassten ein nettes Begleitschreiben, unterzeichneten dieses mit dem Namen des Zaubereiministers, Cornelius Fudge, und schickten die Eule mit ihrer Sendung zu Umbridge.

Von diesem Tag an war die alte Kröte nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden, offenbar war es ihr peinlich, dass jedes Kleidungsstück, welches sie trug, transparent wurde, auch, wenn sie sich in eine Decke einhüllte, trat dieser Effekt ein.

Wie es aussah, war da noch ein kleiner Fehler in der Rezeptur, denn der Effekt sollte eigentlich nur eine Stunde anhalten, es waren nun aber schon etliche Tage.

Natürlich hatte Umbridge einen durchaus begründeten Verdacht gehabt, wer für ihren Zustand verantwortlich war.

Sie hatte Fred und George angezeigt, daraufhin war der Laden von sechs Auroren durchsucht worden.

Wie beliebt die alte Kröte im Ministerium war, zeigte sich in der äußerst oberflächlichen Durchsuchung des Ladens.

Drei Stunden, nachdem die Auroren den Laden betreten hatten, rieben Fred und George sich breit grinsend die Hände, denn die Auroren hatten nach ihrer Durchsuchung Waren für fast 500 Galleonen gekauft, darunter auch Produkte, deren Legalität mehr als zweifelhaft war.

Hätten die Auroren jemanden mit diesen Waren angetroffen, hätte der Betreffende wohl einige Stunden lang im Zaubereiministerium äußerst unbequeme Fragen beantworten müssen.

So sehr die Zwillinge sich sonst auch über den Ansturm auf ihr Geschäft freuen mochten, in diesem Moment verwünschten sie ihn, denn sie hatten Fawkes bemerkt, der sie mit seinem Gekrächze auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Ihnen war sofort klar, dass etwas nicht stimmte, denn Fawkes sah dermaßen fertig aus, dass er bestimmt nicht aus Langeweile in ihrem Laden aufgetaucht war, wie er es sonst gerne tat.

Die Zwillinge schauten den Phönix an, dann betrachteten sie ihren überfüllten Laden und überlegten kurz, wie sie die Leute so schnell wie möglich los wurden.

Andere Ladenbesitzer hätten ihre Kunden höflich, aber bestimmt darauf aufmerksam gemacht, dass sie aufgrund eines akuten Notfalls ihr Geschäft sofort schließen müssten.

Fred und George lösten das Problem anders, ohne sich verbal zu verständigen, agierten sie, als hätten sie dieses Manöver schon tausendmal geübt.

Fred ging ins Hinterzimmer und zündete eine harmlose Nebelgranate (ja, in diesem Geschäft gab es harmlose Gegenstände und ja, man musste sie mit der Lupe suchen).

Kaum waberte der dichte, schwarze Rauch in den Verkaufsraum, gab George die überzeugende Vorstellung eines Panikanfalls zum Besten.

"Bei Merlins Bart, alles raus hier!", schrie er und fügte noch hinzu: "Und denkt daran, wer stiehlt, der schielt!".

Diese Aussage entsprach den Tatsachen, denn die Zwillinge hatten ihre Tür so verzaubert, dass jeder Ladendieb eine Woche lang äußerst heftig schielen würde.

Selbst die Heiler im St.

Mungos hatten keinen Gegenzauber gefunden, und das hatte sich herum gesprochen.

Nach nicht einmal einer Minute war der Laden leer wie ein Altersheim nach einer schweren Salmonellenvergiftung und George verschloss die Tür.

Er hing ein Schild mit der Aufschrift: "Geschlossen, und es geht euch einen Scheißdreck an, warum!" ins Schaufenster und ging ins Hinterzimmer.

Fred hatte schon eine Schwanzfeder des Phönixes in der Hand, George folgte seinem Beispiel und Fawkes teleportierte auf der Stelle mit ihnen zum Wohnmobil.

Das war in letzter Sekunde, kaum waren sie materialisiert, ging der Phönix in Flammen auf.

Fred griff in die Asche und wühlte das Küken daraus hervor, mit den Worten: "Mach hin, dass deine Federn wachsen, so hässlich, wie du jetzt bist, könnte man dich zum Eier abschrecken benutzen".

Fawkes Blick versprach Fred, dass er dafür noch bezahlen würde, aber er hatte sich den Spruch nicht verkneifen können.

Er setzte Fawkes auf seine Stange, wo er sich etwas torkelig nieder ließ und wandte sich George zu, der sich schon um den Schwerverletzten kümmerte.

Er hatte ihn ins Innere des Wohnmobils gezogen und hievte ihn gerade auf ein Bett.

"Fred, du musst Sev holen, er scheint ernsthaft verletzt zu sein, er blutet ja, als hätte er eine ganze Kiste Nasblutnugats gemampft.

Unser Truthahn ist ja zur Zeit außer Betrieb, es dauert bestimmt noch drei, vier Stunden, bis er Tränen produziert, also brauchen wir Sev".

George hatte sich gerade auf Fawkes persönlicher Blacklist auf Platz eins katapultiert, denn nichts ärgerte den Phönix mehr, als wenn man ihn mit anderen Vögeln verglich.

"Wo steckt Sev, in der Hütte?", fragte Fred.

"Ich denke schon, wenn er nicht da ist, schwänzelt er bestimmt um seinen Meister rum, dann musst du es halt bei Voldemort versuchen, klopf einfach an und frag, ob Sev zum Spielen raus kommt".

