Willkommen im 21. Jahrhundert

Das jährliche Schulfest. Hurra. Da freut man sich doch. Und es geht noch nicht mal um griechische Mythologie. Dafür hätte ich aber richtig viele Ideen gehabt! Zumindest bin ich bei der Bühnenbaugruppe gelandet und nicht beim Dekorieren wie letztes Mal. Ich schüttele mich kurz. Nein Zoe, nicht dran denken, du bekommst nur Albträume!

Ich merke gar nicht, dass ich entsetzt vor mich hin starre, bis Matt auf mich zukommt. Er ist der süßeste Typ der Schule, zumindest wenn man meiner hormongesteuerten Banknachbarin Glauben schenken möchte. Sie schwärmt die ganze Zeit nur von seinen Muskeln, wie toll er in seinen top-modischen Klamotten aussieht und dass er sie heute ganz bestimmt angegrinst hat. Meiner Meinung nach hat er nichts als ein Ego größer als Lord Apollos (und das ist wirklich schwer zu toppen, ich spreche aus Erfahrung) und die nervige Angewohnheit, zu viel von der „traditionellen Rollenverteilung" zu halten.

„Hey Süße, bist du nicht in der falschen Gruppe? Du siehst aus, als ob du Hilfe brauchst.", fragt er mich mit einem Augenzwinkern.

„1. Nenn' mich nicht Süße. 2. Nein." Damit wende ich mich wieder meiner Aufgabe zu die Stufen an die Bühne zu nageln. Und treffe mit dem Hammer anstatt des Nagels prompt meinen Daumen.

„Lass mich das machen. Hämmern ist keine Aufgabe für ein Mädchen."

„Nein Danke, ich komme gut zurecht.", erwidere ich genervt.

„Ich meine es ernst. Lass mich dcht würde es auch als Selbstverteidigung gegen „Aufzwingen veralteter Vorurteile gegen Frauen" oder so ähnlich gelten.

So, die Stufen sind fertig. Ich schnaube. Von wegen Mädchen und Frauen können so was nicht.

Plötzlich höre ich das Reißen von Stoff und lautes Fluchen. Neugierig drehe ich mich um und fange an zu lachen.

Matt, der vorhin noch gesagt hat, er könne so was, hat bei dem Versuch, ein Banner über die Tür zu nageln, besagtes Banner zerrissen und wird jetzt von einem Haufen Mädchen aus dem Dekoteam böse angeschaut. Eines der Mädchen hält ihm Nadel und Faden vor die Nase, die er verwirrt annimmt.

„Und was soll ich jetzt damit?", höre ich ihn fragen.

Das Mädchen, das ihm die Nähutensilien gegeben hat, schaut ihn an, als wäre er schwer von Begriff, was er wahrscheinlich auch ist.

„Näh das Banner wieder zusammen, was denn sonst?"

„Aber Nähen ist Frauensache!", protestiert er.

Die Mitglieder der Dekogruppe drehen einfach um und gehen, einen sprachlosen Matt hinter sich lassend. Jetzt sollte er lieber anfangen, zu Lady Athene, der Göttin der Näh- und Webkunst, zu beten. Ich gehe auf ihn zu.

„Na, Süßer, bist du nicht in der falschen Gruppe? Du siehst aus, als ob du Hilfe brauchst."

Ich grinse ihn süffisant an.

„Willkommen im 21. Jahrhundert du Idiot."

Ich hoffe, es hat euch gefallen. Eigentlich war das nur ein Aufsatz für Deutsch und ich glaube nicht, dass meine Lehrerin gemeint hatte, wir sollen griechische Götter verwenden... Na ja, so wird es doch gleich viel interessanter!

Tut mir leid, dass ich Zoe's Namen nicht richtig schreiben konnte, aber meine blöde Tastatur hat leider kein e mit zwei Punkten. Für alle weiteren Rechtschreib- und Grammatikfehler entschuldige ich mich.

Eure Tintenbuch