Burn it down

von ardara

Die Figuren aus dem Film sind Eigentum des Filmverleihs oder so. Der OC gehört mir. Die Story auch. Die Kapitelüberschriften sind aus dem Song „Burn it down" von Linkin Park und gehören selbstverständlich der Band. War das alles? Ach ja: Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Ereignissen sowie bereits bestehender Literatur sind rein zufällig und nicht so gedacht.

You told me yes

Der heiße, trockene Wind strich ihm wie Sandpapier über die Haut. Auf der warmen Düne liegend, beobachtete der Mann mit den kurz geschnittenen blonden Haaren die kleine Zeltstadt, die im Wadi weit unter ihm aufgeschlagen wurden war. Stille lag in der Luft, bedrohliche Stille – wie das Luftholen vor dem großen Sprung.

James Bond zog den kleinen Datenträger aus der Brusttasche seines Hemdes und drehte ihn gedankenverloren zwischen den Finger. Der Stick war kaum größer als sein Fingernagel und leuchtete in der Sonne hell auf; und trotzdem fiel es Bond endlos schwer, zu glauben, dass der hier gespeicherte Inhalt das rechtfertigte, was im nächsten Augenblick passieren würde.

Kurz nachdem die Trauerfeierlichkeiten für M, die jetzt nur noch Barbara Mawdsley genannt wurde (doch für Bond würde sie immer M bleiben), abgeschlossen waren, hatte Mallory ihm ein reinweißes Kuvert überreicht. Und so war Bond nach Burkina Faso gereist, um kurz hinter Tera letztendlich Christopher Legrange ausfindig zu machen, den letzten lebenden Komplizen von Silva. Den Datenträger zu bekommen, war leicht gewesen; viel mehr Anstrengung hatte ihn der zweite Teil seines Auftrages gekostet, den Mallory gefordert hatte.

You held me high

Noch immer brannten die Worte des neuen Vorsitzenden des MI6 in seinen Ohren.

„Sie müssen das zu Ende bringen, Bond. Niemand außer ihnen war Silva gewachsen, und deswegen können nur sie seinen letzten Komplizen zu Strecke bringen."

Er hatte sich abgewandt und aus dem Fenster gesehen, während Bond den Umschlag geöffnet hatte.

„Christopher Legrange. Hat Silva Zugang zu den Rechner der afrikanischen Welt hergestellt. Er besitzt Informationen über Doppelagenten von Silvas – Organisation." Das letzte Wort hatte Gareth Mallory ausgespuckt, als wäre ihm das Idiom in diesem Zusammenhang zuwider.

„Finden sie ihn, Mr. Bond."

Eine kleine Flamme flackerte neben dem östlichsten Zelt auf. Bond lief sich zu Boden fallen und drückte die Gesicht in den Sand. Der bittere Gestank des Sprengstoffes mischte sich mit dem warmen Duft des Wüstensandes. Die Explosionen zerrissen die Stille und vermischten sich mit Schreien und Weinen zu einem gewaltigen Orchester des Grauens. Ein letzter Knall verhieß das Ende des Camps. Bond stand langsam auf und blickte hinab in das Wadi, das von einem lodernden Meer aus Flammen und Rauch gefüllt wurde. Der Datenträger brannte zwischen seinen Fingern. Ein Knistern erklang aus seinem Kopfhörer.

And I believed when you told that lie

Leise, aber unmissverständlich hörte er die Stimme seines neues Chefs, der für ihn niemals M sein würde.

„007, machen sie Meldung." Ein Befehl, keine Bitte, keine Frage. Nur ein trockener Befehl.

„Camp Babatunde ist zerstört, Sir", antwortete Bond.

„Gute Arbeit, 007", lautete die fast selbstverständlich klingende Antwort aus dem fernen London.

Bond lachte bitter auf und schaltete den Sender aus.

Mallory war wirklich ein Scheißkerl.