"Ich versuche es erst einmal in der Hütte", gab Fred grinsend zurück.

Er disapparierte mit einem Knall und George begann, den Verletzten auszuziehen.

Er entblößte einen sehr muskulösen Oberkörper, was er da zu sehen bekam, verursachte ihm leichte Übelkeit.

Mehrere tiefe Schnitte zogen sich schräg über die Brust, es waren aber keine gewöhnlichen Schnitte, es sah aus, als hätte man dem Verletzten mehrere stumpfe Gegenstände ins Fleisch getrieben und mit diesen dann diese seltsam zerrissen aussehenden Verletzungen verursacht.

Viel schlimmer noch sah die linke Seite aus, hier fehlte ein Stück Fleisch, es war eindeutig heraus gebissen worden.

Fred schauderte, er wusste, welch ein Wesen das getan hatte und was das zu bedeuten hatte.

"Oh, großer Merlin, mach, dass Sev schnell hier ist!", stieß er entsetzt hervor.

Der kleine Junge hatte die ganze Zeit keinen Ton gesagt, nun aber fragte er: "Ein Inferius?".

Er sprach unglaublich gefasst für einen Siebenjährigen, der keine zwei Meter entfernt von einem schwer verletzten Mann saß, der für ihn wie ein großer Bruder und eigentlich auch noch viel mehr war.

Fred nickte.

"Muss er sterben?", kam die nächste gefasste Frage.

"Nein, Antony, Sev hat einen Trank gegen das Inferigift, und bis er hier ist, können wir seine Blutung stillen.

Hol doch mal dieses Muggelmedizinding, wie heißt das noch mal, ach, du weißt schon, was ich meine".

Antony schloss aus Freds wirrer Rede, dass dieser den Verbandkasten haben wollte.

Er holte ihn unter dem Fahrersitz hervor, wohlweislich öffnete er ihn selbst, denn Fred hatte in einer ähnlichen Situation einmal versucht, ihn aufzuzaubern, danach hatte das Wohnmobil ausgesehen, als hätten 20 Krankenhausangestellte, mit allem zugedröhnt, was eine Krankenhausapotheke hergab, eine wilde Party gefeiert und dabei im Vollrausch mit Verbandmaterial um sich geschmissen.

Bevor Fred jedoch zur Tat schreiten konnte, knallte es zwei Mal und George tauchte mit Severus Snape auf, mit dem Mann, den die ganze Zaubererwelt als den Mörder von Albus Dumbledore ansah.

Sev hatte etwas bei sich, das wie die Tasche eines Muggelartztes aussah.

Allerdings war die Tasche magisch vergrößert, so dass Sev ein ganzes Zaubertranklabor in ihr herum schleppen konnte, inklusive eines Kessels in Normgröße drei.

"Sev warf einen Blick auf die Wunden und fuhr George an: "Tu diesen Muggelschrott weg, Weasley, oder stopf meinetwegen den Hohlraum zwischen deinen Ohren damit aus!".

Dann begann er zu arbeiten, er träufelte mehrere Tränke hintereinander auf die Wunden.

Der erste Trank war eine eigentlich harmlos aussehende, klare Flüssigkeit, kaum hatte sie die große Bisswunde an der Seite berührt, als sie zischend aufschäumte.

Es begann ekelhaft zu stinken, während der aus der Wunde quellende Schaum eine gelbliche Farbe annahm.

Der Bewusstlose war offenbar nicht bewusstlos genug, denn er zischte schmerzerfüllt auf und begann sich hin und her zu wälzen.

"Steht nicht so dumm rum, haltet ihn fest!", fuhr Sev die Zwillinge an.

Sie gehorchten seinem Befehl kommentarlos, was deutlich zeigte, dass sie den Ernst der Lage genau kannten, unter normalen Umständen hätte Sev nun ein Problem gehabt.

Sev musste den Entgiftungstrank mehrmals anwenden, dann behielt der Trank beim Aufschäumen seine klare Farbe.

Der Verletzte lag nun ruhig, denn Antony kniete am Kopfende des Bettes und redete beruhigend auf ihn ein, was seine Wirkung nicht verfehlte.

Sev behandelte die Wunden mit weiteren Tränken, allmählich begannen sie, sich zu schließen.

"Musste dieses nutzlose Federvieh sich ausgerechnet heute abfackeln", wetterte Sev, Fawkes entging das nicht und nach kurzem Überlegen sortierte er Sev auf seiner Blacklist zwischen George und Fred ein.

Als sich die Wunden vollständig geschlossen hatten, griff Sev in seine Tasche und wühlte darin herum, bis er eine kleine Flasche mit einem Bluterneuerungstrank fand.

"Den muss er trinken, es dauert sonst Wochen, bis er wieder fit ist", meinte Sev und drückte George die Flasche in die Hand.

"Dein Job", sagte er grinsend und zog sich etwas zurück, Fred folgte ihm auf dem Fuß und auch Antony schien es nicht für ratsam zu halten, sich in Reichweite des Verletzten aufzuhalten.

"Feiglinge!", zischte George und näherte sich dem Kopf des Patienten.

Bevor er den Trank zur Anwendung brachte, strich er dem Verletzten die verschwitzten Haare aus der Stirn und legte eine blitzförmige Narbe frei.

Jeder Zauberer hätte anhand dieser Narbe den jungen Mann erkannt, denn wer hier bewusstlos und ziemlich blass vor George lag, war kein anderer als der wahrscheinlich bekannteste Zauberer der Welt, Harry Potter.

George näherte die Flasche Harrys Mund, zog sie aber wieder zurück und fragte kleinlaut: "Können wir ihn nicht fesseln?".

"Können wir, tun wir aber nicht", gab Sev bissig zurück, Fred grinste zustimmend.

George seufzte ergeben und näherte sich erneut mit der Flasche Harrys Kopf, hielt ihm die Nase zu und wartete, bis sich der Mund öffnete.

Er schüttete Harry den Inhalt der Flasche in den Mund und kaum war der letzte Schluck aus der Flasche heraus, sprang er blitzschnell außer Harrys Reichweite.

Er schaute zurück und Harry lag immer noch genau so ruhig da wie zuvor.

"Sag mal, Sev, wieso schlägt er nicht um sich, sonst macht er das doch auch immer?", fragte er verblüfft.

Sev sah ihn gespielt erstaunt an.

"George, willst du etwa damit andeuten, dass ich vergessen habe zu erwähnen, dass ich ein neues Rezept für den Bluterneuerungstrank habe?".

George zeigte ihm den Mittelfinger, diese Geste hatte er sich bei den Muggeln abgeschaut und verwendete sie häufig, obwohl er ihre Bedeutung nicht kannte.

Er trat wieder an Harrys Bett heran und sprang im nächsten Moment erneut zurück, denn Sev sagte: "Durch die neue Rezeptur setzt die sonst übliche Reaktion 30 Sekunden verspätet ein".

Genüsslich grinsend beobachtete der Tränkemeister, wie Georges Hinterkopf bei diesem Sprung mit dem Hängeschrank kollidierte, den er beim ersten Mal um einige Zentimeter verfehlt hatte.

"Na also, geht doch", kommentierte Sev befriedigt und fuhr mit seiner Erklärung fort: "Nun, ich sagte eben, ein neues Rezept, eigentlich hätte ich altes sagen sollen".

"Wieder mal so ein Druidengesöff von Sly, oder nicht?", fragte Fred, immer noch über seinen unterdrückt fluchenden Bruder grinsend.

"Dürfte ich dich daran erinnern, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil eurer Neuentwicklungen der letzten vier Jahre auf Slys Druidengesöff basiert? Also solltest du nicht so verächtlich über Slys Rezepte sprechen", gab Sev zurück.

Ernster fuhr er fort: "Das Rezept ist wirklich außergewöhnlich, der Trank ist kaum schwerer als die herkömmliche Variante zu brauen und er ist viel effektiver, das Blut bildet sich mit doppelter Geschwindigkeit neu".

"Und es schmeckt nicht so widerlich wie das andere Zeug", sagte jemand leise mit einer kratzigen Stimme.

"Harry!", tönte es vierstimmig durch das Wohnmobil.

Der kleine Antony fiel Harry um den Hals, auch in den Gesichtern der anderen konnte man Freude erkennen.

Sev bemühte sich um einen ernsten Gesichtsausdruck, Harry sah das und winkte ab.

"Spar dir die Predigt, Sev, du weißt doch, dass ich es tun muss".

Sev seufzte resignierend, dann sagte er: "Junge, ich weiß das alles, aber könntest du nicht etwas vorsichtiger sein? Wo, zum Hippogreif hast du dich herum getrieben?".

"Ich habe Avery besucht, sag Voldi, er soll heute Abend für eine Person weniger kochen", gab Harry schmunzelnd zurück.

"Aber die Wunden waren doch von einem Inferius, oder willst du mir erzählen, Avery hätte dich gebissen?".

"Zugetraut hätte ich es ihm, aber es ist wohl einfach so, dass er einen etwas absonderlichen Geschmack hatte, was seine Hausgäste anging.

Er hatte drei dieser Ekelviecher in seinem Haus, zwei davon habe ich gegrillt, den Dritten aber nicht gesehen.

Avery hat mir den Todesfluch auf den Hals gejagt, ich bin zur Seite gesprungen, direkt in die Arme des Inferius.

Der hatte Hunger, kann ich euch sagen, so, wie der zugebissen hat.

War sein letzter Bissen, und wo ich gerade schon mal dabei war, habe ich auch Avery die Kosten für das Krematorium erspart", gab Harry zynisch Auskunft.

"Dafür ist er dir bestimmt dankbar, er war schon immer ein Geizhals", kam es von Sev.

Fred und George blickten sich grinsend an, die Dialoge der beiden amüsierten sie immer wieder.

Natürlich konnten die Weasley-Zwillinge den Zynismus der Beiden verstehen, der Eine jagte und tötete seit vier Jahren Todesser und es hatte eine Frau gegeben, die ihm das Herz gebrochen hatte, der Andere spionierte seit über 20 Jahren die Todesser aus, ohne ihren bissigen Humor wären die Beiden wahrscheinlich schon durchgedreht und würden wie Rufus Scrimgeour enden, der im St.

Mungos lebte, nicht mehr wusste, wie er hieß und den ganzen Tag Weihnachtslieder sang.

Scrimgeour war zwei Jahre lang Zaubereiminister gewesen, er hatte Fudge abgelöst, der es Voldemort und seinen Getreuen durch seine Ignoranz und Feigheit ermöglicht hatte, eine solide Machtbasis zu errichten.

Scrimgeour war unter dem ständigen Druck schließlich zusammen gebrochen, was durch seine Geltungssucht nur noch beschleunigt worden war.

Da hatte Fudge Morgenluft gewittert, er hatte für den Ministerposten kandidiert und da es keinen Gegenkandidaten gegeben hatte, war das Wahlergebnis wenig überraschend ausgefallen.

Harry war es ziemlich egal, ob Fudge oder Scrimgeour auf dem Ministersessel saß, er verachtete beide gleichermaßen.

"Erzähl mal, wen hast du als nächstes im Visier, Brüderchen?", fragte Fred.

"Rookwood, er ist außer Rodolphus der letzte Überlebende der alten Garde.

Die Schwierigkeit bei Rodolphus kennt ihr ja, ich bin nicht bereit, Bellas Leben zu opfern, nur, weil ihr Mann auf meiner Liste steht".

"Dafür wird sich eine Lösung finden lassen, Harry.

Aber jetzt einmal was anderes, Brüderchen, willst du mal lachen?", sagte George.

Sev verdrehte wie immer die Augen, wenn er das an Harry gerichtete Wort Brüderchen aus den Mündern der Zwillinge hörte.

Das taten sie schon seit Jahren, wie sie erklärt hatten, zählten sie Ron und Percy nicht mehr zu ihrer Familie und da wären zwei Plätze frei geworden.

Auch wenn Sev immer so tat, als ginge ihm dieses Brüderchen-Gehabe auf die Nerven, in Wahrheit freute er sich, dass Harry so treue und aufopfernde Freunde in den Zwillingen gefunden hatte.

Die beiden waren echte Freunde, nicht solche Neidhammel wie ihr jüngerer Bruder Ron.

Ron war nun auch das Thema von Georges Erzählung.

Am gestrigen Abend hatte ein Ordenstreffen am Grimmauldplatz stattgefunden, daran hatten zur Abscheu der Zwillinge und auch einiger anderer Ron und Percy teilgenommen.

Nachdem Minerva McGonagall, die jetzt den Orden leitete, das Treffen beendet hatte, hatten Ron und Percy noch eine Weile mit ihrer Mutter gesprochen.

Molly war die einzige aus der Familie, die überhaupt noch mit ihnen sprach, alle Anderen ignorierten sie völlig.

Das Thema dieses Gesprächs war das gleiche wie immer, das Verhalten der Beiden ihrer Familie gegenüber.

"Nun, stellt euch das vor, Leute, das steht unsere Mum, so breit wie hoch, in der Küche und faltet die Beiden nach allen Regeln der Kunst.

Die Tür wird geöffnet und Ginny und Hermine treten ein, die kleine Amanda zwischen sich.

Hermine macht ein Gesicht, als würde ihr jemand Drachenscheiße unter die Nase halten und dreht sich auf dem Absatz rum.

Ginny stapft mit Amanda an der Hand auf Ron zu und fragt: "Nun, willst du nicht deine Tochter begrüßen?".

Ron verzieht keine Miene und sagt: "Woher willst du wissen, dass sie überhaupt meine Tochter ist, vielleicht ist sie ja auch das Machwerk eures verehrten Auserwählten".

Nun ja, Ginny ist verdammt schnell mit ihren Füßen, das kann ich euch sagen.

Als Ron einige Minuten später das Haus verließ, war zum ersten Mal im Leben seine Hose in der vorderen Leistengegend einigermaßen gefüllt, lag wohl an dem Eisbeutel, den wird er bestimmt noch ein paar Tage brauchen", erzählte George und sah grinsend zu, wie Harry eine Art Erstickungsanfall bekam.

Fred fiel lachend ein: "Hast du auch dieses Knacken gehört, als Ginny zugetreten hat? Unser Schwesterlein bekommt dafür bestimmt noch ein Dankschreiben von Lavender, die hat wohl ein paar einsame Nächte vor sich".

"Geschieht ihr recht, dumme Schlampe, spannt einer Schwangeren den Freund aus.

Übrigens ist sie neulich Angelina über den Weg gelaufen, seitdem dürfte sie ein paar nette Pickel am Arsch haben", fügte George hinzu.

"Gebt Ginny und Angelina einen Kuss von einem anonymen Bewunderer ihrer Kunst, Jungs.

Wie läuft es eigentlich mit Ginny und Lee?", fragte Harry.

"Keiner wagt es mehr, einen verschlossenen Raum zu betreten, ohne sich die Augen zuzuhalten", gab Fred grinsend Auskunft.

"Meinst du, wegen Lee und Ginny oder beziehst du das eher auf Angelina und dich?", fragte George.

"Angelina und ich haben schon alle Räume durch, wir dürften also keine Gefahr mehr für euer moralisches Empfinden darstellen.

Allerdings vermute ich, dass ich mir bald die Augen zuhalten werde, wenn du und Hermine endlich damit aufhört, euch anzuschmachten und endlich mal zur Sache kommt.

Mensch, George, gib endlich Gas, jeder sieht doch, was mit euch los ist und Amanda sieht dich doch sowieso als Vater an.

Da fällt mir ein, habt ihr nicht ein nettes Familien-Date heute Abend?", fragte Fred und genoss es, seinen sonst so unerschütterlichen Zwilling erröten zu sehen.

Harry schlug in die gleiche Breche: "George, was du für Hermine empfindest, sieht man dir an, sobald du über sie sprichst.

Du willst sie wirklich und nicht wie Ron, der sie nur wollte, weil er vermutete, dass ich an ihr interessiert wäre.

Dieser Arsch hätte damals bestimmt auch Ginny angemacht, als ich mit ihr zusammen war, wenn sie nicht seine Schwester wäre.

Ach, George, ich habe da eine Idee, wenn ihr heiratet und zu diesem Zeitpunkt Voldemort platt sein sollte, spielen Sev und ich die Brautjungfern".

Fred, George und Antony lachten über das entgeisterte Gesicht des Tränkemeisters, der Harry einen drohenden Blick zu warf und knurrte: "Mir fällt gerade wieder ein, warum ich dich früher gehasst habe, Potter!".

Harry lachte darüber, auch Sev musste grinsen, denn Hass gab es zwischen ihnen schon lange nicht mehr.

Sev war Harrys wertvollster Verbündeter, seitdem sie sich ausgesprochen hatten.

Harry dachte an die Zeit zurück, als er mit seiner jetzigen Tätigkeit begonnen hatte, er hatte keinen Sinn mehr im Leben gesehen, denn Mary, seine große Liebe, hatte ihn wegen einem Typen namens Steve sitzen lassen, Ron hatte ihm gezeigt, dass ihm ihre Freundschaft zueinander nichts bedeutete, er hatte Harry verspottet, als der jemanden suchte, mit dem er über Mary reden konnte.

"Oh, der große Harry Potter, der Auserwählte, hat Liebeskummer.

Gib doch einfach Rita Kimmkorn ein Interview, dann rennen dir bestimmt Tausende Hexen nach, wenn sie lesen, dass unser aller Held wieder zu haben ist.

Tja, Harry, du musst dich wohl daran gewöhnen, dass dir nicht alles in den Schoß fällt.

Ich denke, es tut dir gut, dass du einmal etwas einstecken musstest, willkommen in der Welt der Normalsterblichen, Potter".

Ron hatte noch mehr gesagt, zuletzt hatte er sich damit gebrüstet, Hermine für sich gewonnen zu haben.

"Weißt du, Harry, Hermine interessiert mich eigentlich gar nicht, Hauptsache, ich hatte sie und du nicht.

Jetzt, wo ich weiß, dass du gar nichts mit ihr am Hut hattest, denke ich, dass es Zeit wird, Lavenders Briefe zu beantworten.

Weißt du, es hat durchaus Spaß gemacht, Hermine zu bumsen, aber mit Lavender war es anders".

"Und dass du mich bei unserem Spaß geschwängert hast, zählt für dich nicht?", fragte eine eisige Stimme von der Tür her.

Ron fuhr erschrocken zusammen, als er Hermines harten Blick sah, aber er bekam schnell wieder Oberwasser.

"Wunderbar, da spare ich mir weitläufige Erklärungen, du hast ja wohl alles gehört.

Wenn du mich nun entschuldigen würdest, meine Liebe, ich würde gerne packen, da wartet eine junge, bezaubernde Frau auf mich, deren Leben nicht nur aus Büchern besteht, eine Frau, mit der man Spaß haben kann".

Er wandte sich ab und zog seinen Koffer unter dem Bett hervor, in den er alles stopfte, was ihm in diesem Haus gehörte.

Hermine stand wie vom Donner gerührt da, dann drehte sie sich um und rannte weg, ohne auf Harry zu achten, der ihr nach lief und sie beruhigen wollte.

Er verlor sie aus den Augen, weil er mit Fred und George zusammen rasselte, die gerade ihr Zimmer verließen.

Alle drei lagen einen Moment auf dem Boden, fragten sich, wie sie hießen und wo sie hier waren.

"Verdammt, ich muss Hermine finden!", stieß Harry hervor, dabei rieb er sich den Kopf, wo sich zwei symmetrisch verteilte Beulen bildeten.

George stöhnte: "Verdammt, Harry, wie kann man nur so einen harten Schädel haben".

Fred hatte nicht ganz so viel abbekommen wie die anderen Beiden, er sagte grinsend: "Müsst ihr denn unbedingt fluchen, verdammt noch mal!".

Dann fuhr er ernster fort: "Wir haben alles gehört, Harry, wir haben gerade unsere Langziehohren der dritten Generation getestet und da ihr uns ja freundlicherweise euer Zimmer zum Testen zu Verfügung gestellt habt, hat unser liebes Brüderchen jetzt ein kleines Problem.

Such mit George nach Hermine, Harry, bevor sie etwas dummes tut, ich unterhalte mich in der Zwischenzeit etwas mit Ron".

Wie sich dieser Dialog in etwa gestalten würde, verrieten Freds zornige Augen und die Tatsache, dass er seinen Zauberstab zog.

George rappelte sich auf und brachte auch Harry wieder auf die Beine, der immer noch zu entscheiden versuchte, ob die Beule rechts auf seiner Stirn größer als die auf der linken Seite war.

Er vertagte diese Entscheidung, zuerst mussten sie sich um Hermine kümmern.

"Wo kann sie sein?", fragte er und wurde von George mit einem Blick bedacht, der zu sagen schien: "Dich hat es scheinbar ganz schön erwischt".

"Harry, wir suchen nach Hermine", gab George nachdrücklich von sich, was von Harry mit einem schwachen Grinsen kommentiert wurde.

Dann machten sie sich auf den Weg zur Bibliothek, mussten dort aber feststellen, dass die Tür magisch versiegelt war.

George hob den Zauberstab, da sagte Harry: "Vergiss es, wenn Hermine eine Tür versiegelt, dann ist sie auch wirklich zu".

"Diese da vielleicht, aber die andere nicht", gab George mit belustigt funkelnden Augen zurück.

Bevor Harry George darauf aufmerksam machen konnte, dass nur diese eine Tür in die Bibliothek führen würde, hatte George "Accio Rolltür!" gerufen und Sekunden später flog eine große Pergamentrolle auf sie zu, sie war fast einen Meter lang und als George sie entrollte, konnte Harry sehen, dass es sich um ein Foto einer Tür handelte.

Zu Harrys Erstaunen hielt George das Foto an die Wand, tippte es mit dem Zauberstab an und plötzlich war da kein Foto mehr, sondern eine wirkliche Tür.

Harry kommentierte das mit einem "Häh?", was George ein geschmeicheltes Lächeln entlockte.

George öffnete die Tür und betrat mit Harry im Schlepptau die Bibliothek.

Da stand eine verdatterte Hermine, die mit tränennassen Augen die plötzlich aufgetauchte Tür anstarrte.

Wie in Zeitlupe hob sie ihren Arm und deutete zwischen George und Harry hindurch auf die neue Tür und fragte: "Was ist das?".

"Eine Rolltür, cool, nicht wahr?", antwortete George mit einem gewissen Stolz in der Stimme.

Nun erst schien Hermine wieder einzufallen, warum sie sich in der Bibliothek eingeschlossen hatte, sie begann zu schluchzen.

Harry nahm sie in die Arme, was nicht einfach war, denn Hermine war äußerst schwanger, wie Fred und George ihren Zustand seit einigen Wochen bezeichneten.

Die Zwillinge machten darüber ständig Witze, wenn Hermine einen Raum betrat, rief George im Allgemeinen: "Ich sehe Hermines Bauch!", worauf Fred hinzu fügte: "In einer halben Stunde dürfte sie hier sein".

Als Fred nach einigen Minuten die Bibliothek betrat, weinte Hermine noch immer.

"Wie geht es denn unserem lieben Brüderchen?", fragte George, als er seinen Bruder wahr nahm.

"Oh, wir hatten ein nettes, kleines Gespräch.

Er wollte zu Percy ziehen, der Schleimscheißer hat ihm das offenbar schon länger angeboten.

Gefällig, wie ich nun einmal bin, habe ich Ron beim Packen geholfen und seinen Koffer vor die Tür gestellt, dann habe ich Errol mit einer Nachricht zu Percy geschickt, dass er den Koffer hier abholen kann.

Ron könnte sich übrigens wirklich einmal einen neuen Koffer zulegen, der Deckel hat etliche Löcher, gut, dass es heute nicht regnet", erzählte Fred und warf grinsend einen Blick auf das Unwetter, das vor dem Fenster tobte.

Er bemerkte erfreut, dass Hermine aufhörte zu weinen.

Sie warf ihm einen warmen Blick zu und sagte: "Danke, Fred".

"Schon gut, Hermine, denkst du, ich lasse zu, dass jemand das Herz der Mutter meines Patensohnes bricht?".

"Meines Patensohnes, meinst du wohl?", fragte George.

"Ich vermute, ihr sprecht von Ginnys Patentochter", sagte Hermine mit dem Anflug eines Lächelns.

"Ach Unfug, woher sollte deine Muggelheilerin wissen, dass es ein Mädchen ist, wenn nicht einmal Zauberer das feststellen können", meinte George.

"Die Muggel kennen mehrere Methoden, das Geschlecht eines ungeborenen Kindes festzustellen, Jungs, und wenn ihr denkt, dass ich nicht merke, dass ihr mich mir eurer dämlichen Fragerei ablenken wollt, seid ihr schief gewickelt", sagte Hermine und erfreute sich an der Verblüffung der Zwillinge.

"Außerdem kennen Muggel auch sicherere Verhütungsmethoden als die Zauberer, wenn man in Betracht zieht, dass ich trotz des Verhütungstranks schwanger bin", fügte Hermine noch hinzu.

"Du bist halt immer eine Ausnahme, Hermine, wenn ich da an deine 16 UTZe denke, von 12 möglichen, wohlgemerkt", meinte George.

"Ja, das hat Ron nicht geschmeckt, dass seine schwangere Freundin ihn um zehn UTZe übertroffen hat und sein bester Freund ihn ebenfalls deutlich in den Schatten gestellt hat mit seinen 14", sagte Fred.

In der Tat hatten Hermine und Harry mit ihren Leistungen bei den Prüfungen neue Maßstäbe gesetzt, Harry hatte in Verteidigung gegen die dunklen Künste und in Zaubertränke einen Extrapunkt heraus geholt, genau wie Hermine, die auch noch in Verwandlung und in Arithmantik die Punkteskala gesprengt hatte.

In Hermines Fall hatte sich niemand wirklich darüber gewundert, wohl aber bei Harry.

Allerdings hatte der sich im siebten Schuljahr nur aufs Lernen konzentriert, denn er hatte eine Aufgabe zu erfüllen, welche er mit seinen bisherigen Kenntnissen nicht bewältigen konnte.

Nach Dumbledores Tod hatte Harry zunächst beschlossen, für sein letztes Schuljahr nicht mehr nach Hogwarts zurückzukehren und statt dessen nach Voldemorts Horcruxen zu suchen und sie zu vernichten.

Aber während der Ferien hatte er nachgedacht und war zum Schluss gekommen, dass er dafür noch gar nicht bereit war.

Wäre Dumbledore noch am Leben gewesen, hätten sie eine Chance gehabt, aber Harry wusste einfach noch zu wenig.

Nach Hogwarts zurückzukehren bot noch einen weiteren Vorteil, denn dort gab es jemanden, der fast so gut wie Dumbledore über die Horcruxe Bescheid wusste, Professor Horace Slughorn, der Lehrer für Zaubertränke.

Zwar war er ein Feigling, der solche Informationen nicht gerne preisgab und den man daher (am Besten mit Alkohol ) dazu überreden musste, aber jede noch so kleine Information konnte wichtig sein.

Einen Tag, nach dem er beschlossen hatte, zu seinem letzten Jahr nach Hogwarts zurückzukehren, hatte er Geburtstag, er wurde 17 Jahre alt, war also nach den Gesetzen der Zauberer volljährig.

An diesem Tag ging es ihm zum ersten Mal seit langem richtig gut, denn er durfte nun außerhalb der Schule zaubern.

Die Dursleys hingegen erlebten ihren schwärzesten Tag, auch Harrys Tante Magda, die einige Tage zuvor zu Besuch gekommen war, bezahlte für einiges, was sie Harry angetan hatte.

Sie wusste im Gegensatz zu Vernon, Petunia und Dudley nichts über die Zaubererwelt, lernte an diesem Tag aber eine Menge darüber.

Am Abend waren Ron und Hermine in den Ligusterweg gekommen, um Harry abzuholen, er wollte den Rest der Ferien am Grimmauldplatz verbringen.

Harrys Freund hatten sich zunächst gewundert, dass Harry den Ligusterweg nicht sofort nach Mitternacht verlassen hatte, aber als sie dort eintrafen, begriffen sie, dass Harry den Tag gut genutzt hatte, wenn man die deutlich gestutzten Dursleys betrachtete.

Auch an Haus und Garten hatte Harry diverse Modifikationen vorgenommen, die Dursleys würden den Nachbarn einiges zu erklären haben.

Die Dursleys waren heilfroh, als Harry das Haus verließ, sie fielen geschlossen in Ohnmacht, als Harry sich mit einem fröhlichen: "Bis nächsten Sommer!", verabschiedete.

Dann suchte er Nach einem Gegenstand, den er in einen Portschlüssel verwandeln konnte, seine Wahl fiel auf die Fernbedienung des Riesenfernsehers, welcher den Altar der Familie Dursley bildete.

Harry berührte die Fernbedienung mit dem Zauberstab und verwandelte sie in einen Portschlüssel zum Grimmauldplatz.

Harry, Ron und Hermine berührten die Fernbedienung und verschwanden.

Am Grimmauldplatz hatten sich sämtliche Hausbewohner versammelt, um Harry zum Geburtstag zu gratulieren.

Das taten sie, sobald die drei mit dem Portschlüssel in der Eingangshalle auftauchten.

Harry erschrak sich dabei so sehr, dass er instinktiv nach seinem Zauberstab griff, als ihm von allen Seiten unverschämt laut gratuliert wurde.

Dann begann eine Umarmerei, die ihresgleichen suchte.

Die herzlichste Umarmung verpasste ihm Arthur, denn Harry schenkte dem nach Muggeltechnik verrückten Vater seines besten Freunds die Fernbedienung der Dursleys.

Sie feierten seinen Geburtstag bis in die frühen Morgenstunden, dieser Tag war der glücklichste in Harrys Leben gewesen.

Er hatte sich mit Ginny ausgesprochen, von der er sich kurz vor Beginn der Ferien getrennt hatte, sie hatten einvernehmlich erkannt, dass ihre Gefühle zueinander für eine echte Beziehung nicht ausreichten.

Nun hätte Harry, abgesehen von der Bedrohung durch Voldemort, an die er aber schon gewöhnt war, glücklich sein können, aber am Tag nach seinem Geburtstag war Ron wieder einmal ausgetickt.

Harry hatte bis zum Mittag geschlafen, dann hatte Ron ihn geweckt, weil eine Eule von Gringotts, der Zaubererbank, einen Brief für Harry gebracht hatte und sich diesen Brief von niemandem abnehmen ließ.

Die Eulen von Gringotts waren darauf trainiert, ihre Briefe nur den Empfängern zu übergeben, deshalb musste Harry geweckt werden.

Die Eule wartete in der Küche und hatte sich dort gewiss nicht gelangweilt, denn Ginny und Hermine hatten es sich nicht nehmen lassen, die Eule mit einigen übrig gebliebenen Leckerbissen der Geburtstagsfeier zu füttern.

Als Harry endlich die Küche betrat, saß dort eine voll gefressene und äußerst träge Eule, die erst einmal einige Stunden schlafen würde, nachdem sie Harry den Brief übergeben hatte.

Harry öffnete den Umschlag und hatte das Gefühl, dass die Buchstaben des Briefes tanzen würden, nur mit größter Mühe konnte er einige Worte lesen.

Er schob Ron den Brief hin und fragte: "Liegt es an mir oder tanzen diese Buchstaben?".

"Ron warf einen Blick auf den Brief und sagte nach einem Moment: "Das liegt nicht an dir, die Buchstaben tanzen wirklich".

Ginny kicherte und Hermine nahm Ron schnaubend den Brief aus der Hand.

"Sagt mal, habt ihr denn nicht bemerkt, dass Fred die Bowle mit einer Flasche Feuerwhiskey verlängert hat?", fragte Hermine.

Ginny lacht nun lauthals.

"Nicht nur Fred.

George hat auch eine Flasche Feuerwhiskey rein gekippt und Dad hat eine Flasche Single Malt geopfert.

Remus hat französischen Cognac beigesteuert und Lee hat auch etwas hinein geschüttet, aber ich konnte nicht erkennen, was es war.

Auf jeden Fall habe ich nichts von diesem Zeug getrunken und Hermine offenbar auch nicht".

Hermine nickte beifällig und grinste mit Ginny um die Wette, als Harry und Ron synchron stöhnten: "Ich aber".

"Nicht nur ihr, alle anderen schlafen noch und es scheint nicht so, als würde jemand von denen bald aufwachen", meinte Ginny.

"Ron, wie viel hast du von dem Zeug getrunken?", fragte Harry.

"Keine Ahnung, Mann", gab der zurück.

"Geht mir genau so, aber bei meinem dicken Kopf scheint es mehr als ein Glas gewesen zu sein".

Hermine hatte inzwischen den Brief gelesen und sagte fies grinsend zu Harry: "Sieh zu, dass du wieder in Form kommst, du hast um vier Uhr einen Termin in Gringotts in der Abteilung für Erbschaftsangelegenheiten".

Harry japste und Ron stieß ein Schnauben aus.

"Woran denkst du denn, Brüderchen?", fragte George, der Harrys wehmütiges Lächeln gesehen hatte und riss ihn aus seinen Gedanken heraus.

Harry brauchte einige Sekunden, um wieder in das Hier und Jetzt zurück zu finden.

"An meinen letzten Tag am Grimmauldplatz und an die Testamentseröffnung", gab er schließlich Auskunft.

"Über den Grimmauldplatz wollten wir sowieso mit dir reden, Harry.

Komm endlich zurück, du kannst doch nicht ewig in diesem Wohnmobil hausen", sagte Fred eindringlich.

"Ihr wisst, warum ich nicht zurückkehren kann und ich gedenke nicht, mit euch darüber zu diskutieren", sagte Harry patzig.

Georges Reaktion darauf verblüffte alle, selbst Fred hätte nicht mit so etwas gerechnet.

Er deutete blitzschnell mit seinem Zauberstab auf Harry und rief: "Petrificus Totalus!".

Fawkes hätte in einer solchen Situation normalerweise jeden Angreifer auf der Stelle gegrillt, aber dank seiner empathischen Fähigkeiten erkannte der Phönix Georges Absichten und ließ ihn gewähren.

George steckte seelenruhig seinen Zauberstab weg und wandte sich an Harry.

Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte, denn Harry war durchaus in der Lage, die Ganzkörperklammer abzuschütteln, wenn er sich darauf konzentrierte.

"Harry, hör mir zu, na ja, eine andere Wahl hast du im Moment sowieso nicht.

Was du über Mary denkst und was auch wir alle geglaubt haben, ist falsch.

Mary hat dich nie betrogen und es gab auch nie einen Typen namens Steve, sie hat ihn erfunden.

Sie hatte Angst, Angst um dich und um sich, sie hat befürchtet, dass sie zu deinem Schwachpunkt würde, als deine Freundin wäre sie auf Voldis Wunschliste die Nummer zwei direkt nach dir gewesen.

Du hättest alles getan, was Voldi von dir verlangt hätte, wäre sie in seine Hände gefallen.

Deshalb hat sie sich diesen Steve ausgedacht, denn sie wusste genau, dass du einer Trennung nie zugestimmt hättest", sagte George hastig.

Weiter kam er nicht, denn Harry schüttelte in einem mentalen Gewaltakt die Ganzkörperklammer ab.

George zog den Kopf ein, als Harry sich blitzartig aufrichtete, aber der dachte nicht daran, ihm die Ganzkörperklammer zurück zu zahlen.

"George, ist das dein Ernst oder nur wieder einmal eine Demonstration deines kranken Humors?", fragte Harry aufgeregt.

"Das ist mein Ernst, Harry, ich habe es gestern zufällig gehört.

Mir ist neulich versehentlich das Horchstück meiner Langziehohren in Freds und Angelinas Zimmer aus der Tasche gefallen.

Gestern sind mir unabsichtlich die Hörschnüre in die Ohren geglitten, und was bekomme ich zu hören? Eine Weiberkonferenz, Mary, Hermine, Ginny und Angelina.

Mary hat sich bei den anderen ausgeheult.

Harry, sie liebt dich immer noch, für sie gibt es keinen anderen Mann als dich, was ich zwar nicht so ganz nachvollziehen kann, aber das ist ihr Problem.

Auf jeden Fall ist sie fertig, sie hält dich wie die meisten anderen für tot, kein Wunder, seit vier Jahren gibst du ja kein Lebenszeichen von dir".

"Für die Langzieher in unserem Zimmer blutest du noch, Georgieboy, aber in der Sache hast du Recht.

Harry, komm zurück, du kannst ja als Phönix auftreten, wenn du unerkannt bleiben willst.

Denk auch mal an Antony, er könnte endlich bei Narzissa leben und stände trotzdem unter deinem Blutschutz.

Und Sev könnte bei Voldi kündigen und auch im Grimmauldplatz leben, seine Spioniererei bringt doch schon lange nichts mehr.

Voldis Führungsstab ist platt und die Identität der kleinen Fische kennen wir.

Neu anwerben lassen sich bestimmt nicht mehr viele, wer will schon vom Phönix abgefackelt werden".